Abschied von zentralistischen Strukturen und Wegen

Den Herrschenden in UN, EU und Nationalstaaten geht es in ihrer Politik nicht um die Rettung der Menschheit vor der „Klimakatastrophe“, nicht um die Rettung der Menschen vor Corona, nicht um all die anderen vorgeblichen Ziele, sondern um Erhalt und Ausbau ihrer Macht.

Dass „eine Anpassungsstrategie, die nur auf der Vermeidung von Klimagasen basiere, nicht ausreiche“, sondern man sich „auf das Schlimmste vorbereiten müsse“, sagt der französische Minister für den „Ökologischen Wandel und Territorialen Zusammenhalt“, Christophe Béchu. Die Experten des UN-Klimarates hätten Frankreich bestätigt, dass das Land bereits bei 1,7 Grad zusätzlich sei und die Indikatoren eben nicht auf Entspannung hinwiesen … „Sich darauf vorzubereiten, heiße gerade nicht, das herbeizuwünschen, sondern aus einer Verweigerungshaltung herauszukommen … Ein Teil der Erwärmung hinge eben nicht von uns ab, sondern passiere im weltweiten Maßstab …“

Nein, ich werde mich nicht damit befassen, ob die Annahmen der „Klimaforscher“ und „Experten“, auf die sich Béchus Annahmen stützen, stimmen oder nicht. Ich habe genug gelesen, gehört und gesehen, um zu wissen, dass alle Klimatologen keine wissenschaftlichen Vorhersagen treffen können, weil alles, was sie uns seit spätestens dem Club of Rome vorhersagen, auf „Modellrechnungen“ beruht.

Was ist eine Modellrechnung? Ein Automat, in den man vorne „Annahmen“ einwirft, um hinten Ergebnisse ausgedruckt zu kriegen, die den Annahmen entsprechen. Ich brauche keine Klimatologen, um zu wissen, dass es in meinen Breiten rund um die Alpen im Lauf meiner Jahrzehnte wärmer geworden ist, die Winter meist später als in meiner Schulzeit kommen und oft früher enden, dass es nicht mehr von November bis April in den Tälern weiß bleibt, und Wein wieder in Breiten angebaut wird, wo dies nach den Römern lange nicht mehr der Fall war.

Ob sich die langfristigen Wetteränderungen so fortsetzen, wie ich das in meinen Jahrzehnten erlebt habe, weiß ich nicht – die Klimatologen allerdings auch nicht. Was ich weiß, ist, dass Frankreichs Béchu mit einer „Anpassungsstrategie” den richtigen gedanklichen Ansatz nennt: Vorbereiten auf negative Szenarien von Trockenheit hier und Überschwemmungen dort, zeugt von Vernunft: nicht in Hochwassergebieten und küstennahen Gegenden bauen und mit modernen technischen Lösungen regulierten Bächen und Flüssen wieder den Raum zu geben, den sie einst in Mutter Natur hatten.

Vor allem aber wendet euch bitte allen Einflüssen des Menschen zu, die er durch seine bloße Anwesenheit in großen Zahlen und die Folgen seiner Art des Lebens im Massenindustriezeitalter auf die Erde nimmt. Ich empfehle, als erstes die explosive Zunahme der Bevölkerung in Afrika, Südamerika und Asien in den Blick zu nehmen. Denn dass acht Milliarden den doppelten Zivilisationsmüll von vier Milliarden verursachen, braucht keine Modellrechnungen. Nein, ich werde mich nicht mit den Modellrechnungen von „Bevölkerungsexperten“ befassen, sondern weise Sie auf eine Zweiminuten-Demonstration hin, sie seit vielen Jahren im Internet kursiert, und für jeden verständlich erklärt, warum Migration keine Lösung sein kann für die sozial und kulturell an den Folgen der höchsten Geburtszahlen krankenden Gesellschaften.

Diese lange bekannte Tatsache hat die Herrschenden in UN, EU und Nationalstaaten nicht von ihren Migrations- und Flüchtlingspakten abgehalten, obwohl deren Rechnung nicht aufgehen kann. Dass NGOs und von ihnen durchsetzte und gesteuerte Staatsbürokratien unverdrossen an der grenzenlosen Zuwanderung festhalten, findet täglich seinen Niederschlag.

