Englischer Fußballverband beschließt: Nur noch Frauen im Frauenfußball

Das Urteil des britischen Supreme Court in der Frage, ob vor dem Gesetz auch Transfrauen als Frauen zu gelten hätten, zieht Konsequenzen nach sich: Die englische Football Association hat ihre Regularien bereits zum 1. Juni angepasst, Schottland will folgen.

picture alliance / ZUMAPRESS.com | Martin Pope

Das ging schnell: Am 16. April stellte der britische Supreme Court das offensichtliche fest: Frauen sind Frauen, und zwar auch vor dem Gesetz. Nun gab die englische Football Association bekannt, dass bereits ab dem 1. Juni nur noch weibliche Spieler in Frauen- und Mädchenmannschaften spielen dürfen: Auch der schottische Verband kündigte entsprechende Änderungen der Richtlinien an.

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Dies stellt eine erstaunlich schnelle Reaktion auf das Gerichtsurteil dar. Dennoch handelt es sich nicht um eine völlig abrupte Kehrtwende: Nur wenige Tage vor dem Urteil hatte die FA ihre Richtlinien bereits deutlich verschärft, und unter anderem niedrige Testosteronwerte als Voraussetzung vorgesehen, um männliche Transgender-Spieler in Frauenmannschaften zuzulassen. Auch in anderen Sportarten gelten bereits strengere Regeln: Im Rugby und Hockey etwa durften Transgender-Spieler nicht die „männliche Pubertät“ durchlaufen haben, wenn sie bei den Frauen antreten wollten.

Die Entscheidung der FA steht also einerseits im Kontext ohnehin wachsenden Problembewusstseins in der britischen Sportwelt. Andererseits betrifft sie nur wenige Spieler: Weniger als 30 sich als Transgender identifizierende Männer sind laut FA in Fußballvereinen des Verbands aktiv, keiner davon im Profisport.

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Damit ist die Problematik im britischen bzw. englischen Fußball ohnehin deutlich weniger ausgeprägt als in den USA, wo die Situation eine Executive Order des neugewählten Präsidenten erforderlich gemacht hatte: Breitensport ist dort in erster Linie Schul- und Hochschulsport und spielt sich generell auf hohem Niveau ab. Männer hatten dort reihenweise Frauen- und Mädchenwettkämpfe gewonnen und regelmäßig Athletinnen sportliche Erfolge genommen; Fälle von zum Teil schwerverletzten Spielerinnen, die gegen körperlich überlegene Gegner antreten mussten, sorgten für Empörung.

Konflikte hatte es jedoch auch in England gegeben: Im November 2024 hatten Unterstützer gegen die Sperrung einer 17-Jährigen protestiert. Diese hatte während eines Spiels einen Transgenderspieler mehrfach gefragt, ob er ein Mann sei, und war dementsprechend sanktioniert worden. Anfang 2025 traf es eine 18-Jährige, die sich aufgrund des „aggressiven Spiels“ der männlichen Spieler an den Schiedsrichter gewandt hatte. Beide wurden zunächst für sechs Spiele gesperrt, in beiden Fällen wurde die Strafe später reduziert.

Dass man nun im englischen Fußballverband derart flexibel reagiert, ist einerseits ein gutes Zeichen: Die Rückabwicklung des Transgenderhypes trifft hier offensichtlich nicht auf nennenswerten ideologischen Widerstand. Das ist im Sport jedoch wenig überraschend. Sportler wollen gewöhnlich in erster Linie ihren Sport betreiben, und nicht mit ideologischen Umtrieben behelligt werden. Es könnte aber darauf hindeuten, dass auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen die Tage ungebremsten Transgenderismus‘ gezählt sind.

Auf der anderen Seite ist der Opportunismus, der in der Bereitwilligkeit zur Änderung der Regularien deutlich wird, durchaus irritierend: Warum braucht es ein Gerichtsurteil, um biologische Realitäten durchzusetzen? Man wendet sich von der Ideologie ebenso schnell und unbekümmert ab, wie man sich ihr unterworfen hatte, obgleich man von Beginn an der Leugnung der Geschlechtlichkeit einen Riegel hätte vorschieben müssen – gerade im Sport, wo die Relevanz der körperlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau jegliche Verwirrung über den Sachverhalt ausschließen müssten.

„Dies ist ein komplexes Thema, und wir haben immer gesagt, dass wir die Richtlinie überprüfen und gegebenenfalls ändern würden, wenn es eine wesentliche Änderung in der Gesetzgebung, in der Wissenschaft oder in der Anwendung der Richtlinie im Breitenfußball gibt.“, so die Football Association in ihrer Stellungnahme: Eine ähnlich gewundene, Verantwortung ablehnende Haltung wie die von Keir Starmer, der sich ebenfalls hinter die Justiz zurückzieht, um das Offensichtliche nicht zugeben zu müssen.

