Türkei: Der osmanische Prinz in Bedrängnis ruft nach den großen Brüdern

Wir dürfen es den Türkisch-Syrischen Krieg nennen. So sollte er später in den Geschichtsbüchern stehen, weil bei solchen Bezeichnungen immer der Angreifer vorn und der Verteidiger hinten steht.

BAKR ALKASEM/AFP via Getty Images
Turkey-backed Syrian fighters ride a tank in the town of Saraqib in the eastern part of the Idlib province in northwestern Syria, on February 27, 2020. - Syrian rebels reentered the key northwestern crossroads town of Saraqib lost to government forces earlier this month but fierce fighting raged on in its outskirts today, an AFP correspondent reported.
Mittlerweile darf man es getrost einen Krieg nennen. Einen Krieg zwischen einer legitimen Regierung, die die Kontrolle über ihr Land zurückerkämpfen will, und einem benachbarten Invasoren, der seinen Einfluss auf Teile dieses Landes ausdehnen möchte. Wir dürfen es den Türkisch-Syrischen Krieg nennen. So sollte er später in den Geschichtsbüchern stehen, weil bei solchen Bezeichnungen immer der Angreifer vorn und der Verteidiger hinten steht.

Der schmutzige Krieg um Syrien

Nein, es soll hier nicht darüber gerichtet werden, dass sich in diesem Krieg die Parteien in Sachen Inhumanität nichts schenken. Von den Folterkammern der Assad-Regierung und den religiös motivierten Massenmorden an Andersgläubigen durch die Islamterroristen redet ohnehin kaum noch jemand. Auch nicht davon, dass türkische Invasoren friedliche Städte überfallen und geplündert haben, Gefangene vergewaltigen und mit Lust morden. Nicht davon, dass die mit den Syrern verbündeten Russen – wie einst die Deutschen im Spanischen Bürgerkrieg – neues Kriegsgerät am lebenden Objekt testen. Darunter Splitter- und Vakuumbomben. Doch es soll hier nicht gerichtet werden, denn sie geben sich nichts. Keiner führt dort etwas, das als Oxymoron als „sauberer Krieg“ bezeichnet werden könnte.

Die Kampflinien haben sich geklärt

Einige Zeit schien nicht klar, wo in den Wirrnissen dieses Konflikts die Kampflinien verlaufen. Zu viele Akteure, zu unterschiedliche Interessen, zu viele „Zuschauer“, die sich bei passender Gelegenheit selbst einmischten. Doch nachdem US-Präsident Barack Obama deutlich werden ließ, dass sich die USA nicht unmittelbar an der Beseitigung des syrischen Präsidenten Bashar alAssad beteiligen würden, nutzte Russlands Präsident Wladimir Putin die Chance und stieß auf Seiten des Syrers in das Machtvakuum. Putin, der seinen Marinestützpunkt bei Tartus schon verloren sah, wurde zum entscheidenden Faktor in den Kämpfen um Syrien. Zeitgleich wurden auch die Iraner offen aktiv, schickten eigene Revolutionsgardisten und verbündete Schiitenmilizen aus dem Libanon.

Seitdem gelang es der syrisch-russischen Allianz, die nicht-kurdischen Gebiete Syriens Stück für Stück zurück zu erobern. Die islamischen Kämpfer, überwiegend AlQaida-nah, zogen sich zurück auf die Nordwest-Provinz Idlib. Der bekennende Moslembruder Recep Tayyip Erdogan, schon zuvor der Unterstützung jener Kämpfer überführt, die sich zu jenen Terroristen bekannten, welche dereinst die Zwillingstürme in New York zerstörten und dabei über 3.000 Unbeteiligte in den Tod rissen,  witterte nun die Chance, sich selbst ein Stück aus dem syrischen Kuchen heraus zu schneiden – und gleichzeitig die drohende Gefahr eines autonomen Kurdenstaats auf syrischem Boden abzuwenden.

Erst überfiel die Türkei mit ihren islamischen Mordbrennern im Schlepptau die bis dahin friedliche Kurdenprovinz Afrin, dann stationierte sie in der Rebellenprovinz Idlib türkische Militäreinheiten, zuletzt unternahm sie den Versuch, die autonome Kurdenregion Rojava zu überrollen. All diese Einsätze waren weder mit den NATO-Verbündeten abgesprochen, noch entsprachen sie dem Völkerrecht.