Dass hingegen die Konzerne der Industriestaaten Afrika und Asien im wahrsten Sinne des Wortes weit mehr zumüllen als ihre eigenen Länder ohnehin schon, ist kein Gegenstand weltweiter Protestbewegungen oder der Besuche westlicher Politiker in den dortigen Ländern: Wo alles Kolonialismus geschimpft wird, was ist das dann bitte? Doch um Kolonialismus geht es den großen Transformatoren nicht, ums Klima auch nicht, sondern um den „Bau“ des neuen Menschen, den auch die politischen Nachfahren der Lebensreform-Bewegung in unseren Tagen zu erzwingen versuchen.

Ein Leser schrieb die Tage: Am Sonntag saß bei Herrn Fleischhacker im ServusTV ein Unterstützer der grünen FFF-Sekte. Der hat die Katze aus dem Sack gelassen. In Zukunft soll es im buntgrünen Deutschland gar keine Autos mehr geben und die meisten Straßen und Autobahnen zurückgebaut werden. Nicht mal mehr E-Autos soll es geben. Für die Mobilität nur noch die Bahn und den ÖVPN. Für den ländlichen Raum soll es eine Art Mikro-ÖVPN geben. Die Automobilindustrie und die Arbeitsplätze sollen wegfallen und Wohlstand soll komplett abgeschafft werden. Strom nur noch staatlich geregelt und rationiert. Der Rest folgt.

Den Herrschenden in UN, EU und Nationalstaaten geht es in ihrer Politik nicht um die Rettung der Menschheit vor der „Klimakatatstrophe“, nicht um die Rettung der Menschen vor Corona, nicht um all die anderen vorgeblichen Ziele, sondern um Erhalt und Ausbau ihrer Macht. Mit zunehmendem Abstand zu den Corona-Jahren kommt ein Detail nach dem anderen zum Vorschein, das beweist: Alle Corona-Zwangsmaßnahmen waren politisch begründet, nicht wissenschaftlich oder medizinisch. (Bitte kurz nach China schauen.)

Ich habe hier nicht vor, einen Rundumschlag in der Sache gegen die Herrschenden in UN, EU und Nationalstaaten zu veranstalten, sondern möchte dafür plädieren, die eingefahrenen PR- und Propaganda-Kreisläufe zu verlassen. Ein ganz zentraler Ansatz ist dabei für mich der geistige Abschied von zentralistischen Strukturen und Wegen.

Als Beispiel: Eine zuverlässige Energieversorgung ist nur in einer dezentralen Struktur in einem Mix aller technischen Möglichkeiten zu finden – überall so, wie es an Ort und Stelle passt. Das ist das genaue Gegenteil dessen, was die Herrschenden in UN, EU und Nationalstaaten wollen: den Durchgriff aus alles und jeden. Dezentralität würde den Verlust der Macht dieser Kreise bedeuten. Den genau braucht es aber, wenn die heutigen politischen Nachfahren der Lebensreform-Bewegung die letzte Generation dieses totalitären Zeitgeists sein sollen.

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Kommentare ( 17 )

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W aus der Diaspora
1 Jahr her

Unsere politische „Klasse“ hat jeglichen Bezug zur Realität verloren. Man kann nicht selbst im 21.Jahrhundert mit all ihren Vorteilen leben und den Rest des Volks, der das ja finanzieren muss, im Mittelalter leben lassen. Denn im Mittelalter wurde einfach nicht genug erwirtschaftet um so viele politische Faulenzer zu finanzieren.
Das wird noch lustig, wenn der Kreis der im Wohlstand lebenden „Elite“ immer weiter schrumpft 🙂

GefanzerterAloholiker
1 Jahr her

Die Volksrepublik China, hat die beiden verfeindeten Länder Iran und Saudi-Arabienerfolgreich dazu gebracht, sich darauf zu einigen, ihre jeweiligen Botschaften innerhalb von zwei Monaten wieder zu öffnen.

Es ist das erste Abkommen, das nach einer westlich dominierten Welt zustande gekommen ist und das auf dem Grundsatz der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten beruht. Es lehnt daher westliche „Regeln“ ab, die auf „doppelten Standards“ beruhen.

Deutschlands Schicksal besteht darin, an Zusammenhängen fanatisch vorbei zu schauen. Peinlich für das Land Kants. Der Westen, also die Dominanz der USA, der ist vorbei. Nicht mit in den Abgrund ziehen lassen!!

