Wer sich ein klares Bild davon machen will, welchen Merkel-Schutt die CDU aus dem Weg räumen müsste, um sich glaubwürdig von den katastrophalen 16 Jahren unter Angela Merkels Ägide abzusetzen, muss das vor einem Monat erschienene Buch von Vera Lengsfeld lesen.

Die Buchautorin Vera Lengsfeld kannte „Sie kennen mich“-Merkel aus gemeinsamen Zeiten im Bundestag und in der CDU. Freundinnen wurden sie nicht. Und das, obwohl beide mit jeweils beachtlichem Dekolleté auf einem von Lengsfelds Wahlplakaten zu sehen waren, Slogan: „Wir haben mehr zu bieten“. Nun, Merkel hatte der Fotomontage nicht zugestimmt, sie hatte sie aber nicht untersagt. Doch außer der beeindruckenden Auslage beider Damen verband sie nichts.
Lengsfeld attestiert Merkel, die „schlechteste Kanzlerin seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland“ gewesen zu sein, „die Kanzlerin der Zerstörung des Erfolgsmodells“.
Ihr Politikverständnis hat Merkel selbst einmal so beschrieben: „Darauf, Schröder im übertragenen Sinne in die Ecke zu stellen, freue ich mich. Das ist so ein bisschen wie Schiffe versenken. Wenn ich einen Treffer lande, finde ich das unheimlich toll.“ Im Lauf der Jahre kam ein ganzer Schiffsfriedhof zustande, dort liegt nicht zuletzt der große Tanker Helmut Kohl.
Nun, dass sie machtbewusst war, kann man ihr schwerlich vorwerfen. Was aber hat sie mit ihrer Macht angestellt?
2005 noch schien es, als ob mit Angela Merkel eine Zeit der Reformen anbrechen könnte – mit einer weitreichenden Steuerreform, die Friedrich Merz vorschlug und die ihr „Professor aus Heidelberg“, Paul Kirchhof, mit der Forderung nach einem Einheitssteuersatz radikalisierte. Doch selbst aus ihrer Partei hörte man, nach dem knappen Ausgang der Wahl, die Union habe „die Herzen der Menschen nicht erreicht“, es hätte „die Wärme“ gefehlt. Daraufhin schwor Merkel jeder Reformambition ab. Der Koalitionsvertrag mit der SPD trug überwiegend die Handschrift der Sozialdemokraten.
Hatte Merkel es jemals ernst gemeint mit ihrer Reformagenda, fragt Vera Lengsfeld? Nein – das denkt nicht nur sie. Doch Merkel hatte geballte Medienmacht hinter sich, die sie lange Jahre über alle Krisen und Fehler hinweg trug. Und sie zeigte sich auf internationalen Konferenzen als geduldige Verhandlerin, egal, um welches Thema es ging. Vor allem aber verschrieb sie sich der Rettung des Klimas, obzwar sie als Naturwissenschaftlerin eigentlich hätte wissen müssen, dass Klima eine Durchschnittszahl ist, die man nicht „retten“ kann. Strategisch aber ist „Klimapolitik“ genial, sie läuft, ähnlich wie „Menschheit“, außer Konkurrenz und mit Verweis auf eine drohende „Klimakatastrophe“ kann man dem Bürger so gut wie alles aufzwingen.
Überhaupt schien sie zu glauben, dass sie innenpolitisch nichts zu gewinnen hätte. Statt dessen kümmerte sie sich 2010 um die Griechenland-Rettung und um die Schaffung eines „Europäischen Rettungsschirms“. Der Maastricht-Vertrag und die „No-bail-out“-Klausel wurden außer Kraft gesetzt. Damit „wurden die Bürger unseres Landes von den Mitgliedern einer bürgerlichen Koalition unter Führung einer Ostdeutschen, die als Oppositionsführerin einst verkündet hatte, dass sie den Bankrott eines Staates miterlebt habe und alles tun wolle, um einen Zweiten zu verhindern, kalt zur Ausbeutung freigegeben.“ Merkel ignorierte Bundestagsbeschlüsse und gab das Haushaltsrecht des Parlaments preis.
