Song-Contest-Sieger will Israel vom Wettbewerb ausschließen

Österreichs Song-Contest-Sieger JJ will nicht, dass Israel bei der nächsten ESC-Show dabei ist – das ist ein klarer Angriff gegen Israel. Nur wenige Stunden zuvor posierte fast die gesamte österreichische Bundesregierung für Fotos mit dem offenbar antisemitisch beeinflussten Johannes Pietsch.

picture alliance / HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com | HELMUT FOHRINGER
Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ), ESC-Sieger JJ (Johannes Pietsch), Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Wien, Österreich, 19. Mai 2025

Es war eine richtige Selfie-Orgie, die am Montag im Kanzleramt in Wien mitzuverfolgen war: Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) und auch Österreichs Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) scherzten und lachten mit Johannes Pietsch (24), der als JJ den europäischen Song Contest in der Schweiz gewonnen hat.

Was die Regierungsmitglieder nicht wussten: Der freundlich wirkende junge Opernsänger hat ein Problem mit Israel – seine nun offen ausgesprochene Einstellung, jüdische Mitbürger von einer Veranstaltung auszuschließen, belastete Europa bereits in seiner dunkelsten Zeit, nämlich unter der Herrschaft des Nationalsozialismus.

JJ: „Song Contest ohne Israel“

In einem aktuellen Interview mit der spanischen Tageszeitung El Pais meinte JJ wörtlich: „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt.“ Und der ESC-Sieger sagte dann auch noch: „Ich würde mir wünschen, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet. Ohne Israel. Aber der Ball liegt nun bei der EBU. Wir Künstler können uns nur dazu äußern.“ Die Europäische Rundfunkunion (EBU/European Broadcasting Union) ist der Zusammenschluss von Rundfunkanstalten aus Dutzenden europäischen Ländern, die den ESC seit 1956 veranstaltet.

Der sympathisch wirkende Song-Contest-Winner aus Österreich ist also offensichtlich antisemitisch beeinflusst und will israelische Künstler-Kollegen nicht mehr bei einem Gesangswettbewerb dabei haben. Ein österreichischer Journalist schreibt dazu auf X: „Ich übersetze: JJ möchte nächstes Jahr keine Juden in Wien.“

Im Web mit ihm auf einem Selfie aufzutauchen, könnte für die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung nun nicht wirklich hilfreich sein – wer weiß jetzt schon, was JJ noch alles über Israel und die jüdische Community sagen wird?

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Kommentare ( 95 )

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Mausi
29 Tage her

Ich möchte nicht wissen, was los wäre, hätte sich herausgestellt, dass der*In Sänger*In der AfD angehört.
Nicht mehr einschalten, ist die einzige Waffe, die gehört wird. Alles Andere verpufft.

karmaesk
29 Tage her

Pseudomusik und Homoquerpalästinademo.. hofiert vom Staat. Europa wird zum „Eurovision“ : Dekadenz und Verblödung als Vorstufe des Untergangs ..

Last edited 29 Tage her by karmaesk
Eddy08
28 Tage her

Vielleicht sollten die von diesem Musizierwettbewerb sich mal alle hinstellen und den Siegersong von 82 singen und den Geist dann einatmen…vielleicht erdet dies ja mal diese Caste wieder

Marco Mahlmann
28 Tage her

Der ist nicht „antisemitisch beeinflusst“, sondern antisemitisch. Beeinflußt ist er eher vom Mainstream-Journalismus, der ihm eingehämmert hat, daß Rußland und Israel gleichermaßen Angriffskriege führen. Insofern kann sich der junge Barde tatsächlich fragen, warum beim ESC Rußland und Israel ungleich behandelt werden, in den Nachrichten aber nicht.

Helfen.heilen.80
29 Tage her

Ohne spitzfindig sein zu wollen: ein Teil von „JJ“s Familie scheint Migrationserfahrung gesammelt zu haben, er selbst profitiert bei der Ausgestaltung seiner non-binären Selbstverortung von einer sehr modernen, top-aktuellen Toleranz. Nun gab es aber in Wien schon einen jüdischen Bevölkerungsanteil, da befanden sich „JJ“s Urvorfahren t.w. noch im vermutlich asiatischen Teil der Welt. Zu dieser damaligen Zeit dürfte überdies weder in Wien noch in Asien „non-binäre Selbstidentifikation“ ein Thema gewesen sein. Will denn der Gewinner einem anderen, uralten Teil der Gesellschaft in der heutigen Zeit wirklich jene Offenheit und Toleranz verweigern, auf der jedoch sehr wohl sein eigenes Dasein im… Mehr

Dieter Rose
29 Tage her

Einfach umtaufen in ASSC – AntiSemitischer Song Contest, dann passt’s

R.Baehr
29 Tage her

Diese ganze Veranstaltung ist für einen Bürger, der noch seine sieben Sachen beieinander hat, und schon gesetzteren Alters ist, eine einzige Zumutung und zeigt den ganzen woken Irrsinn in der EU. Und völlig unabhängig von der Meinung des alpenländischen Komödianten der diesen Wettbewerb angeblich gewonnen hat, frage ich mich allerdings schon, was in einem europäischen Gesangswettbewerb Israel verloren hat. Ist das jüngeren geschichtlichen Ereignissen geschuldet oder warum sonst singen die nicht im vorderen Orient oder Afrika sondern in einem Europawettbewerb, oder reicht Europa schon bis zum Yarkon? Warum singt kein Vertreter aus Thailand oder Indien mit? Wann werden die übrigens… Mehr

Innere Unruhe
29 Tage her

Ein typisches Beispiel des arroganten Westlers. Null Ahnung von den Konflikten und ihren Ursachen, aber eine gute und richtige Meinung…
Im WWII sind Sänger an die Front gefahren und Konzerte gegeben. Ich finde es gut, wenn es ihnen gleich täte und and der ukrainischen Front und in Gaza singen würde.

