Die Ukraine hat Videos und Nachrichten veröffentlicht, wonach ein großer Teil der russischen strategischen Bomberflotte zerstört worden sei.

Wenn diese Nachrichten zutreffen dann war es das, was man früher einen Husarenstreich nannte: Die Ukraine hat in weit von der Front entfernt liegenden russischen Flughäfen zwischen 10 und 40 russische Langstreckenbomber zerstört.
Dies ist eine enorme Anzahl; nach vorliegenden Zahlen verfügt Russland über rund 110 Typen der Strategischen Bomber Tu-95, Tu-22M3 und 160. Entscheidend: Diese Maschinen stammen z.T. noch aus den 70er Jahren und wurden bis in die 90er gebaut. Seither wurden sie ständig modernisiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht.
"SBU drones are targeting aircraft that bomb Ukrainian cities every night. At this point, more than 40 aircraft have… pic.twitter.com/a3YwQB8ZC5
— Christopher Miller (@ChristopherJM) June 1, 2025
Einen ähnlichen Weg gehen die USA, deren B 52-Bomber Stratofortress den Jungfernflug1952 absolvierten und seit dem Vietnam-Krieg in der Luft gehalten und ständig modernisiert werden. Allerdings verfügen die USA auch über ungleich modernere B1-Tarnkappenbomber.
Diese „Bomber“ wie Russlands Tupolews und die B 52 der USA werfen heute nicht über dem Zielgebiet Bomben ab, sondern sind Trägerflugzeuge für Drohnen und Luft-Boden-Raketen. Das sind etwa die russische Variante der deutschen Taurus-Waffe und die im Westen gefürchtete Hyperschall-Luft-Boden-Rakete Kinshall.
Da ihre Produktion Jahrzehnte zurückliegt, ist Ersatz nicht in Sicht und greifbar. Diese Maschinen können nicht einfach neu aufgelegt werden, sondern sind zunächst unwiederbringlich verloren.
Nach den vorliegenden Meldungen hat der ukrainische Geheimdienst an diesem Schlag eineinhalb Jahre gearbeitet. Drohnen wurden nach Russland geschmuggelt und in Container eingebaut, die wiederum auf Lastwagen montiert und in die Nähe der Angriffsziele gefahren wurden. Auf ein Signal hin öffneten sich die Dachluken der Container und die Drohen schwärmten aus. Die Startplätze zerstörten sich selbst, so die Information, die wir im Detail nicht überprüfen können.
Gleichzeitig soll auch ein Hafen der russischen Atom-U-Boot-Flotte angegriffen worden sein. Die unterschiedlichen Ziele liegen weit auseinander.
Die Koordination erfolgte über mobile Einheiten tief im russischen Territorium, wodurch die Ukraine erstmals die Fähigkeit demonstrierte, über 2.500 Kilometer hinweg Bombenträger im Sibiriens sowie im Nordwesten Russlands zu beschädigen, meldet die Londoner Times sowie Reuters, allerdings mit Bezug auf ukrainische Quellen. Folgende Flugbasen wurden konkret ins Visier genommen:
Belaya Air Base: Long-Range-Aviation-Stützpunkt in der Irkutsk Oblast (Sibirien). Der Flughafen liegt 85 Kilometer nordwestlich der Stadt Irkutsk am Baikalsees. Die Basis ist einer der wichtigsten Langstreckenstützpunkte Russlands und verfügt über eine Start- und Landebahn (4.000 Meter Länge) sowie Rampen für strategische Bomberverbände WikipediaMilitärgeschichte Wiki. Die Infrastruktur wurde ab 1946 aufgebaut und ist seitdem ein zentrales Element für die Verlegung von Tu-95- und Tu-22M3-Bombern.
Dyagilevo Air Base: Strategische Flugbasis in der Ryazan Oblast (Zentralrussland)etwa 3 Kilometer westlich der Stadt Ryazan. Diese Basis dient primär als Ausbildungs- und Einsatzzentrum für die russische strategische Bomberflotte und beheimatet unter anderem den 49. Schwerer-Bomberlehrverband (Tu-22M3) sowie Tankflugzeugstaffeln (Il-78) . Die Startbahn (3.000 Meter) und umfangreiche Hangaranlagen ermöglichen dort kontinuierliche Übungs- und Einsätze, bevor die Bombenflugzeuge in Kampfteams verlegt werden.
