Der 21-jährige Mörder hatte auch eine Rohrbombe

Mit einer legal erworbenen Pistole und einer Schrotflinte tötete der Arbeitslose am Dienstag acht Schüler und zwei Lehrer – dann erschoss sich Artur A. auf der Schul-Toilette. Bei der Hausdurchsuchung in der Wohnung des Täters entdeckten die Polizeispezialeinheiten auch noch eine Rohrbombe.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Heinz-Peter Bader
Graz, Österreich, 10. Juni 2025

Graz, Österreich, ja ganz Europa ist tief erschüttert, dass ein junger Mensch zu einer derart grausamen Tat fähig ist. Um 10 Uhr stürmte Artur A. in die Schule in der Dreierschützengasse. Dort schoss er vor allem im 3. Stock um sich, dann ging er aber auch gezielt in sein ehemaliges Klassenzimmer – er tötete dort Schüler, die er persönlich gar nicht kannte, mehr als zwölf Schüler überlebten die Schusswunden schwer verletzt. Insgesamt gab er mehr als 40 Schüsse ab.

Hausdurchsuchung in der Wohnung des Mörders

Kurz nach dem Eintreffen der ersten Polizeispezialeinheiten erschoss sich der Täter. Bei einer noch gestern stattgefundenen Hausdurchsuchung fand die Exekutive aber noch einen Beweis dafür, dass Artur A. (21) schon seit langem diese Wahnsinnstat geplant hat: Der Arbeitslose bastelte an einer Rohrbombe, die aber noch nicht funktionsfähig war.

In seinem Abschiedsbrief, den die Polizei ebenfalls bei der Hausdurchsuchung fand, dürfte der Serienmörder seine Motive für den Amoklauf genannt haben – nähere Informationen dazu sind aber noch nicht bekannt, manche Medien spekulieren, dass Artur A. „Rache für lange zurückliegende Kränkungen“ nehmen wollte.

Jetzt Debatte über komplettes Waffenverbot für Privatpersonen

„Zu tiefst überzeugt“ ist Elke Kahr, Bürgermeisterin von Graz, dass Waffenscheine „zu schnell vergeben werden.“ Sie fordert deshalb ein komplettes Waffenverbot im privaten Bereich. „Waffen sollte nur unsere Exekutive tragen, keine Privatpersonen“, sagt Kahr.

Sie hätte schon immer diese Meinung immer vertreten, die aktuelle Situation überzeuge sie „erst recht“, meinte Elke Kahr in der ORF-Nachrichtensendung ZiB2 in der Nacht auf Mittwoch. Die Stadtregierung hat sich gestern bereits in einer Sondersitzung zusammengefunden, um den Tag zu besprechen. „Wir sind gemeinsam durchgegangen, ob etwas verabsäumt wurde und haben die nächsten Schritte besprochen, die zu tun sind.“

Bundeskanzler und Bundesregierung haben eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 36 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

36 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
merlin999
6 Tage her

Diese Frau ist Kommunistin. Aktives Mitglied der KPÖ.

Noch fragen dazu? Sagt doch wohl alles! Nicht nur innen tief rot, auch außen. Als einziges Unterscheidungsmerkmal zu den Grünen und der SPD oder CDSU

WandererX
6 Tage her

Private Waffen könnte man an einen Schießverein/ Jagdpacht und ähnliches koppeln, sodaß auffällige Personen benannt werden könnten- und dann auch sollten. Das Proble liegt aber eher an einer fehlerhaften Pädagik heutzutage, die ja sich heutzutage mal wieder völlig unkritisch gibt. Niemand will klare Grenzen setzen und drückt sich (feige/ feminin) weg: das sind dann die Folgen.
Eine feige bürgerliche „Kultur“ – und die Auswirkungen.

Stephan K.
6 Tage her

Elke Kahr kennt offenbar nicht die Stadt Kennesaw in Georgia, USA. Dort ist jeder geistig gesunde Erwachsene zum Waffenbesitz und Training verpflichtet, die Kriminalitätsrate ist extrem niedrig. Der Täter von Graz wäre dort von den Lehrern sehr schnell ausgeschaltet worden.

leonaphta
6 Tage her

Wenn ich in der Funke Presse lese, daß der Täter österreichischer „STAATSBÜRGER“ war, dann fehlt eigentlich nur noch die nächste Frage, wie der Hintegrund lautet. Was die Behörden übrigens sofort gewußt haben, immer über den ersten Tag kommen.

