Es rumort wieder in Brüssel – und in Straßburg könnte es knallen. Ursula von der Leyen muss sich erneut dem Parlament stellen: Zwei Misstrauensanträge wurden eingebracht. Ein doppelter Vorgang, den es so noch nie gab. Was wie ein formaler Akt klingt, ist in Wahrheit ein politisches Erdbeben.
picture alliance / Hans Lucas | Martin Bertrand
Nun also gleich zwei Misstrauensanträge von zwei politischen Polen gleichzeitig – das hat es im Parlament so noch nie gegeben. Es ist nicht nur ein organisatorisches Problem, das jetzt die Geschäftsordnung herausfordert. Es ist vor allem ein politisches Signal: Das Vertrauen in die Kommission ist nicht nur erschüttert – es ist regelrecht aufgespalten.
Die Fraktionsvorsitzenden sollen im Oktober entscheiden, wie dieser einmalige Vorgang in Debatten und Abstimmungen gegossen wird.
Derzeit deutet vieles auf eine gemeinsame Aussprache am 6. Oktober in Straßburg hin, gefolgt von zwei getrennten Abstimmungen am 9. Oktober. Das klingt pragmatisch – und doch steckt der Teufel im politischen Detail.
Doch jenseits der Protokollfragen zeigt sich hier etwas Grundsätzlicheres: Der doppelte Antrag steht für doppeltes Misstrauen – nicht nur gegenüber der Regierung, sondern auch gegenüber einem politischen Betrieb, in dem viele offenbar glauben, dass ein einzelner Misstrauensantrag nicht mehr reicht.
Oder riecht es hier wieder nach Brandmauer? Wenn sich zwei große Fraktionen einig sind, dass die Kommissionspräsidentin nicht mehr tragbar ist – weshalb arbeitet man in diesem Punkt nicht zusammen? So wird aus einem Verfahrenstrick ein Ausdruck wachsender Instabilität.
Ein Vorteil für von der Leyen?
Auch diesmal könnte sie beide Anträge überstehen. Denn wieder könnte die Brandmauer über die Vernunft siegen. Erneut könnte politisches Taktieren einen notwendigen Neubeginn in der EU verhindern.
Wie beide Anträge ausgehen werden – darum geht es längst nicht mehr. Was wir erleben, ist kein Pseudo-Drama: Es ist viel mehr. Es ist ein unüberhörbares Signal der Unzufriedenheit – nicht nur aus den Rändern, sondern mit einem Echo, das auch jene Mitte erreicht, die bislang loyale Unterstützer waren.
Wo der Schuh drückt
Die Vorwürfe gegen von der Leyen sind nicht neu, aber sie summieren sich: mangelnde Transparenz, schwache Verantwortlichkeit und politisch brennende Fragen wie Handelspolitik (Mercosur, USA) oder die Untätigkeit angesichts des Gaza-Konflikts. All das ist kein Randthema mehr. Bürgerinnen und Bürger erwarten klare Haltung und spürbare Ergebnisse – nicht nur PR und Versprechen. Bröckelt der Rückhalt?
Wenn zwei Fraktionen gleichzeitig Anträge stellen, sieht man: Es geht nicht bloß um einzelnen Ärger, sondern um strategische Pläne. Von der Leyen wurde erst im Juli einem Misstrauensantrag gegenübergestellt – und überstand ihn. Doch seitdem hat sich kaum etwas geändert, was Vertrauen stärkt. Die sogenannte politische Mitte, die bislang Mitträger war, fängt an, ihr Engagement einzustellen.
Ein Beispiel: Nach von der Leyens Rede zur Lage der Union trat der Chef der EVP, der stärksten Fraktion im Parlament, auf – und das tat er so leblos, so blutleer, so wenig energisch, dass man direkt sehen und hören konnte, wie er seiner Unionskollegin überdrüssig ist.
Macht ohne Legitimation
Von der Leyen regiert – aber sie führt nicht. Eine führungsschwache Kommissionspräsidentin hilft niemandem: nicht den Mitgliedstaaten, nicht den Abgeordneten, schon gar nicht den Bürgerinnen. Noch schlimmer: Wo Transparenz untergraben, Verantwortlichkeit verwässert wird, drohen langfristig Institutionen zu verlieren, was sie brauchen: Vertrauen.
Wie die Misstrauensanträge ausgehen werden – schwer zu sagen. Leichtfertig könnte man sagen, dass von der Leyen beide Anträge erneut überstehen wird. Mag sein. Doch auch hier steckt der Teufel im politischen Detail. Und es sind noch drei Wochen bis zur Abstimmungswoche.
Entscheidend wird sein: Was ist von der Leyen bereit, besonders den Linken und den Fraktionen „der Mitte“, anzubieten? Was kann sie anbieten? Was ist noch drin? Und lassen sich die Fraktionen überhaupt noch „überzeugen“? Oder hat von der Leyen nun endgültig verspielt?