Ivanovo Severny Air Base: Großflughafen sieben Kilometer nördlich von Ivanovo (Ivanovo Oblast) Mit einer Startbahn von 2.300 Metern und großen Hangars fungiert dieser Standort als wichtiges Transportzentrum für militärische Luftbrücken, in dem AWACS- und Transportflugzeuge (z. B. A-50, Il-76) stationiert sind.
Olenya Air Base: Das ist der Schlüsselstützpunkt der Nordflotte auf der Kola-Halbinsel (Murmansk Oblast) Olenya Air Base (ICAO: XLMO) liegt auf der Kola-Halbinsel, etwa 92 Kilometer südlich der Stadt Murmansk in der Murmansk Oblast. Auf einer Höhe von 214 Metern und mit einer 3.500 Meter langen Piste beherbergt die Basis Aufklärungs- und Bomberverbände der Nordflotte, insbesondere die 40. Versorgungs- und Aufklärungsetappe mit Tu-22M3 und Tu-95-Flugzeugen. Dieser Standort ist seit den 1950er Jahren in Betrieb und stellt eine strategische Drehscheibe für Interkontinentalflüge über den Nordatlantik dar und ist das am weitesten von der Ukraine entfernte Ziel der Angriffe.
Dieser Schlag der Ukraine, wenn er sich im Nachrichtenkern bestätigen sollte, ist eine herbe Niederlage für Russland und seine Fähigkeit Luftangriffe zu führen. Die Strategische Bomberflotte flog auch Einsätze in Syrien, etwas bei der Zerstörung von Aleppo. Es ist davon auszugehen, dass damit auch die Fähigkeit zumindest stark reduziert ist ukrainische Ziele zu zerstören.
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Man sollte sich in der Ukraine ernsthaft überlegen, ob dieser Angriff auf das Hinterland der Russen wirklich etwas gebracht hat, ausser sie noch stinkiger zu machen als sie eh schon sind und die eigene Verhandlungsposition in der drohenden Niederlage noch mehr zu schwächen. Es ist kein Husarenstück, sondern eher ein Kamikazestück, was hier vorgeführt wurde. Die Russen werden ihre Strategie anhand dieses Angriffes überprüfen und die Massnahmen an die Gegebenheiten adaptieren. Kriege werden mit Soldaten gewonnen, genau jene Soldaten, die der Ukraine nicht mehr zur Verfügung stehen. Ohne weitere militärische Unterstützung aus dem Westen, sprich Bodentruppen, wird dieser Krieg für… Mehr
Dann wäre es wohl das Beste, die Ukraine jetzt atomar aufzurüsten.
„Nach den vorliegenden Meldungen hat der ukrainische Geheimdienst an diesem Schlag eineinhalb Jahre gearbeitet.“
…also waren alle Friedensbemühungen ohnehin umsonst!
Ich sage es ja, die Ukraine resp. ihr „Präsident“, will gar keinen Frieden!
So eine Sauerei aber auch! Was fällt dem Angegriffenen eigentlich ein, sich dem Angreifer zu widersetzen statt sich ohne Gegenwehr abschlachten zu lassen?
Es ist wichtig, diese Ereignisse kühl zu bewerten; weder in Übertreibung noch in Herunterspielen zu verfallen. Wahrscheinlich werden dadurch weder Russlands Kriegsführung noch Erst- oder Zweitschlagskapazitäten ernsthaft beeinflusst. Sie zeigen aber eine hohe Verwundbarkeit teurer konventioneller Waffensysteme gegenüber kleinen, günstigen, flexiblen Systemen. Jede Seite wird sich bemühen, die besten Lehren daraus zu ziehen. Diesmal wurden eben nicht milliardenteure Patriots zerstört sondern milliardenteure strategische Bomber. Es wird Russland jetzt einen Haufen Geld und etliche Anstrengungen kosten, die Verluste wettzumachen – es sind noch reichlich Tu-95 und Tu-22 eingemottet – und die Flugplätze entsprechend abzusichern. Zur Erinnerung: im ersten Halbjahr des Überfalls… Mehr
Tja. Auch durch die westlichen Sanktionen hat Russland in den letzten Jahren wirtschaftlich unheimlich an Boden gut gemacht.
Und zudem neue Vertriebswege gefunden.
Während wir hier Energiemangel voraus die Wirtschaft zerstören.
Widerlich, dieses Kriegsgetrommel mit unverhohlener Bewunderung angeblicher „Husarenstreiche“.
