Der höchst umstrittene CDU-Bundestagsabgeordnete aus Chemnitz mag nicht mehr zur Bundestagswahl im Februar 2025 antreten. Angeblich sei seine Familie bedroht – in Wahrheit wäre er weder aussichtsreich auf die Landesliste gekommen, noch hätte er seinen Wahlkreis gegen die AfD gewonnen.
Mit viel Getöse, Gejammer und einem Verlierer-Image verlässt Angela Merkels Lieblingsabgeordneter aus Sachsen, Marco Wanderwitz, die politische Hauptstadtbühne im Bundestag – er gibt endlich auf. Der 49-Jährige mag nicht mehr antreten, angeblich aus „Angst um seine Familie“. Mit seiner Verzichtsbegründung präsentiert er sich wieder als echter Wanderwitz.
„Die Angriffe der brutalen Schreihälse sind immer heftiger geworden. Wir haben es als Zivilgesellschaft nicht geschafft, den Abgeordneten den Rücken zu stärken“, beklagt Wanderwitz seine Wirklichkeit, die er seinen politischen Gegnern von der AfD stets laut und wortgewaltig entgegenwirft. Hass und Bedrohungen gehörten zum politischen Klima, seit die AfD in die Parlamente eingezogen sei.
Dabei erzeugt Wanderwitz selbst solche Bedrohungsszenarien für AfD-Abgeordnete und ihre Familien, die seit einem Jahrzehnt auf Veranstaltungen, an Wahlständen oder zu Hause oft in Angst und Schrecken leben müssen. Hinzu kommen berufliche wie persönliche Nachteile von Angehörigen der AfD-Parlamentarier in Bund, Ländern und Kommunen. „Bedrohungen von Leib und Leben bei AfD-Politikern und ihren Familien selbst an der kommunalen Basis gehören leider zum Alltag seit Bestehen unserer Partei“, erklärt der Parlamentsgeschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion Stephan Brandner im Gespräch mit Tichys Einblick. Doch das hat Wanderwitz nie interessiert, lieber bejammert er sich selbst.
Denn mit „Hass und Hetze“, wie Wanderwitz und Co. im linken Milieu so gerne formulieren, überschüttet er selbst skrupellos die AfD wie ehemalige Unionskollegen, die dort wieder eine konservative Heimat gefunden haben. Wanderwitz bleibt bis zum Schluss ein gefährlicher Spalter, der Meinungen außerhalb des rotgrünen Mainstreams per se nicht toleriert und mit Methoden operiert, die er seinen Gegnern vorwirft. Der Mann aus Karl-Marx-Stadt weiß, wie sozialistische Dialektik geht.
Wanderwitz bleibt hier Merkels Musterschüler: erst die Gesellschaft spalten und politisch anzünden, und dann nach der Feuerwehr rufen und Feindbilder schüren, um vom Verursacher abzulenken. Statt den konservativen Restposten im Unionslager zu halten, regiert die Wanderwitz-CDU wie jetzt in Sachsen direkt und indirekt gleich mit vier linken Parteien (SPD, Grüne, Linke und BSW) sowie deren linksextremen Unterstützern, weil sie keine Mehrheit mehr hat, aber die unsinnige Brandmauer aufrechthält. Die linken Genossen wissen wenigstens, wie man Mauern baut und Andersdenkende diskriminiert. Das passt zu Herrn Wanderwitz.
Doch der wahre Grund für seinen Verzicht liegt sicher nicht in der vermeintlichen Bedrohung. Wanderwitz hat fertig. Er wäre auf der Landesliste der Sachsen-CDU für die kommende Bundestagswahl weder ganz oben noch aussichtsreich platziert – also chancenlos wie in seinem Direktwahlkreis, den aller Voraussicht nach wieder die AfD erobern wird, höchstwahrscheinlich mit noch größerem Vorsprung als 2021 (siehe unten).
Marco Wanderwitz – ein CDU-Mann der Niederlagen
Seine politische Laufbahn gleicht derzeit einer rasanten Talfahrt – Niederlage reiht sich an Niederlage. Als Ex-Ost-Beauftragter Dr. Merkels ist der umstrittene Wanderwitz selbst in den eigenen Reihen fürchterlich gescheitert. Erst verlor er im September 2021 nach dem Abgang seiner Kanzlerin sein Amt als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Beauftragter für die neuen Länder. Nach der Bundestagswahl im selben Jahr musste der Erfolglose auf Druck von Sachsens CDU-Spitze auch in der Bundestagsfraktion seinen Posten als sächsischer Landesgruppechef räumen. Er wurde abgelöst und fiel praktisch ins politische Nichts.
Kein Wunder, zuvor verpassten Sachsens Wähler Wanderwitz für seine Stigmatisierung vieler Ostdeutscher als potenzielle Rechtsausleger und Demokratieversager eine deftige Quittung: Er verlor bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 seinen Wahlkreis im Chemnitzer Umland nach fast 20 Jahren Bundestag an den völlig unbekannten AfD-Bewerber und Neuling Mike Monscek deutlich mit 23,7 zu 28,9 Prozent.
