Neue Kuriositäten aus dem Gender-Kabinett wie das neue Buchstabier-ABC

Nun auch die Laien-Katholiken und das DIN-Institut – Haben sich die Genderisten auch vergewissert, ob der Herrgott nicht spätestens jetzt aus dieser Kirche austritt?

imago images / Christian Ohde

Wenn man meint, mit Gender-Duden, „Audianer_innen“, Bibel in gerechter Sprache und Co. sei die Talsohle des Genderirrsinns endlich erreicht, dann kommt am nächsten Tag bestimmt eine neue Verrücktheit um die Ecke. Zwei greifen wir hiermit auf.

Akuter Irrsinn Nummer 1: Das neue Buchstabier-ABC

Das Deutsche Institut für Normierung (DIN) bastelt an einem neuen Buchstabier-ABC. 2022 soll es veröffentlicht werden, ab Herbst 2021 gibt es eine diversitätsgerechte „Übergangslösung“. Also Schluss mit A = Anton, B = Berta, E = Emil, F = Friedrich, J = Julius, L = Ludwig, N = Nordpol, O = Otto, W = Wilhelm usw. Den DIN-Leuten passt nicht, dass all dies nicht hinreichend gendergerecht und divers ist. Denn schließlich enthält das (noch) geltende Buchstabier-ABC 16 Männernamen, 7 Frauennamen, aber keinen diversen Namen. Was immer das sein könnte. Und X = Xanthippe geht schon gleich gar nicht, weil frauenfeindlich!

Nun wollen die DIN-Normer, weil sie nicht an sich halten können, übergangsweise ein ABC aus Städtenamen konstruieren. Zum Beispiel mit W = Wiesbaden. Ob sie es sich dabei einfach machen und dafür die Auto-Kennzeichen verwenden: A = Augsburg, B = Berlin, D = Düsseldorf, E = Essen. Aber halt, das funktioniert nicht: Nicht für jeden Einzelbuchstaben gibt es eine Stadt, zum Beispiel nicht für I, O, Q, T, U, Y.

Und die Motivation des DIN? Das aktuelle Buchstabieralphabet werde der kulturellen Vielfalt nicht gerecht. DIN-Sprecher Julian Pinnig verriet der dpa, die Aktualisierungen würden auf Hochtouren laufen. Ein wichtiger Grund der Änderung sei vor allem, dass es „mit Vornamen sehr schwierig ist, die kulturelle Diversität der deutschen Bevölkerung“ darzustellen. Übrigens: Als 1934 das Alphabet bearbeitet wurde, strichen Nazis biblische Namen, die nach ihrer Auffassung „jüdisch“ waren. Und was macht das DIN im Prinzip anders?

Wir wollen dem DIN die Arbeit nicht für alle Buchstaben abnehmen, aber ein wenig erleichtern und schlagen deshalb schon mal vor:
A = Allah, I = Islam, K = Koran, S = Sultan. Denn: Laut Wulff, Schäuble, Merkel und Co gehört der Islam zu Deutschland.
D = divers oder Dragqueen, L = lesbisch, Sch = Schwul. Denn es gibt ja nicht zwei, sondern mindestens 60 Geschlechter.
F = Floyd (George, wegen BML und so), M = Mohammed (nicht M = Merkel!), Ö = Özil (wegen dessen lt. Merkel hervorragender Integration in Deutschland).

Das muss mal für das erste reichen!

Akuter Irrsinn Nr. 2: Die ZdK-Laienkatholiken bauen mit an der Gender-Sekte

Auch darauf haben wir gewartet: Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) will die Vielfalt der Geschlechter sprachlich abbilden. Künftig soll in allen ZdK-Veröffentlichungen das „Gender-Sternchen“ verwendet werden.

Am 24. April stimmte die ZdK-Vollversammlung denn auch mit 86 gegen 54 Stimmen dem Antrag „Geschlechtervielfalt in Wort und Schrift“ zu. Zudem wird angeregt, auch im mündlichen Sprachgebrauch eine inklusive Formulierung „durch eine Pause an der Stelle des Sternchens“ auszudrücken. Im Antragstext betont das ZdK, „dass es Menschen gibt, die sich nicht den Geschlechterkategorien männlich und weiblich zuordnen können oder wollen.“ (TE-Anmerkung am Rande: Es geht um Anteile von Prozent!) Diese Realität anzuerkennen bedeute, „sie als Teil der sehr guten Schöpfung Gottes wertzuschätzen“. Aha, der liebe Gott (oder Gott*) ist mal wieder an allem schuld!?

Sogar eine „teilweise kontroverse Diskussion“ soll es im ZdK gegeben haben. Aber wäre ja gelacht, wenn man Einwände nicht sofort hätte plattmachen können. Eine „Vergewaltigung der Sprache“ sei das, sagte das nicht ganz so konforme ZdK-Mitglied Gudrun Lux zurecht. Aber auch diese mehr als berechtigte Diagnose war schnell vaporisiert, denn Frau Lux habe, so die Mehrheitsmeinung, mit diesem Ausdruck sexualisierte Gewalt bagatellisiert. Merke: Gewalt gibt es nur als sexuelle!

