Isch over, Europa

Ja, sie sind tückisch, die Amis! Also Trump und Musk, genauer gesagt. Erst die Sache mit den Zöllen. Und dann die Attacke auf unsere Fachkräfte. Also die, die wirklich was drauf haben. Was übrigbleibt, kaufen die Chinesen.

Ja, sie sind tückisch, die Amis! Also Trump und Musk, genauer gesagt. Erst die Sache mit den Zöllen. Und dann die Attacke auf unsere technisch-wissenschaftliche Intelligenz. Die soll mit dem H1-B-Visum in die USA gelockt werden, dort gibt es schließlich Arbeitsplätze, die wir hierzulande längst aufgegeben haben. Moment. Die was? Intelligenz? Technisch-wissenschaftlich? Aus Deutschland?

Ich weiß, ich wiederhole mich: Aber sowas wird an unseren Universitäten kaum noch ausgebildet. Das, was Deutschland einst erfolgreich gemacht hat, schwindet wie Eis in der Sonne. Zahllose Absolventen von Studiengängen wie Genderwissenschaft oder Politologie kommen beim Staat unter, weil sie sonst niemand brauchen kann. Der Staat aber hat woke Beauftragte für dieses oder jenes dringend nötig, wenn es um Spitzeldienste à la „Demokratie leben!“ geht.

Da gibt es viel zu tun, wenn jemand bereits wegen eines frechen Meme zuungunsten der Antifa-Innenministerin Nancy Faeser verknackt werden kann – zu sieben Monaten auf Bewährung. So geschehen dem Chefredakteur des Deutschland-Kurier David Bendels. Der hatte auf seinem X-Account ein Bild gepostet, auf dem Nancy Faeser ein Plakat hält, auf dem „Ich hasse Meinungsfreiheit“ steht.

Also nichts als die Wahrheit, oder? Doch nein: Dadurch sei das öffentliche Wirken der Ministerin gezielt herabgewürdigt worden, befand das Gericht. Dabei betreibt sie das Geschäft der Selbstherabwürdigung auch ohne Nachhilfe durchaus wirksam.

Doch kommen wir zurück zu den „Fachkräften“, die Elon Musk in die USA locken will. Meint er etwa all die Syrer, Afghanen und Afrikaner, die unsere Politiker des Fachkräftemangels wegen ins deutsche soziale Netz eingeladen haben? Also all die Physiker und Ingenieure? Wir bilden übrigens auch keine Ärzte mehr aus, jedenfalls nicht genug davon. Der Numerus Clausus entspricht nicht mehr den heutzutage zu erwartenden schulischen Leistungen.

Macht ja nichts: Holen wir sie eben aus anderen Ländern, ebenso die Pflegekräfte. Wer in den vergangenen Jahren mal einen Krankenhausbesuch nötig hatte, weiß, wie schwer mittlerweile die Verständigung zwischen Personal und Patient ist. Warum wohl ist so lange nicht aufgefallen, dass der angebliche Facharzt, der Amokfahrer von Magdeburg, keinerlei Fachkenntnisse erkennen ließ?

Wahrscheinlich wollte niemand darauf aufmerksam machen: Das hätte ja als Rassismus ausgelegt werden können.

Andererseits: Welche echten Fachkräfte brauchen wir eigentlich noch? Unsere Autoindustrie, einst der ganze Stolz, wird geschreddert. Angesichts der deutschen Energiepreise werden kaum noch E-Autos gekauft, obwohl „Unsere-Demokratie“-Parteien das Verbrenner-Aus feiern, das sogar die EU mittlerweile lockern will. Aber man kann aus so einer Autofabrik ja bombig Rüstungsindustrie machen, gell? „Produkte, mit denen man töten, überwachen oder ausspähen kann, sind gefragter denn je.“

Ach, und der Maschinenbau ist auch nicht mehr, was er mal war: Muskel der Exportindustrie. Schweigen wir vom digitalen Neuland, das wir höchstens mit Trippelschrittchen betreten.