Nach den SALT-Verträgen sind Russland wie USA verpflichtet, ihre strategischen Bomber unter freiem Himmel zu parken, damit der jeweils andere weiss, wo diese gerade sind. Darum ist im START-Abkommen, das regelt, wieviele Waffen und strategische Systeme die jeweilige Partei haben darf, geregelt, daß die vertragsgemäß ungeschützten Bomber nicht angegriffen werden dürfen. Da Keith Kellog, der Sondergesandte der USA für Ukraine und Russland, gerade offiziell bestätigt hat, daß es sich um einen Stellvertreterkrieg handelt, ist dieser Anschlag auf strategische Bomber ein Anschlag der NATO auf die Sicherheitsarchitektur der Welt und ein Verstoss gegen internationales Recht. Der Jubel darüber bei nicht nur… Mehr
„Nach den SALT-Verträgen sind Russland wie USA verpflichtet, ihre strategischen Bomber unter freiem Himmel zu parken, damit der jeweils andere weiss, wo diese gerade sind. Darum ist im START-Abkommen, das regelt, wieviele Waffen und strategische Systeme die jeweilige Partei haben darf, geregelt, daß die vertragsgemäß ungeschützten Bomber nicht angegriffen werden dürfen.“ Es wäre dann wohl sinnvoll für die Dauer des Ukrainekriegs die SALT-Verträge auszusetzen, da sich eine Kriegpartei nicht an den Sinn der Verträge hält. Wenn jetzt Rußland weniger zugelassenen Systeme nach START hat, müssen dann die USA entsprechend viele eigene strategische Trägermittel zerstören, um den Verlust beim Vertragspartner wieder… Mehr
…eine kurze Recherche hat ergeben, dass diese Verträge zwischenzeitlich wohl nicht mehr gelten…
Es ist jetzt wirklich an der Zeit, das Russland die elendigen ukrainischen Terroristen und die ganze Ukraine erledigt – endgültig niederwirft. Damit endlich Schluss ist mit dem ukrainischen Terror.
Damit auch deutsches Steuergeld dort bleibt, wo es hingehört – hier in Deutschland
Selbst wenn die ukrainischen Erfolgsmeldungen wirklich hundertprozentig stimmen sollten, wird auch dies nichts an den grundsätzlichen Kräfteverhältnissen ändern. Einzelnen gewonnenen „Schlachten“ kann man Respekt zollen ( je nach politischer Grundeinstellung), ob sie irgendwelche entscheidende Wendungen im Kriegsverlauf nach sich ziehen ist mehr als fraglich. Es wurden „Fehler“ gemacht, der Focus bleibt auf Siegfrieden. Und weiter gehts. Genau das ist Krieg! Einzelne Schlachten erhalten danach ein schmuckes Denkmal und einmal im Jahr eine Parade, sind aber nicht kriegsentscheidend.
Für mich klingt das nach Propaganda. „ Drohnen wurden nach Russland geschmuggelt und in Container eingebaut, die wiederum auf Lastwagen montiert und in die Nähe der Angriffsziele gefahren wurden. Auf ein Signal hin öffneten sich die Dachluken der Container und die Drohen schwärmten aus. Die Startplätze zerstörten sich selbst, so die Information, die wir im Detail nicht überprüfen können.“ Ach wirklich?!?
Wäre da nur ein bisschen was dran, hätte es längst einige Raketeneinschläge von größerem Ausmaß in der Ukraine gegeben. Gibt‘s da schon Neuigkeiten???
Die Geschichte mit den Containern klingt mir etwas abenteuerlich. Der eine oder andere Schelm mag an die kürzlich publik gewordene Aufhebung der Reichweitenbeschränkung westlicher Waffensysteme denken.
Grundsätzlich muss man daran erinnern, dass alles was diesbezüglich in die deutsche Mainstream-Öffentlichkeit gelangt, NATO-Kriegpropaganda ist, und daher mit großer Sicherheit falsch, auch heute. Auf den russischen Kanälen ist zurzeit »Funkstille«. Bei solchen Aktionen – Brückensprengungen, Flugplatzangriffe »im Feindesland« – sind die Ukrainer vielleicht in der Lage, die LKWs zu beladen und zu fahren und später den »Start«-Knopf zu drücken. Planung, Know-how, Satellitendaten, Zielkoordinaten, Aufklärung, das große Ganze, stinkt bis hierher nach britischen MI6. Anscheinend wollen einige Subjekte mit allen Mitteln einen offenen Krieg NATO vs. Russland erzwingen. Auf dem europäischen Festland natürlich, zwischen den Europäern. Und sie fühlen sich… Mehr
Die B1 ist kein „Tarnkappenbomber“ sondern eher vergleichbar mit der Tu-160.
Die Autoren meinten wohl die B2.