Fracking: Obamas Wunderwaffe gegen Terrorismus

Bettina Röhl direkt: Drill Baby drill!

Besseren Umweltschutz und unblutigere Terrorismusbekämpfung gibt es nicht

Besseren Umweltschutz und gleichzeitig unblutige Terrorismusbekämpfung gibt es nicht, dies möchte man der  Fracking-Gegnerin Hannelore Kraft entgegenhalten, aber auch der angeblichen Mehrheit der Deutschen, die nichts Genaueres über Fracking weiß als das, was ganz oberflächlich durch die Medien läuft.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gruenen-parteitag-in-hamburg-die-kunst-des-kompromisses-13282280.html

Denn wenn jetztin den deutschen Medien von einer weltweiten Ölschwemme gesprochen wird, dann deshalb: Ursache ist das zusätzliche neue amerikanische Öl-Angebot durch Fracking. Zwar hat der Marktführer Saudi-Arabien traditionell den Ölpreis sukzessive in den letzten Jahrzehnten in die Höhe getrieben, in dem bei jedem Nachlassen der Preise die Förderung reduziert wurde. Jetzt reagieren die Saudis auf das gefrackte Öl und Gas der Amerikaner erstmalig mit einer Aufrechterhaltung des Angebots zu niedrigeren Preisen. Und dies ganz gezielt, um die Frackingindustrie im Westen nieder zu ringen oder zumindest auszutesten, wo preislich deren Schmerzgrenze beginnt. So weit, so richtig. Basis dieser Überlegungen ist, dass Fracking Geld kostet, wohingegen die Saudis nur ein Rohr in die Erde zu stecken bräuchten, aus dem das Öl von allein herausfließt. Soweit, so überspitzt, so gut.

Aber die damit verbundene allgemeine Grundanalyse ist dennoch falsch. Es stimmt: Die Saudis kostet das Barrelöl nichts und sie selber verbrauchen verschwindend wenig Öl, wohingegen das Öl für den Westen Lebenssaft ist. Aber sitzen die Saudis deshalb am längeren Hebel? Genau diese letzte Konsequenz ist erstaunlicherweise falsch. Sie sitzen am kürzeren Hebel. Die Saudis brauchen das sprudelnde Geld für das Überlegen ihres Systems sogar dringender als der Westen deren Öl.

Die Saudis brauchen das Geld dringender als der Westen das Öl

Die Saudis brauchen den ständigen Liquiditätsnachfluss. Saudi-Arabien lebt, und das ist symptomatisch für viele andere erdölfördernde Länder, als Staat und Gesellschaft von einer Art Rente – dem Ertrag der Ölquellen. Die Produktivität der eigenen Volkswirtschaft ist außerordentlich so gering wie die sozialen Spannung im Land außerordentlich gewaltig sind. Diese Spannungen, die sich täglich in sozialen Unruhen entladen können, werden mit den ungeheuren Mengen an Petrodollars bekämpft, die täglich aufs Neue ins Land sprudeln. In solchen Ländern ist der hochgeschraubte Ölpreis, der ein ganz fiktiver ist, in einem sehr akuten Sinn das Lebensblut. Auch die vielen Auslandsanlagen ändern daran nichts. Deren Verkauf brächte auch nur Einmaleffekte, die schnell versickern würden. Die ganze Staatsmacht beruht, so wie sie konstruiert ist, auf dem fortlaufenden Sprudeln der Geldquellen.

Man lasse sich nicht von den schreienden Luxusobjekten blenden und nicht zu dem Irrtum verleiten, dass beispielsweise die Saudis es ja ganz leicht hätten, auf ein bisschen Luxus zu verzichten. Der Luxus ist gigantisch, aber relativ gesehen zum Ganzen nebensächlich, zumal ein Westen, der aufgrund eigener Förderung und technischen Fortschritts über eigene Ölvorkommen verfügt auch große Potenziale der Energieeinsparung nutzbar machen kann.

Deshalb muss sich der Westen als Hauptnachfrager des Öls nicht geschlagen geben, sondern kann sich als der in Wahrheit marktmächtigere Partner fühlen. Je mehr Fracking, desto mehr entwickelt sich der Rohölmarkt vom Anbietermarkt zum Nachfragemarkt. Und dieser Wechsel muss dadurch beschleunigt werden, dass der Westen seine Marktmacht erkennt und sich entsprechend verhält. Der Westen muss sich vom Trauma des Ölboykotts erholen. Ein Nachfrageboykott ist angesagt, wenn die Ölförderländer den Bogen überspannen –  und die Ölförderländer haben den Bogen in den letzten vierzig Jahren notorisch überspannt.

Das Bewusstsein bestimmt allemal das Sein. Deshalb sollte sich der Westen seiner Marktmacht bewußt werden, die durch die Marktmacht als Lieferant von Technik und Know how, flankiert wird. Die Ölproduzenten rund um den persischen Golf importieren ja nicht nur Geld gegen Öl, sondern sie sind auch darauf angewiesen Technik und Know how zu importieren, über die sie selber nicht verfügen. 

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