Aufstand der Vernünftigen

Zu besonderen Anlässen darf auch etwas Selbstlob erlaubt sein. Aktionen wie der „Bürgergipfel“ und die mit ihm verbundenen Medien zeigen: Die Bewohner der politmedialen Blase haben sich entbehrlich gemacht. Die wahre Zivilgesellschaft braucht keine Staatsknete.

Screenprint via Twitter / Alex

Wer sich etwa während der Corona-Pandemie als allein und isoliert empfand, kennt das beglückende Gefühl, wenn er merkt, dass er so allein gar nicht ist. Die Vernünftigen und Freiheitsbewussten werden immer mehr, egal, wie in Medien und von Politikerseite getrötet und getrommelt wird. Es bewegt sich etwas in unserem Land, nicht nur bei den Landtagswahlen in „Dunkeldeutschland“.

Der Protest gegen die ruinösen Ideologien, denen die Regierung folgt, wird lauter, und es ist langsam egal, ob die großen und staatsnahen Medien darüber berichten oder es unterschlagen – die alternativen Medien sind zahlreich und auflagenstark genug. Und ihre Leser- und Hörerschaft lässt sich das was kosten, ganz ohne Zwang. Das ist die wahre Zivilgesellschaft, nicht die mit Staatsknete gefütterten Medien und Grüppchen, die sich dieses Etikett fälschlicherweise anheften.

Am vergangenen Wochenende zeigte sich auf einem „Bürgergipfel“ in der Stuttgarter Liederhalle, was private Initiative vermag. Die Gorus Media GmbH hatte gerufen und knapp 1000 Interessierte waren bereit, für einen Tag mit Vorträgen, Diskussionsrunden, Infoständen 150 Euro pro Person zu bezahlen. Zahlungsbereitschaft ist auch eine Form der Anerkennung. Das „Stuttgarter Bündnis“ hingegen, das vor den Türen der Liederhalle gegen das „rechtspopulistische Netzwerk‘“ protestieren wollte, bot einen eher müden Haufen auf. Man hatte natürlich bereits im Vorfeld versucht, die Stadt dazu zu bewegen, die Liederhalle nicht einem „rechten Gruselkabinett“ zur Verfügung zu stellen, und, na klar, „Flagge und Haltung“ zu zeigen gegen Rechts.

Doch irgendwie ziehen die Invektiven nicht mehr so richtig, zumal die Mitglieder des Gruselkabinetts bester Laune waren, darunter die dem TE-Leser bestens bekannten Autoren Klaus-Rüdiger Mai, Ulrich Vosgerau, Fritz Vahrenholt, Norbert Bolz, Alexander Wendt, die dort ihre Heimat haben; dazu Gunter Frank, Carlos Gebauer, und Roland Tichy, yours truely, Vaclav Klaus, Markus Krall und Frauke Petry sowie das Geburtstagskind „Achse des Guten“: Henryk M. Broders Autorenblog gibt es seit zwanzig Jahren – und ich bin von Anfang an dabei gewesen. Ich gebe ein Gefühl der Rührung zu. Ja, doch.

Wir alle sind es eher gewohnt, beschimpft zu werden, als Nazis, als Rechte, die falsch abgebogen sind. Da war es mal ganz schön, das Gegenteil zu erfahren – Zuspruch von einem überwiegend bürgerlich wirkenden liberalen Publikum. Und um es mit der Rührung noch weiter zu treiben: Alle waren sich einig, sich nicht mehr so allein fühlen zu müssen.

Tatsächlich: Wir brauchen keine mit Steuergeldern gefütterte Anti-Einsamkeits-Industrie. Wir haben die alte Achse und Tichys Einblick, die Morgennachrichten vom TE-Wecker, den Schweizer Kontrafunk und noch viele andere mehr. Es gibt eine kräftige und stets wachsende Gegenöffentlichkeit, die übernimmt, was die stinkreichen Öffentlich-Rechtlichen nicht schaffen – erst recht nicht der von Bill Gates finanzierte Spiegel oder all die anderen mit staatlicher Hilfe vor sich dahinsiechenden Blätter. Das Monatsmagazin Tichys Einblick hat so ziemlich als einziges Druckwerk ständig steigende Auflagen am Kiosk. Talkshows gibt es auch auf TE und die Wahlsendung von TE hat mehr Zuschauer als die ARD-Anstalten.