Ebenfalls folgenschwer: Sie hat die Tsunamikatastrophe in Japan 2011, die auch das Atomkraftwerk Fukushima tangierte, zum Anlass genommen, entgegen dem Urteil ihrer Fachbeamten, Biblis A und B stilllegen zu lassen – rechtswidrig, wie die Fachleute meinten, denen daraufhin die Zuständigkeit entzogen wurde.
Auf die Behauptung der Kanzlerin, ihre Politik sei „alternativlos“, folgte die Gründung der Alternative für Deutschland 2013 – die „einzige dauerhafte Hervorbringung“ der Merkeljahre. Und als Geschenk an die Grünen folgte Merkels „Energiewende“ – „größenwahnsinnig“, konstatiert Lengsfeld. „Die grünen Blütenträume sind in Merkels Konzept in einem albtraumhaften Szenario gebündelt, das dabei ist, zur materiellen Gewalt zu werden – wenn es nicht gelingt, es zu stoppen.“
Und wer kann es noch stoppen? Friedrich Merz, der nicht weiß, ob er nicht vielleicht doch mit den Grünen Kanzler werden möchte?
Und wer kann den ständigen Zustrom illegaler Einwanderung stoppen? Lengsfeld schildert ausführlich, dass man 2015 selbstredend die offene Grenze habe schließen können. Merkel aber setzte auf einen „totalitären Kampagnenjournalismus“. Deutschlands großzügige Ausstattung von Flüchtlingen mit Bargeld erhöhte den Zustrom massiv. Die Bundespolizei durfte niemanden an der Grenze abweisen – auf mündliche Anweisung, Schriftliches oder ein Gesetz dafür gibt es bis heute nicht.
Widerspruch wurde nicht geduldet. Merkel, schreibt Lengsfeld, habe während eines Essens bei den Vereinten Nationen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg aufgefordert, gegen „Hasskommentare“ im sozialen Netzwerk vorzugehen. Ganz im Sinne Angela Merkels ist auch Robert Habeck für die Beschneidung von Meinungsfreiheit dort, wo Regierungstreue nicht garantiert ist.
An die Delegierten des Sonderparteitages der CDU am 8. Februar 2018 schrieb Lengsfeld: „Sie (…) haben Ihre Hand gehoben für die Politik einer Kanzlerin, der schon heute von Historikern bescheinigt wird, dass sie die gefährlichste Staatschefin seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschlands ist.“
Merkels Behauptung, in Chemnitz habe es „Zusammenrottungen, Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens und anderer Herkunft“ gegeben, wurde von der örtlichen Presse, dem zuständigen Staatsanwalt und dem Verfassungsschutzpräsidenten widersprochen. Daraufhin musste nicht die Kanzlerin, sondern Hans-Georg Maaßen zurücktreten.
Doch Angela Merkel machte ja gar keinen Hehl aus ihrer grundsätzlichen Haltung: „Für die Bundesregierung kann ich sagen, dass wir Recht und Gesetz einhalten wollen und werden und da, wo immer es notwendig ist, es auch tun.“ Wann es notwendig ist, bestimmte sie. Auch, wann eine Wahl rückgängig gemacht werden muss, wie die vom FDP-Mann Thomas Kemmerich in Thüringen, der auch mit Stimmen der AfD gewählt worden war.
Vera Lengsfelds Buch ist ein Tagebuch unfassbaren Fehlhandelns einer Frau, die schon mal Mutti genannt wurde – also eine Mutter mit Münchhausensyndrom. Doch wie bricht man mit der Ära Merkel? Die CDU unter Friedrich Merz lässt nicht viel davon erkennen, obzwar Angela Merkel nach ihrem Abgang deutlich machte, dass sie die Partei nicht im geringsten interessierte, der sie „einen buchstäblichen Tritt in den Allerwertesten verpasste“. „Um zukunftsfähig zu werden, braucht Deutschland eine wirkliche Abkehr von der Merkel-Ära durch einen Kulturwandel, und zwar dringend und unverzüglich“, schreibt Lengsfeld.
