Massenrandale in Linz und Salzburg: Innenminister Karner will Beteiligten Asyl aberkennen

Nach Randalen und kriegsartigen Zuständen zwischen Migranten und der Polizei in Linz und Salzburg fordern viele Österreicher umgehende Abschiebungen. Innenminister Gerhard Karner sprach von einer „antidemokratischen Haltung“ der Randalierer und will Konsequenzen ziehen.

IMAGO / SEPA.Media
Österreichischer Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), 24. Oktober 2022

Ein übler Halloween-Streich hat sich im österreichischen Linz und in Salzburg abgespielt. Zeitungen nennen es eher einen „Halloween-Exzess“. Am Abend des 31. Oktobers begannen die Unruhen in der Linzer Innenstadt: Nach Polizeiangaben 200 bis 300 junge Menschen, mehrheitlich Ausländer oder eingebürgerte Migranten, randalierten, warfen mit Böllern und Glasflaschen um sich, ohne Rücksicht auf Passanten oder Anwohner. Einige Böller wurden in Menschenmengen geworfen. Auch die anrückenden Polizeikräfte wurden von den Jugendlichen in einen Kleinkrieg verwickelt, in dem wiederum Böller, Steine und Glasflaschen als Geschosse eingesetzt wurden. Allahu-akbar-Rufe („Gott ist groß“) waren zu hören. Das berichtet die österreichische Website exxpress.at.

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Nur durch eine offensive Einsatztaktik konnten die Polizisten die Randalierer schließlich abdrängen, was aber auch noch nicht das Ende der Eskalation war. Erst gute drei Stunden später waren die Randalierer schließlich eingekesselt. Der Polizeieinsatz ging noch lange weiter mit Feststellungen (130 an der Zahl), wobei noch immer große Mengen an Pyrotechnik gefunden wurden. Laut der Wiener Kronenzeitung waren die Jugendlichen zu 50 Prozent Ausländer, zu 20 Prozent eingebürgerte Migranten und zu 30 Prozent Österreicher oder Bürger aus anderen EU-Ländern. Unter den Migranten dominieren Syrer, Afghanen und Tschetschenen, viele noch im Asylverfahren. Es gab neun Festnahmen.

Der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) sprach von „erschütternden Bildern“, nach denen man keineswegs zur Tagesordnung übergehen könne: „Wir wollen in einer Heimatstadt leben, in der sich alle sicher und wohlfühlen können.“ FPÖ-Landesparteisekretär Michael Gruber nahm auch die im Bund regierende ÖVP ins Visier: „Das ist die sichtbare Rechnung für die verfehlte und verschlafene Migrationspolitik von Bundeskanzler Nehammer und Innenminister Karner.“ Im Bundesland Oberösterreich regieren FPÖ und ÖVP in einer Koalition miteinander.

Chaoten mit „null Respekt“ vor der Polizei – Karner: „Antidemokratische Einstellung“

In Salzburg hatte es ähnliche Ausschreitungen laut ORF.at schon 2021 zu Halloween beziehungsweise in der Nacht auf Allerheiligen gegeben. In Salzburg gab es keine Festnahmen, aber zahlreiche Anzeigen wegen illegaler Feuerwerkskörper. Hier fielen vor allem gefährliche Kombinationen aus Böllern und Farbspraydosen auf, die Lärm mit buntem Farbenspiel verbinden. Auch in Salzburg war ein Polizei-Großaufgebot nötig, um die Unruhen um Marko-Feingold-Steg einzugrenzen. Angeblich waren die Zustände hier weniger schlimm als in Linz. Aber Augenzeugen berichten, dass auch die Polizeipräsenz nicht unmittelbar für mehr Sicherheit sorgte: „Man war nicht einmal hinter den Polizisten vor den Böllern sicher. Diese jungen Chaoten hatten null Respekt.“

Inzwischen wurde klar: Die Zusammenrottungen beruhten nicht auf Zufall. Vielmehr hatten sich die Jugendlichen via TikTok verabredet zu einem Ereignis, das sie als „Athena 2.0“ beschrieben. Athena ist der Name einer Netflix-Serie, in der es um eine Migrantenrandale in einer französischen Banlieue geht, um einen Straßenkrieg zwischen Jugendlichen und der Polizei.