Der schließlich mit großer Mehrheit verabschiedete Antrag war übrigens eingebracht worden von Vertretern des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ, also der besonders „woken“ Jugend, die „das Gott*esbild entstauben“ will), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB).

Ob sich die Genderisten auch vergewissert haben, ob der Herrgott nicht spätestens jetzt aus dieser Kirche austritt?


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Kommentare ( 72 )

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Lars Baecker
2 Jahre her

„Wann geht der Amoklauf der Irren zuende?“
Wenn man ihnen die staatlichen Zuwendungen streicht. Dann müssen sie für ihr Einkommen arbeiten und haben keine Zeit mehr, die Welt für dumm zu verkaufen.

HGV
2 Jahre her

Für mich ist die neue Sprachregelung nicht mehr relevant, da ich nicht von irgendwelchen Korrekturen abhängig bin, die meine Noten oder irgend etwas sonst beeinflussen. Leider bin ich nicht allein auf der Welt, so wird an der Universität meiner Tochter der Genderismus prüfungsrelevant. Hat man sich vor Jahren noch einen „Spaß“ daraus gemacht, Kindern beizubringen, dass man schreibt, wie man spricht, so wird heute strikt darauf geachtet, dass man die neuen Sprachregelungen einhält. Wir sollten uns ein Beispiel an der norwegischen Sprache nehmen, ein Land, dass für Gleichberechtigung steht und eine andere Differenzierung zwischen männlich und weiblich hat. Die Krönung… Mehr

D. Ilbert
2 Jahre her

Oh, oh, dieser Artikel fordert dazu heraus, mal wieder einen Rundumschlag zu unternehmen. 😉 Vorab aber zum letzten Satz des Artikels: „In dieser Nacht, bevor der Hahn kräht, wirst du mich drei Mal verleugnet haben“. Nicht „der Herr“ würde aus der Kirche austreten, INRI würde Wölki und Bedford-Strohm als erste aus dem Tempel jagen. Noch vor den Geldwechslern. Zumindest ist das meine feste Überzeugung. „Wir“ lassen uns von Minderheiten terrorisieren. „Wir“ nehmen das hin und schauen tatenlos zu. „Wir“? Natürlich „wir“. „Wir“ sind die Mehrheit. Wer da etwas Anderes behauptet, hat m.E. nicht richtig nachgedacht. „Wir“, das sind rd. 12%… Mehr

HGV
2 Jahre her
Antworten an  D. Ilbert

Wir leben in einer Parteien und Funktionärs“diktatur“. Ich kann innerparteiliche Demokratie heute faktisch nicht erkennen und es bilden sich ímmer wieder NGOs, die allein dem Wort der Regierung folgen. Das ZDK macht da keine Ausnahme. Hier wird gewählt und delegiert und am Ende sitzen da ausschließlich Funktionäre, die Zeit, Muße und ausreichend Geltungsbedürfnis haben. Haben sie die Macht? Ja, ohne Zweifel, denn wer soll sie in einer Gesellschaft aufhalten, in der sich der Mensch nur auf sich selbst fokussiert. Es geht nur um mein Leben, mein Geld, meinen Urlaub, … . Die sozialistische Solidarität war schon immer ein gezieltes Framing… Mehr

Raimond
2 Jahre her

Ich stimme Herrn Kraus Ausführungen fast in allen Punkten zu, doch dass es keine größere Stadt mit „O“ beginnend in Deutschland gibt, dem muss ich widersprechen: Osnabrück
Für den Buchstaben „Q“ käme vielleicht das 25.000 Einwohner große Quedlinburg in frage.
Ich werde zum Buchstabieren dennoch weiterhin die mir geläufigen Vornamen nutzen.

Last edited 2 Jahre her by Raimond
trafo
2 Jahre her

Sollte man diesen himmelschreienden, geistigen Dünnpfiff nicht einfach nur konsequent ignorieren? Sprecht und schreibt doch wie immer. Privat sollte das doch wenigstens jeder für sich durchziehen können. Wenn das eine ganze Firma verbricht, da wird es schon kniffliger. Aber wer mir vorschreiben will, das ich neuspreche, den bitte ich höflich, meine derzeitige Gefühlslage als Bratpfanne zu respektieren; sonst rutscht mir selbige vielleicht gleich aus der Hand… und landet unplanmäßig… Ich werde mich aus Leibeskräften gegen diesen Müll stemmen. Keiner versaut mir meine schöne Muttersprache: „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er… Mehr