In der Tat. Aber wer hört die Signale? Friedrich Merz hinter seiner Brandmauer? Alle, die immer noch CDU wählen, obwohl erkennbar ist, dass eine Aufarbeitung der Merkelzeit in der Partei nicht erwünscht ist? Wie lange soll Deutschland dieses trostlose Vermächtnis noch tragen? Bis die EU an der Zahlungsunfähigkeit von Frankreich und Deutschland zugrundegeht? Doch das wäre längst nicht so schlimm wie der Untergang der einstigen Industriegesellschaft Deutschland, in der Kreativität und Ingenieurstugenden von einer Politik der Vernunft unterstützt wurden. Leider sieht es jedoch ganz so aus, dass das Land sich nach 16 Jahren Merkelregierung und drei Jahren Ampelei so bald nicht mehr erholen wird. Vielleicht sogar nie.
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Leider nützt die Erkenntnis Weniger nichts, wenn eine überwiegende Mehrheit dieser nicht folgt und eine sogenannte Mutti immer noch für das Maß aller Dinge hält.
Das alles ist kein Thema mehr für Politologen oder Journalisten. Das ist ein Thema für Psychologen. Zwei Weltkriege und die Merkelzeit müssen die Psyche jedes Deutschen auf irgendeine Weise stark beeinflusst haben. Und dann gibt es ja wohl offensichtlich einen Nationalcharakter: provinziell, kontemplativ, „schadenfroh“, unterwürfig, missgünstig, überheblich, sorgfältig … und vieles mehr. Es nur einen Grund, warum das alles nicht psychologisch untersucht zu werden scheint: weil es von den Machthabern psychologisch untersucht wird und gegen uns verwendet wird. Das ist die wahre „Soziologie der Macht“, von der Schmitt schreibt, dass sich niemand traut, darüber zu schreiben.
Viel wichtiger als die Frage: „Wie tickt(e) Angela Merkel?“, ist für mich eine Antwort darauf: „Wer waren die Leute, die Angela Merkel mindestens eine Dekade lang, und warum, den Rücken freihielten?“. Denn, und das sollte man keinesfalls aus den Augen verlieren, Merkel mag eine Despotin, ein Intrigengenie ersten Grades und die Rücksichtslosigkeit in Person sein, aber ohne mächtige Förderer und Unterstützer hätte sie sich niemals so lange im Sattel halten können. Und diese Unterstützer, jedenfalls viele davon, sind heute noch im hochdotierten Amt und Würden. Die Erzählung von der bitterbösen Frau mit quasi magischen Kräften, die im luftleeren Raum agierte… Mehr
Merkels Stärke war wohl auch ihre äußerliche Harmlosigkeit und Unscheinbarkeit. Immer beherrscht, keine Wutausbrüche. Sie war gerade dadurch unangreifbar
Und natürlich dadurch, daß sie eine Frau (noch dazu aus dem Osten) war.
Gegen „Mutti“ böse zu sein, schaffen nur wenige Männer. Sie fürchten den Liebesentzug.
Merkel war keine starke Persönlichkeit wie z.B. M. Thatcher. Ihr überragendes Talent bestand darin, die Schwächen der anderen auszunutzen und zu benutzen. Dazu hat sie sich zielsicher die CDU, die programmatisch am wenigsten gefestigte Partei, ausgesucht.
In Merkel paarte sich ein unbedingter Machtwille mit menschlicher Eiseskälte. Allerdings wäre sie ohne die Unterwerfungsbereitschaft und den Opportunismus der Männerriege nie so weit gekommen.
Ich habe das Buch gelesen. Es ist zwar nicht so tief- und hintergründig wie die Biographie von Rüdiger Mai, aber dafür sehr viel persönlicher. Ich sehe Frau Merkel jetzt auch mit anderen Augen, obwohl ich als geborener Pommer ihr gegenüber immer loyal eingestellt war und sie gegen manche Kritik verteidigt habe.
