Die Kandidaten der Parteien im Assessmentcenter bei ARD und ZDF

Bei einem im Markt aus eigener Kraft, ohne Subventionen und trotz staatlicher Regelungswut erfolgreichen Unternehmen hätte kein Teilnehmer an diesem Assessmentcenter bei ARD und ZDF auch nur die geringste Chance, in den Kreis der leitenden Angestellten aufzusteigen (die Moderatoren eingeschlossen).

Screenprint ARD /Schlussrunde Parteienkandidaten
Seit der Bundestagswahl 2001 habe ich keine Wahl-TV-Runde im deutschen Fernsehen mehr angeschaut, nur noch TV-Runden in anderen Ländern. Die gestrige ÖRR-Versammlung fasse ich so zusammen: Bei einem im Markt aus eigener Kraft, ohne Subventionen und trotz staatlicher Regelungswut erfolgreichen Unternehmen hätte kein Teilnehmer an diesem Assessmentcenter bei ARD und ZDF auch nur die geringste Chance, in den Kreis der leitenden Angestellten aufzusteigen (die Moderatoren eingeschlossen).

Politik zeigt sich wirklichkeitsfremd
Wahlkampf im Schrebergarten
Tina Hassel lässt in ihrer giftigen Biestigkeit Frau Wissler von SED/PDS/Die Linke als verbindliches Wesen erscheinen. Aus ihrem Ideologiekäfig kam Wissler nicht heraus. Sonst hätte sie die alte Forderung nach dem Austritt aus der NATO durch den Hinweis ersetzen können, dass für das Ende der NATO die Neuausrichtung der Strategie der USA sorgt. Trotzdem ist Wissler im Vergleich zu Baerbock eine intellektuelle Erscheinung.

Olaf Scholz ist die ganze Zeit so eifrig bemüht, seine Harmlosigkeit unter Beweis zu stellen, dass seine Inkomptetenz in der Sache untergeht. Da erscheint Christian Lindner geradezu, als wäre er Finanzminister, aber Vorsicht, Lindner ist wirklich gut nur in Rhetorik. Nicht immer, aber oft.

Asymmetrisches Einschläfern
Bei Illner: Gott, ist das alles langweilig - drei Tage vor der Wahl
Annalena Baerbock haben ihre Trainer nun mit Verspätung doch noch beigebracht, das Mantra von „grüner Führung, ohne die alles nichts ist“ brav wie einen Kinderreim aufzusagen, statt sich in freier Rede fachlich und sprachlich zu verheddern. Triumphierend warf die besserwissende Streberin allen ins Gesicht, „also erstmal guten Abend“. Und auch dieser Regieanweisung ihrer Spindoktoren folgt sie gehorsam wie ein „Puppet on the strings“: immer geradeaus in die Kamera lächeln. Dieses Lächeln gefriert nur mit jedem Mal mehr.

Bei Theo Koll, der hinter Tina Hassel nahezu verschwand, war nicht immer klar zu erkennen, ob er sich der neben ihm sitzenden Baerbock freundlich zuwandte oder milde lächelnd die Augen verdrehte.

Praktischer Weise hat die ÖRR-Regie die Teilnehmer der Runde nach der parteripolitischen Gesäßgeografie platziert. Armin Laschet machte seinen Punkt mit der Botschaft von der Richtungswahl zwischen RRG und „bürgerliche Koalition“, was er durch seine Beißhemmung Baerbock gegenüber zunichte machte. Der Mann steht nicht, wenn’s drauf ankommt. Da saß der Lindner-Satz, wonach er CDU und CSU nicht zutraut, „die Grünen unter Kontrolle zu halten“ – aber Lindners FDP soll das in einer Jamaikakoalition können? Umgekehrt wird ein Schuh draus, Laschets CDU würde im grünen Auftrag Lindners FDP ausmanövrieren.

Bundestagswahl 21
Machen Sie mit bei der TE-Wahlwette
Markus Söders größter Beitrag war, dass er mit der Bahn nach Berlin kam, um Laschet bei seinem Auftritt zu behindern. Baerbock sparte ja an ihrem ökologischen Fußabdruck, indem sie im nicht elektrisch betriebenen Wahlkampfbus durch Deutschland tourte, wobei sie ihren Kinderreim von der „grünen Führung, ohne die alles nichts ist“, so oft aufsagte, dass er in der Hassel-Runde wirklich saß. Dass Alice Weidel das Fahrrad nimmt, wenn es geht, machte ihre mehrfach sitzenden Ausführungen, vor allem die gegen die Stigmatisierung sogenannter Querdenker, nicht stärker.

