Blackbox KW 45 – Koalitions-Yoga und Merkel-Steine

Ulkige Verrenkungen bei den Jamaikanern, dafür tanzt der Klimakongress, die Sozis demontieren ihren 100-Prozentigen und die Jusos haben schon in jungen Jahren Potenz-Probleme.

Wer hätte den teils doch schon angejahrten Teilnehmern am Koalitions-Yoga solche Beweglichkeit zugetraut? Jeden Tag sahen wir in Berlin die abenteuerlichsten Verrenkungen wie „Die-Sphinx-mit-hängenden-Lefzen“, erfreuten uns am „Dem-als-Bettvorleger-landenden-Tiger“, bewunderten „Den-Sterbenden-Schwan“, die „Sitzende-Schildkröte“. Am Besten hat uns Peter Altmaier als „Fliegender-Schmetterling“ gefallen.

Jedenfalls dehnten sich alle Jamaika-Unterhändler bis zur Unkenntlichkeit weg von jeglichen Wahlversprechen und Parteiprogrammen. Somit steht Soli-Abschaffung (irgendwann), Obergrenze (irgendwie), Grenzsicherung (irgendwo) kaum mehr etwas im Wege. Nun muss nur noch das „Wer-Wird-Was?“ geklärt werden. Tümpelforscher Hofreiter Verkehrsminister? Außenminister wollen die Grünen nicht (zu unwichtig). Lindner Justiz (unter Beibehaltung von Heikos Hassgesetz)? Herrmann Gesundheit? Cem Innen? Merkel mahnt zur Eile und schlägt Würfeln vor.

♦ Nach dem Berliner Überraschungserfolg „Dümmer als die Polizei erlaubt“ geht es jetzt erst richtig los bei der „Police Academy“. In den Hauptrollen wieder das beliebte Duo Kandt und Koppers (Berliner Polizeichefs) als Captain Lassard und Officer Kirkland. Die erste Folge endete in einer Bar, in der sich Mitglieder des kriminellen Miri-Clans und ein voll integrierter Polizeianwärter bei einer Kontrolle prächtig amüsierten. In der neuen Folge wird die „Kritikkultur in der Akademie verbessert“. Besonders gelungen die Szene, in der Margarete Koppers sagt: 80 Prozent der künftigen Polizisten seien „völlig pflegeleicht“, und die Kamera dann auf die anderen 20% schwenkt.

♦ Tolle Bilder aus Bonn, wo der Klimakongress tanzt. Bundesumwelt-Hendricks schlürfte einen Schamanen-Drink, ein Kinderchor sang „Save the World“ – schon lange wurde mehr nicht ein solcher CO2-Ausstoss in der kleinen Stadt am Rhein gemessen. Zigtausende waren aus aller Welt nach Bonn gejettet, um über den Unsinn, schnell mal irgendwohin zu jetten, zu debattieren. Der Kommodore und Staatschef (Superkombi für Machterhalt!) von Fidschi ist der eigentliche Gastgeber, seine Insel ist aber zu klein für die Sause, und außerdem ist El Presidente der Zinnober zu teuer (die 150 Millionen für die Bagage zahlt jetzt die Klimakanzlerin). Selbst Assad konvertierte zum wahren Klimaglauben, schließlich steht ihm das Wasser bis zum Hals. Damit spucken nur noch zwei den Klima-Derwischen in die Suppe. Donald Trump und ein gewisser Bardabunga. Letzterer ist ein Vulkan und droht damit, demnächst zu explodieren! Um der Konfi mal zu zeigen, wo der wahre Klimahammer hängt!

♦ Bei den Spezialdemokraten steht alles im Zeichen der „Los Wochos Finales di Martin“. Andrea Nahles geht auf Distanz zu Schulz, Siggi sagte im TV auf die Frage: „Was müsste die SPD im nächsten Wahlkampf anders machen, Herr Gabriel?“ – „Wie viel Zeit haben wir denn?“. Selbst der treulose Stegner twitterte: „Heute vor fast einem Jahr wurde Schulz zum Kandidaten gewählt, der Aufschneider und intellektueller Tiefflieger in einem ist.“ (Ne, halt! Kann auch sein, dass er das über Trump gezwitschert hat.)

♦ Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die schamlosen Jungsozialisten Probleme mit dem Sex haben? Die fordern jetzt, der Steuerzahler solle Pornos für sie finanzieren, weil die handelsüblichen „sie an Leistungssport erinnerten, bei dem scheinbar immer alles auf Anhieb funktioniere“. Bei den Jusos funktioniert nämlich auf Anhieb nichts.

♦ Dafür zeigt sich bei den Jung-Christ-Sozialen ein Hang zum Revolutionären und sie sangen in Erlangen: Wir wollen Söder, Horst ist öder!

♦ Glühwein, Lebkuchen, Sinnvolles und Nutzloses erfreuen die Flaneure auf den ihre Pforten öffnenden Weihnachtsmärkten. Natürlich dürfen dieses Jahr nirgendwo die „Merkel-Poller“ fehlen. Klobige Gedenksteine, die auf die großen Leistungen der Integrationskanzlerin Merkel verweisen. Eigentlich ein Weihnachtsmärchen für sich.