Last edited 1 Jahr her by GefanzerterAloholiker
honky tonk
1 Jahr her

Naja,als ob China sich nicht einmischen würde?

Haeretiker
1 Jahr her

Eine Dezentralisierung wird jedoch mit allen Mitteln, die den Herrschenden zur Verfügung steht, verhindert. Wir brauchen uns keinen Illusionen hingeben, es wird ihnen gelingen, zuvorderst in Deutschland, nordkoreanische Verhältnisse zu errichten. Denn was wäre deren Alternative? Und die Erfindung des französischen Arztes Joseph-Ignace Guillotin ist aus der Mode geraten und wird es auch bei Raumtemperaturen von 10 – 12°C und Kakerlaken-Müsli bleiben. Besonders bei den Öko-Spießern.

Thomas
1 Jahr her

Wie alles in der Welt ist auch der Weg in die Zentralisierung ein Zyklus.
Erst ist alles völlig dezentral. Dann wird solange zentralisiert bis die Konstrukte (Konzerne, Imperien) unter der Last ihrer Komplexität zusammenbrechen (in der Phase sind wir) und alles wieder in Dezentralisierung endet.
Dann beginnt die Zentralisierung wieder von vorne…

Thomas
1 Jahr her

Ich glaube nicht, daß der Mensch in der Lage ist, die Welt zu zerstören. Auch nicht die ganze Menschheit auszulöschen oder die Tierwelt. Es gab Phasen von zigtausenden Jahren wo der gesamte Planet vereist war und Phasen in denen der ganze Planet brannte. Und trotzdem ist die grüne Welt entstanden in der wir heute Leben. Die Zukunft kann nur High Tec sein. Wir kommen aus einer Kaltphase und gehen in eine Warmphase (ob und wenn ja wieviel der Mensch dazu beiträgt kann man gar nicht herausfinden, das ist alles Spekulation). Warmphasen waren immer gute Zeiten für die Menschen und die… Mehr

Dr. Rehmstack
1 Jahr her
Antworten an  Thomas

Hannibal konnte mit Elefanten über die Alpen ziehen, das muß man sich doch immer wieder klar machen.

Thomas
1 Jahr her

Der Club of Rome hat sich so ziemlich in allem geirrt. Erst hat er eine neue Eiszeit prophezeit (die wird auch kommen, in 10.000 Jahren, wie schon so oft vorher). Dann für die 90er weltweite Hungersnöte wegen der Überbevölkerung, Malthus Theorie. Sie haben einfach die Geburtentrends der 50er weitergerechnet. Mittlerweile sieht man, daß die Geburten weltweit, bis auf Afrika, massiv zurückgehen und das alte Problem der Menschen, die Unterbevölkerung, zeichnet sich bereits am Horizont ab. Fakt ist, daß 500 Jahre europäische Herrschaft über die Welt zuende gehen. Die multipolare Welt kommt und gerade Deutschland sollte die ungeahnten wirtschaftlichen Chancen sehen,… Mehr

Berlindiesel
1 Jahr her
Antworten an  Thomas

Eine sehr naive Sicht auf China und Russland. Was ist denn in Ihren Augen „aggressiv“? Sie sollten das nicht nur auf militärisches Gebaren zurückführen. Im laufenden Krieg Russlands gegen die Ukraine sehen wir, dass Russland, anders als 70 Jahre angenommen, weit weniger nicht-nukleare militärische Fähigkeiten hat als angenommen. Wenn Russland es schon nicht schafft, wenigstens über den Dnjepr zu kommen, wie sollte es dann bis zur Weichsel oder zum Rhein vorstoßen können? Der Denkfehler lag im kalten Krieg darin, den Verlauf des 2. Weltkrieges einfach auf einen weiteren Konflikt fortzuschreiben. Doch dessen Grundvoraussetzung, nämlich dass die USA die mit ihnen… Mehr

Waldorf
1 Jahr her

Das Internet ist dezentral Bargeld, Gold, Silber etc ist dezentral Der Bitcoin ist dezentral Das Individuum und Freiheit des Einzelnen sind maximal dezentral Und seit Jahrzehnten kämpfen alle „Etablierten“ insb „im Westen“, wie die Despoten „im Osten“ gegen: Internet, Bargeld, Bitcoin, Freiheit des Einzelnen usw, mittlerweile sogar manche „Liberalen“ massiver als angebliche Schurken. D.h. die sog „Etablierten“ haben die anarchische Struktur der Digitalisierung und insb des Internets erkannt und versuchen ihre Kontrolle über die Informationen und natürlich das Geld zu erhalten. Daher lieben sie auch die „Internet-Giganten“. Wo Monopole sich etablieren konnten, reicht es eine Firma an die Staatskette zu… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Waldorf
Johann P.
1 Jahr her

