Wieder lief die Wahl in Rumänien nicht so, wie es sich die EU-Spitzen in Brüssel erhofft haben: Auch der Russland-freundliche George Simion, der Ersatzkandidat für den sogar kurzzeitig festgenommenen Calin Georgescu, hat klar die Stimmenmehrheit.

Bei der Wiederholung der im vergangenen Jahr annullierten Präsidentenwahl in Rumänien hat der Rechts-Politiker George Simion einen deutlichen Etappensieg errungen. Mit 40 Prozent der Stimmen lag Simion am Sonntag klar vor seinen Mitbewerbern – verfehlte jedoch die absolute Mehrheit. Damit kommt es am 18. Mai zu einer Stichwahl, in der sich Simion voraussichtlich dem liberal-konservativen und parteilosen Bürgermeister von Bukarest, Nicușor Dan, stellen muss. Nach Angaben des Zentralen Wahlbüros lag Dan mit 20,91 Prozent auf dem zweiten Platz.
Die erneute Abstimmung war notwendig geworden, nachdem Rumäniens Oberstes Gericht die Präsidentschaftswahl vom November 2024 wegen angeblicher ausländischer Einflussnahme – vor allem aus Russland – annulliert hatte. Der damalige Wahlsieger, der pro-russische Rechtspolitiker Călin Georgescu, wurde von der neuen Wahl ausgeschlossen. In der Folge übernahm George Simion und stieg in den Wahlkampf ein – als erklärter Favorit.
Simion, bekannt für seine nationalistische Rhetorik, bezeichnete sich selbst als „MAGA-Präsident Rumäniens“, in Anlehnung an den Slogan von Donald Trump. Auch stilistisch orientierte er sich an seinem amerikanischen Vorbild und konzentrierte seinen Wahlkampf stark auf soziale Medien, insbesondere, um Wähler aus der rumänischen Diaspora zu mobilisieren.
Simion klar gegen weitere militärische Hilfe für die Ukraine
Simion hatte sich im Wahlkampf mehrfach gegen weitere Militärhilfen an die Ukraine ausgesprochen und warf der EU vor, sich unrechtmäßig in rumänische Angelegenheiten einzumischen. Die Annullierung der ersten Wahl nannte er einen „Putsch“ und griff insbesondere TikTok und „westliche Eliten“ für angebliche Wahlbeeinflussung an. Die EU-Kommission hatte daraufhin tatsächlich ein Verfahren gegen TikTok eingeleitet – allerdings wegen der Verbreitung russischer Desinformation zugunsten rechter Kandidaten.
In den Monaten vor der Wahl kam es zu landesweiten Protesten, bei denen zehntausende Rumänen gegen die Annullierung des ursprünglichen Wahlergebnisses auf die Straße gingen. Um erneute Unruhen zu vermeiden, kündigte die Regierung für die Neuauflage ein Höchstmaß an Transparenz an und arbeitete eng mit internationalen Plattformen zusammen, um Manipulationsversuche zu unterbinden.
Rechte Gruppen behaupteten dennoch unmittelbar vor dem Wahltermin, es gebe Hinweise auf Wahlbetrug – die Regierung wies dies als gezielte Desinformationskampagne zurück.
Symbolisches Amt mit politischem Gewicht
Auch wenn das Präsidentenamt in Rumänien überwiegend repräsentative Funktionen hat, kommt dem Staatsoberhaupt in der Außenpolitik und bei der Ernennung von Regierungsmitgliedern ein nicht zu unterschätzender Einfluss zu. Die Stichwahl am 18. Mai dürfte daher richtungsweisend für Rumäniens politische Zukunft sein – insbesondere in Bezug auf die Beziehung zur EU, zur NATO und zur Ukraine.
Ob George Simion mit seinem nationalen Kurs in das höchste Staatsamt kommt, wird sich in zwei Wochen entscheiden. Bis dahin dürfte der Ton im Wahlkampf weiter schärfer werden.
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Also manchmal kann Politik ja echt spannend sein. Und ich bin jetzt wirklich gespannt, wie die Brüsseler und US-Globalisten *erneut* in die rumänische Demokratie hineingrätschen werden.