Zwar musste ich mich nicht mehr vergewissern, dass ich keine einzige Partei zur Bundestagswahl wählen kann, allein schon weil es nicht drauf an kommt, welche Farbe die Galionsfigur hat, wenn an Deck so oder so grünrot gesteuert wird. Aber hätte ich es noch nicht gewusst, dass Assessmentcenter bei ARD und ZDF brachte es unübersehbar an den Tag: Zum leitenden Angestellten in einem echten Unternehmen taugen alle nicht. Aber für den Staatsbetrieb Deutschland schon? Gute Nacht Leute, es ist Zeit zu geh’n.

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Kommentare ( 43 )

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43 Comments
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Juergen P. Schneider
2 Jahre her

Die Wahl der AfD ist für viele Konservative ein Akt der Notwehr. Dass dies strategisch gesehen bei dieser Wahl zu einer rot-rot-grünen Koalition führen kann, ist vielen Konservativen dennoch bewusst. Ich selbst habe noch nie strategisch gewählt und werde dies auch am Sonntag nicht tun. Wenn dann die Kommunisten in der Bundesregierung sitzen, dann ist es halt so. Klingt fatalistisch – ich weiß – aber nach 16 Jahren links-grüner Katastrophenpolitik kommt es auf ein paar Jahre mehr oder weniger nicht mehr an. Die Deutschen werden erst wach, wenn die desaströsen Folgen der linken, illusionären Politik der deutschen Einheitsfront aus CDU/CSU/SPD/Grünen/Linken… Mehr

Eberhard
2 Jahre her

Armes Deutschland. Merkel hat die CDU nach links regiert und damit alles was an realistischen Politikern vorhanden war, aus den eigenen Reihen entfernt. Diese dann durch abhängige Jasager Typen ersetzt. Eine Kaste Höriger wurde in die Regierung samt Parteigremien installiert und durch Fraktionszwang und persönlichen Druck usw. auch letztlich im Bundestag gebracht. In der GroKo hat sie durch ihre Alternativlosigkeit und trotzigen sprunghaften Selbstherrschaft und dem steten Standpunktwechsel, die Basisbreite beider ehemaligen Volksparteien eingeengt und damit die bereits versumpfende Parteienpolitik für realistische Kampfnaturen mit dem Können und den Willen zur Macht, unattraktiv gemacht. Was da vorher war, ist zu alt… Mehr

November Man
2 Jahre her

Ich habe dann heute auch mal bei TE das Wahlergebnis vom nächsten Sonntag getippt.
Dazu hab ich die Zahlen des Wahlergebnis vom nächsten Sonntag, das heute schon, Freitag Mittag 24.09.2021, bei der ARD während der Sendung Gefragt Gejagt im Laufband eingeblendet wurde genommen.
Müsste ein Volltreffer werden.  

Warte nicht auf bessre zeiten
2 Jahre her

Sehr geehrter Herr Goergen, sehr viele Menschen in diesem Land können und wollen nicht gehen und müssen, wenn sie denn bleiben, das was die „Blockparteien“ hier anrichten, wahrscheinlich noch deutlich länger ertragen als Sie. Für all diese Menschen muss es nicht darum gehen, eine Idealpartei für ihre jeweils eigenen Wünsche zu haben, sondern eine, die an wesentlichen und für dieses Land wichtigen Punkten eine klare Kurskorrektur anstrebt (Migration, EU, Energiepolitik, Quoten- und Genderwahn). Was mich von der AfD etwas fernhält, sie aber trotzdem wählen lässt, ist in der Tat das, was an ihr „sozialistisch“ ist. Aber es ist kaum in… Mehr

B. Reuber
2 Jahre her

Genau…Gute Nacht Leute !…Es ist Zeit zu gehen.
Ich habe die Befürchtung die Erkenntnis kommt recht spät…zu spät..die besten Plätze sind schon weg.
Aber man kann sich nach der Wahl sicher sein, dass man sich keinen Illusionen mehr für die kommenden Jahre hingeben muss. Das ist aber eine Erkenntnis welche schon im Laufe der 16 Merkel-Jahre zunehmend manifestiert wurde.
Jetzt kommt der Abgesang.

Talleyrand
2 Jahre her

Ein Unternehmen führen? Na, die Weidel könnte das schon. Nur wird sie wohl in nächster Zeit keine Chance haben, das zu beweisen. Ich hätte sie jederzeit eingestellt.