Was früher Sache des gesunden Menschenverstands war, wird nun an Gerichte delegiert. In diesem Fall sorgt dies für die Behebung eines Missstands. Ziel jener, die sich gegen die Negierung der biologischen Realität wenden, sollte allerdings die Rückgewinnung der Vernunft sein. Denn angesichts der weltanschaulichen und intellektuellen Flaute in den westlichen Eliten kann und darf man sich nicht darauf verlassen, dass die Justiz vernunftgemäße Urteile fällt. Es sollte auch gar nicht ihre Aufgabe sein, Menschen auf die Wahrnehmung und Akzeptanz der Realität zu verpflichten.


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Kommentare ( 7 )

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Sonny
1 Monat her

Mir ist vollkommen egal, ob sich jemand als Mann oder als Frau fühlt. Aber es gibt eindeutige Grenzen, was die Akzeptanz angeht, wenn biologische Frauen damit extrem benachteiligt werden. Und darum wurde es auch höchste Zeit, dieser Idiotie ein Ende zu setzen.
Jegliche, sportliche Wettkämpfe wurden ins Lächerliche gezogen, wenn offensichtlich von der Körperstatur her Männer Frauen im Sport staatlich legalisiert niederdreschen durften. Das grenzt schon an vorsätzliche Körperverletzung und offensichtlichem Betrug.
Macht doch für solche „Frauen“ eigene sportliche Wettkämpfe. Ähnlich den Special Olympics. Achso, da gibts nicht genug Teilnehmer in diesem Bereich? Ah. Warum wohl?

Last edited 1 Monat her by Sonny
verblichene Rose
1 Monat her

Ganz ehrlich? Das interessiert mich nicht wirklich.
Offensichtlich wachen nämlich gerade nur einige Leute auf und merken, daß nicht nur diese Diskussion ins Absurde geführt hat.
Jetzt bitte noch verstärkt alle anderen Hirngespinste angehen. Klimawandel wäre da nur ein Thema von vielen, die so nur von Geistesgestörten erdacht worden sein können. Und nur, wer sich jetzt nicht ziemlich schnell distanziert, wird für den Rest seines Lebens als hirnamputierter Vollidiot gelten.
Und vernunftbegabte Leute, die das diagnostizieren können, wird es immer geben!

A-Tom
1 Monat her

Die Autorin weist zu Recht auf den völlig beliebigen Opportunismus in der Organisationsstruktur des engl. Fußballverbandes hin. Nur ist es eben nicht nur der engl. Fußballverband alleine. In allen Verbänden, Organisationen, Gewerkschaften, Parteien (siehe in Dt. die CDU/CSU) usw. regiert diese Bereitwilligkeit, sich dem Diktat einer meinungsbildenden Minderheit und um des eigenen Mitschwimmens als Fettauge zuliebe, jedes Maß an Vernunft schnell über Bord zu werfen, sodass man letztlich doch zur mittlaufenden Mehrheit gehört. Sobald dann das erste Kind erscheint und sagt, dass der Kaiser ohne Kleider dasteht, haben dies hinterher auch alle immer so gesehen. Was passiert aber, wenn das… Mehr

Haba Orwell
1 Monat her

> In diesem Fall sorgt dies für die Behebung eines Missstands. Ziel jener, die sich gegen die Negierung der biologischen Realität wenden, sollte allerdings die Rückgewinnung der Vernunft sein. Ein kleiner Sieg – sonst sieht nicht aus, dass die Briten zu Vernunft gekommen wären: https://tkp.at/2025/05/02/globaler-krieg-gegen-die-landwirtschaft/ Schon jetzt hungern 1/4 der arbeitenden Londoner und jetzt lese ich: > … Nun gibt es Berichte, dass die britische Regierung bis Ende 2025 eine Massenschlachtung von Nutztieren plant. … Klingt viel übler als beliebige Geschlechter-Anzahl: > … Die Absolute Zeros empfahlen: „Um mit den heutigen Technologien emissionsfrei zu werden, müssen wir nicht nur unseren… Mehr

Raul Gutmann
1 Monat her

Gut! – Offensichtlich wirkt Trump auch im Vereinigten Königreich.
Mal sehen, was hierzulande geschieht…

Haba Orwell
1 Monat her
Antworten an  Raul Gutmann

Nur leider geht es hier um eine denkbar unwichtige Sache. Was ist mit den wichtigen, wo die Woken sich sogar noch steigern? Klimagedöns-Suizid, Hunger, Diktatur… Als Ernüchterung: https://thefelixproject.org/news/1-in-4-working-london-parents-struggle-to-afford-to-feed-their-families

Brauer
1 Monat her

Donald wirkt. Gut so.