Solange die Politiker, sprich die gewählten Volksvertreter, überall auf dem Planeten sich als eine abgehobene, unangreifbare Kaste verstehen, welcher der eigene Machterhalt alles und das Volk nichts bedeutet, ändert sich an den Verhältnissen garnichts. Die „Demokratie“ (Volksherrschaft!) wird vom Volk bequemerweise den Politikern überlassen, in dem Irrglauben, die wüssten schon am besten, was für sie gut ist, Brot und Spiele nämlich. Wenn das Volk zu satt und zu faul ist, sein Schicksal selbst zu bestimmen, braucht es sich nicht beklagen, dann will es das eben so…

RMPetersen
1 Jahr her

Ja, manches sinnvolles und richtiges wird in dem Artikel gesagt. Aber auch manch populistisches wie von den „Konzernen, die Afrika zumüllen …“. Unternehmen benötigen rechtliche Rahmenbedingungen und staatliche Kontrolle, damit sie nicht billig Müll, Abwässer und Abgase in die Umwelt entlassen. Dazu neigen alle Firmen, auch staatliche, auf die nicht aufgepasst wird. Diese Lektion haben die Industrieländer gelernt, Müll wird recycelt oder energetisch genutzt (verbrannt), die Flüsse sind sauber und Schadstoffe werden aus den Abgasen gefiltert. In den Entwicklungsländern sind es nur teilweise die Unternehmen, die ihre Umgebung vollmüllen, sondern ebenfalls die normalen Bürger. Ein Umweltbewusstsein entsteht nur in Gesellschaften,… Mehr

Dr. Rehmstack
1 Jahr her
Antworten an  RMPetersen

Das sind die Top-10 der schmutzigsten Flüsse:

Jangtse (China): 333.000 Tonnen Plastik jährlich
Ganges (Indien, Bangladesch): 115.000 Tonnen Plastik
Xi (China): 73.900 Tonnen Plastik
Huangpu (China): 40.800 Tonnen Plastik
Cross (Nigeria, Kamerun): 40.300 Tonnen Plastik
Brantas (Indonesien): 38.900 Tonnen Plastik
Amazonas (Brasilien, Peru, Kolumbien, Ecuador): 38.900 Tonnen Plastik
Pasig (Philippinen): 38.800 Tonnen Plastik
Irrawaddy (Myanmar): 35.300 Tonnen Plastik
Solo (Indonesien): 32.500 Tonnen Plastik
Es ist kein einziger europäischer Fluß unter den ersten 10! China über 450 000 Tonnen (in dieser Auswahl allein etwa 10% des weltweiten Gesamteintrages), aber bei uns verbieten sie Q-Tipps!

Kindermund
1 Jahr her

„Den Herrschenden in UN, EU und Nationalstaaten geht es … um Erhalt und Ausbau ihrer Macht.“ und der Zerstörung Deutschlands möchte ich hinzufügen. Aber es hilft alles nichts. Nach meiner Beobachtung sind mittlerweile alle Kipppunkte überschritten. Lützegrad (© Ulf Poschardt) hat gezeigt, dass die gesamte politische Gesellschaft Grün durchseucht ist. Alle in der Verfassung vorgesehenen Kontrollinstanzen – von den Parlamenten über Presse bis hin zum Verfassungsgericht – sind Grün unterwandert. Die letzten Journalisten der freien Rede werden schikaniert und zum Aufgeben gezwungen. Auch wenn das hier bei TE nie thematisiert wird, merke ich auch hier in den letzten Monaten schon… Mehr

verblichene Rose
1 Jahr her
Antworten an  Kindermund

Ich schätze, dass ich dann zu denen zähle, die erst einen Idiotentest bestehen müssen. Ach nee, das gilt ja nur für das Autofahren 😉
Aber genau aus diesem und vielen anderen Gründen würde ich keinen Finger rühren. Sollen die Woken doch selber zusehen, wie sie ihr selbst gemachtes Leid beseitigen.