Woran das liegt? Am Beispiel des Morgenweckers kann man studieren, dass Nachrichten-Radio in Zeiten des Internet auch ohne kostspielige Latifundien in zentraler Lage und ohne tausende von Mitarbeitern möglich ist. Viele Zeitungen liefern trotz unzähliger Mitarbeiter keine wirkliche Qualität mehr. Was in der Schweiz längst unterwegs ist, passiert auch in Deutschland: Massenentlassungen von Journalisten.

Man muss sich das mal vorstellen: Die RKI-Protokolle sind nicht von Journalisten der großen Medien freigeklagt worden, sondern vom Multipolar-Magazin. Die ungeschwärzten Protokolle sind nicht einem renommierten Investigativjournalisten zugespielt worden, sondern einer Quereinsteigerin namens Aya Velázquez. Prof. Dr. Stefan Homburg hat die Protokolle gesichtet und zusammengefasst. Die Neuwahlen in Berlin wurden nicht vom Spiegel erzwungen, sondern Sie wissen schon, von wem. Dem Monatsmagazin, das auch den „Graichen-Clan“ aufgedeckt und gestürzt hat.

Kurz: Sie haben sich entbehrlich gemacht, die Bewohner der politmedialen Blase. Wir aber haben für Ersatz gesorgt. Ein bisschen Selbstlob muss auch mal sein.

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Kommentare ( 47 )

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WandererX1
27 Tage her

Eien GmbH macht da dicke Kohle und das wird als Kontrapunkt zum kaputten Etablishment gelobt? Welcher Student oder welcher Rentner konnte da sich blicken lassen? Aber Frauke Petry muß ja nach der Privatinsovenz wieder zu Geld komnen… Mit 50 Euro Vorkasse zur Planungssicherheit pro Person hätte man das auch einrichten können. Nein danke zu slch merkwürdigen Abkassierungsfesten – egal ob von links, mittig oder rechts.

amendewirdallesgut
29 Tage her

In der Penetranz der Wiederholung liegt die Kraft : Ich will kompromisslos eine Basissoziale Grundversorgung nach UNHCR Standard per Bezahlkarte plus kostenloser medizinischer Grundsicherung , für alle gleich (think big „global“ , oder für den Anfang mit denen zusammen die mitmachen wollen ) , alle zahlen ein alle partizipieren , Leistungsgerechtigkeit regelt dann der Markt und eine solide Ordnungspolitik , alles andere ist Ausbeutung und Betrug . Ausnahmslos alle Sozialismen Privilegien Pfründe Zuwendungen können weg ! Keiner darf bevorzugt und keiner benachteiligt werden , wo steht das noch gleich?

Armin Reichert
29 Tage her

Was hatte denn die Frauke Petry da zu suchen, will die etwa wieder in die Politik? Gott bewahre. Und ist sie noch mit diesem Pretzell zusammen?

Last edited 29 Tage her by Armin Reichert
Raul Gutmann
29 Tage her
Antworten an  Armin Reichert

Sehr geehrter Herr Reichert, danke zu Ihre Zuschrift. Frau Petry dürfte als Mensch und Politikerin nicht so schlecht sein, wie es ihre medial rezipierte Bilanz, insbes. als AfD-Vers., ausweist. Zuvorderst ist jede neue Partei „ein gäriger Haufen“, ihre Unerfahrenheit (und – excusez moi – Geschlecht) kam dazu, die geballte Medienmacht tat das restliche
Herr Pretzell ist ein gesondertes Thema, bei dem wohl viele Leser Ihrer angedeuteten Meinung beipflichten.
Hochachtungsvoll

siebenlauter
29 Tage her

Staatsknete ist ohnehin immer „linke Tasche“ „rechte Tasche“ – minus „Taschengeld“ für den ehrenwerten „Transport“.
Die „Zivilgesellschaft“ gibt eben immer ausnahmslos alles, was der Staat an Knete „braucht“ und anders verteilt.

