PolitSeismoGraph zum November 2016: AfD überholt Grün

Der PolitSeismoGraph (PSG) zum November 2016 präsentiert erstmals einen geringen Vorsprung der AfD gegenüber den Grünen. Gleichzeitig kann die SPD leicht zulegen.

© Alexander Hassenstein/Getty Images
Und nun?

Die Regierungskoalition hat im Vergleich zum Vormonat 0,6 Prozentpunkte (Pp) gewonnen – allerdings geht dieser Zugewinn einseitig zu Lasten der Union, die 0,1 Pp verliert, während die SPD 0,7 Pp zugewinnen kann. Sie vertritt nun 57,1 % der Wahlbereiten.

Stand die Union im Oktober noch bei 33,9 %, so sind es im November 33,8 %. Die Partei Merkels stagniert insofern auf für Unions-Verhältnisse niedrigem Niveau.

Die SPD kann sich im Vergleich zum Trend der Vormonate leicht erholen. Sie kommt zum November auf 23,3 %.

Deutlich nach unten geht es weiter für die Grünen. Lagen sie im Oktober noch bei 12,9 %, sind es nun 12,3 %. Damit liegt sie nun nur noch auf Platz Vier.

Geringfügige Verluste muss wieder einmal die FDP hinnehmen. Wie im Vormonat geht es um 0,1 Pp zurück – mit nur noch 5,3 % nähert sich die Partei der Fünf-Prozent-Linie.

Um 0,3 Pp kann die PdL dazu gewinnen. Sie kommt zum November auf 9,0 %.

Leichte Zugewinne um 0,2 Pp verhelfen der AfD angesichts der Verluste der Grünen auf Platz 3. Sie liegt zum November bei 12,7 %.

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Das Flächendiagramm zeigt wenig Bewegung. Das Wählerinteresse stagniert.

Der aktuelle Stand

Der aktuelle Stand im Überblick (Änderungen gegenüber Vormonat in Prozentpunkten):

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Egal wie – Union führt bei Regierungsbildung

Bei der angenommenen Verteilung der Bundestagssitze (ohne Überhang- und Ausgleichsmandate) zeigen sich angesichts der nur geringen Verschiebungen zum November kaum Änderung.

Die von Dietmar Bartsch ins Gespräch gebrachte Doppelrot-Grüne Koalition würde nach Stand der Dinge den Wahltag nicht überleben und die aktuelle Stimmungslage nicht wiedergeben. Auf nur 278 Sitze käme R2G aktuell – 301 sind das absolute Minimum.

Fortgesetzt werden könnte Schwarzrot. Mit immer noch 355 Sitzen wäre die mittlerweile nicht mehr so große GroKo immer noch die stärkste Variante.

Das schwarzgrüne Modell fällt zurück auf 287 Sitze – derzeit chancenlos.

So bleibt nur noch eine derzeit realistische Alternative zur bestehenden Koalition: „Jamaica“ – die Regierungszusammenarbeit von Union, Grünen und FDP könnte über 321 Sitze verfügen. Angesichts des andauernden Schwächelns der Liberalen kann sich daran allerdings bis zum Wahltag noch einiges ändern.

Rechnerisch denkbar wäre auch eine Kooperation von Union, AfD und FDP. Eine solche Regierung käme auf 323 Sitze – derzeit allerdings gibt es keine Hinweise, dass Union und FDP diese Möglichkeit auch nur erwägen könnten.

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Anmerkung: Der PolitSeismoGraph basiert auf den Befragungsergebnissen von rund 2.000 Wahlberechtigten und berücksichtigt im Trend die längerfristigen Entwicklungen. Hierdurch werden kurzfristige Stimmungsschwankungen vorsätzlich abgefangen.

Der PSG versteht sich daher ausdrücklich nicht als Prognostik im Sinne der Wahlvorhersage. Er gibt vielmehr die politische Tendenz zum jeweiligen Monatsanfang wieder und dient so vorrangig der Feststellung langfristiger politischer Entwicklungen.

Daten und Grafiken ©2016 FoGEP

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