Last edited 29 Tage her by Innere Unruhe
Martin Buhr
29 Tage her

Der Ausschluss russischer Konkurrenz aus dem ESC , ist die Entscheidung ueberheblicher und moralinsaurer Selbstanbeter , jedoch nicht gleich antirussischer Orthodoxismus . So ist auch die Forderung nach einem Ausschluss von Isrealis nicht gleich Antisemitismus . Es ist in beiden Faellen einfach nur verstoerend , jaemmerlich und abstossend und zeigt auf , aus welch charakterlicher Finsternis die Entscheidungstraeger nebst Sprachroehrchen empor gestiegen sind . Wenn ein Buerschchen , das mittels Wokismus- und Integrationsquote und nur allzu offensichtlicher Hilfe seitens einer ebenso offensichtlich „unbefangenen“ wie garantiert „neutralen“ Jury aufs Podest einer Freakshow gespuelt wurde , sich nun anschickt , im Nachhinein… Mehr

nachgefragt
29 Tage her
Antworten an  Martin Buhr

Ein klitzekleiner Unterschied von vielen zwischen Israel und Russland ist, dass aus dem Umfeld und vom Machthaber Israels nicht mit einem Nuklearschlag auf Kerneuropa bzw Deutschland gedroht wurde. (Obwohl Russland derartiges nie umgekehrt angedroht wurde)

Ich finde, angesichts dessen ist es keime Frage des Geschmacks, ob ein Ausschluss gerechtfertigt ist. Die Frage erübrigt sich, egal wie man zur Ukraine steht.

Michael Palusch
29 Tage her
Antworten an  nachgefragt

Für Israel gibt es auch keinen Grund, ganz abgesehen von der Unmöglichkeit wegen der für die IDF unüberbrückbaren Entfernung, mit einem Nuklearschlag zu drohen.
Denn Deutschland liefert nach Gaza ja keine schweren Waffen und denkt auch nicht laut darüber nach, der Hamas Marschflugkörper zu liefern, mit denen die diese Tel Aviv, Jerusalem oder Haifa angereifen könnten.

Last edited 29 Tage her by Michael Palusch
Marco Mahlmann
28 Tage her
Antworten an  nachgefragt

Rußland hat nicht mit einem Nuklearschlag gedroht, sondern betont, daß es seine Existenz mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird, und das schließt nun mal Kernwaffen mit ein. Daraus eine Drohung abzulesen, ist antirussische Propaganda.

Ceterum censeo Berolinem esse delendam
28 Tage her
Antworten an  Marco Mahlmann

Wenn man die Fähigkeit hat, die Realität komplett auszublenden, kann man das so sehen. Aber nur dann.

P.Schoeffel
29 Tage her

Israel sollte sich an dieser Veranstaltung sowieso nicht beteiligen.
Dann bleiben die Doofen unter sich. Was da üblicherweise geboten wird ist unbedingt verzichtbar. Die „Songs“ ebenso wie die Gestalten die sie trällern.

MfS-HN-182366
29 Tage her

Seit wann liegt Israel in Europa?
Die »größten« Antisemiten im deutschsprachigen Raum (im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und danach) kamen oftmals aus dem Ösi-Land. Ist das ein Zufall oder spielt da der Vielvölkerstaat KuK eine Rolle? Es ist bekannt, dass die jüdischen Mitbewohner, besonders aus Galizien, in Wien besonders unbeliebt waren und ein Bewohner eines Männerheims, der auch Postkarten malte, schon vor dem WK I besonders „Judophob“ war. Ja, wer war denn das?!?
Die „Piefkes“ hatten damals mit ihren Juden keine Probleme. Oder doch?

verblichene Rose
29 Tage her

In seiner Vita bezeichnet sich Pietsch als „queer“. Hat er (sie/es) es vielleicht selber falsch verstanden, sich als queer zu bezeichnen? Immerhin bleibt am Ende des Tages dann doch nur noch ein Mensch übrig, als der er/sie/es doch vornehmlich gesehen werden möchte, oder? Da gibt es nur ein Problem. Denn bevor es diese Auswüchse hin zu „irgendwas“ gab, waren nicht nur die Israelis bereits einfach nur Menschen. Ich finde es daher ziemlich frech, daß er/sie/es zwar mindestens toleriert werden möchte, während er aber gleichzeitig andere Menschen nichtmal auf solchen Musikveranstaltungen akzeptiert. Finde selber den Fehler Herr/Frau/Divers Pietsch und denke nochmal… Mehr