ADM ist und bleibt MARGOT Honeckers späte Rache. Sie wurde als trojanisches Pferd von der Stasi installiert. Um Troja seinerzeit zu zerstören, bedurfte es der Dummheit vieler Trojaner, die jegliche Warnungen in den Wind schlugen. Und so lief das auch mit ADM. Es wäre viel zu billig, Helmut Kohl alleine für dieses katastrophale Versagen verantwortlich zu machen. Was haben das BfV und der BND eigentlich gemacht??? Deren Versagen lässt eine Unterwanderung möglich erscheinen. Und natürlich die Wähler: Sehr viele Zeitgenossen haben ADM auch nach deutlich erkennbar schädlichsten Entscheidungen weiterhin gewählt. Wie wenige sind sich ihrer Interessen und der ihrer Nachkommen… Mehr
Ich erinnere mich noch gut, wie Merkelwähler sagten: „Was kann sie dafür?“, wenn man Merkel kritisierte. Als ob sie mit „der Politik“ überhaupt nichts zu tun hätte und alle anderen ihr nur übel mitspielten, so wurde sie in Schutz genommen.
das ist der punkt. ungeklärt bis heute die rolle kohls.wie konnte er ein stasi-mitglied zum innenminister deutschlands machen? wie IM erika alias merkel in so hohe parteiposten befördern? ich hatte einen guten email kontakt zu erika steinbach, doch, als ich sie fragte, welche rolle die von kohl in der nachwende zeit war, kriegte ich nie wieder eine antwort von ihr…
Merkel ist wohl sowas, wie es Joe Biden für die USA war. Wie viele Berater und Mitarbeiter hat denn so ein Kanzler oder Präsident? Das ganz Umfeld muss doch von irgendwelchen Interessengruppen unterwandert sein, die ihren Spaß an der Zerstörung eines Landes haben. Eine solide Politik fängt mit der Budgetplanung und der Kosten-Nutzen-Rechnung an. Wer das seriös erledigt, muss auch keine Angst um die Wiederwahl haben. Leider verstehen das auch nicht die Wähler, sonst würden sie nicht immer zwischen 2 Parteien hin und her wechseln.
Der Untergang der korrupten, totalitären und bürgerfeindlichen EU wegen mangelnder deutscher Zahlungsfähigkeit wäre nicht das Schlimmste.
Wenn man so den intriganten,übergriffigen und schmierigen EU-Apparatischiks den Stecker ziehen kann……
Die eigentliche Frage lautet: wer hievte Fr. Merkel an die Macht, unterstützte sie und hielt sie so lange dort. Dass sie auch von der SPD dreimal dorthin gebracht wurde, ist ja ganz offensichtlich. Man muss nach dem nicht Offensichtlichen gucken. Dass Fr. Merkel durch die DDR als auch von ihren aus dem Westen stammenden Eltern geprägt wurde, erklärt, warum sie nicht so ganz mit anderen Bürgern der DDR so richtig warm wurde sowie auch umgekehrt. Dass sollte auch Fr. Lengsfeld verstehen. Und natürlich gehörte Fr. Merkel ebenso wie ein Hr. Gauck zu privilegierten Kreisen in der DDR. Ein Vergleich fällt… Mehr
Frau G.E. prahlte am Abend nach der Wahl 2017 bei Anne Will: „meine Kanzlerin…!“ Da war auch Frau Will verblüfft.
Kein Wunder. Beide haben bei Honecker die Ausbildung zu „Propaganda und Agitation “ abgeschlossen und mindestes eine von ihnen war frühzeitig (1993) bereits in der Schulung zum Young Global Leader.
Nicht zu vergessen: Maybrit Illner.
Auch sie wurde in AgitProp geschult.
Das merkt man in Ihrer eigenen Talkshow.
Ein Dreigestirn: Merkel, KGE und Wagenknecht – verstärkt durch vdL – und alle die, die im Schatten blieben.
Nun ich denke die Verbindungen zur sogenannten DDR waren in bestimmten Parteien schon ausschlaggebend.
Bereits der Gedanke an dieses Subjekt ekelt mich buchstäblich an. Wie lange musste die pervers-verkommene Geld-„Elite“ um Schwab & Konsorten wohl auf ein dermaßen geistig verwahrlostes, primitiv-skrupelloses, von Grund auf böses Marionettenexemplar warten.
Wir kennen andere bösartige Psychopathen, mit Macht ausgestattet, aus der Geschichte. Dieser – Fingernägel fressend, Wein saufend, Milliarden Lichtjahre von dem entfernt, was jedermann als Mensch definieren würde – ist unter ihnen einzigartig verachtenswert.