Ein Leser aus Franken
6 Tage her
Antworten an  leonaphta

„Er lebte gemeinsam mit seiner alleinerziehenden Mutter, ebenfalls Österreicherin, in einem Grazer Vorort. Der Vater ist gebürtiger Armenier.“
Quelle: http://www.krone.at

Juergen Waldmann
6 Tage her

Wenn ein Bürger seinen Wehrdienst geleistet hatte , dann soll er , wie jeder Förster oder ex Polizist , auch privat eine Waffe besitzen dürfen ! Einem jungen volljährigen Mann mit 21 Jahren eine Waffenbesitzkarte aus zu stellen , das reicht nicht . Natürlich sollten auch Erwachsene im Schützenverein eine Waffe erwerben dürfen , wenn sie diese zum Sport benötigen .

Ein Leser aus Franken
6 Tage her
Antworten an  Juergen Waldmann

„Er lebte gemeinsam mit seiner alleinerziehenden Mutter, ebenfalls Österreicherin, in einem Grazer Vorort. Der Vater ist gebürtiger Armenier.“
Quelle: http://www.krone.at

rbayer
6 Tage her

„Waffen sollte nur unsere Exekutive tragen, keine Privatpersonen“ wahrscheinlich meint sie mit „waffen“ auch apfelschälmesser. kriminelle, die sich per definition an keine regeln halten, hat sie als personenkreis gleich ganz vergessen. a) kleine kriminelle, b) die organisierte kriminalität, an die man sich sowieso nicht herantraut, und c) die meist unterschätzte szene der imagepfleger als schnittstelle zu b), mit denen exekutive, judikative, legislative und – nicht zuletzt – manche medien seit jahrzehnten ins bett gehen und das auch in zukunft tun werden. andererseits sind b) und c) ja auch keine „privatpersonen“ – in einem failed state werden sie eh der exekutive… Mehr

Raul Gutmann
6 Tage her

Der Bürgermeisterin von Graz ist nachdrücklich zu widersprechen. Wäre der Täter auf seinem Rachefeldzug mit Waffenträger konfrontiert worden, hätte man ihn aufhalten können.
Das Problem ist eine nahezu vollständig entwaffnete und damit weitgehend schutzlose Bevölkerung.

Last edited 6 Tage her by Raul Gutmann
Holger Wegner
6 Tage her
Antworten an  Raul Gutmann

Man könnte genausogut sagen, dass der Name der Schule (Dreierschützengasse) an der Tat mit Schuld ist. Österreich und Schweiz beweisen insgesamt, dass es hier eben keine amerikanischen Verhältnisse gibt, wenn der Einheimische an Waffen kommt.

Aegnor
6 Tage her

Waffen sollte nur unsere Exekutive tragen, keine Privatpersonen“
Das ist die Einstellung totalitärer Regimes die Angst vor ihrer eigenen Bevölkerung haben. Die USA haben nicht umsonst den zweiten Verfassungszusatz. Und zwar nicht um zu verhindern dass King Charles wiederkehrt, sondern damit die Bürger sich wehren können, falls die Regierung Amok läuft und totalitär wird.

Melly
6 Tage her

Immer der gleiche Reflex, Verbot !zuerst sollen die Büsen, die gar nichts damit zu tun haben bestraft werden. Na ja, wer eine Kommunistische Bürgermeisterin wählt braucht sich nicht mehr wundern. Wir haben in BLand jeden Tag 80 Messerangriffe, ergo , sofort alle Küchen verbieten. Und mal sehen ob LA herüber schwabbelt…Die Gesellschaft ist kaputt!!

Schwabenwilli
6 Tage her

„„Waffen sollte nur unsere Exekutive tragen, keine Privatpersonen“,“

Betrifft das jetzt auch Messer und Fahrzeuge?
Und was ist mit den vermutlich Millionen illegaler Waffen im Land?
Und was stimmt daran das der Täter sich bei der russischen Wagner Gruppe beworben haben soll?
Und wie kann so jemand durch die psychologische Prüfung kommen?