Trump ist es gelungen einen Flächenbrand in der Nahost abzuwenden. Der Krieg mit Israel hat einen bereits vorhandenen Trend im Iran beschleunigt: die Schwächung theokratischer Elemente in der Islamischen Republik, den Aufstieg des Militärs sowie die Stärkung des Nationalismus.

Israel und der Iran hatten gute Gründe, den Krieg nach einem zwölf Tage andauernden Schlagabtausch zu beenden. Netanjahu hat sein größtes Ziel bereits erreicht. Er hat Trump zu einem Schlag gegen die iranischen Atomanlagen bewegt, den Israel in dieser Form selbst nicht hätte führen können. Teheran war im Abschreckungswettbewerb zuletzt erheblich ins Hintertreffen geraten, da Israel dem Land einige harte Schläge versetzt hatte. Zerschlagung der Hisbollah-Führung und Staatstreich in Syrien. Nach dem Iran-Israel-Krieg hat nun das iranische Atomprogramm, die wichtigste Säule der Abschreckungsstrategie des Landes, einen schweren Rückschlag erlitten.
Der Iran hat im Krieg gegen Israel nicht kapituliert und das Projekt „Regime Change” ist erneut gescheitert. Selbst wenn die Hälfte der iranischen Raketenabschussrampen nach Darstellung der israelischen Regierung zerstört worden sein sollte, verfügt der Iran noch immer über zahlreiche Abschussrampen. Im ganzen Land sind riesige unterirdische Raketenstädte verstreut, die bisher von israelischen Angriffen verschont geblieben sind. Somit ist die Schlagkraft des iranischen Raketenprogramms weiterhin intakt.
Atomanlagen im Iran und Vorräte an hoch angereichertem Uran
Von außen lässt sich zunächst nicht beurteilen, wie erfolgreich der US-Angriff auf die Atomanlagen im Iran war. Eine Einschätzung des US-Nachrichtendienstes kam nach der Waffenruhe zu dem Ergebnis, dass die Atomanlagen durch das Bombardement nicht zerstört werden konnten. Der Angriff habe das iranische Atomprogramm lediglich um einige Monate zurückgeworfen. Dies berichten die New York Times und der Sender CNN unter Berufung auf Regierungsvertreter, die mit dem Bericht des Militärgeheimdienstes (DIA) vertraut sind. Laut CNN glauben US-Beamte zudem, dass der Iran geheime Nuklearanlagen unterhält, die nicht Ziel des Angriffs waren und weiterhin in Betrieb sind.
US-Präsident Donald Trump hat als Reaktion den Angriff auf die iranischen Atomanlagen mit den Atombombenabwürfen über Japan vor fast 80 Jahren verglichen und damit den CNN-Bericht zurückgewiesen. Außerdem bestritt der US-Präsident Berichte, wonach der Iran vor den US-Angriffen hoch angereichertes Uran aus den Nuklearanlagen in Sicherheit gebracht habe. Der Vorrat an hochangereichertem Uran dürfte unter den Ruinen der Atomanlagen in Fordow und Isfahan unzugänglich sein. Das hoffen zumindest Netanjahu und Trump.
Dennoch ist es Trump gelungen, einen längeren Krieg zwischen dem Iran und Israel zu verhindern und einen Flächenbrand abzuwenden. Trump führte einen begrenzten Angriff auf den Iran durch. Dieser sollte das iranische Atomprogramm um mehrere Jahre zurückwerfen. Der Präsident wollte eine breitere Eskalation vermeiden und eine Waffenruhe zwischen den Erzrivalen in der Region herbeiführen. Die isolationistischen Teile der MAGA-Bewegung werden ihrem Idol einen einmaligen Schlag gegen Anlagen, die eine potenzielle nukleare Bedrohung darstellen, verzeihen. Der vergleichsweise kleine und eher symbolische iranische Gegenschlag auf einen amerikanischen Stützpunkt in Katar zeigt, dass dem Iran die militärische Überlegenheit der USA bewusst ist. Ein längerer Krieg, vor allem mit Beteiligung der USA, hätte das Herrschaftssystem im Iran stark unter Druck setzen können.
Machtverschiebung im iranischen Staatsapparat
Inzwischen stellt J.D. Vance eine neue außenpolitische Doktrin der Regierung vor. Am 24. Juni lobte Herr Vance diese neue Doktrin, die „die Welt verändern“ würde und aus „klar definierten“ US-amerikanischen Interessen, „aggressiven“ Verhandlungen und dem Einsatz „überwältigender Gewalt“ im Bedarfsfall bestehen würde.