Erdogan hat sich verkalkuliert

Doch Erdogan hatte sich verrechnet. Wiederum ohne Beteiligung der NATO produzierte er in den sogenannten Astana-Gesprächen ein trilaterales Abkommen mit Russen und Iranern, in dem für die Idlib-Provinz eine Art Waffenstillstand vereinbart wurde, falls im Gegenzug die Türkei die Angriffe der Islamrebellen beenden und die Durchfahrt syrisch-russischer Einheiten auf den beiden Schnellstraßen M4 und M5 garantiere. Erdogan hielt sich an seine Zusage nicht – wie auch? Er ist zwar Ziehvater der Islamrebellen – doch deren Bereitschaft, sich Anweisungen aus Ankara zu unterwerfen, war zu keinem Zeitpunkt wirklich ausgeprägt. Falls es solche Anweisungen in Folge der Astana-Vereinbarung überhaupt jemals gegeben haben sollte.

Die syrisch-russische Allianz trat daher seit Anfang des Jahres an, die islamisch kontrollierte Provinz zurück zu erobern. Das Vorgehen war immer das gleiche: Russische Kampfjets vom Stützpunkt Hmeimim bombten die Rebellenstellungen und die von diesen gehaltenen Dörfer nieder, anschließend bahnten syrische Artillerie und Fassbomben den Weg für die Assad-Einheiten. Fast die Hälfte der Provinz konnte der syrische Präsident innerhalb von zwei Monaten so zurückgewinnen. Mehrere türkische Stützpunkte wurden dabei zu Enklaven ohne Verbindung zu den eigenen Streitkräften.

Russland ließ Erdogan am ausgestreckten Arm verhungern

Erdogan, der offensichtlich darauf gesetzt hatte, mit seinen Invasionen ein Faustpfand für von ihm erwartete Friedensgespräche und am Ende dieser Verhandlungen auf syrischem Territorium dauerhaft von ihm gehaltene Einflusszonen zu schaffen, geriet ins Hintertreffen. Die Russen hielten ihn hin – die Astana-Vereinbarung wurde zur Makulatur. Der Präsident aus dem Kleinkriminellenmillieu Istanbuls sah nur noch die Möglichkeit, entweder den geordneten Rückzug anzutreten und seine Islamverbündeten den Syrern zu überlassen – oder selbst von der passiven zur aktiven Kriegspartei zu werden.

Da nur letzteres ihm die Gesichtswahrung gegenüber seiner eigenen, propagandistisch auf neo-osmanische Großmachtphantasien eingeschworenen Bevölkerung zu sichern schien, verlegte er Konvoi auf Konvoi schweres Gerät ebenso wie leichte Kampfeinheiten nach Idlib, immer noch hoffend, dadurch zu einer „friedlichen“ Verhandlungslösung in seinem Sinne zu kommen. Doch die Russen, und in deren Schlepptau Assad, sahen keine Notwendigkeit mehr, die Türken als Machtfaktor auf syrischem Boden zu berücksichtigen. Sie setzten ihre Übernahme der Provinz unbeeindruckt fort, während in Ankara die Kriegsglocken immer lauter geläutet wurden.

Zum offenen Schlagabtausch

Als der syrische Vormarsch über Saraqib nach Idlib aufgrund des türkischen Eingreifens  stoppte und die Allianz der Türken mit den Islamrebellen sogar Gelände zurückgewinnen konnte, war der nächste Schritt der Syrorussen voraussehbar. In der Nacht zum 28. Februar dann erfolgte – nachdem es zuvor bereits zum regelmäßigen Schlagabtausch zwischen türkischen und syrischen Bodentruppen gekommen war  – der erwartete Luftschlag gegen die in Syrien stationierten Türken. Offiziell waren daran nur syrische Einheiten beteiligt – doch die Erfahrung dieses Krieges lehrt, dass der Erfolg solcher Einsätze von kampferprobten Russen abhängt. Wer nun genau den Luftschlag gegen die Türken durchführte, wird insofern hinter diplomatischen Nebelkerzen im Ungewissen bleiben und Grund für Spekulationen geben.

Bis zum Morgen des Tages nach dem Angriff meldete der Gouverneur der westlich von Idlib gelegenen, türkischen Hatay-Provinz bereits über 30 tote türkische Soldaten sowie ungezählte Schwerverletzte. Damit sollte nun auch der Letzte verstehen: Es herrscht Krieg zwischen der Türkei und der immer noch legitimen Regierung Syriens.