♦ Schlagzeilen machte Vanja. Vanja ist wie „schätzungsweise“ 80.000 andere in diesem Land weder Mann noch Frau. Was schreibt man da ins Geburtenregister, in den Pass, bei Bewerbungen? Gar nix? Zu wenig, befand das Verfassungsgericht. „Anderes“ schlägt der Ethikrat vor. Wie lautet dann die Anrede? Anders Müller? Bastelt Heiko schon am Geschlechtererweiterungsgesetz? Vorher zu klären: Muss das dritte Geschlecht nicht erst mit den europäischen Partnern geklärt werden? Wie vermittelt man das unseren Freunden in der islamischen Welt? Uns würde noch mehr interessieren: Beschäftigt sich das Verfassungsgericht als nächstes mit der Frage, warum Intensivtäter auf Bewährung herumlaufen und nicht eingesperrt werden, bevor sie überhaupt Intensivtäter werden können? Wie – das ist was „anderes“?

♦ Eine Briefkastenfirma-Firma mit Offshore-Konten gehört bekanntermaßen zur Grundausstattung erfolgreicher Unternehmen von der SPD (ehemalige Arbeiterpartei) bis zur Deutschen Bank. Manch Spitzensportler und Popstar, der keine Lust auf Buchhaltung oder Abgaben hat, nutzt idyllische Karibikinseln als Firmensitz. Alle Jahre wieder erfreuen uns eifrige Investigativ-Journalisten mit Anekdoten aus den Steuerparadiesen: Die Queen verleast überteuerte Staubsauger, Steuerparadiesvogel Bono (U2) vermeidet Zahlungen ans Finanzamt, damit ihm mehr Geld bleibt, Gutes zu tun. Dann taucht immer einer auf, den Trump kennt, und ein paar mehr, die Putin kennen. Sogar George Soros besitzt diverse Offshore-Firmen, was, man glaubt es kaum, die Investigativos vom „International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ)“ berichten. Die fügen allerdings schnell hinzu, dass der Besitz einer Offshore-Firma nichts Verbotenes ist. (Immerhin zahlt Soros gut ein Drittel des Gesamtbudgets des ICIJ.)

♦ Leider wissen wir auch nichts Genaues zum Putsch in Saudi-Arabien, außer, dass ein Korrupter die bucklige Verwandtschaft wegen Korruption festnehmen ließ. Und dass bei dem Saudi-Clan ein Fünf-Sterne-Hotel als Gefängnis dient. Not our class, Darling.

♦ Der Fußball-Kreisverband Arnsberg sagt am Wochenende 27 Kreisliga-Spiele ab wegen Gewalt gegen Schiedsrichter. Warum macht ihr es nicht wie die Polizeiakademie Berlin: Clan-Schiedsrichter wären die perfekte Lösung.

 

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Kommentare ( 43 )

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Atze
6 Jahre her

Off topic: Falls Beckenbauer irgendwen bestochen haben sollte, um die WM 2006 nach Deutschland zu holen, sollte man daran denken, daß das Sommermärchen immerhin jeden Euro wert war. Manche würden sagen:“Danke Franz!“

Keinweltretter
6 Jahre her

Merkelstein statt Tetzelstein – analog zum 500sten Reformationsjubiläum! Die beste Wortschöpfung des Artikels!

Lothar Finger
6 Jahre her

Danke ! Das wäre eigentlich einen eigenen Artikel wert! In bälde werden uns so um die eine Billion Steuern pro Jahr abgezogen; das reicht aber nicht! Ist ja auch verständlich! Wenn wir mal nur unsere neuen Mitbewohner anschauen – da gibt es so viel zu finanzieren! Oder den Kampf gegen Deutsches Giftgas (CO2) Anteil CO2 an der Atmosphäre = 0,04%, Deutscher Anteil daran wiederum 2% daran = 0,0008%……. davon menschenverursacht – so ca 4% ergibt: 0,000016% ! ; C02 ist ein Spurengas wie man sieht! Von diesen 0,000016 % müssen wir zur Rettung der Erde 30% einsparen! Wenn wir mal… Mehr

FFdabei
6 Jahre her

Und in der ARD läuft ein Tatort mit “ Winterfest auf dem Strietzelmarkt“ und Flüchtlingshilfe der weiblichen “Co-Kommissare“ par excellence.
Das der Martin Brambach dieses Propagandastaatsschundstück mitmacht?
Irre, Deutschland schafft sich ab.

Anthea
6 Jahre her

„Bei den Jusos funktioniert nämlich auf Anhieb nichts.“. Wir sollen dankbar sein. Dadurch funktioniert auch die Reproduktion nicht.?

Karin Kroll
6 Jahre her

In einem Nachbarort werden sie illuminiert, dann fällt nicht mehr auf, weshalb sie dort eigentlich stehen.

Davy Crocket
6 Jahre her

Das haben Sie falsch verstanden, bei Lindner gibt es keinen Untersuchungsausschuss, sondern nur einen Insolvenzverwalter.

Davy Crocket
6 Jahre her

Katzengold!

Davy Crocket
6 Jahre her

SPD?
Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.

Blaumeise
6 Jahre her
Antworten an  Davy Crocket

also irgendwie erinnert mich dieser Dialekt an das schöne
Frankenland – schöne Grüße aus Südbrandenburg;.)

Davy Crocket
6 Jahre her

Wollen die Jusos nun ‚Anschlussverwendung‘ für Andrea und Barbara schaffen?