Habecks Verbotspläne – Hausbesitzerverband warnt vor Folgen der Heizungsstilllegungen

Ressortchef Robert Habeck bastelt an weiteren Verschärfungen zu Lasten von Hausbesitzern im Zeichen des Klimas. Die Kosten für die Bürger scheinen der Ampelregierung offensichtlich egal. Der Präsident von „Haus und Grund“ Kai Warnecke warnt vor den Folgen.

IMAGO / Political-Moments

Im Bundeswirtschaftsministerium von Amtschef Robert Habeck (Grüne) planen seine Ministerialen weiteres Unheil. Das Aus für 30 Jahre alte Heizungsanlagen soll jetzt noch schneller kommen.

Der Eigentümerverband „Haus und Grund“ hat jetzt davor gewarnt, die Vorschriften für den Austausch alter Heizungen weiter zu verschärfen. Präsident Kai Warnecke mahnte, für viele Eigentümer sei das finanziell schwer zu verkraften. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte unterdessen, dass es noch keine endgültige Entscheidung gebe. Doch das will bei Grünen nichts heißen, deren Regierende ziehen durch, wenn sie an der Macht sind.

Zeit zum Lesen
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Der Gesetzentwurf aus dem Klimaschutzministerium von Robert Habeck sei „gespickt mit zahlreichen Pflichten und Detailvorgaben, ohne dass klar wird, wie diese in der Praxis umgesetzt werden können. Oftmals existieren für geforderte Änderungen keine praxistauglichen und finanzierbaren Lösungen“, kritisiert Verbandspräsident Warnecke die Praxisferne des Ressorts. Minister Habeck hätte bei seinem Entwurf einzig den Klimaschutz im Blick. „Bundeskanzler Scholz muss nun dafür sorgen, dass die Energiewende im Gebäudebestand die Bürgerinnen und Bürger nicht überfordert. Ansonsten enden Habecks Pläne in einem Desaster.“

„Widerstand ist zwecklos, wir sind die Grünen“

Die Klimadiktatoren der Grünen in ihren Ministerien kennen selbst in der schlimmsten Wirtschaftskrise keine Anstandsgrenzen für finanziell bedrohte Bürger mehr. Sie verhalten sich inzwischen wie die außerirdische und aggressive Spezies der Borg in Raumschiff Enterprise: „Widerstand ist zwecklos, wir sind die Grünen, Sie werden assimiliert.“

Gebäudeenergiegesetz
Was die neue Austauschpflicht für Heizungen bedeutet
Die brachiale Umstellung auf erneuerbare Energien in Deutschland wollen Klimafanatiker um jeden Preis beschleunigen. Darin ist man sich auch einig in der Berliner Ampel-Koalition. Im Sommer vergangenen Jahres hatte sich der Koalitionsausschuss auf ein Konzeptpapier geeinigt, das strengere Regeln für neue und bestehende Heizungsanlagen vorsieht. Jetzt dringen erste verschärfende Fakten an die Öffentlichkeit.

Bereits geplant ist, dass ab Januar 2024 jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. In der Regel trifft das auf Wärmepumpen zu, auch wenn der dafür genutzte Strom an windschwachen Tagen größtenteils aus Kohlekraftwerken stammt.

Allein schon diese Verpflichtung dürfte in energetisch schlechten und alten Einfamilienhäusern teure Rundum-Sanierungen notwendig machen. Das Geld dafür müssen die Bürger aufbringen – eine weitere Ampelzumutung. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Gebäudeenergiegesetz soll weiter verschärft werden

Nun wollen die grünen Klimaplaner, dass zwei Jahre später nicht nur defekte, sondern sogar noch funktionierende Gas- und Ölheizungen ausgetauscht werden müssen – unter bestimmten Bedingungen.

Hausbesitzer in Deutschland waren hingegen schon nach dem Gebäudeenergiegesetz § 72 (GEG) gesetzlich verpflichtet, ihren alten Standard-Heizkessel, eingebaut ab 1. Januar 1991, nach 30 Jahren auszutauschen. Dies betrifft zum Jahresende 2022 etwa zwei Millionen Öl- und Gasheizungen in Deutschland – vor allem im Osten, wo nach dem Mauerfall fast alle Hausbesitzer Anfang der neunziger Jahre ihre DDR-Heizungen erneuert hatten.