Gegen Russland kann Erdogan nicht gewinnen

Es ist ein Krieg, den die Türkei nur gewinnen kann, wenn sich Russland und der Iran aus den Kämpfen heraushalten werden. Wer allerdings allen Ernstes erwartet, dass vor allem Russland seine erkämpfte Machtposition in der Region aufgeben wird, sollte vielleicht das Einmaleins der Kriegsführung studieren. Und so steht das östliche Mittelmeer nun unmittelbar an der Stufe zur Eskalation. Die Türkei wird von ihrer nationalislamischen Führung in einen Unrechtskrieg gegen das Nachbarland geführt. Ein Krieg, in dem mehr oder weniger offen auch die Russen und die Iraner Gegner der Türken sein werden.

Hilferuf und Drohung aus Ankara

Erdogan und seine Machtclique ahnen, dass sie einen solchen Krieg nicht gewinnen können. Wie ein verwöhntes Prinzenkind, das unwirsch darob ist, dass der Spielnachbar sich seine Backformen nicht widerstandslos stehlen lassen will, lässt er nun nach Mama, Papa und den großen Brüdern rufen.

Die NATO müsse an der Seite der Türkei in den Krieg eingreifen – sie sei dazu verpflichtet, meint Erdogan, der den Bündnisvertrag offenbar nicht gelesen hat. Auch die EU müsse an der Seite der Türkei eingreifen, Russland und Syrien dazu zwingen, die in Astana ausgehandelte Demarkationslinie anzuerkennen und sich aus Idlib zurück zu ziehen. Wenn schon kein Eingreifen mit Bodentruppen, dann müsse nicht nur die NATO, sondern etwas so imaginäres wie die „Weltgemeinschaft“ zumindest das Flugverbot über Syrien durchsetzen.

Wir erinnern uns: Vom Astana-Prozess hatte auch Erdogan NATO und EU vorsätzlich ausgeschlossen, weil er meinte, allein im Deal mit Russen und Iranischen Mullahs mehr erreichen zu können. Nicht nur um die mit ihm verbündeten Sunniten-Milizen ging es ihm dabei – auch in seinem Kampf gegen die mit dem Westen verbündeten Kurden witterte er bei den westlichen Verbündeten heimliche Unterstützer deren Autonomiebestrebens. Russen und Iraner, beide nicht dafür bekannt, sich bei jeder passenden Gelegenheit auf die sogenannten Menschenrechte und internationale Vereinbarungen zu berufen, schienen dem türkischen Präsidialdiktator die angenehmeren Partner. Mit ihnen wollte er Syrien unter Dreien aufteilen – nicht gestört durch westliche Bedenken.

Wir erinnern uns auch: Wenn es gegen Kurden und die Einheiten der Syrisch-Demokratischen Kräfte ging, scherte sich die Türkei einen feuchten Kehricht um irgendwelche Flugverbote.

Flüchtlingskeule und Sprechblasen

Um zumindest die zögerliche EU ein wenig in ihren pro-türkischen Denkprozessen zu beschleunigen, lässt Erdogan nun auch wieder die sogenannte Flüchtlingskeule herausholen. Sollten EU und NATO den militärischen Beistand verweigern, werde die Türkei unweigerlich ihre Grenzen zur EU öffnen und Millionenströme sogenannter Flüchtlinge nach Griechenland und Bulgarien fluten lassen. Und er beginnt bereits damit, die EU mit illegalen Migranten zu fluten.

Schon geraten Deutschlands Medien und die mit ihnen liierten Politiker in Panik. Denn obgleich seit Jahren gewarnt wird, dass die Türkei kein verlässlicher NATO-Partner mehr ist, und auch der Hinweis darauf, dass die EU ihre Ägäisgrenze längst hätte mit wirkungsvollem Küstenschutz ausstatten müssen – der migrationsbesoffene Mainstream ebenso wie vorgebliche geostrategische Interessen des Westens hatten der Türkei ein ums andere Mal das Gefühl vermittelt, bei den unbedarften Politikern in Berlin, Washington und anderswo jede Forderung durchsetzen zu können.

Der sich in Sprechblasen ergehende Traumtänzer Heiko Maas, der in Verkennung der Tatsache, dass ausschließlich die atomare Bewaffnung der Großmächte den europäischen wie den sogenannten Weltfrieden der vergangenen 75 Jahre garantiert hatte, vor den erstaunten Kollegen des supranationalen UN-Vereins illusorisch und selbstmörderisch eine atomwaffenfreie Welt für unabdingbar erklärte, fordert nun die Konfliktparteien in Syrien auf, im Sinne der Türkei die längst überholten Vereinbarungen des Astana-Prozesses zu reaktivieren. Das erinnert irgendwie an jenen Mann, der seine Notdurft gegen den Wind erleichtert.