Die Reaktion der Bürger war ebenfalls in vielen Fällen eindeutig: Das Gastrecht sei missbraucht worden, schrieben einige, andere forderten ein Ende der „Toleranz“. Zahlreiche Leser und Kommentarschreiber forderten umgehende Abschiebungen. Nun scheint Innenminister Gerhard Karner, bewegt auch vom öffentlichen Echo der Vorgänge, bereit zu weitergehenden Schritten. Den beteiligten Asylbewerbern soll ihr Status aberkannt werden. Karner will einen Sicherheitsgipfel einberufen, um Konsequenzen aus dem Vorfall zu ziehen. Asylaberkennungsverfahren würden „umgehend eingeleitet“. Die begangenen Straftaten seien „Ausdruck einer zutiefst antidemokratischen Einstellung zu unseren rechtsstaatlichen Werten und Haltungen“.

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Kommentare ( 76 )

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eifelerjong
1 Jahr her

Nun sind fast 2 Wochen vergangen!
Ist eine der vollmundig proklamierten Maßnahmen des Herrn Innenminister und seiner Linzer Adlaten in Taten umgesetzt worden?
Sind alle Randalierer noch im Lande?

Peter Kern
1 Jahr her

Als Reaktion hat die Linzer Stadtregierung die Silvesterfeierlichkeiten in der Stadt abgesagt. Eine falsche Reaktion, die den Tätern auch noch nachträglich sozusagen umsonst einen weiteren Sieg liefert.

Martin Bayer
1 Jahr her

Wenn ihnen das Asyl in Österreich aberkannt wird , werden sie halt in Deutschland Asyl mit Vollversorgung beantragen. Wenn sie dann deutsche Papiere haben , können sie als EU Bürger sich auch wieder in Österreich nieder lassen.

fatherted
1 Jahr her

Massenrandale? Also wirklich….dieses fremdenfeindliche Framing. Sowas ist eine robuste kulturelle Festivität….keine Randale. Feierkultur sieht halt auf der ganzen Welt anders aus. Und das die „jungen Herren“ gerne auch das Sicherheits-Personal des ausgesuchten Landes in ihre robuste Feierlichkeiten einbeziehen, ist doch ein bloßer Akt der Höflichkeit.

Kassandra
1 Jahr her

In Duisburg gab es schon Schießereien. Auch das wird mehr werden. Dort im Hamborn im Juli: 91 identifizierte Beteiligte, 49 Beschuldigte mit insgesamt 146 Einträgen im Vorstrafenregister, 19 Schüsse, 4 Verletzte.
https://www.waz.de/staedte/duisburg/schiesserei-in-hamborn-diese-software-half-den-ermittlern-id236780283.html

AlterDemokrat
1 Jahr her

Es läuft in Österreich doch nicht anders als in Deutschland und wenn mir jemand erzählen möchte, daß Migranten abgeschoben würden, gar noch „Jugendliche“, von denen man meist (nicht nur wegen „verlorener“ Pässe) das wahre Alter ohnehin nicht kennt,soll er sich den Bären selbst aufbinden.

Kassandra
1 Jahr her

Interessant auch, wie die Presse berichtet. Ein Blogger, der sich auch mit it auskennt, gibt einen Hinweis auf die Augsburger Allgemeine, wo nicht nur der „Hintergrund“ nicht publiziert wird, sondern auch der Sachverhalt gegenüber dem Wochenblick AT nur wenig beleuchtet dargestellt wird. Wer aber liest bei uns den Wochenblick, um sich der Realität gemäß zu informieren?
Von der Absicht, auszuweisen, wissen die Deutschen in der Mehrheit dementsprechend nicht – ja, sie sollen nicht mal wissen, dass man es mit „Ausweisbaren“ zu tun hat!

