Nicht noch mehr Privilegierung von Religionsorganisationen braucht die freie Gesellschaft, sondern die Vollendung der unvollkommen gebliebenen Säkularisierung.

Mit der Zivilehe und anderen Aufgaben des Standesamtes nahm der Staat den Kirchen quasistaatliche Funktionen weg. Doch die Säkularisierung insgesamt wartet bis heute auf ihren Abschluss. Hitler kaufte den Klerus mit dem staatlichen Einzug der Kirchensteuer, wie er Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten mit dem Staatsfeiertag 1. Mai korrumpierte und mit anderen Privilegien andere Interessengruppen.
Wer feierlich heiraten will, bediene sich der Religionsgemeinschaften oder bei Eventagenturen, die das beide gegen Bezahlung gerne anbieten werden. Den Kirchen entziehe man die Dienstleistung des Einzugs der Kirchensteuer. Kassieren sollen die Religionen bitte selbst. Tun sie außerhalb Deutschlands wohl überall. Privilegien von Religionsgemeinschaften bitte streichen – alle. Bitte nicht mit den Kirchen als soziale und gesundheitliche Einrichtungen argumentieren: zahlt alles der Staat. Und die Kirchen sind reich, sehr reich. Bitte die oft trickreich versteckten Übrigbleibsel des Kirchenbesitzes aus vorsäkularer Zeit beseitigen. Auf 18 Milliarden Euro beziffern Kritiker die Summe aller direkten und indirekten Staatskosten für die zwei Kirchen: einsparen.
„Hatten sich die Verfassungsgeber der ersten deutschen Demokratie 1871 ebenso wie zuvor beim Norddeutschen Bund noch strikt an die laizistische Trennung von Staat und Religion, folglich von staatlicher und kirchlicher Institution gehalten, so zog mit der Weimarer Verfassung der Klerus wieder ein in die Politik der deutschen Republik.”
2019 – 170 Jahre nach der Paulskirchenverfassung von 1849 und 100 nach der Weimarer Reichsverfassung von 1919 – ist ein schönes Zieldatum für die Verwirklichung der Trennung von Kirche und Staat. Welche Politiker in der Bundesrepublik schreiben das auf ihre Agenda?
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Ich bin Protestant. Und daher, Gott sei’s gedankt, Freidenker und kein Dogmatiker. Mit Affinität zur nachkonziliaren römisch-katholischen Liturgie. Sie ist der ursprünglichen lutherischen verwandt. Im Volksgesang, doch vor allem in ihrem Sakramentsverständnis.
Vielen heutigen Christen (evanglischen wie katholischen) ist das gar nicht mehr bewusst. Eine römisch-katholische Feier der Eucharistie berührt Leib und Seele zutiefst. Wie eine lutherische (deutsche) Messe auch (ja, die gibt es). Auch sie berührt Leib und Seele zugleich.
Oh weh, Sie verstehen mich gerade gründlich falsch.
In Ihrer Glaubensauffassung und dem Ziel, die (mit dem Grundgesetz unvereinbare) Scharia zu bekämpfen, stimme ich mit Ihnen überein. Gerade in der Scharia sehe ich eine Quelle erheblicher seelischer Gewalt. Weil seelische Gewalt aber nur schwer juristisch zu fassen ist, muss sich unser freiheitlich-säkularer Rechtsstaat auf die Bekämpfung der Androhung und Ausübung körperlicher Gewalt beschränken.
Staatlich garantierte Gewaltfreiheit schafft die Voraussetzung für Gewissensfreiheit und eine friedliche, verbale Auseinandersetzung. Dies ist übrigens die einzige Rechtfertigung für ein staatliches Gewaltmonopol.
Deshalb plädiere ich für eine streng laizistische, freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Neusprech pervertiert und sinnentleert viele Begriffe. „Neoliberalismus“ (eigentlich eine gute Sache) gehört dazu ebenso wie „Antifaschismus“ (einst auch eine gute Sache, doch mittlerweile von Linksfaschisten übernommen und besetzt).
Falsch! Ohne Glauben, ohne Bekenntnis zu Christus, kein Heil der Seele.
Römisch-katholisch ein Widerspruch?
römisch = zentralistisch
katholisch = allumfassend, weltumspannend
Es ist der römisch-katholische Theologe Hans Küng, der mich in seinem Buch „Ist die Kirche noch zu retten?“ auf diesen Widerspruch hingewiesen hat.
Die Geburt Jesu geschah in Bethlehem( Judäa), am 25. Kislew, am Tag des Lichterfestes der Juden. Deshalb feiern wir am 25. Dezember Weihnachten. Mit der Wintersonnenwende hat dies gar nichts zu tun.
Natürlich fügte sich das eine zum anderen und daran ist auch gar nichts auszusetzen.
Gott ist die Liebe. Jeder, der im Namen Gottes, tötet, lästert Gott, und beleidigt ihn schwer.