Für Deutschlands Außenminister Johann Wadephul hatte China keine Zeit – beim Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump war die Stimmungslage im südkoreanischen Busan hingegen ziemlich gut.
picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mark Schiefelbein
Das mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat in der Nacht auf Donnerstag in Südkorea begonnen – in einer Atmosphäre zwischen vorsichtiger Annäherung und harter geopolitischer Realität. Und nur wenige Stunden zuvor hatte Trump überraschend neue Atomwaffentests angekündigt, die umgehend beginnen sollen. Er begründete den Schritt damit, dass die USA „mit anderen Ländern gleichziehen“ müssten.
Vor laufenden Kameras begrüßten sich die beiden Staatschefs mit einem kurzen, aber symbolträchtigen Händedruck. Xi zeigte sich demonstrativ versöhnlich: Die USA und China seien zwar nicht immer einer Meinung, sollten aber versuchen, „Partner und Freunde“ zu sein. Beide Länder könnten, so Xi, nur gewinnen, wenn sie kooperierten statt rivalisierten.
Trump: „Fantastisches Treffen“
Trump wiederum sprach von einem „sehr erfolgreichen Treffen“, das eine „fantastische Beziehung“ für die Zukunft begründen solle. Er lobte Xi als „großartigen Führer eines großartigen Landes“, blieb in seinen Äußerungen aber auffallend zurückhaltend. Beobachter bemerkten, dass Xi deutlich länger sprach und die Gesprächsführung bestimmte, das wurde als ein Indiz für Pekings wachsenden diplomatischen Einfluss gewertet.
Im Zentrum der Gespräche stand der seit Jahren schwelende Konflikt um Seltene Erden – jene für moderne Technologien unverzichtbaren Rohstoffe, bei denen China fast den Weltmarkt kontrolliert. Laut Insidern geht es um die Ausarbeitung eines Rahmenabkommens, das in Malaysia vorverhandelt wurde. Demnach soll Peking sein Lizenzierungssystem für den Export dieser Rohstoffe mindestens ein Jahr aussetzen und im Gegenzug wieder US-amerikanische Sojabohnen importieren dürfen. Washington würde dafür einige seiner Strafzölle senken – ein klassischer Deal im Stil Trumps, der wirtschaftliche Interessen über moralische Differenzen stellt.
Beide Staatschefs wollen Erfolge vorweisen
Für Xi wäre dies ein taktischer Erfolg: Er könnte zeigen, dass China trotz aller Spannungen bereit ist, auf Augenhöhe zu verhandeln. Für Trump wiederum wäre eine Einigung kurz nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus ein willkommener außenpolitischer Triumph – zumal er damit beweisen könnte, dass er das Verhältnis zu China besser steuern kann als seine Vorgänger.
Auch über TikTok wurde gesprochen. Xi soll dem geplanten Verkauf des US-Geschäfts der Videoplattform an ein von Trump unterstütztes Konsortium zugestimmt haben. Trump hatte die App im Wahlkampf mehrfach gelobt, da sie seine Popularität bei jungen Wählern erhöht habe.
Trotz des freundlichen Tons bleiben die Spannungen zwischen Washington und Peking offensichtlich. Trumps Atomtest-Ankündigung am selben Tag unterstreicht, dass Freundschaftsbekundungen auf der diplomatischen Bühne oft nur die Fassade eines strategischen Machtspiels sind – eines, in dem wirtschaftliche Interessen, geopolitische Stärke und nationale Eitelkeit untrennbar miteinander verwoben sind.


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Trump wird mit China bezüglich Seltenen Erden einen Deal abschließen. Dann kauft die USA in China in großem Stil Seltene Erden ein und verkauft sie den dummen Europäern um einen zigfach erhöhten Wucherpreis. Genau gleich läuft es mit Öl, Gas und anderen Rohstoffen aus Russland. So läuft das Geschäft. Vor allem wenn man sich total abhängig von den USA macht und sich mit den falschen Leuten einlässt. Und die Deutschen werden bezahlen.
Die große Harmonie wird nicht ausbrechen zwischen USA und China.
Egal wer wo Präsident ist. Die USA werden ihre Vormachtstellung behalten wollen und die chinesische Diktatur wird dies nicht zulassen wollen.
Es passt alles ins neue Weltbild. Die ganzen Spekulatiusfresser sind abgemeldet. Für viele, viele Jahre. Unseren Idiotenweg geht eh niemand mehr mit. Ich glaube für die meisten Länder sind wir nur noch ein Kasperlhaufen. bin gespannt wie es weiter geht… eigentlicht nicht… quatsch. mit dem Kommunistenhaufen wird das eh nichts ! Jetzt hat sich auch noch der heilige Bill vom Klima verabschiedet……könnte feixen.. nur noch blau…….