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Kassandra

Wenn man „Linz Halloween“ googelt, wird beim Ergebnis nur die Presse in Österreich auf den vorderen Plätzen mit Artikeln gelistet. Und dass es am Dienstag erneut zu Randalen kam, kommt auch gar nicht vor: „Dutzende Polizeistreifen waren Dienstagabend im Einsatz. Laut Polizei warfen Jugendliche am Taubenmarkt Böller auf Passanten. Als die Exekutive eintraf, flüchteten sie. Die Beamten nahmen 53 Identitätsfeststellungen vor und sprachen fünf Wegweisungen aus. Zudem setzte es drei Organmandate und vier Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz. Bereits um 16 Uhr waren erste Meldungen bei der Polizei eingegangen, gegen 21.45 Uhr war der Einsatz beendet. In der Nacht zuvor hatten… Mehr

Elki
1 Jahr her
Antworten an  Kassandra

Es ist leider wahr, dass mit Ausnahme sehr weniger Medien wie TE von den sonstigen, deutschen Zeitungen und ÖRR derart Vieles verschwiegen wird, daß man auf Seiten wie Wochenblick in Österreich oder Weltwoche in der Schweiz ausweichen muß, um zu erfahren, was in direktem Umfeld dieses Landes tatsächlich passiert.

Helfen.heilen.80
1 Jahr her

„Eine zutiefst antidemoratische Einstellung“ ist eine verfehlte Wortwahl, denn wir beklagen hier keine Defizite beim Ablauf demokratischer Verwaltungsmechanismen! Das war kein Fall von Wahlfälschung oder Falschplakatierung. Das Primärproblem ist die chauvinistische Grundgesinnung die in diesem Beispiel zu Tage tritt. Man erkennt die klare Unterscheidung zwischen „wir“ und „die“ (die roten Gazetten sollten ihren Carl Schmitt eigentlich gelesen haben, der sie in allen anderen Fällen regelmäßig in Rage bringt). Dabei werden „die“ (Österreicher) als geringwertiger und in diesem Fall als „Freiwild“ behandelt. Wenn eine Gruppe eine andere Gruppe als „minderwertig“ behandelt hat, hat das nach 1945 jeden Bürger in der EU… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Helfen.heilen.80
P. Pauquet
1 Jahr her

Mich würde mal interessieren, wie großangelegte Abschiebungen (theoretisch, werden niemals stattfinden), denn technisch abgewickelt werden sollten? … Per Luftbrücke oder Truppentransportern? Die Anzahl der Zuwanderer oder korrekter Invaders, ist viel zu groß, als dass man mal eben so abschiebt. – Auch werden die Betroffenen das nicht so auf sich beruhen lassen und brav und gesittet nach Hause gehen. Die werden dann zeigen, was sie können und zu was sie fähig sind. … Das wird spannend!

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  P. Pauquet

Ach. Ein Bekannter war ein paar Mal dabei. Und die Jungs machen tatsächlich alles – von Sachbeschädigung, Personenschaden bis hin zur Selbstverletzung, um nicht im Flieger zu landen. Und ist einer krawallig genug, weigert sich der Pilot am Ende, ihn mitzunehmen. Das wars dann.

Andi P
1 Jahr her
Antworten an  Kassandra

Ab nach Sylt. Bahnbetrieb privatisieren und dann fahren da auch keine Züge mehr. Wie bei mir morgens, wenn ich in die Sozialkassen hineinwirtschaften „will“. Ach ne. Ich schmarotze ja selber gerade, nachdem ich für meines Faches als untauglich befunden wurde. Mal gucken wann die neuen Deutschen mal für mich aufkommen.

Altchemnitzer
1 Jahr her
Antworten an  P. Pauquet

Ja, sie werden einfach nach Deutschland weiterziehen. Da sind Fachkräfte immer willkommen.

F.Peter
1 Jahr her

Es ist halt schon ärgerlich, auch für Politiker, wenn sie mit dem eigenen Versagen aufgrund ihrer Ideologie konfrontiert werden. Da hält die Realität Einzug und diese „Volksvertreter“ reiben sich verwundert die Augen. Mal abwarten, ob den hehren Worten auch Taten folgen……..