3.000 Christen wurden in Nigeria in diesem Jahr ermordet

Der Priester und Menschenrechtsaktivist Obiora Ike kritisiert Scharia-Recht in Nord-Nigeria und das Schweigen der Staatengemeinschaft zur Verfolgung von Christen.

imago images / epd
Teilnehmerinnen beim 94. Kirchentag der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria am 30.01.19 in Demsa im Nordosten Nigerias

Die Regierung Nigerias versage dabei, ihre Bürger vor religiöser Verfolgung zu schützen, kritisiert der bekannte nigerianische Priester, Theologe und Menschenrechtsaktivist Obiora Ike. Anlässlich des heutigen „Internationalen Tags der Menschenrechte“ betont Ike, dass die Präsidentschaft seines Heimatlandes und alle führenden Positionen in Politik und Wirtschaft durch Muslime besetzt seien.

Buhari ein „fanatischer Muslim“

Präsident Mohammed Buhari sei ein „fanatischer Muslim“, der nichts dafür getan habe, das Morden in Nigeria zu stoppen, so Ike. Allein im Jahr 2020 seien mehr als 3.000 Christen von fanatischen Muslimen und islamistischen Terrorgruppen ermordet worden, schreibt Obiora Ike in einer Erklärung, die am Donnerstagabend beim „Aktionstag für verfolgte Christen“ in Wien verlesen wird.

Wovor Europa die Augen verschliesst
Christenverfolgung: Apartheid in Äthiopien?
Die Terrorgruppe Boko Haram und andere Islamisten hätten in den zurückliegenden fünf Jahren mehr als 100.000 Menschen ermordet, bilanziert Ike, der im nigerianischen Bundesstaat Enugu Vorsitzender des christlich-islamischen Dialogforums ist. In keinem Land der Welt würden mehr Menschen aus religiösen Gründen getötet, mehrheitlich Christen. Obwohl die Verfassung die Religionsfreiheit garantiert, habe die muslimische Elite bereits in 12 Bundesstaaten Nigerias das Scharia-Recht durchgesetzt, „ganz im Gegensatz zum Geist und zum Buchstaben der Bundesverfassung Nigerias“. In den Bundesstaaten mit Scharia-Recht sei es Christen verboten, Land zu besitzen, um darauf Kirchen zu bauen, während es in den mehrheitlich christlichen Bundesstaaten Nigerias für Muslime kein Problem sei, Moscheen zu bauen und darin zu beten.

Islamischer Staat in ganz Nigeria?

Obiora Ike zeigt sich überzeugt, dass die bewaffnete Vertreibung von Christen aus ihren angestammten Gebieten in manchen nigerianischen Bundesstaaten durch Fulani-Hirten und muslimische Banditen einer geplanten und orchestrierten Strategie folgt, um Muslimen zu ermöglichen, dieses Land zu okkupieren. Das Hauptziel sei, „einen islamischen Staat in ganz Nigeria zu schaffen“. Gleichzeitig gebe es „moderate Muslime, die darunter leiden“.

2019: Eines der blutigsten Jahre für Christen
Ike wirft Saudi-Arabien, Ägypten, dem Iran und den Arabischen Emiraten vor, radikale Gruppen und extremistische islamische Lehrer im gesamten subsaharischen Afrika zu unterstützen. Mehr als zwei Millionen Nigerianer, mehrheitlich Christen, seien aus ihren Häusern und Dörfern vertrieben worden oder geflohen, aber die internationale Gemeinschaft schweige dazu.

Der „Aktionstag für verfolgte Christen“ am Donnerstag in Wien wurde organisiert von der Plattform „Solidarität mit verfolgten Christen“, einem seit 2008 bestehenden Netzwerk von Christen aus verschiedenen Kirchen und christlichen Menschenrechtsorganisationen. Sie teilen das Anliegen, für mehr als 260 Millionen Christen in rund 75 Ländern der Welt einzustehen, die wegen ihres christlichen Glaubens starke Diskriminierung und Verfolgung erleiden.


Dieser Beitrag erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.