Kurzer nostalgischer Moment: Deutschlands Erfinder und Ingenieure waren einst so erfolgreich, dass freundliche Nachbarn deutschen Produkten das Kainsmal „Made in Germany“ verpassten, das stattdessen zum Ausweis von Qualität wurde. Manch einer begrüßte den Großen Krieg, weil er mit der Niederlage Deutschlands und einigen recht niederträchtigen Racheakten im Versailler Vertrag endete. Man fürchtete die deutsche Wirtschafts- und Innovationskraft? What a laugh.

Was ist in unserem Land in den vergangenen Jahrzehnten Bahnbrechendes erfunden worden? Noch nicht einmal die woke Ideologie und die Verhunzung der Sprache wegen „Gerechtigkeit“ ist uns eingefallen, wenigstens dafür darf man dankbar sein. Was alles andere betrifft: Wir waren’s nicht.
„Apple, Google, Meta, Amazon, Huawei und Alibaba (und das sind längst nicht alle) sind wertvoller als alles, was alle EU-Staaten zusammen seit 1989 geschaffen haben. Das digitale Wunder in West und Ost finanziert das Museum Europa. Wir verkaufen Produkte von früher an Menschen von morgen“, schreibt Julian Reichelt.

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Kommentare ( 60 )

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WandererX
6 Tage her

Wenn Europa doof ist (siehe Dreißigjährige Krieg gegen den Rest des HHR ab 1914), freut sich der Dritte, auch wenn er mental noch ein Halbstarker ist und Mama (Puritanismus) ihn letztlich noch leitet. „Wir“ (GB, F, Po…) haben seinerzeit diesen US- Oligarchen- Typen den Raum gegeben, großkotzig zu werden. Und das sind sie heute erst recht. Daraus gelernt? ja, ein bischen schon. aber nicht so richtig tiefschürfend.Es waren eher Anpassungsleistungen aus Einsicht der geringeren Machtposition, mehr nicht. Aber immerhin.

Anglesachse
10 Tage her

Wirklich passiert:
In Norwegen hat die ESA eine Rakete gestartet, die immerhin 500m flog, bevor sie in den Fjord plumpste…..ESA-Kommnetar: Grosser Erfolg-made in Germany…

CasusKnaxus
9 Tage her
Antworten an  Anglesachse

Muß ne V 4 gewesen sein…

Mausi
11 Tage her

„Wir bilden übrigens auch keine Ärzte mehr aus, jedenfalls nicht genug davon“: Nicht genug Männer. Denn die toxischen Männer arbeiten nach dem Studium hauptamtlich. Nicht wie die Frauen, die sich eine Stelle teilen.

Kassandra
10 Tage her
Antworten an  Mausi

Wenn man betrachtet, welche es oft sind, die über den NC in das Studium gelassen werden, könnte man heulen.
Tochter von Bekannter ist Ärztin in der Facharztausbildung – aber 8 ihrer Kommilitoninnen haben nach Abschluss das Handtuch ganz geschmissen.

Kassandra
11 Tage her

Kein Widerspruch – wenn man in halal – haram zu denken begonnen, sich unterworfen und die Aufklärung damit hinter sich gelassen hat.
Und da die kommen in Mehrzahl solches gar nicht intus haben dürfen (die müssen glauben, was geschrieben steht) geht hier auch alles den Bach runter, indem sie uns denen bereits lange angleichen.

Georgina
11 Tage her

Das geht noch viel weiter. Der Deutsche darf sich nicht gegen die Verbrechen begehenden Neuankömmlinge wehren, tut er das doch, wird er hart bestraft.

Wenn dieser also ein Messerattentat überlebt, und aufmuckt, kommt er in den Knast, überspitzt formuliert. Sie verstehen mich.

Kassandra
11 Tage her
Antworten an  Georgina

Offen bleibt: dürfen wir ein Schweizer Messer mit uns führen – wie von der EU-Kommissarin Hadja Lahbibempfohlen?
Das bmi unter faeser bleibt auf der BK die Antwort jedenfalls schuldig.