Spannung in Straßburg
Es wird eine spannende und historische Woche vom 6. bis 9. Oktober in Straßburg werden. Egal, wie es ausgeht – diese beiden Abstimmungen im Oktober markieren eine Zäsur. Ursula von der Leyen ist angeschlagen, angezählt, und sie wankt bedrohlich in Richtung Boden.
Politik ist nicht nur Macht über Mehrheiten. Politik ist Glaubwürdigkeit, Verantwortung und Vision. Ein Parlament, das in Misstrauen versinkt, darf sich nicht wundern, wenn auch das Vertrauen der Bürger schwindet.



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Nehmt doch die Flack-Zimmermann oder den Kieselbrecher! Dann ist der Untergang der EU gewiss.
Die EU wird den Weg des antiken Roms gehen. Der Unterschied ist nur, dass Rom dazu fasst 500 Jahre benötigte, die EU weniger als 50 Jahre. Rom wurde von den Goten überrannt, das Gebiet der EU durch die Orientalen. Die einen haben es nicht geschafft, ein neues Rom zu errichten, die anderen sind auch nicht dazu in der Lage. Nach einem Zivilisationsbruch kommt immer eine neue Steinzeit.
Eine rechte und eine linke Fraktion wetteifern, über welchen Antrag zuerst abgestimmt wird. Klingt wie der Kampf der „Judäischen Volksfront“ gegen die Volksfront von Judäa“ aus Monty Python. Und wer dann noch hofft, dass sich dadurch was ändert – der hat mein tief empfundenes Beileid.
Da ist sie wieder, diese merkwürdige Aussage, dass Institutionen Vertrauen brauchen würden. Warum? Die EU Kommission und das Parlament sind unabhängige und frei drehende Elemente. Wer soll denen Vertrauen entgegenbringen und vor allem wozu? Es gibt nur eines, worauf die Bürger der EU vertrauen können und das ist die mutwillige Herbeiführung des Ruins der Wirtschaft und damit unserer Arbeitsplätze und unserer Lebensgrundlage. Die EU wurde mal zur Förderung der Zusammenarbeit und dem Abbau von Handelshemmnissen gegründet. Eine gute Sache. Nun hat sie sich zu einer zentralistische Quasi Regierung entwickelt, die ihre Macht nutzt, um den Bewohnern der EU Staaten das… Mehr
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Ich glaube, das ist eine dumme Frage. Dahinter steckt nur Höchst-Dividende und Gewinn.
und wieder wird sie fest an ihrem Stuhl kleben. Prinzip Merkel: Teflonanzug an dem alles abprallt plus Klebstoff auf der Sitzfläche.
Dieses „Etwas“ muß weg, wird aber leider nicht passieren❗
Nachdem ihre EU Außenpolitik (Iran!!) eine Angleichung an Donald Trump wurde und sie an die USA 1350 Mrd abliefern will, sind ihre Tage gezählt. Das macht kein Mitgliedsstaat mit. Das ist ihr mit Sicherheit klar. Sie ist „jetzt draußen, aus dem EU-Politik-Leben“.
Ihr EU-Politik-Leben erinnert mich an Merz, der sich allen Mega Organisationen wie WHO, NATO , EU um den Hals wirft. UvdL machte WHO und Green Deal, Russland und China raus. Agrargüter aus Südamerika auf den deutschen Küchentisch.
Die Öko-Sozialisten einschl. der EVP werden ihrer Führerin v.d. Leyen weiterhin das Vertrauen aussprechen. Man sollte sich keinen falschen Hoffnungen hingeben.
Erdbeben gibt es in verschiedenen Magnituden. Das bisschen Rütteln am Stuhle von der Leyens hat sie jedenfalls bisher nicht zu Fall gebracht und auch diesmal wird es wohl mehr oder weniger nur Theaterdonner sein, der im Vorfeld zu hören ist. Eine vom Volk nicht gewählte „Majestät“ wie von der Leyen lässt sich auf parlamentarischen Weg nicht beseitigen, da werden sicherliche genügend Strippen in und aus der EVP-Fraktion in andere Fraktionen gezogen. Und selbst wenn von der Leyen stürzen sollte, ändert dies nichts am durch und durch korrupten, freiheits- und bürgerfeindlichen System und Regime, das in Brüssel installiert wurde. Das Beben… Mehr
Eine Weide biegt sich im Sturm, in einer Eiche rascheln nur die Blätter im Orkan. Diese Frau wurde dort platziert, wo sie „UnsereDemokratie™“ am meisten nutzt: Im Urwald von Brüssel. Da spielen Integrität und Wissen keine Rolle.