Evero
2 Jahre her

Gerstern habe ich mir Nuoviso TV Home Office #157 Wahlo-mat angesehen. 38 Fragen unter 3 Medienmachern diskutiert und entschieden. Das Ergebnis der gemischten Antworten von drei durchaus weltoffenen, aufgeklärten Männern mit kritischer Betrachtung des unpolitischen Mainstreams war: die unbekannte Splitterpartei „Bündnis 21“ auf Platz 1, AfD auf dem guten 4. Platz aller Parteien FDP, CDU und SPD unter „ferner liefen“ und ganz hinten auf den allerletzten Plätzen Die Linke“ und die „Grünen“ auf dem letzten Platz, obwohl die Herren durchaus etwas für Umwelt und Tierschutz übrig hatten. Es lag wohl daran, dass die Grünen so alternativlos in ihrer Programmatik sind.… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Evero
Neumann
2 Jahre her

Zu diesem Text fallen mir ein DDR-Witz und ein inoffizielles DDR-Statement ein:
Der Witz: In Berlin steht eine Menschenschlange an. Honecker ist neugierig warum und stellt sich dazu. Mehrmals verlässt daraufhin der vor ihm Stehende die Schlange. Beim nächsten Mal fasst Honecker den Vordermann am Ärmel und fragt, warum wollen Sie den jetzt gehen? Sagt der Mann: Ich stand wegen des Ausreiseantrags an, aber wenn Sie gehen, kann ich ja bleiben.
Das Statement: DDR-Der Doofe Rest.
Warum erinnere ich mich wieder an die alten Zeiten? Weil mir manches heute verdammt bekannt vorkommt.

Evero
2 Jahre her
Antworten an  Neumann

??? Guter Witz! Wenigstens mal wieder gelacht!
Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern wurde ja das politische Kabarett auch weitgehend entfernt. Die Sozialisten ziehen zwar gerne über die biederen Bürger her, aber über ihre eigene Dummheit mögen sie keine Witze machen. Da es nur noch Sozialistenparteien gibt, ausser der AfD, fehlt das Reibungspotential für die mehrheitlich linken Kabarettisten. Aber noch schlimmer als die linken Kabarettisten sind die schleimigen Spötter, die die Politiker gegen die Bürger verteidigen.

sponk07
2 Jahre her
Antworten an  Fritz Goergen

Man muss sie wählen, damit die Dinge in Bewegung kommen.

Ernst-Fr. Siebert
2 Jahre her
Antworten an  Fritz Goergen

Das war der alte Erhard auch nicht und ein bisschen (!) Sozialismus ist wie das Salz in der Suppe.

Babylon
2 Jahre her
Antworten an  Ernst-Fr. Siebert

Klar, „soziale Marktwirtschaft“ ist auch nicht Marktwirtschaft pur. Insofern auch bei Erhard eine Prise Sozialismus.

Simrim
2 Jahre her
Antworten an  Fritz Goergen

Ein Beispiel bitte!

Tizian
2 Jahre her

„Aber hätte ich es noch nicht gewusst, dass Assessmentcenter bei ARD und ZDF brachte es unübersehbar an den Tag: Zum leitenden Angestellten in einem echten Unternehmen taugen alle nicht. Aber für den Staatsbetrieb Deutschland schon? Gute Nacht Leute, es ist Zeit zu geh’n.“ In der Tat, wenn dies das „Beste“, die Elite der deutschen Parteienlandschaft sein soll, und dazu noch einer von denen Kanzler werden wird, dann in der Tat Gute Nacht, Deutschland! Mal davon abgesehen, daß außer Frau Weidel, niemand vom Rest nicht nur nicht in der Lage, sondern auch nicht bereit dazu ist, die 16 Jahre Merkelherrschaft in… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Tizian
Evero
2 Jahre her

Richtig Herr Goergen. Es ist bei den Altparteien keiner dabei, dem man direkt abnimmt, dass es ihm vor allem um Deutschland geht. Kein gestandener Staatsmann oder eine taffe Staatsfrau. Am ehesten würde ich das Alice Weidel zutrauen: Bundeskanzlerin. Selbst nach 16 Jahren Frauenregiment der CDU im Kanzleramt hätte ich keine Bedenken, dass Weidel so machtversessen und egoistisch wäre, wie Merkel es war.
Zwei mal vier Jahre als Kanzler sind genug. Dann muss ein Wechsel her. Die CDU-Daueraussitzrunden haben sich endgùltig nicht bewährt.

bkkopp
2 Jahre her
Antworten an  Evero

Die AfD-Politiker haben natürlich keine Kreißsaal-Hörsaal-Plenarsaal-Biografien. Dafür gibt es sie noch nicht lange genug. Die AfD-Abgeordneten haben naturgemäß alle mehr oder weniger gestandene Berufsbiografien vor der Politik. Wenn sie aber nachlesen was Uwe Junge in Rheinland-Pfalz bei seinem Parteiaustritt gesagt hat, dann kommen sie sehr leicht den Eindruck, dass Berufsbiografien alleine auch nicht das Patentrezept sind. Ob Frau Weidel wirklich das Zeug hätte das sie ihr zuschreiben, kann man aus ihren öffentlichen Auftritten, oder sonstigen publizistischen oder programmatischen Beiträgen nicht erkennen. Für Meuthen sehe ich das ähnlich. Eine ganze Reihe von programmatischen Aussagen sind so simple, plakativ, dass man nicht… Mehr