Das Sündenregister Erdogans

Um es noch einmal deutlich zu machen:

  • Die Türkei hat sich ohne jede Rücksprache mit den sogenannten Verbündeten in die aktuelle Situation gebracht.
  • Die Türkei hat unter Bruch des Völkerrechts syrische Territorien besetzt.
  • Die Türkei hat den Astana-Prozess bewusst unter Ausschluss der Verbündeten geführt.
  • Die Verbündeten der Türken auf syrischem Boden werden von Anhängern jener islamischen Terroristen geführt, die mit 9/11 den größten Terroranschlag des noch jungen Jahrhunderts zu verantworten haben.
  • Das Vorgehen der Türkei, die EU mit sogenannten Flüchtlingen zu überrollen, ist ihrerseits ein völkerrechtswidriger Angriff auf die Souveränität und territoriale Integrität der EU-Staaten.

Es gibt nicht einen einzigen Grund, weshalb EU und NATO dem Hasardeur aus Ankara nun zu Hilfe eilen sollten. Er hat sich und seine Türkei vorsätzlich in diese Situation gebracht. So soll er nun auch sehen, wie er damit klarkommt.

Nur Rückzug bringt Frieden

Erdogan könnte – das wäre die einzig im Raum stehende, friedliche Lösung des mittlerweile stattfindenden Krieges – seine Truppen umgehend aus Syrien zurückziehen. Wenn ihm der Sinn danach steht, könnte er sogar seine Verbündeten Islamterroristen mitnehmen. Ohne jeden Zweifel würden Syrer und Russen einem solchen Abzug nicht im Wege stehen und bei einem zügigen Vorgehen der Türkei bis zum Abschluss des Rückzugs weitgehend Waffenruhe halten.

Sollte nach dem Rückzug seitens der Syrer und Russen dennoch eine reale Gefahr für die Türkei bestehen, so könnte Erdogan seinen Rücktritt erklären und einer rational denkenden Übergangsregierung das Feld freimachen. Unter solchen veränderten Vorzeichen müssten NATO und EU die Situation neu bedenken. Jedoch: Mit dem Rückzug der Türkei wäre der Konflikt entschärft und eine mögliche Bedrohung des kleinosmanischen Reichs beendet. Und: Mit einer anderen als der Erdogan-Regierung könnten sogar die Beitrittsverhandlungen mit der EU neu gedacht – und der NATO-Vertrag mit neuem Leben gefüllt werden. Nicht aber mit diesem irrationalen Möchtegern-Sultan, der allen Ernstes die Auffassung vertritt, er könne einen imperialen Krieg vom Zaun brechen und dann, wenn er dabei zu verlieren droht, die Beistandsverpflichtung der NATO einfordern. So war dieser Vertrag nie gedacht – und so steht es auch nicht in dessen Statuten.

Wenn also die Bundesregierung tatsächlich ein ernstzunehmendes Interesse an einem Ende des Schlachtens auf syrischem Boden haben sollte, dann reicht es nicht, wirkungslose Sprechblasen in den Wind Richtung Moskau abzusondern. Dann muss sie den „Freund“ in Ankara unmissverständlich dazu auffordern, seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Syrien umgehend zu beenden.  Alles andere geht an den Tatsachen vorbei – und birgt in sich sogar die Gefahr, nicht nur Deutschland in einen Krieg zu führen, den zu führen es weder eine vertragliche Grundlage gibt, noch dass sonst irgendein Argument existierte, deutsches Kriegsmaterial nebst Soldaten in oder über syrischer Halbwüste zum Einsatz zu bringen.

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Kommentare ( 134 )

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Aljoschu
4 Jahre her

Bin gespannt, ob am Ende Merkel nicht doch umfällt und ihrem treuen Vertragspartner in der Türkei militärischen Beistand leistet. Und der NATO traue ich schon gar nicht. Mental vorbereitet für einen Eingriff wurden wir ja längst durch das hetzerische Trommelfeuer der MSM gegen den „Massenmörder“ Assad und den „Diktator“ Putin.

Tomas Spahn
4 Jahre her

Kurze Frage: Welchen Text haben Sie gelesen, den Sie hier kommentieren? Meiner kann es nicht gewesen sein.

