Berlin darf künftig autofrei werden

In der linksgrün dominierten Bundeshauptstadt geben Richter den Weg frei für eine Volksabstimmung, die praktisch ein Autofahrverbot im gesamten Großstadtkern ermöglichen kann.

picture alliance/dpa | Michael Brandt
SSprecherin nach der Entscheidungsverkündung des Verfassungsgerichtshofs zur Zulässigkeit der Initiative "Volksentscheid Berlin autofrei", Berlin, 25.05.2025

Wenn Sie immer noch daran zweifeln, dass wir in einem „Grünen Reich“ leben, wie Kabarettist Uwe Steimle oft zum Besten gibt, dann sollte Ihnen diese vom Berliner Verfassungsgericht heute genehmigte linksgrüne Kampagne in der Bundeshauptstadt Anlass zum Nachdenken geben.

Eine linksgrüne Initiative will den privaten Autoverkehr innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings per Volksentscheid künftig weitgehend verbieten. Wenn das nicht den Charakter einer sich ausbreitenden freiheitsfeindlichen Öko-Diktatur trägt, was dann?

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Unglaublich, aber wahr in Deutschland: Die linken „Aktivisten“ bekommen dazu vor mittlerweile grün unterwanderten Gerichten auch noch Recht – in diesem Fall heute vom Berliner Verfassungsgerichtshof.

„Mit seinem am 25.06.2025 verkündeten Urteil bestätigt der Verfassungsgerichtshof die Argumentation unserer Initiative: Das Gericht sieht keinen Eingriff in die allgemeine Handlungsfreiheit und betrachtet das Gesetz als angemessen und verhältnismäßig. Um die Ziele in ihrer Gesamtheit zu erreichen, gebe es aktuell kein geeigneteres Mittel. Die Entscheidung des Gerichts fiel mit 8:1 Stimmen“, jubelt die Initiative „Volksentscheid Berlin autofrei“.

Sie lachen sich über Freiheitsrechte von Bürgern und Kraftfahrern förmlich schlapp.

Im rot-rot-grünem Biotop Berlins macht sich immer mehr eine mit Klimaschutz verbrämte Willkür breit. Womöglich wird die Bundeshauptstadt nach der Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2026 sogar noch von einem linken Bürgermeister regiert, jedenfalls hat Rot-Rot-Grün in einer aktuellen Umfrage derzeit eine klare Mehrheit.

Quelle: Infratest dimap 18.06.25

Vor dem Gerichtsentscheid hatte der schwarz-rote Senat Berlins zwar versucht, in dem geplanten Öko-Gesetz noch einen zu starken Eingriff in Kompetenzen des Bundes zu sehen. Doch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) versteckte sich mit seiner Innenverwaltung vor allem hinter Bundesregeln. Sein schwaches Argument lautete: Der von der Initiative vorgelegte Gesetzentwurf greife zu stark in Kompetenzen des Bundes im Straßenverkehrsrecht ein. Aber warum nur des Bundes?

Das Argument für Freiheitsrechte seiner Einwohner und Kraftfahrer Berlins firmierten beim erprobten CDU-Umfaller Wegner erst unter ferner liefen: „Außerdem würde durch weitreichende Fahrverbote die Handlungsfreiheit der Berlinerinnen und Berliner unverhältnismäßig stark eingeschränkt“, so seine Innenverwaltung.

Von einem schon autokratischen Eingriff in die Freiheitsrechte ist natürlich keine Rede beim Senat von CDU-Wegner, obwohl dieser einer Diskriminierung von Bürgerrechten mit Fahrerlaubnis und Eigentum sowie von Millionen Einwohnern, Gästen und Unternehmen in einer Großstadt gleichkommt.

Linksgrüner Jubel in der Bundeshauptstadt

Gerichtlich verordnet lachen die Öko-Aktivisten nun über die Melkkühe der Nation – die Kraftfahrer mit ihren dreistelligen Milliarden-Abgaben und -Steuern pro Jahr. Zahlen, aber nicht fahren, lautet womöglich die Zukunft für Berlins Cityverkehr.

„Wir haben gewonnen, und zwar auf ganzer Linie: Die Zukunft Berlins gehört der Sicherheit, dem Klimaschutz und der Gesundheit aller Berlinerinnen und Berliner — und nicht dem hemmungslosen Autoverkehr. Der Berliner Verfassungsgerichtshof hat unseren Gesetzentwurf umfassend rechtlich geprüft und unsere Auffassung bestätigt: Es gibt nach der Verfassung natürlich kein Grundrecht auf Autofahren“, feiern sich jetzt die linksgrünen Aktivisten.

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Dabei will der skandalöse Gesetzentwurf, anders kann man ihn nicht nennen, den die linksgrüne Initiative nun zur Abstimmung stellt, den individuellen PKW-Verkehr innerhalb des S-Bahn-Rings nicht nur drastisch reduzieren, sondern praktisch verbieten.