Der Iran-Israel-Krieg hat einen bereits vorhandenen Trend beschleunigt. Die Schwächung theokratischer Elemente in der Islamischen Republik, den Aufstieg des Militärs und die Stärkung des iranischen Nationalismus. Der Krieg hat eine Machtverschiebung vom Klerus hin zum militärischen Arm der Islamischen Republik, den iranischen Revolutionsgarden (IRGC), beschleunigt. In den ersten Tagen der Kämpfe war das iranische Staatsoberhaupt Ali Chamenei, der aus Sicherheitsgründen isoliert worden war, von der Bildfläche verschwunden. Ebenso wie der „verborgene zwölfte Imam“ der Schiiten. Er delegierte die Entscheidungsfindung an einen neuen Rat, die sogenannte Schura, der Insidern zufolge von der iranischen Revolutionsgarde dominiert wird. Dazu passt ein Bericht der New York Times, demzufolge Chamenei im Zuge des Kriegs drei Kandidaten für seine Nachfolge benannt hat.
Angesichts der jüngsten israelischen Attentate auf die Militärführung radikalisiert sich nun auch die Haltung der neuen, jüngeren Eliten in der iranischen Revolutionsgarde. Die erfahrenen Kommandeure, die jahrelang „strategische Geduld“ walten ließen und ihre Angriffe einschränkten, sind nun nicht mehr an der Macht. Ihr Tod hat den Weg für eine neue Generation geebnet, die enthusiastischer ist und den Nationalstolz des Landes wiederherstellen will. Die neu entstehende Machtkonstellation hat überraschend öffentliche Unterstützung gewonnen.
Mit den israelischen Bombardierungen sollte die Opposition gespalten und ein Regimewechsel herbeigeführt werden. Die Israelis haben sich jedoch bei den Reaktionen der iranischen Bevölkerung verkalkuliert. Der Krieg hat die Iraner vereint und jegliche Gefahr von Unruhen nach der Zerschlagung der Militärführung im Land gebannt. Ob die neu gewonnene Einheit einen Waffenstillstand überstehen wird, bleibt zunächst unklar. In einem Friedenszustand würde die Bevölkerung von den Herrschenden nicht nur Sicherheit, sondern auch Wohlstand und mehr Freiheit verlangen.
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Nach dem was man aus öffentlich zugänglichen Quellen erkennt, ist das iranische Atomprogramm schwer getroffen worden.
https://isis-online.org/isis-reports/post-attack-assessment-of-the-first-12-days-of-israeli-strikes-on-iranian-nuclear-facilities
Dito deren Luftwaffe und Luftabwehr, was zukünftige Angriffe wesentlich erleichtert.
Man kann sich nicht entsinnen, wann der Iran eine offizielle Kriegserklärung an Israel und USA abgegeben haben soll. Und schon gar nicht, wann die beiden Aggressoren Israel und USA eine offizielle Kriegserklärung an den Iran abgegeben haben. Deshalb bleibt es bei einem aggressiven, heimtückischen Überfall aus dem Hinterhalt von Israel und den USA auf den friedlichen Iran. Was dann ganz eindeutig ein schweren Bruch des Völkerrechts darstellt, der von der UN geahndet werden muss.
Die Iraner müssen die Israelis ganz schön vermöbelt haben nach dem Überfall und die Abwehrsysteme der Israelis gingen zur Neige wo dann Trump reagiert hat und in ihrem Auftrag einen Waffenstillstand vereinbart hat und mal sehen wie sie dieses Entgegenkommen der Iraner honorieren, wobei heute schon feststeht daß sie bei Fortführung weiter Federn lassen müssen, denn das Land ist zu klein um einer Vernichtung zu entgehen und lieber klein beigeben und Verhandlungen führen, als daß die Heimat unter dem eigenen Boden weggebommt wird. Die einzigen die Haltung in Sachen Palästinenser bis heute bewiesen haben sind die Iraner mit ihrem Anhang… Mehr
Da haben die Israelis nochmal glück gehabt das die USA eingegriffen haben, in anderen Medien ist zu lesen,
Das Israel garnicht in der Lage ist einen längeren Abnutzungskrieg mit dem Iran zu führen
Da Israel garnicht über eigene Raketen Fabriken und co. verfügt.
Und daher immer auf Hilfe von den USA und co. Angewiesen ist.
Und nach den Berichten war Israel nun schon bei manchen Waffensystemen bei kritischen beständen angekommen.
Gut das die USA eingegriffen haben, ansonsten hätte Israel eine Niederlage erlitten.
