Exil-Iranerin sieht „feministische“ Außenpolitik Baerbocks als „Heuchelei“

"Ich bin ein bisschen schockiert, dass die deutsche Außenministerin nun mit einer feministischen Außenpolitik ankommt, wo sie so lange gebraucht hat, um die feministische Revolution in Iran überhaupt nur wahrzunehmen", so die iranische Oppositionelle Masih Alinejad.

IMAGO/api photo, B. Elmenthaler - Collage: TE
Die iranische Oppositionelle Masih Alinejad kritisiert Annalena Baerbocks geplante „feministische“ Außenpolitik. „Ich bin ein bisschen schockiert, dass die deutsche Außenministerin nun mit einer feministischen Außenpolitik ankommt, wo sie so lange gebraucht hat, um die feministische Revolution in Iran überhaupt nur wahrzunehmen“, sagte Alinejad der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Die iranische Frauenrechtlerin, die im Exil in New York lebt, forderte, Baerbock solle die iranischen Frauen „in ihrem Kampf gegen das Gender-Apartheid-Regime entschiedener unterstützen“.

Sie habe die deutsche Außenministerin zwei Mal vergeblich um ein Treffen gebeten, beide Male seien die Treffen kurzfristig abgesagt worden. Alinjead stört vor allem, dass Deutschland weiter Handel mit Iran betreibe. „Das bricht mir das Herz“, sagte Alinejad, die seit vielen Jahren gegen das Kopftuch und die Herrschaft der Mullahs kämpft.

„Wenn Baerbock eine echte Feministin ist, dann sollte sie Menschenrechte nicht unter Geschäftsinteressen begraben.“ Alinejad übte auch Kritik an der belgischen Außenministerin, Hadja Lahbib, die den iranischen Außenminister gerade in Genf zum Gespräch empfangen hat.

Es sei „dieselbe Außenministerin, die sich noch vor ein paar Monaten aus Solidarität mit den Iranerinnen Haarsträhnen abgeschnitten hat“, sagte Alinejad der FAS. „Für mich ist das Heuchelei. Das ist Doppelmoral.“

(dts Nachrichtenagentur)


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Kommentare ( 36 )

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Vati5672
1 Jahr her

Die Iranerin hat keine Ahnung. Wenn wir (alle) nach ethischen Regeln weltweit Handel betreiben würden wäre ruckzuck Schluß mit dem Wohlstand und die Hälfte der leistungslosen Migranten müssten das Land verlassen. Warum? 80% der Unterhaltungselektronik, Computer u. Mobiles kommen aus der kommunistischen (bwahahahaaa) Diktatur China. k. A. 33%? unseres Öls / Gas kommen aus islamischen Diktaturen. Nicht wenige unserer (Heim)Textilien werden von Kindern oder unter entwürdigenden Bedingungen produziert. WIR verkaufen an (islamische) Diktaturen Waffen, Grenzzäune, Sicherheitsfortbildung. Autos, Flugzeuge „Feministische Außenpolitik“ ist eh ein Dummquatschbegriff einer unterbelichteten Grünen. Z. B. war sie es die dafür sorgte das die frisch an die… Mehr

Waldorf
1 Jahr her

Alinejad hat scheinbar noch nicht kapiert, wie deutsche Ausserpolitik läuft. Moralgesülze ist primär nur für die heimische also deutsche Presse und Öffentlichkeit gedacht und damit grundsätzlich bedeutungslos. Das Ritual, irgendwelche „Menschenrechtsfragen“ bei hochrangigen Treffen „anzusprechen“, ist nur ein Code für Rundablage Papierkorb. So soll linken RedakteurInnen nur ein Überziehen beim Psychotherapeuten erspart werden. Niemand erwartet auch nur 1 Sekunde ernsthaft, dass sich andere Länder von Sitzriesen wie Maas oder Baerbock belehren und zu anderem Verhalten drängen lassen. Parallel zur einminütigen Gratisbelehrung durch den jeweiligen Aussendingens reisen immer Wirtschaftsdelegationen mit, um deren Interessen es stets und primär geht, insb bei den… Mehr

AnSi
1 Jahr her

Plapperlena meint das nicht ernst. Frauenrechte gelten für sie nur dort, wo es bequem ist und gut aussieht. Nicht etwa in Krisengebieten, wo Frauen tatsächlich unterstützt werden müssten. Wenn die springende Völkerrechtlerin sich auch nur ein Quentchen an den Rechten der Frauen interessiert wäre, würde sie mal dafür sorgen, dass Sexualstraftäter aus Gagaland sofort in ihre Heimatländer abgeschoben werden würden. Nicht, wie der Syrer, der eine 15jährige vergewaltigte und mit einem Bußgeld von 3000 Teuro davon kam!

spindoctor
1 Jahr her

Warum gibt es eigentlich keine Masculinisten? Schon mal drüber nachgedacht?

schmittgen
1 Jahr her

Wie kann man nur dagegen sein, dass sich unsere hochverehrte „Völkerrechtlerin“ um den Latrinenbau in Nigeria besorgt? Das nennt sich nämlich feministische Außenpolitik.
Wenigstens eine, die sich in diesem Land um die wirklichen Probleme kümmert.

Niklas
1 Jahr her

Baerbock meint das nicht ernst, die will nur ein Buzzword platzieren, damit ihre Bubble sie gut findet. Seit der Kriegserklärung an Russland bin ich für jede Baerbockerei dankbar, mit der sie untermauert, dass man sie nicht ernst nehmen muss.

Waehler 21
1 Jahr her

Nun die Eine hat das Recht etwas zu sagen, weil sie betroffen war. Die andere prangert wirklich alles, in allen Bereichen an, um so den Eindruck zu erwecken, sie könne irgendetwas besser, ohne wirklich einen Gegenvorschlag zu erbringen, der ins Gesamtgefüge passt und zudem noch das Problem löst.
Bla, bla , bla.

Last edited 1 Jahr her by Waehler 21
imapact
1 Jahr her

Die Frau aus dem Iran hat anscheinend noch nicht begriffen, wes (Un-)Geistes Kind Frau Baerbock ist. Grüner Feminismus dient ausschließlich dem Kampf gegen den „alten weißen (deutschen) Mann“ und der umfassenden Privilegierung von Frauen. Es sei denn, dieses feministische Hegemonialstreben kollidiert mit aufblähten Transenkult. Oder mit dem Islam, für dessen Verbreitung, von der Zuwanderung bis hin zum Kopftuch, Mehrehe, Beschneidung sich die Grünen besonders stark machen. Zu Hause wird das Christliche bekämpft, im islamischen Ausland kuscht Frau dann vor den jeweiligen Potentaten. Davon abgesehen ist es nicht unsere Aufgabe, „unsere“ Vorstellungen in anderen Ländern durchzusetzen. Die sollen die Regeln ihres… Mehr

alter weisser Mann
1 Jahr her

Wo die Frau aus dem Iran da überhaupt eine feministische Außenpolitik sieht, bleibt ihr Geheimnis.
Ich sehe da nur eine jämmerlich schlechte Außenpolitik und die entspricht den Fähigkeiten der Akteure (m/w/d).

Andreas aus E.
1 Jahr her

Heuchelei, Doppelmoral? Kommt wohl hin, ich würde eher von schlichter Dummheit sprechen.
Davon ab geht es uns nicht an, was Iraner im Iran treiben.