Dabei handelt es sich um ein Berliner Stadtgebiet von rund 10 Kilometern Nord-Süd und rund 15 Kilometern West-Ost. In diese Fläche könnte man so manche deutsche Großstadt packen – künftig autofrei versteht sich.

Das Hauptstadtchaos mit einstürzenden Brücken, maroden Verkehrswegen und einem öffentlichen Nah- und Fernverkehr im Dauerkrisenmodus reicht den linken „Umweltaktivisten“ noch nicht. Das Chaos muss perfekt sein.

„Autoreduziert“ bedeutet künftig Fahrverbot

Für den geplanten Gewaltakt soll künftig der Großteil aller Straßen im City-Bereich „umgewidmet“ und als „autoreduziert“ deklariert werden. Diese verharmlosenden Begriffe bedeuten nichts anderes als ein Kraftfahrverbot für fast alle Einwohner und Gäste sowie Erschwernisse für Handwerk und Gewerbe.

Denn die Nutzung der sogenannten „autoreduzierten Straßen“ soll lediglich für Busse, Rettungsdienste, Liefer- und Wirtschaftsverkehr sowie die Müllabfuhr erlaubt sein. Ausnahmen gebe es nur für Menschen mit Behinderung.

Und Achtung: Für Anwohner würde es lediglich ein Kontigent von Fahrten an maximal zwölf Tagen im Jahr geben. Diese Bestimmungen sollen laut Gesetzentwurf nach einer Übergangsphase von vier Jahren in Kraft treten.

Grün organisierter Stau in woken Städten

Solch diktatorische Maßnahmen gab es nicht einmal im SED-Regime in der Hauptstadt der DDR. Das hätte wahrscheinlich einen zweiten Volksaufstand wie beim 17. Juni 1953 ausgelöst. Aber im grünwoken Berlin kann man offensichtlich mit seinen Bürgern so umspringen, wenn sie es sich gefallen und den Volksentscheid einfach passieren lassen.

Denn die „Aktivisten“ können nun die nächste Phase ihres Volksbegehrens einleiten. Innerhalb von vier Monaten müssen die Unterschriften von mindestens sieben Prozent der Berliner Wahlberechtigten gesammelt werden. Das sind derzeit rund 170.000 Menschen. Im woken Berlin kein Ding der Unmöglichkeit.

Damit nicht genug: Dass so ein Gesetz eigentlich nicht nur freiheits- und verfassungsfeindlich ist, dazu braucht es im Grunde kein Gericht, dafür genügt allein der gesunde Menschenverstand. Doch der kommt den Richtern immer mehr abhanden.

Wie reagierte die regierende CDU im Vorfeld – empört? Nichts dergleichen. Windelweich bezeichnet der verkehrspolitische Sprecher der Berliner CDU-Fraktion Johannes Kraft die autoritären Forderungen nur als „viel zu weitgehend“. Denn: „Das bedeute defacto, dass man den Menschen, die innerhalb des S-Bahn-Rings leben, das Auto verbietet.“ Soso.
Außerdem halte er Regelungen, wie die zwölf erlaubten Fahrten für private PKW-Nutzer, für nicht kontrollierbar. Aha.

Also weniger Autoverkehr für Bürger geht schon, nur halt nicht so weit. Und wenn es „kontrollierbar“ wäre, ginge es dann auch, Herr Kraft?

Die CDU-Wähler wissen spätestens jetzt Bescheid, wem sie ihre Stimme am 12. Februar 2023 gegeben haben.

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Kommentare ( 143 )

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Gerro Medicus
12 Tage her
Hans Wurst
12 Tage her

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Wenn die Berliner das nicht wollen, haben sie die Möglichkeit, dagegenzustimmen. Und wenn sie es wollen, dann soll es halt so sein. Stört mich überhaupt nicht.Wenn sie sich halt gänzlich ruinieren wollen, wer bin ich, sie aufzuhalten. Und wer was auf sich hält, wohnt eh schon in Brandenburg.

Sonny
11 Tage her
Antworten an  Hans Wurst

Im Prinzip ja – aber die anderen Bundesländer werden gezwungen, diesen Mist durch den Länderfinanzausgleich zu bezahlen. Ohne diesen Ausgleich wären in Berlin längst „die Lichter ausgegangen“.