D. Ilbert
2 Jahre her
Antworten an  trafo

Ach, Sie ewig Gestriger. Wer reitet denn heute noch? Die Fortbewegung mit dem Fahrrad, allenfalls noch mit dem Pedelec, erscheint angemessen. Und dann auch noch bei Nacht? „WIR“ haben Ausgangssperre. Als ob „der Wind“ etwas Negatives sei. Er ist immerhin der edle Verursacher unseres Grünstroms. Den „Vater“ sollten Sie auch schleunigst vergessen. Ganz schlechte Wortwahl. „Der Radfahrende“, alternativ „Elter 2“ klingt da schon viel zeitgemäßer. Und dann erst das Wort „Knabe“. Das ist nicht nur diskriminierend, sondern fast schon eine Beleidigung. Dazu noch die weitergehende Diskriminierung, es hier offensichtlich nur mit einem männlichen Kind zu tun zu haben, was von… Mehr

D. Ilbert
2 Jahre her
Antworten an  D. Ilbert

Kleiner Nachtrag zum besseren Verständnis:

„ausmerkeln“ – neudeutscher Begriff – Synonym für „etwas rückgängig oder ungeschehen machen“. Ergänzung zum ebenfalls neudeutschen Begriff
„merkeln“ – Synonym für „etwas ganz alleine machen oder veranlassen“.

T. Ruebsal
2 Jahre her

Ich verstehe nicht, warum eine kleine Gruppe mit kollektivem Dachschaden einer Mehrheit dieses Unsinn aufzwingen will. Haben die alle nichts besseres zu tun?

Biskaborn
2 Jahre her

In diesem Land wird mittlerweile kein, auch nicht so unbedeutender , Bereich ausgenommen, der gerade nicht völlig die Orientierung verlierend verrückt geworden scheint. Der Links-Grüne Irrsinn ist nicht mehr aufzuhalten und wohl ( fast ) alle wollen dabei aktiv mitmischen. Je blöder desto besser scheint das Motto!

T. Ruebsal
2 Jahre her
Antworten an  Biskaborn

Abwarten. Die richtige Krise für dieses Land kommt erst noch. Dann haben sich solche Spinnereien sowieso erledigt. Dann gehts ums Überleben.

Lotus
2 Jahre her

Es gibt in diesem Land zu viele Leute, die bei der „Arbeit“ offensichtlich von Langeweile geplagt werden. Ich habe meine persönliche Lösung fürs Gendern gefunden (wenn ich es mir denn mal nicht verkneifen kann).
Eine Anleihe beim Morsealphabet ergab für das Gap eine Kombination aus * (= kurz) und Unterstrich (= lang):
*** __* *** SGS = Sch…ändlicher Gender Sprech

HBS
2 Jahre her

Hier werden wieder angebliche Probleme hochgekocht, die es überhaupt NICHT geben dürfte.

Buchstabier-ABC – wird das überhaupt noch benutzt ???

Biskaborn
2 Jahre her
Antworten an  HBS

Also ich nutze es schon, wenn ich irgendwo meinen Namen buchstabiere. Dabei habe ich immer den Eindruck, das wird in der Form gerne aufgenommen. Im Übrigen können die Orientierungslosen und Verwirrten da entwickeln was sie wollen, ich werde immer dieses Alphabet verwenden. Denke, die Meisten ebenso!

Alter weiser Mann
2 Jahre her
Antworten an  HBS

Oh doch und das bekannteste ist das der NATO. Kennen Sie auch: Alpha, Bravo, Charlie, Delta, und so fort. Allein dieses Buchstabier-ABC zeigt wie dämlich diese Greenhorns heute beim Normanausschuß sind, denn niemand wird dem Blödsinn des genderschißmus folgen. Denn solche Buchstabier-ABC haben sich asu der Praxis heraus gebildet und nicht nach der Dummen-Theorie drittklassiger deutsch Sprechender Power-Point-Apologeten.

Positivsteuerung
2 Jahre her
Antworten an  HBS

Die Amateurfunker und das THW in der Auslandsarbeit verwenden das Nato-Alphabet. Das deutsche Buchstabieralphabet hab ich für die THW-Inlandsarbeit lernen müssen. Ich fürchte also, dass ich das neue lernen muss, aber hoffentlich ändert sich die politische Landschaft bis dahin derart, dass andere Themen im Vordergrund stehen. Wahrscheinlich kommen wir als Fachgruppe Elektroversorgung dann schon ein bisschen herum im Lande 😉

K. Sander
2 Jahre her

Oh, oh … wann kommt der Klempner bei mir vorbei? Ich muss doch nun meinen Wasserhahn gegen eine Wasserhenne austauschen. ;-))
Bei den Buchstaben aus Städtenamen bitte an zwei Stellen nicht nur große Stadtnamen verwenden. Beim K muss man nicht den Ortsnamen „Kuhbier“ verwenden. Es gibt auch eine Gemeinde, die heißt „Kotzen“. Und in Leuna gibt es einen Ortsteil der heißt „Pissen“. Deshalb habe ich vor Jahren mal über Google-Maps ausgerechnet, wieviel Zeit ich von Kotzen bis Pissen brauche. In Bayern gibt es auch den schönen Ortsnamen „Pups“. Liebes DIN-Institut, verwendet solche Ortsnamen.
Viel Spaß in der Zukunft…..