Hierin sehen politische Beobachter die Hauptursachen für Wanderwitz’ regelrecht fanatische Bekämpfung der AfD. Deswegen wohl reicht er noch verbiestert seinen Antrag auf ein AfD-Verbot im Bundestag ein. Das Dokument wurde, wen wundert’s, von 113 Abgeordneten vorwiegend aus dem linken Lager (50 Grüne, 34 SPD, 17 Linke) unterschrieben. CSU-, FDP- und BSW-Abgeordnete sind nicht dabei, jedoch diese Verbieter von der CDU: Marco Wanderwitz, Yvonne Magwas, Sabine Weiss, Kai Whittaker, Annette Widmann-Mauz, Elisabeth Winkelmeier-Becker und natürlich Roderich Kiesewetter.
Mit dem gescheiterten Marco Wanderwitz macht auch seine Lebenspartnerin Yvonne Magwas den Abgang
Vor seinem schmerzhaften Verzicht diese Woche hatte auch schon seine Lebensgefährtin Yvonne Magwas ihren plötzlichen Rückzug aus dem Bundestag angekündigt. Auch sie hätte ihren Direktwahlkreis im sächsischen Plauen als Frau von Wanderwitz mit Sicherheit an die AfD verloren.
Zudem galten beide seit 2021 im Bundestag als Millionen-Paar: weil Wanderwitz trotz seiner Wahkreisniederlage über Listenplatz eins der Sachsen-CDU den Wiedereinzug in den Bundestag schaffte. Er blieb nicht allein. Denn auch seine 44-jährige Lebenspartnerin Yvonne Magwas, mit der Wanderwitz seit April 2019 Vater eines Kindes ist, sitzt seit Oktober 2013 für Sachsens Vogtlandkreis im Bundestag. Sie hat sich hier überdies noch als Bundestagsvizepräsidentin etabliert.
Dieses Promipärchen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion alimentiert der Steuerzahler jetzt mit zweimal 11.227,20 Euro Abgeordnetendiäten, also für beide zusammen 20.454,40 Euro monatlich. Doch Vizepräsidenten des Bundestages erhalten die anderthalbfache Diät – also plus 5.613,60 Euro für Magwas und so insgesamt gut 26.068 Euro monatlich für das Millionenpaar in der fast vierjährigen Legislaturperiode.
Das ist schon ein hübsches Familieneinkommen. Hinzu kommt für beide eine lukrative, steuerfreie Aufwandspauschale in Höhe von jeweils 5.051,54 Euro im Monat. In vier Jahren Abgeordnetendasein spült das weit über eine Million Euro in die vom Steuerzahler finanzierte Familienkasse, von der hart arbeitende Menschen nur träumen können.
Das Politik-Pärchen genießt dazu jeweils noch die Vorzüge einer DB-Bahncard 100 für die 1. Klasse im Wert von 7.714 Euro im Jahr, Inlandsfreiflüge bei der Lufthansa, Taxifahrten in Berlin, den Bundestagsfahrdienst und noch einiges mehr. Doch mit der Steuergeldsubvention für Familie Wanderwitz/Magwas ist jetzt nächstes Jahr Schluss. Allerdings winken ihnen noch üppige Übergangsgelder. Denn er ist seit 2002 Mitglied des Bundestages und sie seit 2013.
Da kann man schon nochmal auf Tisch hauen. Vielleicht würde das ja noch belohnt. Auf der CDU-Regionalkonferenz in Leipzig kursierte ein fast ungeheuerliches Gerücht, vielleicht hat er es sogar streuen lassen: Wanderwitz könnte in der wackligen Minderheitsregierung von CDU und SPD womöglich noch Innenminister werden, um sein Verbotsverfahren durchzusetzen. Das wäre dann wohl der endgültige Untergang der CDU und kaum vorstellbar. Aber so verrückt präsentiert sich die CDU im Osten auf ihrem Weg zur Selbstauflösung.
Regelrecht von persönlichem Hass getrieben attackiert Wanderwitz die weiter erfolgreiche AfD im Osten – vor allem wegen seiner eigenen Niederlagen im heimischen Wahlkreis wie in der CDU.
Marco Wanderwitz, geboren in Karl-Marx-Stadt und seines Zeichens Rechtsanwalt, legt die Axt an die Wurzel der Demokratie, wenn es um seinen Kampf gegen die AfD geht. Weil der einst konservativen Deutschland-Partei Helmut Kohls nun in Ost wie West in Scharen die Wähler davonlaufen, möchte er die Konkurrenz rechts der Mitte einfach verbieten lassen, mit der Behauptung – die AfD sei per se rechtsextrem und viele ihrer Wähler auch. Das nennt sich dann Erhalt der Demokratie.
