Südaustralien: Zwangsapp überwacht Quarantäne mit Gesichtserkennung und Standortdaten

Australien verfolgt eine radikale NoCovid-Strategie mit rabiaten Maßnahmen. Nachdem bereits das Militär den Lockdown kontrollieren sollte, geht man in einem Bundesstaat nun den nächsten Schritt zur totalen Durchleuchtung des Bürgers.

IMAGO / AAP
Der australische Bundesstaat Südaustralien hat neue rigorose Überwachungsmethoden zur Durchsetzung der Corona-Quarantäne eingeführt. In einer Pilotphase gelten diese bisher für Bürger, die aus den Bundesstaaten New South Wales und Victoria einreisen, also für Reisen innerhalb Australiens. Für internationale Besucher sollen sie bald eingeführt werden.

Die Einhaltung der 14-tägigen Quarantäne wird dabei durch eine App der lokalen Regierung gewährleistet, die jeder Bürger in Quarantäne herunterladen muss. Die App verwendet Gesichtserkennung und Standortdaten. Sie fordert die Nutzer zufällig dazu auf, ein Bild von sich an dem vorgeschriebenen Ort zu machen und einzusenden. Passiert das nicht innerhalb von 15 Minuten, wird eine Polizeistreife losgeschickt.

„Wir verwenden es nur, um zu überprüfen, ob sich die Menschen während der häuslichen Quarantäne dort befinden, wo sie sich angeblich aufhalten würden.“ erklärte der Regierungschef des Bundesstaates, Steven Marshall. Die App würde die Polizei entlasten, die sonst die Quarantäne-Einhaltung überwache.

„Ich denke, jeder Südaustralier sollte ziemlich stolz darauf sein, dass wir das nationale Pilotprojekt für die häusliche Quarantäne-App sind. […] Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Technologie, die wir innerhalb der südaustralischen Regierung entwickelt haben, zum nationalen Standard werden wird und im ganzen Land ausgerollt wird“, sagte er weiter.

Innerhalb der letzten zwei Wochen hatte dabei Südaustralien unter seinen mehr als 1,7 Millionen Einwohnern gerade einmal sechs neue Corona-Fälle und keine Todesfälle mehr seit April 2020 zu beklagen.


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Kommentare ( 47 )

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Julius Schulze-Heggenbrecht
2 Jahre her

Wie man sieht, ist Faschismus nicht ein deutsches Alleinstellungsmerkmal.

Das war auch noch nie so. Der Faschismus war eine nationalistische Bewegung in Italien. In Deutschland war der Nationalsozialismus ein Konkurrent des aufkommenden Kommunismus. Der Nationalsozialismus ist dem Faschismus zwar in einigen Punkten sehr ähnlich, unterscheidet sich aber in anderen davon (siehe bspw. Antisemitismus). Gleiches gilt für die spanische Variante des Totalitarismus (Falangismus). Ich denke, man sollte die von Stalin eingeführte Gleichsetzung von Faschismus und Nationalsozialismus endlich verwerfen. Es ist nur ein rhetorischer Trick, um zu vertuschen, dass der Nationalsozialismus nichts anderes ist als eine Spielart des SOZIALISMUS.

Julius Schulze-Heggenbrecht
2 Jahre her

Es bleiben einige Fragen offen. So heißt es: Die Einhaltung der 14-tägigen Quarantäne wird dabei durch eine App der lokalen Regierung gewährleistet, die jeder Bürger in Quarantäne herunterladen muss. Die App verwendet Gesichtserkennung und Standortdaten. Sie fordert die Nutzer zufällig dazu auf, ein Bild von sich an dem vorgeschriebenen Ort zu machen und einzusenden. Passiert das nicht innerhalb von 15 Minuten, wird eine Polizeistreife losgeschickt. Was ist mit Bürgern, die kein Mobiltelefon besitzen? Was ist mit den Aboriginees? Sind die ebenfalls von dieser totalitären Maßnahme betroffen? Wenn ja, wie soll das funktionieren, wenn die meisten Aboriginees gar kein Mobiltelefon haben?… Mehr

Sonny
2 Jahre her

Covid 19 war ein Geschenk der Chinesen an alle Diktatoren der Welt, auch die der verdeckten.
100 Jahre Demokratie scheinen sich nicht durchgesetzt zu haben, die Welt tendiert wieder hin zu Diktaturen. Das ist nicht so anstrengend wie die dauernde politische Auseinandersetzung mit politischen Gegnern und dem vermeintlichen Souverän.
Schließlich haben die islamischen Länder ein Beispiel gegeben, dass es auch ohne Demokratie geht. Und das meistens für die Herrscher viel besser. Das Fußvolk muss kontrolliert, gegängelt, genudged und geframend, überwacht und eingeschüchtert werden. Es ist nichts wert und so will und muss es auch behandelt werden, gelle Ihr Politiker?

