Warum Trump, Musk & Co eine so schlechte Meinung von Scholz und Merz haben

Insider berichten gegenüber dem WSJ, wie Scholz und Merz sämtliches politische Geschirr bei der US-Regierung zerschlagen haben. Dies war auch Gegenstand interner Gespräche von Trump, Vance und Musk - und Abwägungen, die dazu führten, beide Politiker nicht zur Amtseinführung einzuladen. Es darf gespottet werden.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Stephanie Scarbrough

Heftig lästerten Präsident Donald Trump, Vize J.D. Vance und Elon Musk bei einem internen Gespräch in seinem Anwesen in Mar-a-Lago über Kanzler Scholz und Friedrich Merz. Das berichtet jetzt exklusiv das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf Personen, die noch dabei waren. Deutlich wird aus dem informativen Bericht auch, warum die in den USA derzeit Tonangebenden ein so verheerend schlechtes Bild vor allem über Deutschland bekommen haben, das bisher eher als Musterland galt.

Während des Treffens berichtete Trump von einem Anruf von Kanzler Scholz. Diesen fand er langweilig. In Washington erinnert man sich daran, dass Scholz bei den US-Präsidentschaftswahlen Kamala Harris ausdrücklich unterstützt hatte und betonte, er kenne sie gut und sie sei eine sehr gute Präsidentin. „Natürlich wünschen wir uns, dass Kamala Harris jetzt gewinnt“, hatte zum Beispiel SPD-Parteichef Lars Klingbeil gesagt. Nicht vergessen ist in Washington auch, dass Friedrich Merz Trump offen kritisiert hat. „Donald Trump ist ganz offenkundig kein Demokrat. Er akzeptiert seine Niederlage nicht und auch nicht die Entscheidungen der Gerichte“, so Merz nach den Vorgängen rund ums Kapitol in Washington nach der Wahl 2021.

Scholz und Merz würden nicht zur Amtseinführung eingeladen werden, habe Trump entschieden und sich mit abfälligen Bemerkungen über die deutschen Staats- und Regierungschefs sowie die Handelspraktiken des Landes geäußert, so das WSJ.
Danach habe dann Musk seine Unterstützung der AfD auf X gepostet. Er veröffentlichte seinen Meinungsartikel zur Unterstützung der AfD in der Welt sowie sein Interview mit Alice Weidel auf X. Das Urteil von Musk: Das Parteiprogramm sei „nur gesunder Menschenverstand“.

Musks kritische Sicht auf die deutsche Führung hatte sich schon lange vor dem Treffen in Mar-a-Lago herausgebildet, geht aus dem WSJ-Bericht hervor. Musk sagte in dem Interview mit Weidel, dass seine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit staatlichen Regulierungen im Land und seine Beobachtungen über die politische Kultur seine Ansichten geprägt hätten.

Er hatte auch mit Leuten gesprochen, die die AfD unterstützen, sowie mit Unternehmern, die von der deutschen Politik frustriert sind. Zum Beispiel mit Naomi Seibt, die für ihre fast 400.000 Follower auf X schreibt und auch für die AfD wirkt. Musk habe sie nach der AfD und der deutschen Politik im Allgemeinen gefragt und wollte wissen, warum die Partei als extremistisch gelte. Er habe gegenüber Seibt betont, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland und der EU zunehmend unter Druck gerate.

Musk stand auch mit anderen X-Nutzern in Verbindung, so das Wall Street Journal weiter, darunter Stefan Tompson, ein 31-jähriger in Großbritannien geborener polnisch-südafrikanischer Staatsbürger. Der Unternehmer, der in Warschau sitzt, betreibt Visegrad24, einen Nachrichtensender, der 1,2 Millionen Follower auf X hat. Thompson kritisiert die Massenmigration und unterstützt die Ukraine und Israel. Musk teilt regelmäßig seine und Seibts Beiträge. „Musk weiß, dass das Leben im Westen ein absolutes Privileg ist, und er möchte, dass die westlichen Gesellschaften erhalten bleiben“, sagte Tompson.

Musk sprach auch mit Martin Varsavsky über Deutschland, einem in Madrid ansässigen Technologieinvestor und langjährigem Freund, den er vor fast zwei Jahrzehnten im Haus von Sergey Brin, dem Mitbegründer von Google, kennengelernt habe.

Varsavsky gründete „Inception Fertility“, eines der größten Netzwerke von Fruchtbarkeitskliniken in den USA. Er erzählte Musk, wie er versucht hatte, sein Fruchtbarkeitsimperium auf Deutschland auszudehnen und aufgrund der Regulierung von Fruchtbarkeitskliniken in Deutschland aufgeben mußte. Ihm zufolge sei Musk zu der Überzeugung gelangt, dass Deutschland, der Wirtschaftsmotor Europas, aufgrund niedriger Geburtenraten, Masseneinwanderung, Überregulierung und fragmentierter Mainstream-Politik vor dem Untergang stehe. Musk war erstaunt, dass Deutschland illegalen Einwanderern vom ersten Moment ihrer Ankunft an Sozialhilfe zahlt, was „fast schon eine Selektion nach Faulheit ist“, so Varsavsky.
„Elon sieht die Welt nicht in Begriffen wie links oder rechts, er sieht sie in Begriffen wie fleißige Menschen und faule Menschen“, so Varsavsky. „Wenn es um Migration geht, bevorzugt er nur fleißige Menschen.“

Musk berichtete von seinen eigenen schlechten Erfahrungen mit der deutschen Bürokratie. Das deutsche System benötige eine Art Umbruch, wie ihn Trump in den USA anstrebe, so Varsavsky genau wie Seibt gegenüber Musk, und dass die AfD die Partei sein könnte, die diesen Umbruch herbeiführt.

Varsavsky, der auch im Aufsichtsrat von Axel Springer, sitzt, habe Musk vorgeschlagen, seine Unterstützung für die AfD in einem Meinungsartikel für eine der Zeitungen des Unternehmens näher zu erläutern. Musk stimmte zu und verfasste einen kurzen Artikel, der dann in der deutschen Zeitung Die Welt veröffentlicht wurde.

Musk verteidigt auch die AfD, so das WSJ weiter, Alice Weidel, die Co-Vorsitzende der Partei, sei mit einer Frau aus Sri Lanka verheiratet, schrieb er und fragte: „Klingt das für Sie nach Hitler?“

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