Pardon wird dabei nicht gegeben: Eine Weigerung oder ein Versäumnis führt zu Bußgeldern und die zuständigen Schornsteinfeger können die Heizung sogar stilllegen lassen.

Das reichte den grünen Transformern jedoch nicht aus. In einem ersten Konzept für die Novelle des GEG im Juli 2022 war vorgesehen, dass fossile Heizungen generell schon nach 20 Jahren ausgetauscht werden. Dagegen formierte sich Widerstand.

Energiekrise
Windkraft-Hersteller Enercon hält Habecks Erneuerbaren-Pläne für unrealistisch
Jetzt versucht das Bundeswirtschaftsministerium einen generellen Austausch nach 30 Jahren vorzunehmen. Damit nicht genug: Wollte die Bundesregierung zuvor nur uralte Kessel verbieten, geht es jetzt sogar immer noch modernen Brennwert- und Niedertemperaturkesseln an die Existenz, obwohl sie noch gut funktionstüchtig und langlebig sind.

Warnecke warnt daher: „Wir erwarten in der Tat, dass Robert Habeck ein Gesetz vorlegen wird, das dazu führen wird, dass auch viele gut funktionierende Heizungen, die wir heute noch haben, inklusive Brennwertanlagen, frühzeitig aus dem Verkehr herausgenommen werden.“ Wahrscheinlich würden sie dann auch gegen Anlagen ausgetauscht, die in einem Haus nicht effizient betrieben werden können. Wie zum Beispiel Wärmepumpen in älteren Gebäuden mit Heizkörpern, erklärt der Präsident des Eigentümerverbandes. Für viele Eigentümer sei das finanziell nicht zu stemmen, meint Warnecke. Die Sanierungskosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus beziffert er auf mindestens 150.000 Euro.

„Habecks Pläne wird es so nicht geben“, versichert der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Torsten Herbst gegenüber Tichys Einblick. Private Hausbesitzer dürften finanziell in diesen Krisenzeiten nicht überfordert werden. Hinzu käme: „Fast alle Häuser im Osten wurden in den neunziger Jahren erst mit neuen Heizungen ausgestattet.“

Zumindest wissen Landtagsabgeordnete aus einem Flächenland, wann der Ofen aus ist. Saskia Ludwig (CDU) aus Brandenburg ist alarmiert: „Wenn der Entwurf so umgesetzt wird, trifft es gerade ostdeutsche Häuslebesitzer besonders hart. Nach Grundsteuer, Energiekosten und Inflation nun auch noch eine neue Heizung.“ Für die Betriebswirtin sind solche Pläne im Gespräch mit Tichys Einblick ungeheuerlich. „Und das alles wegen der grünen ‚Transformation‘, die Deutschland ruinieren wird“, wettert die Unionsfrau.

Im Klimawahn kennen Verbote keine Grenzen

Ab dem Jahr 2024 wird jetzt der Einbau einer Öl- oder Gasheizung als alleiniges Heizgerät hierzulande praktisch verboten. Das ist eine Verschärfung. In der Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) war im Ampel-Koalitionsvertrag zunächst das Jahr 2025 vorgesehen.

Steuergeldverschwendung
Habeck sucht für 20 Millionen Euro neue Rechtsberater
Obendrein dürfen Hausbesitzer ab 2024 in Deutschland nur noch Heizungsanlagen verbauen, die sie zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betreiben. Doch diese Vorgabe erfüllen etwa nur Wärmepumpen oder Biomasseheizungen, die Handwerker in vielen alten Häusern oder Eigentumswohnungen gar nicht oder nur sehr schwer und kostspielig einbauen können. Bislang sieht das GEG für alte Ölheizungen noch eine Ausnahme vor, wenn Erdgas und Fernwärme nicht zur Verfügung stehen und die Nutzung erneuerbarer Energien nicht möglich ist oder zu einer unbilligen Härte führt. Allein letzter Punkt ist von Behörden willkürlich dehn- und auslegbar. Zudem gibt es ein Verbot für Ölheizungen ab 2026.