Georgina
10 Tage her
Antworten an  Georgina

@Kassandra, eine sehr wichtige, interessante Frage. In Spanien ist mir bei der Durchreise Folgendes passiert. Ich wurde von der spanischen Guardia Civil (Polizei) angehalten, kontrolliert. Sie fanden ein kleines Messer (zum Veredeln von Obstbäumen geeignet und so) und drohten mir mit einem Bußgeld in Höhe von 300 (dreihundert) EUR und der Konfiszierung. Es wäre verboten. Obwohl die Länge der Klinge wohl die gesetzlichen Vorgaben eingehalten hätte, von denen ich jedoch nichts ahnte. Es war einige hundert Meter vor der port. Grenze. Ich war schockiert, überrascht, ob der bodenlosen Gemeinheit. Mit was soll ich meinen Apfel bitte schälen und so weiter?… Mehr

CasusKnaxus
9 Tage her
Antworten an  Georgina

Ich habs schon mehrfach hier gesagt, sie agieren wie Sektenmitglieder. Sie sind wie Erleuchtete. Wie Geisterfahrer. Und wir wissen ja wie die enden…Bloß auf dem Weg dahin wollen sie noch so viele wie möglich mit in den Abgrund reißen….

verblichene Rose
11 Tage her

Dafür haben wir jetzt jede Menge „Start-Ups“! Und selbstverständlich sind darunter so olle Kamellen wie der Verkauf von Müsli etc., aber die Jugend hat etwas um die Ohren und feiert sich dabei, oder lässt sich in den Regionalsendern werbeträchtig feiern. Das Problem dabei ist, dass man kaum ein „start throug“ erkennen kann, sondern es häufig nur beim „start up“ bleibt. Ähnliches hat man übrigens zuletzt auch im Sport beobachten können. Die „Mannschaften“ traten lediglich noch an und feierten das dann mit einem „Dabei sein ist alles“ und allerlei politischem Gedöns. Dabei fällt mir doch glatt ein gewisser Bertolt Brecht ein,… Mehr

Talleyrand
11 Tage her

Der Tag kommt, an dem wir alle dem Donald danken, dass er diese EU versenkt hat.

Gerhard-66
11 Tage her

Bitte nicht so ganz pesimistisch..
Kuscheln ohne Strom bei Kerzenschein.. hat durchaus so seine Vorteile..:-)

Sicher..???

„Noch nicht einmal die woke Ideologie und die Verhunzung der Sprache wegen „Gerechtigkeit“ ist uns eingefallen, wenigstens dafür darf man dankbar sein.“

Tomas Kuttich
11 Tage her

Streichen Sie „tücksich“ und setzen Sie „dämlich“. Dann fängt Ihre Einleitung richtig an. Ich stelle die wirtschaftspolitischen Kenntnisse von Donald mit denen vom Robert auf die gleiche Stufe. Sie werden schon sehen, was Ihr „Heilsbringer“ anrichten wird, insbesondere in seinem eignenen Land.

Kassandra
10 Tage her
Antworten an  Tomas Kuttich

Was der dort an Euphorie unter die Bevölkerung bringt ist mit Gold nicht zu bezahlen! Das wird schon. Sie werden sehen.
Immerhin agiert er ja nicht allein im offenen Raum. Wenn auch alles auf den „Heilsbringer“, wie Sie ihn nennen, zugeschnitten scheint.

CasusKnaxus
9 Tage her
Antworten an  Tomas Kuttich

Mir reichen schon unsere Heilsbringer hier, die mich jeden Tag nerven. Ob sie irgendwen irgendwo hinstellen ist mir ehrlich gesagt schnuppe. Der Typ hat auf jeden Fall schon mehr geleistet als der eklige Wirtschaftssabotierer Robert.

DELO
11 Tage her

Glaubt wirklich noch jemand, daß man international mithaltende Fachkräfte aus der Generation „work-life-balance“ generieren kann? Deutschland schaut nur noch wie die Titanic beim Untergang mit dem Heck aus dem Wasser, aber die Kapelle spielt munter weiter.