Ein Mensch
12 Tage her

Ich kann die ganze Empörung über dieses Urteil absolut nicht nachvollziehen. Das Gericht hat erlaubt, dass ein Volksbegehren durchgeführt werden kann. Es gab mal eine Zeit da nannte man das direkte Demokratie. Was daran ist jetzt so verwerflich? Das die Intention des Begehrens total bekloppt ist, Sch..ß drauf. Ich persönlich wünsche den Berlinern dass das Begehren Erfolg hat, der Schmerz im Shithole an der Spree muss noch viel größer werden. Vielleicht sind ja ein paar der 87% SED Wähler wieder aufgewacht und denken bei der nächsten Wahl mal genauer nach, wem sie ihre Stimme geben. Obgleich ich nicht wirklich daran… Mehr

Endlich Frei
12 Tage her

Wenn schon mehrheitlich soziale Hängematte, dann bitte auch ohne Berufsverkehrlärm…

Konservativer2
12 Tage her

Was in Berlin abgeht, ist mir grundsätzlich egal. Wichtig ist doch nur, diesen kollektivistischen Kulturterrorismus vom Rest der Republik fernzuhalten – was auf Dauer nicht gelingen wird. Nicht alle, die hier weg wollen, können weg – man braucht Geld und somit einen Job, die Familie muss versorgt werden, etc. etc. Somit denke ich mal, dass sich diese Gängelungen in einigen Jahren vereinzelt und in eng begrenzten Gebieten in bürgerkriegsähnlichen Zuständen niederschlagen werden – einige (beileibe nicht alle) Deutsche, die hier gefangen sind, werden dies nicht mehr ertragen wollen, der großen Mehrheit wird man diesen Zivilisationsrückgang (technologisch werden wir uns dem… Mehr

Last edited 12 Tage her by Konservativer2
Freidenker
12 Tage her

Vielleicht sollte man die Mauer wieder aufbauen, aber dieses Mal um Berlin herum. Und wenn wir schon dabei sind, könnte man Hamburg gleich mit einmauern.

Reinhard Schroeter
12 Tage her

Lastenfahrad und Eselskarren, dass man sich im Bundeshauptslum so etwas herbei sehnt und möglichst schnell dazu, sei denen da von Herzen gegönnt .
Allerdings müssten dann unsere Gruseltouren dann wieder nach Gelsenkirchen oder Wuppertal gehen .
In das Drecksloch dann noch mit der noch dreckigeren Bahn anzureisen, ein solches Opfer wäre dann doch zu groß. Obwohl und dass muss man den Slumbewohnern neidlos anerkennen, was den Ekel-und Gruselfaktor betrifft, kommt man da voll auf seine Kosten.Kommt man nicht einmal in den genannten Städten anderswo, geboten, und das will was heißen.

Ornhorst
12 Tage her

So ist das mit Volksentscheiden. Ist’s Volk zu dumm, wird die Politik nicht besser. Und man muss ja leider feststellen, dass das Volk absichtlich seit vielen Jahrzehnten hinters Licht der eigenen Vergangenheit geführt wurde. Der Rest des Irrsinns ist bei dem Selbstbild dann nicht mehr so schwierig zu vermitteln. Ein bisschen Wiederholung und dann sitzt es auch.
Für die CDU gilt ebenfalls wie für die Wirtschaft: go woke, get broke.

bernstedter
12 Tage her
Antworten an  Ornhorst

CDU Wähler bekommen geliefert wie bestellt, ganz einfach. Hätten ja rechts / nationalistisch wählen können.

Innere Unruhe
12 Tage her

Ich bin für eine Umfrage, ob Bayern in den Länderfinanzausgleich einzahlen wollen. Und eine zweite, ob Berliner große Zweifel haben bayerisches Geld anzunehmen, wo dort doch BMW und Audi herkommen…
Aber ja, Geld stinkt nicht.

Privat
12 Tage her

Berlin wird autofrei –
Wunderbar, Bald bekommen die bekloppten Einwohner genau das befohlen, was sie gewählt haben.
Alle dürfen dann U-Bahn fahren oder Bus und auch Fahrrad.
Wie kann man nur so dämlich sein, ungelernte wie ideologisch verbohrte Figuren in die Verwaltung einer Großstadt zu wählen ?
Die Einwohner und Wähler der Stadt haben es wirklich verdient

Dr. Klaus
12 Tage her
Antworten an  Privat

Freiheit und Demokratie sind unvereinbar.

Burnetatswiese
12 Tage her
Antworten an  Dr. Klaus

Das ist hoffentlich ironisch gemeint.

suesssauer
12 Tage her

Passt doch super, Straßensanierung, Brückensanierung etc. kann man sich alles sparen. Weiterhin ist es schwierig mit nicht vorhandenen Fahrzeugen auf Weihnachtsmärkten rum zu kurven. Für gewisse Gegenden wird man sicher Ausnahmen machen damit die Bolidenträchtigen Hochzeiten noch stattfinden können. Für Blitzer hatte man ja auch kein Geld mehr …….. Win win in jeder Richtung. Ihr werdet es richtig gut haben ihr Berliner. Fit werdet ihr sein wie ein Turnschuh und die Krankenkassen wandern in die anderen Bundesländer aus. Ich beneide Euch heute schon ob eurer Weitsicht.