Solche Pläne stammen oft von im politischen Sonderversorgungssystem durch Steuerzahler abgesicherte wie hochbezahlte Staatssekretäre und Minister, aber auch von topverdienenden Beamten des höheren und mittleren Dienstes. Nur ein Beispiel: In Berlin-Pankow unweit von Schloss Niederschönhausen residiert ein Beamtenpärchen in einer neugebauten Millionenvilla deren Karossen das Kennzeichen B – MF … zieren – für Bundesfinanzministerium. Diese politischen Eliten, vom Steuerzahler alimentiert, ersinnen in ihren ministerialen Elfenbeinschlössern in der Mitte Berlins Verordnungen und Gesetze, für die hart arbeitende Menschen mit hohen Kosten und Abgaben büßen müssen. Weil sie nicht mehr wissen, wie normale Menschen sich durch die Krise hangeln, wenn sich die Preise für Backwaren, Milchprodukte und Energie verdoppeln oder verdreifachen.

Dennoch bleibt Deutschland ein Wunder. Der deutsche Michel und seine Micheline gehen, anders als in Frankreich, nicht auf die Straße, um dagegen zu protestieren.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 264 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

264 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Michael W.
1 Jahr her

„Der deutsche Michel und seine Micheline gehen, anders als in Frankreich, nicht auf die Straße, um dagegen zu protestieren.“
Ist ja auch kein Kunststück. Die gesamte Presse ist darüber nicht nur verschwiegen, sondern lügt auch noch.

Waehler 21
1 Jahr her

Ich habe heute beim Waschlappenwaschen im Waschzentrum gehört, dass die Grüne Regierung ein Einreiseverbot für das gefährliche co2 vorbereitet. Auch die Abschiebung des co2 soll erleichtert werden , z.Beispiel in die Länder, in die unsere Industrie flüchtet.

Mr.Bolp
1 Jahr her

Habeck ist von Grund auf ein eitler Fatzke und Wichtigtuer, der ahnungslos vor sich hinstümpern darf, und dabei noch überzeugt ist, grandios zu sein. Einfach nur übel was für Psychopathen mittlerweile das Sagen haben.

Gerro Medicus
1 Jahr her

Ja, das können sie: warnen. Aber es geht nicht darum, zu warnen! Es geht darum, diesen Leuten zu zeigen, was eine Harke ist! Wenn die ihre geistigen Blähungen erst mal in Gesetze umgewandelt haben, ist es nämlich zu spät! Wie sagte Konfuzius? „Ein Rinnsal bringt man mit einem Fußtritt an der Quelle zum Versiegen. Ist er jedoch zu einem Strom angeschwollen, halten ihn 10000 Mann nicht mehr auf.“ Oder westlich kürzer gesagt: Wehret den Anfängen! Und das sollte doch nicht schwer sein! Diese Leute erzählen doch ganz freimütig, was sie vorhaben! Uns den Traum vom Eigenheim und dem eigenen Auto… Mehr

Diogenes
1 Jahr her
Antworten an  Gerro Medicus

Corona ist soweit von selbst verschwunden, wie eine Pandemie nur verschwinden kann.
Dagegen hat die „Ampel-Seuche“ noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht.

Gegen beides gab und gibt es keine wirksame Impfung!

bfwied
1 Jahr her
Antworten an  Gerro Medicus

Ich habe immer noch die vage schemenhafte Hoffnung, dass die FDP diese Schwachsinnsregierung verlässt, es zu Neuwahlen kommt und die AfD, die neugegründete, aber von den Medien totgeschwiegene CDU-Ableger-Partei und die FDP ganz klar darstellen, was diese Grünrot-Kommunisten wollen und tun. Weshalb die Gewerkschaften und die Arbeitgeber aller Ebenen nicht gegen diese wild gewordenen Zerstörer massiv Stellung beziehen, ist mir schleierhaft. Die großen Firmen gehen, wie man sieht, die Shareholder interessiert es nicht, in welchem Land ihre Dividenden erwirtschaftet werden, aber die mittleren und kleineren, an deren Existenz geht es. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil, da kann… Mehr

Rosalinde
1 Jahr her

Es gibt mehr als nur die Grünen in dieser Regierung. Da ist z.B. noch die SPD deren Generalsekretär ist ein Kevin Künert, dieser hatte schon zu Zeiten als Vorsitzender der Jusos die Kollektivierung deutscher Unternehmen gefordert. Diese sollten „demokratisch enteignet“ werden . Wer damals nicht zuhören wollte, der sollte es spätestens jetzt tun.