China wäre schön bekloppt, wenn sie die Handelsbeschränkungen auf seltene Erden für US-Waffen-Industrie wieder erlauben würden.
Wurde heute wieder erlaubt!
Nun ja, hier machen – bei allen gegenläufigen Interessen und bei aller Gegensätzlichkeit der Charaktere – zwei Staatsmänner das einzig Vernünftige: Sie sprechen miteinander. Europas fragwürdige ‚Spitzenkräfte‘ sitzen derweil (um es mit Tucholsky zu sagen) schmollend ‚auf dem Sofa und nehmen übel‘! Und wenn’s dann ernsthaft multilateral wird, platziert man die längsten aller hohlen Strohhalme diskret zwischen der vegetabilen Raumdekoration…
Wie vdL in Ankara von Erdogan haben sich die EUropäer selbst dort platziert. Und gut zu erkennen, dass das Sofa zu groß gewählt ist – während sie sich von ganz anderen heimsuchen lassen.
Ja das scheint in der Ukraine ein Fremdwort zu sein -miteinander reden! Aber von anderen alles mögliche verlangen
„Für Deutschlands Außenminister Johann Wadephul hatte China keine Zeit – beim Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump war die Stimmungslage im südkoreanischen Busan hingegen ziemlich gut.“ Es wäre mehr als vermessen, Außenministerin Baerbock – äh – What-a-fool in einem Atemzug mit Xi und Trump zu nennen. Dennoch nahmen sich die Chinesen zu recht keine Zeit für den Deutschen. Moralinsaure Zurechtweisung brauchen die Chinesen nicht nochmal. Außerdem ist Deutschland wirtschaftlich uninteressant geworden. Vielleicht noch für ein paar Billig-Kochtöpfe und Teddybären…
Hier die Übertragung des Treffens mit Xi soweit öffentlich: https://x.com/WhiteHouse/status/1983718821186666938
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„Trotz des freundlichen Tons bleiben die Spannungen zwischen Washington und Peking offensichtlich.“
Weshalb ziehen Sie solch Resümee? Ich würde mir wünschen, sie würden der Realität gemäß berichten und nicht Ihre unmaßgeblichen Kommentare mit Annahmen beständig in solchen sonst sehr willkommenen Text streuen?
Als die USA die Chip-Industrie Chinas kastrierten, dachten sie, einen Sieg errungen zu haben. Die Chinesen sind gebildet. Sie organisieren sich auch ihre Mittel. Der Schuß ging voll nach hinten los. China hat inzwischen auch sein eigenes Betriebssystem.
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Siemens BS2000? Herr Kanzler, ihre technische Roadmap bitte.
Die chinesischen Herrschenden sind nicht nur gebildet, sondern daraus hat sich auch der unbedingte Wille geformt, nach Jahrzehnten der internen Wirren nach den Sternen zu greifen und nur ein Beispiel von vielen, was den meisten Leuten garnicht bewußt ist, indem sie große Teile ihrer Wüsten wieder grün gemacht haben und das in einer Größenordnung von 460 000 km². Das ist etwa die Größe von Frankreich, denn sie befassen sich nicht mit kleinen Dingen, wenn es um das große Ganze geht, während wir uns zu Tode diskutieren, anstatt den Spaten anzufassen um darüber wieder nach vorne zu kommen, wie es einstmals… Mehr
Proleten kennen zumeist die Gewohnheiten anderer Länder nicht und Shake Hands kann bei den Chinesen auch eine oberflächliche Geste sein um die wahren Gedanken dahinter zu verbergen und wer vorher dem einen auf die Backe schlägt um dann zu verkünden nun beste Freunde zu sein, hat sein Gegenüber noch nie verstanden und wird erst aufwachen, wenn er die wahre Stärke sieht und die BRICS-Partner sind bestens im Bild, wie sie verfahren, da muß man nur Moskau anrufen um etwas über die US-Zuverlässigkeit zu erfahren, was dann abschreckt und die eigene Seite umso mehr festigt.
Auffällig bei allen gezeigten Bildern und Clips mit Xi ist tatsächlich sein stoisch anmutendes Pokerface – während bei anderen schon eher auf die innere Befindlichkeit zu schließen ist: https://x.com/RapidResponse47/status/1983745894693601644
Aber der Chinese ist nicht so nachtragend wie manche hier in Europa, die nur in der Vergangenheit leben. Der Chinese schaut nach vorne…
Schönes Fazit. Kann eigentlich jeder leicht begreifen. Nur die Schwurbler der Altparteien glauben, man könnte mit weichen Knieen, gebogenem Rücken, schwindenden Haaren und schwitzigen Händen an die Verhandlungstische dieser Welt schleichen und dort abräumen, ohne selbst etwas Handfestes vorweisen zu können.