Wenn jemand sich selber als Sieger feiert, was man ja was man davon halten kann. Fakt ist die Israelis wissen jetzt das Atomsprengköpfe als Drohung nichts nützen, da sie jetzt davon ausgehen müssen das postum ein atomaren Gegenschlag kommt der den kleinen Landstrich einebnet. Der Iran wird ein Teufel tun sich zu brüsten das der US-Angriff nicht erfolgreich gewesen ist. Eine internationale Überwachung wird es nicht mehr geben, ja warum auch, wenn doch alles kaputt ist. Ohne die USA kann Israel mit seiner rechts-orthodoxen Regierung nicht überleben. Der wirtschaftliche Schaden dieser Regierung ist maximal. Das kann man sich vor Augen… Mehr
Transatlantische Schönfärberei. Nicht dass der Gedanke aufkommt, Israel wäre ein Schutthaufen wie Gaza geworden, wenn das Fernkriegsspektakel noch wochenlang weitergegangen wäre. Iran wird jetzt funktionierende russische Flugabwehr kaufen und sein Atombombenprogramm ohne internationale Aufsicht in höchstmöglichem Tempo weiterbetreiben, denn, wie Arnaud Bertrand feststellt: «Die wichtigste Lehre aus dem Iran? Kim Jong Un hatte mit allem Recht!». «Hauptlektionen»: «Man muss Atomwaffen haben, aber man muss sie außerhalb jeder internationalen Überwachung entwickeln.» «Diplomatie ist schlimmer als nutzlos.» «Lehne westliche Technologie ab und entwickle ein vollständig eigenständiges System.» «Präventivschläge und gezielte Tötungen von Zivilisten sind jetzt legitim.» «Fazit – Jedes Land muss heute… Mehr
Man kann auf einen US-Colonel hören: https://uncutnews.ch/trump-und-sein-krieg-gegen-den-iran-eine-analyse-von-colonel-douglas-macgregor/ > „… MacGregor bezeichnete den Angriff als eine Art „Trainingsmission mit scharfer Munition“, die keinen echten militärischen Zweck erfüllt habe. Die Tunnel waren leer, und es gab keine nennenswerten Schäden oder Opfer. Er vermutet, dass die Operation eher ein PR-Manöver war, um innenpolitischen Druck von Trumps Geldgebern zu entgehen, die eine direkte militärische Unterstützung Israels im Konflikt mit dem Iran fordern. …“ Wie Mariam Adelson, die für den letzten Wahlkampf 100 Millionen gespendet haben sollte? > „… Ein zentrales Thema des Gesprächs war die prekäre Lage Israels. MacGregor beschrieb eine Wirtschaft am Rande… Mehr
„New York Times“ und CNN reichen aus für die Erkenntnis, dass es sich um „fake news“ handelt. Im Übrigen: Wenn der Iran weiterhin seine Aggression gegen Israel und den Westen pflegen will, soll er sich mit der Zeit auch auf die Konsequenzen einstellen.
> Wenn der Iran weiterhin seine Aggression gegen Israel und den Westen pflegen will
Wer hat wen am 13.06 angegriffen inklusive Anschlägen auf zivile Wissenschaftler samt Familien?
A) Israel hat angegriffen – sogar inmitten der Scheinverhandlungen Iran-USA
B) Iran hat zuerst Tel Aviv bombardiert
Der Suizid-Westen sollte nicht vergessen, dass hinter Iran Russland, China und ein Großteil des Globalen Südens stehen – immerhin 90% der Welt. Westeuropa haarscharf am Rande eines Bürgerkriegs sollte lieber Konsequenzen nicht herbeisehnen – OK, den Selbsterhaltungstrieb vorausgesetzt.
Das was wirklich militärisch erkennbar ist, ist die Brüchigkeit des israelischen „Iron Dom“. Die Patriot Abwehrraketen der USA haben genauso versagt, weil gegen die hyperschnellen Raketen des Iran bereits das Radar versagte, weil zu langsam. Auf Dauer gesehen können die 90 Millionen Iraner nicht unten gehalten werden, zumal bei der Fortsetzung des Bevölkerungswachstums die 100 Millionen Grenze bald erreicht ist.
„Das was wirklich militärisch erkennbar ist, ist die Brüchigkeit des israelischen „Iron Dom“.“ Dann ergibt sich die Frage, warum Deutschland dieses Produkt kaufen will und nicht selbst etwas Funktionierendes und vorallem Eigenes entwickelt?
„Deutschland“ will überhaupt nichts kaufen! Um so etwas belegen zu können müsste über diese Frage eine Volksabstimmung möglich sein.
> Die USA müssen Israel möglicherweise ständig mit Unterstützung und Waffen versorgen. Sie könnten aufgefordert werden, Israel und die Golfstaaten vor iranischen Angriffen zu verteidigen. Zudem könnten sie wieder US-Bomber entsenden müssen, um Ziele außerhalb der Reichweite Israels anzugreifen.
Dann geht es wohl nicht um iranische Angriffe, sondern um israelische Angriffe? Etliche MAGA-Anhänger sind strikt dagegen, dass die USA sich an so etwas beteiligen – America First!
Ich frage mich: wenn ein Teilbereich des nationalen Gerüstes, der Glaube = die religiöse Führung an Einfluss verloren hat dafür aber das Militär und der nationale Zusammenhalt gestärkt wurde – wo ist da der – brüchige – Sieg? Was diese beiden Nationen, im nahen Osten und im weitet entfernten Westen erreicht haben ist nichts anderes als eine Stärkung des Zusammenhaltes einer Nation, eines Volkes.