Alfred Werner
1 Jahr her

Auswahlkriterien für einen Parteiposten bei den Grünen:

1. Geschlecht
2. Redefreudigkeit
3. Migrationshintergrund
4. Welcher Parteiflügel

837. Vorliebe für Ketchup oder Mayo
838. Bildungsabschluss
839. fachliche Qualifikation.

Gerro Medicus
1 Jahr her
Antworten an  Alfred Werner

Haben Sie sich mal gefragt, warum die so ein Buhei um Frauen in allen möglichen wichtigen Ämtern machen? Warum die überall viele Frauen in wichtigen Positionen haben wollen, in Aufsichtsräten z.B. Und warum sich diese Leute nicht für die Frauenquote bei Klärwerksarbeitern starkmachen? Es geht nicht um Geschlechtergerechtigkeit, es geht um Kontrolle! Frauen reagieren im allgemeinen auf alles sehr viel emotionaler und weniger rationaler als Männer. Deshalb sind sie auf der emotionalen Ebene auch viel leichter beeinflussbar und tragen sehr gerne auch den größten Blödsinn mit, wenn er nur emotional aufgeladen ist. Schauen Sie sich doch die wichtigen Themen an,… Mehr

Diogenes
1 Jahr her

Eine kleine Clique unter uns macht in diesen Zeiten mit Deutschland das, was Putin mit der Ukraine im Begriff ist, machen zu wollen – nur nicht so laut, sondern mit anderen Mitteln. Was heute noch virtuell scheint, hat als Endziel die totale Destruktion – so oder so.
Nicht vergleichbar? Schon möglich, – wir werden sehen, was „vom Ende her gesehen“ schlimmer ausgeht.
Man täusche sich nicht, über die Wirksamkeit von menschenfeindlichen Ideologien. Es braucht nur ein einzelne Wölfe, um eine große Schafherde zu vernichten.

Bambu
1 Jahr her

Die Katastrophe mit den Grünen war vorhersehbar.
Habeck hat oft genug gedroht und trotzdem wurden die Grünen gewählt. Man kann ihm nicht einmal vorwerfen, dass er gelogen hat. So war auch über alle anderen Minister der grünen Riege genügend bekannt, dass alle Alarmglocken hätten schrillen müssen. Wenn die Menschen nicht endlich aufwachen und aufhören, diese Menschen auch noch zu wählen wird das in der Diktatur enden.

Daimondoc
1 Jahr her

Das ist gut so Herr Habeck und weiter so, denn nur so können sie ihre Wähler überzeugen das die Grünen von nichts eine Ahnung haben.
Es muss weh tun, damit der letzte Depp mitbekommt was die grüne Sekte aus unserem Land macht.

Der Mustermann
1 Jahr her
Antworten an  Daimondoc

Einspruch euer Ehren…
Die Regierung, wie sie sich jetzt zusammen setzt, wurde NICHT gewählt. Es haben sich nur 3 Wahlverlierer zusammengekungelt und sich die Macht unter den Nagel gerissen. Und der dumme Michel lässt sich das gefallen. So sieht es doch aus.

Alfred Werner
1 Jahr her
Antworten an  Der Mustermann

Die Wahlgesetze gehören dahingehend geändert, dass der, der die meisten Stimmen hat mit dem der die zweitmeisten Stimmen hat koalieren KANN bzw MUSS, dann weiter nach Stimmen absteigend. Es kann nicht sein, dass sich drei Zwerge zum Riesen aufschwingen. Wobei der Wähler eigentlich inzwischen wissen müßte, was nach dem geltenden Wahlrecht passiert.

Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Die links-grüne Koalition liefert, was bestellt wurde. Vielleicht gehen den Millionen von naiven und denkfaulen Untertanen irgendwann ja doch noch die Augen auf und sie wählen Protest. Allen, die mir in meinem Umfeld mit dem Lamento auf die Nerven gehen, sie könnten ihren Lebensstandard nur noch mit großen Schwierigkeiten halten, antworte ich nur stereotyp: „Wähl die Schwefelpartei oder halt einfach die Klappe!“ Nur das grenzdebile Wahlverhalten der deutschen Naivlinge macht diese hirnverbrannte Politik der links-grünen Zerstörer-Koalition möglich. Überall im europäischen Raum, wo rechts-konservative Parteien so stark sind, dass sie eine reelle Machtoption haben, halten sich die linken Gesellschaftszerstörer mit bevölkerungsfeindlicher… Mehr