Porcelain by Nocken-Welle
4 Jahre her

+ ich weiß nicht, wo Sie im Jahre 2010 waren, Herr Spahn, aber bis dahin gab es schon damals im türkisch- irakischen- syrischen Grenzgebiet mehr als 42.000 Tote. >> Veröffentlicht am 24.06.2010 https://www.welt.de/politik/ausland/article8164310/Kurden-Konflikt-forderte-mehr-als-42-000-Tote.html Alles nachzulesen: Erdogan bat seinerzeit schon um Hilfe des Westens, der dem Treiben zugesehen, wenn nicht gar auf der Gegenseite unterstützt hat. Was also – sollte Erdogan daran hindern, die Fehlentscheidungen und Versäumnisse des Westens diese spüren zu lassen und Flüchtlingströme ziehen lassen, die von dort initiiert wurden? Die Türkei selber hat mehr als drei Millionen Flüchtlinge aufgenommen, auf syrischer Seite dürfte mindestens die gleiche Anzahl sein.… Mehr

SpenglersPriest
4 Jahre her

Sehr gut zusammengefasst! So sieht es aus. Ich hoffe, dass Berlin dieses Mal seinen Willen nicht durchsetzen kann und es eine Lösung für Europa und die Europäer gibt, ebenso eine Stärkung der Opposition in der Türkei.

Peter Pascht
4 Jahre her

Tja Herr Spahn sie schrieben so viel Richtiges und Wahres in ihrem Artikel, dass einem schon Angst und Bange wird, nicht vor dem Artikel, sondern wie meilenweit realitätsverlustig diese Merkel gesteuerte Regierung, neben den hier geschilderten Aspekten, herumpfuscht. .

Schwabenwilli
4 Jahre her

Danke für den guten Einblick.

Wie Frau Merkel entscheiden wird hat ja ihr Telefonat mit dem Diktator gezeigt, sie kann ja auch nicht mehr anders, sie ist schwach und erpressbar. Die ganze Erdogan Jünger in Deutschland, die sich ja auch schon in die Politik eingegraben haben, die latente Drohung mit den Flüchtlingen (diesen Trumpf kann er aber bloß einmal ausspielen).

Wie werden sich die USA verhalten? Wenn sie klug sind, weitgehend raushalten..

Die Türkei ist zum Destabilisator der ganzen Region geworden.

Contenance
4 Jahre her

Klare Analyse.

Jedoch, die Türkei in die EU aufnehmen? Das erledigt sich doch von selbst. In einigen Jahrzehnten wird die EU, zumindest aber ’schland, zum europäischen Kalifat.

Gemeinsam ist ja m. E. Merkel und Erdogan, dass sie nicht von der Macht lassen können, und dafür bereit sind, ihre Länder in den Abgrund zu reißen.

Gibt es historische Beispiele, dass dies durch innere Kräfte vor dem unvermeidlichen Zusammenbruch verhindert worden wäre? (Brexit wäre evtl ein Beispiel?) Mich erinneren aktuell alle relevanten Akteure an Schlafwandler, die offenen Auges in die unvermeidliche Katastrophe gehen.

Peter Pascht
4 Jahre her

Nach den neuesten Ereignissen hat der Aggressor Erdogan, ganz Syrien mit härteren Kriegsmaßnahmen gedroht, wenn sie weiterhin „Zivilisten“ angreifen, so heißt offensichtlich neuerdings das Bündnis zwischen Erdogans Invasionsarmee und den islamistischen Splittergruppen die gegen den syrischen Staat einen Angriffskrieg führen.
Die ach so demokratischen NATO Staaten haben Partei für den Aggressor Erdogan ergriffen. Nach der EU hat sich wohl auch die UNO selber erledigt.

Kassandra
4 Jahre her

Kardinalfehler – so nannte es Putin.
Und er meinte damit wahrscheinlich nicht nur den Türkeideal der Frau…

Finnegan
4 Jahre her

Der Möchtegern-Sultan, Kriegstreiber, Muslimbruder und ISIS-Kumpan bettelt bei NATO, EU und der „Weltgemeinschaft“ um Hilfe für seine Invasionstruppen in Syrien. Er droht schon mal mit neuen „Menschengeschenken“, stachelt selbige zum Sturm auf europäische Grenzen an und stellt dafür in Istanbul Busse zur Verfügung. Und wie sehen die Antworten – sage und schreibe fast fünf Jahre nach Beginn der regellosen Masseneinwanderung und der wohligen Finanzierung aller, die da von wo auch immer als „Gäste“ zu uns kommen – , aus? Die zitternde Kanzlerin greift zum Telefon, um beim Sultan die schlimmen „Angriffe auf türkische Einheiten“ zu beklagen. Ihr Außenminister redet derweil… Mehr