Juergen P. Schneider
29 Tage her

Auch wenn mich die Lethargie im Freundes- und Bekanntenkreis manchmal in den Wahnsinn zu treiben versucht, als TE-Abonnent bin ich stolz darauf, einen kleine Beitrag zu einem leider immer noch sehr langsamen Stimmungsumschwung in unserem Land zu leisten. Meine kleine Spende an die Achse war zwar auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber dennoch tue ich in meinem bescheidenen Rahmen, was mir möglich ist, um wenigstens später einmal sagen zu können, ich habe dagegen gehalten. Also liebe Gleichgesinnte, lasst uns weiterhin kämpfen für ein lebenswertes und freies Deutschland. Lasst uns auch in Zukunft für den Erhalt unserer Heimat… Mehr

Johanna
29 Tage her

Aufstand der Vernünftigen, danke! Darf ich dazu das 2004 erschienene Buch von Oriana Fallaci empfehlen: Die Kraft der Vernunft.
Es gibt eine eindrucksvolle Verbindung von dieser überzeugten Atheistin zu Papst Benedikt. Und auch zu Henryk Broder, der beide wertschätzt. Es ist die Verbindung von Menschen aufgrund ihrer persönlichen Integrität, Geradlinigkeit und Vernunft über Meinungsverschiedenheiten hinweg.

Mathias Rudek
29 Tage her

Ein aufbauender Artikel, der gut tut, liebe Frau Stephan. Ich habe jetzt in meinem Urlaub wieder mit Sachsen gesprochen und mich gefreut denen in ihrem politischen Wirken Bestätigung zu geben. Die deutliche Wende, der Bruch muß jetzt kommen.

Ernst K.
29 Tage her
Antworten an  Mathias Rudek

„…der Bruch muß jetzt kommen.“

Nein, muß er nicht, wenn selbst in den neuen Bundesländern zwei Drittel die Altparteien, BSW inkl., wählen. Aber hoffen Sie ruhig weiter.

Mermaid
29 Tage her

„…, sondern Sie wissen schon, von wem.“ Oh ja, ich weiß, von wem! Und ich bin unendlich dankbar dafür. Auch den jungen Leuten von Apollo News, denen Sie offenbar auch ein bißchen den Weg gewiesen haben. Das Gefühl der Einsamkeit mußte ich auch auskosten. Sogar meine Familie drangeben, die nicht glauben konnte, was ist. Zum Glück sind mir die Kinder geblieben, die mir jetzt auch noch gesunde Enkelkinder schenkten. Meine erste Teilnahme an einer Corona-Maßnahmen-Demo war wie eine Befreiung aus der Isolation. Zu wissen, man ist nicht alleine! Ein großer Dank deshalb an alle, die sich beteiligen und nicht still… Mehr

Deutscher
29 Tage her

Ein „Aufstand“, der 150 Euro Eintritt kostet?
😂
Da sollen wohl nicht Hinz und Kunz mit aufstehen…

Es versuchen mal eben die Neoliberalen auf der rechten Welle zu surfen. Setzen sich in Szene mit Themen, die jeden vernünftigen Bürger schon seit 10, 15 Jahren bewegen, und sie präsentieren sich nun, als hätten sie es erfunden.

Jetzt, wo der rechte Umschwung sich abzeichnet, stellen sie sich plötzlich ins Rampenlicht und am liebsten an die Spitze des Zuges.

Sorry, völlig unglaubwürdig, zumal einer der Initiatoren von „Nationalsozialisten“ in der AfD spricht.

Last edited 29 Tage her by Deutscher
K.Behrens
29 Tage her
Antworten an  Deutscher

TE gibt es seit 10 Jahren, dieses Jahr lud Roland Tichy anlässlich des Jubiläums auch schon nach Halle ein. Für mich ein sehr besonderer gelungener Tag mit Vorträgen, Diskussionen und Ausklang unter Gleichgesinnten. Man bedenke, das Programm ging immerhin von 11- 18 Uhr. Dafür zahlte ich gerne, zumal auch organisatorisch alles stimmte. Ich empfehle TE und die Achse gerne auch im Bekanntenkreis, wenn einem mal wieder ob der desaströsen Politik aus Berlin der sprichwörtliche Kragen platzt. Also gerne als regelmäßige Veranstaltung, vielleicht auch in Norddeutschland.

beccon
29 Tage her

Was mir angenehm auffiel war das hohe Ansehen, welches wir Sachsen mittlerweile im einst goldenen Westen genießen.