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Kommentare ( 30 )

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Stephan M. Schulz
3 Jahre her

Christen verraten sich und ihren Glauben für Geld.
Hier muslimisches Geld…
//:0 //:0 //:0 //:0 https://www.welt.de/img/debatte/kommentare/mobile161557364/7611357447-ci16x9-w1200/Real-Madrid-LOGO-2.jpg
Dafür trennt man sich dann schon mal vom Symbol des Christentums.
Da ist den Christen die Verachtung der Muslime sicher. Wundert´s ?

Deutscher
3 Jahre her
Antworten an  Stephan M. Schulz

Nun, die Deutschen machen das Selbe gratis.

Last edited 3 Jahre her by Deutscher
fatherted
3 Jahre her

Ähnliches geschah doch auch in Syrien/Irak im Namen des IS mit den Jessiden…da griff man auch nicht ein, war nur ein wenig entsetzt und half „nur ein klein bisschen“. In Deutschen Flüchtlingslagern durften dann geschundene Jessiden neben ihren Peinigern die sich aus Syrien in die EU abgesetzt hatten, nächtigen und sich weiter von ihnen quälen lassen. Tja….alles vor unserer Hautür….da braucht man nicht nach Nigeria zu schauen.

Onan der Barbar
3 Jahre her

Läuft ja alles ganz prima. Das zukünftige Kalifat wird ein zusammenhängendes Territorium von Lagos über Rabat, Madrid, Paris und Berlin bis Stockholm besitzen. Dann werden die megalomanischen Phantasien unserer Eliten endlich befriedigt sein. ZWAR werden sie selber in dem neuen Muselreich keine Rolle mehr spielen…

Dr. Rehmstack
3 Jahre her

Das schreibt die Silberfeder Alan Posener in der WELT : „Der Bundestag hat die Schaffung eines Beauftragten für Christenverfolgung abgelehnt. Dahinter steckte ein Propaganda-Schachzug der AfD – den das Parlament in einer Sternstunde enttarnte. Alles andere wäre ein gefährlicher Irrtum gewesen. Die Debatte entwickelte sich dennoch zu einer Sternstunde. Es machte Spaß, den kenntnis- und geistreichen Einlassungen der Abgeordneten aus allen Parteien zuzuhören – außer jenen der AfD. Wenn ein AfD-Abgeordneter die SPD zur „Scharia-Partei Deutschland“ erklärte, ein anderer den SPD-Abgeordneten Helge Lindh fragte, ob er Jesus liebe, als befinde man sich vor der Inquisition in Rom, musste man sich… Mehr

Thomas Riessinger
3 Jahre her

So etwas interessiert unsere Regierung nicht. Es sind die falschen Opfer.

Heimatland
3 Jahre her

Habe mir gestern die Debatte über die Verfolgung der Christen im Bundestag angehört, erschreckend, dass die Islamversteher der Links/Grünen viele Ausreden haben ist nichts neues, aber das die SPD und vor allem die Schwarzen C-Parteien auch noch rum schreien, obwohl wenn wundert es noch, Ausreden nichts als Ausreden.

giesemann
3 Jahre her

Nur 3000 in einem ganzen Jahr? Da waren die von 9/11 doch deutlich effizienter, die haben das an einem Vormittag hingekriegt. Der Moslem muss sich mal sputen, sonst wird das nie was. TE zu „3000 Christen wurden ….“ vom 17-12-20
 

country boy
3 Jahre her

Wo bleibt die Bewegung #ChristianLivesMatter?

giesemann
3 Jahre her
Antworten an  country boy

Na ja, die „blacks“ sind zumeist Christen, zumindest in den USA. Singen wir mal Gospel: Nobody knows the trouble I’ve seen, nobody knows but Jesus … glory halleluja, https://www.youtube.com/watch?v=SVKKRzemX_w

WFBeck
3 Jahre her

Sie meinen das Recht des Stärkeren! Ich kann nach meinen Erfahrungen gut damit leben.

Querdenker_Techn
3 Jahre her

Was will man von einer Weltgemeinschaft (UNO) erwarten, in der mehrheitlich muslimische Länder das sagen haben? Dagegen hilft auch kein Veto Recht.