Last edited 2 Jahre her by Sonny
Marco Mahlmann
2 Jahre her
Antworten an  Sonny

Das historisch erfolgreichste Modell ist keineswegs der Totalitarismus mit Vollüberwachung und Gängelung der Bevölkerung. Das erfolgreichste Modell ist das Königreich mit einer herrschenden Aristokratie und einem davon klar getrennten Volk, das überall dort frei ist, wo es der Herrschaft egal sein kann, und dort weisungsgebunden arbeitet, wo es notwendig ist.

Alexis de Tocqueville
2 Jahre her
Antworten an  Marco Mahlmann

Logisch, denn jede Staatsform ist im Kern eine Aristokratie.
Das kann gut sein (Meritokratie) oder schlecht (Kleptokratie).
Aber es gibt immer eine Hierarchie, auch und gerade in extrem (ergo: totalitär) egalitaristischen Systemen.
Jede Gesellschaft ist pyramidenförmig strukturiert, mal steiler, mal flacher, vielleicht auch hin und wieder eine Stufenpyramide (z.B. rigides Klassen- oder Kastensystem).

Markus23
2 Jahre her

Schwacher Artikel und Kommentare. Alles unter Kontrolle in South Australia. Schulen und Restaurants offen, Stadien voll. Keine Faelle und kein Lockdown. Dafuer bedarf es natuerlich etwas Kontrolle. Geniesst Eure Freiheit in Deutschland – mit Covid und demnaechst mit Rot-Rot-Gruen.

Julius Schulze-Heggenbrecht
2 Jahre her
Antworten an  Markus23

„Freiheit“ in Südaustralien durch eine Zwangs-App, die mit Gesichtserkennung arbeitet? Mehr Überwachung geht kaum noch! Klar ist hierzulande die Situation verfahren und wird langsam bedrohlich, aber so weit wie in Südaustralien gehen unsere Politclowns bisher noch nicht …

Sonny
2 Jahre her

„aber so weit wie in Südaustralien gehen unsere Politclowns bisher noch nicht …“
Sind Sie sicher, was diese Aussage betrifft? Wir erfahren längst nicht mehr alles, was diese Regierung so anstellt.

Fred Mann
2 Jahre her

Tja Australien begann als Häftlingsinsel, und jetzt, wieviele Jahre später?, ist sie es erneut … Back To The Roots 🙁

John Beaufort
2 Jahre her

Schöne Neue Welt(ordnung).

AlterDemokrat
2 Jahre her

Keine Ahnung, ob mein gutes Klapp-Handy da etwas mit anfangen kann. Ein kleines Display hat es ja, zeigt mir sogar die Uhrzeit und die gewählte Nummer an, klar es gibt auch ein Menue und Lautstärkeeinstellung und sowas, und sogar telefonieren kann man damit. Aber „App“ ? – in der Bedienungsanleitung kann ich das Wort nicht finden – keine Ahnung, ob das geht.

Last edited 2 Jahre her by AlterDemokrat
Julius Schulze-Heggenbrecht
2 Jahre her
Antworten an  AlterDemokrat

Diese Frage hab ich auch schon öfter gestellt. Die Antwort der Covidiology-Anhänger lautete dann stets: „Dann MUSST du dir eben ein Smartphone kaufen!“ Einwände dagegen („Kann ich mir gar nicht leisten!“) ließen sie einfach nicht gelten. Wahrscheinlich wird – sollte man den australischen Irrsinn übernehmen – der Kauf eines Smartphones auf dem Verordnungswege vorgeschrieben. Woher sozial Schwache das Geld dafür nehmen sollen, wird offen bleiben. Eine andere Antwort lautete: „Dann musst du dir die App auf deinen Laptop laden! Der hat ja eine Kamera, damit kannst du dich dann ablichten und die Kontrolle ist gewährleistet!“ Die Vorstellung, den ganzen Tag… Mehr

GP
2 Jahre her

Irgendwie scheint die Bevölkerung das ja zu akzeptieren, die Politiker sind gewählt und scheinen sich auch keine Sorgen um ihre Wiederwahl machen zu müssen. In der Demokratie bekommt jeder die Politiker und die Politik die er wählt…..

Delcarlo
2 Jahre her

Ich habe 5 Jahre in Australien gelebt und gearbeitet und wenn ich meine italienische Frau nicht kennengelernt hätte, wäre ich heute wohl Australier. Es tut mir weh zu lesen, was dort alles passiert. Das Land des fair go ist zu einer Sklaven Gesellschaft verkommen.

lioclio
2 Jahre her

Wie gut, dass bis jetzt bei uns die kompetente Doro B. für das Digitalisierungsgedöns zuständig ist, ansonsten hätten wir das hier genauso. Die Lucci-App konnte konnte man einfach noch ignorieren, von der Bezahlung durch uns abgepresste Steuergelder abgesehen.

Last edited 2 Jahre her by lioclio