Eine Brandmauer der CDU-Funktionäre und nicht der Wähler
Wenn er schon politisch scheitert, dann will Dr. Merkels Musterschüler eben mit einem im Grunde demokratiefeindlichen Verbotsantrag gegen die AfD nochmal zuschlagen. Fast jeder Fünfte in Deutschland und jeder Dritte im Osten wählt AfD, das kann und darf für ihn in seiner Demokratie nicht sein. Mit viel Getöse gegen die Alternative für Deutschland verlässt Marco Wanderwitz den Bundestag, weil er offensichtlich keine Alternative für sächsische Wähler ist. Als unzumutbarer Wiedergänger und sächsischer Innenmister würde er den Sachsen nur das Gruseln lehren. Jedenfalls ist sein Abgang nach dem Ampel-Aus die zweite gute Nachricht für Deutschland.
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Es hilft nur eins: Begrenzung auf zwei Legislaturperioden, Gehalt wie vorher, von mir aus + 50 % + Spesen. Dann ist entweder der Bundestag leer oder es gibt nur noch Leute, die politisch was aktiv verändern wollen, also echte Politiker und Minister (Diener).
Korrigiere man mich bitte wenn ich falsch liege : Ein Abgeordnetenmandat für den Bundestag ist dann fällig wenn sich der / die Betroffene für eine politische Tätigkeit entscheidet und dann über Wahl oder Listenplatz in den Bundestag kommt . Also eine Arbeit ! Bei einer Partei ,beim Staate . Und diese Menschen erhalten dann die Aufgabe ihre Diäten und Vergütungen selbst zu bestimmen.Dann kommen eben solche exorbitanten Vergütungen während und nach der Tätigkeit im BT heraus . Wie verquer ist das denn ? Und die finanzielle „ Nachsorge „ der BT Abgeordneten spricht durch die wieder selbst gestaltete Unverschämtheit Bände… Mehr
Immerhin 23+% in Karl-Marx- Stadt für den Walking Joke…
Wer wählt so etwas? Soviel West-Importe dürfte es höchstwahrscheinlich dort nicht geben!?
Ein Freund aus dem Ort hier in der Westlausitz sagte vor der letzen BTW zu seinem 89jährigen Vater ( selig): „Vater, du musst unbedingt AfD wählen!“
Und jetzt kommts. Er meinte darauf:
“ ICH WÄHL WIE IMMER DEN KOHL!“
Es tummeln sich in der CDU noch Ekelpakete, die endlich der Ausmistung zum Opfer fallen sollten.
Da bleibt aber danach nicht mehr viel übrig!
Wenn Politik ausschließlich aus/auf solchen Köpfen stattfindet, dann Gute Nacht.
Persönliche Ressentiments, gefühlte Beleidigungen, ideologische Scheuklappen, narzisstische Kränkungen, Überhöhungen des eigenen Bedeutungsspektrums, Überschätzung eigener Fähigkeiten…
Wenn DAS wirklich die Basis deutscher Politik darstellt, wundert es mich nicht, dass Deutschland fertig hat.
Die CDU überhaupt, mit ihrem gezinkten Demokratieverständnis mittels DDR-Brandmauern und unfairer Verweigerung der Partizipation für die Konkurrenz ist eine fragwürdige Partei geworden.
Auf den Fussball übertragen gestaltet sich das ungefähr so: Ab Spielbeginn liegt die CDU mit 5:0 vorne. Das hat sie mit dem Schiedsrichter ausgemacht. Aber am Ende verliert sie noch mit 5:10, reklamiert aber unfaires Spiel des Gegners.
Dass solche Zivilversager an ihre Fressnäpfe niemanden anders lassen wollen, ist klar.Wichtig wäre eine umfassende Reform, damit die richtigen Leute ins Amt kommen und solche Versager, wie sagte man so schön, in der Produktion bleiben. Mein Vorschlag: Man verdient als Abgeordneter nur das, was man vorher in seinem Beruf bekommen hat.
Und eine letzte Bitte: Kandidieren Sie nie wieder für irgend ein Amt. Nehmen Sie ihre Familie und Ihre fette Ruhestandsknete, und verschwinden Sie wieder in der Bedeutungslosigkeit. Sie haben genug Schaden angerichtet.
Er gehört eben zu dem Primitiven, denen das persönliche Erlebnis (einer Wahlniederlage) zur Ideologie wird. Nun ist er halt weg, der Running Gag.
Wanderwitz hatte einen Auftrag: Kleinhaltung bzw. Vernichtung der AFD. Das wurde ihm bis jetzt honoriert, mit 20 Jahren Bundestag incl. Listenplatzabsicherung.
Ziel verfehlt, Listenplatz weg (so einfach geht Parteipolitik). Geld sollte jetzt genug da sein.
Haldenwang ist der andere Kumpan mit gleichem Auftrag. Will jetzt noch in den Bundestag, ich vermute mit Listenplatzabsicherung.
Die Partei hat verdienstvolle Genossen noch nie im Stich gelassen.