Um doch sicherzustellen, dass Rumänien wie geplant eine linientreue US-Kolonie und US-Militärstützpunkt wird, der wie die Ukraine, nach der Ukraine gegen Russland ins Feuer geschickt werden kann.
Da darf es auf keinen Fall eine Regierung in Rumänien geben, die in irgendeiner Weise die Interessen der Rumänen vertritt.
Rumänen, ihr undankbares Pack! Schon wieder habt ihr gewählt, wie es uns in Brüssel nicht gefällt.Aber wir werden auch diese Wahl annulieren, und wenn nötig auch alle folgenden, bis ihr RICHTIG wählt. Wir haben Zeit.Wir werden euch zeigen, wo der Hammer hängt! Notfalls wird euch unsere brüderliche Hilfe zuteil, denn wir müssen „unsere“ Demokratie retten, wie damals in Ungarn und der Tscheslowakei.
Wahrscheinlich wird die EUdSSR dann erneut die Wahlen annullieren lassen, bis kein rechter Kandidat mehr antritt…
Ich würde an keinen rumänischen Politiker irgendeine Hoffnung knüpfen. Die Staaten des Balkan sind eine eigene Spezies. Unabhängig davon, ob pro-eu oder eu-kritische Kräfte an der macht sind, werden diese Staaten den Zerfall der EU beschleunigen.
Das ist vlt nicht so schlecht. Die EU war eine Idee, die uns viel gutes gebracht hat und leider sehr viel schlechtes. Die EU mutiert auch mehr und mehr zu Unrechtsstaat, der auch mehr und mehr Recht an sich zieht. Es gibt keine Abhilfe in Sicht.
Was die vielen kleinen Balkan-Staaten nicht schaffen werden, kann ein einziger Staat blitzschnell bewirken. Deutschland mit AFD bei 50%. Wir haben das Potential sowohl die NATO als auch die EU und den € an uns anzupassen oder obsolet werden zu lassen. Was nützt uns eine Eismaschine in der Arktis oder ein Regenschirm in der Sahara? Nichts – genau wie NATO, EU oder €.
Interessant, wie viele Medien vom weit rechts stehenden Simion berichten, damit der einfältige Michel das auch sofort richtig einordnen kann.
Kann mich noch an die Berichte über Meloni als Postfaschistin, extrem rechts usw. erinnern. Seit sie einigermaßen auf Linie ist, kein Wort mehr darüber in den „Qualitäts“-Medien.
George Simion der Kandidat der AUR gewann die erste Runde der Präsidentschaftswahlen am Sonntag mit 41%. Was sollte Brüssel daran nicht gefallen ? Es wäre blos schlichte Ahhnungslosigkeit in Brüssel, den Kandidaten falsch einzustufen. Anhänger von Meloni und der Ideologie MAGA (Make Amerca Geat Again) – schreiben französische Medien Das ist ausgemachter Blödsinn !!! Es ist so als hätte man die Verfechter der deutschen Wiedervereinigung, H. Kohl, u.a. als Nazis bezeichnet. Die AUR „Allianz der Union der Rumänen“ (rumänisch: „Alianța pentru Unirea Românilor“, AUR) ist eine politische Partei in Rumänien und auch in der Republik Moldau. Verfechter der Wiedervereinigung historisch… Mehr
Wenn die Ukraine zerfällt, wird es nicht an Russland scheitern, wenn ehemalige Gebiete wieder an Ungarn, Rumänien oder Polen fallen sollten. Den Russen scheint es wichtig zu sein, dass auch die Minderheitenrechte der Russischsprachigen gewahrt werden. Die Ukraine hat das zuletzt mit Füßen getreten und war die Hauptursache für den Kriegseintritt Russlands.
Rumänien ist ein weiteres Beispiel dafür, wie weit die politischen Ansichten und der Wahlwille der europäischen Bürger mit dem Willen des politischen, grünlinken Establishments in der EU und den Ländern auseinander klafft. Die Autokratie in Europa wird in vielen Ländern immer offensichtlicher.
Es zeigt sich immer eindeutiger, dass die Bürger in Wirklichkeit kaum noch eine Wahl haben. Es muss (vorerst) halt nur noch so aussehen wie freie Wahlen.
Wunderbar, dass die Rumänen sich auch bei diesem Wahlgang nicht kleinkriegen lassen haben.