Frankreichs Linke schützt den radikalen Islam

Der radikale Islam und seine Verbrüderung mit sozialistischen Strömungen werden zum Hauptproblem Frankreichs. Von Jürgen Liminski

IMAGO / Hans Lucas

Der Tod des Samuel Paty war nur die Spitze des Eisbergs. Die Unterrichtsstunde, die dem Geschichtslehrer zum mörderischen Verhängnis wurde, stand unter dem Titel: „Dilemma-Situation: Ja oder nein zu Charlie“. Gemeint waren die Karikaturen von Charlie Hebdo, die man nicht schätzen muss und als Christ auch nicht schätzen kann, weil sie die Würde des Menschen antasten und besudeln. Aber das Dilemma ist nicht, ob diese Karikaturen gut oder schlecht, richtig oder falsch sind. Das Dilemma besteht darin, sie als Meinungsäußerung zu tolerieren oder den Geist, aus dem sie entstehen, zu vernichten – gewaltsam und barbarisch. Es ist ein religiöses, kein republikanisches Dilemma. Aber es wird zum existenziellen Problem der Republik, wenn es nicht gelingt, der Toleranz zum Sieg über die Radikalität zu verhelfen.

Es häufen sich Vorfälle und Klagen

islamo-gauchisme
»Islamophilie«: Die fatale Schwäche der französischen Linken für den Islam
Danach sieht es im Moment nicht aus. Es häufen sich Vorfälle und Klagen. Lehrer werden bedroht, wer an die Öffentlichkeit geht, riskiert Vereinsamung. Patys Kollege in Trappes tat es und warf schließlich das Handtuch. In Grenoble hat ein deutscher Professor gewagt, den Begriff der Islamophobie zu hinterfragen. Seitdem wird er im Netz gemobbt und von Kollegen gemieden. Die Zeitschrift Le Point macht aus dem Leidensalltag an Schulen und Unis eine Coverstory: „Was die Lehrer ertragen müssen“. Zuvor reichten zwölf Sekunden in einem 22-Minuten-Interview der Wissenschaftsministerin, um eine landesweite Debatte über den Islamo-Gauchisme, die Verbrüderung zwischen Islam und sozialistischen Strömungen, zu entfachen. Sie wollte prüfen lassen, ob in diesem Bereich nicht Steuergelder verschwendet werden. 600 Professoren und Dozenten schrieen auf, die Forschungsfreiheit sei in Gefahr. Fakt aber ist, dass unter dem Schutzschirm des Linksislamismus der radikale Islam an Schulen und Universitäten sich ausbreitet wie ein Ölteppich und die überwiegend linke Lehrerschaft an staatlichen Schulen und Bildungseinrichtungen insgesamt zu naiv oder zu feige ist, den radikalen Strömungen die Stirn zu bieten.

Viele Jugendliche sind tief verunsichert und eingeschüchtert. 52 Prozent erklären sich einverstanden, dass religiöse Kleidung (Schleier, Niquab, Kopftuch) an den Gymnasien erlaubt sein soll. Freie Forschung wird lebensgefährlich. Der Soziologe Bernard Rougier, der mit der Studie über „Die eroberten Gebiete des Islam“ in Frankreich vor gut einem Jahr bekannt wurde, wird seither bedroht und in den sozialen Netzwerken angegriffen. Dem Orientalist Gilles Kepel, der mit mehreren Büchern auf die Gefahren des Islam auch in Frankreich hinweist, geht es nicht besser, auch er braucht Polizeischutz. Bekannte Professoren wie Alain Finkielkraut werden niedergebrüllt, weil sie jüdischer Abstammung sind. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Sie zeigt: die Toleranz schwindet, Unsicherheit grassiert.

Ohne Sicherheit keine Freiheit

Die meisten klassischen und heutigen Staatstheoretiker sind sich einig, dass es ohne Sicherheit auch keine Freiheit gibt. Für Thomas Hobbes war die Sicherheit der Bürger sogar die einzige Aufgabe des Staates. Sie ist in der Tat das Fundament jedes freiheitlichen Rechtsstaates. Fehlt sie, macht sich Unbehagen breit. Genau das ist in Frankreich zu beobachten. Der Kulturkampf wird zum politischen Schlachtfeld. Die Folge: Immer mehr Franzosen sind bereit, eine Präsidentin Le Pen zu riskieren, weil sie energischer gegen die radikalen Wucherungen des Islam vorgehen und den wachsenden Wunsch nach Recht und Ordnung überall im Land, auch in den Vorstädten, erfüllen könnte. In zwei repräsentativen Umfragen kommt sie bei der Stichwahl gegen Macron auf 47 und 48 Prozent, Tendenz steigend. Wenn es Macron nicht gelingt, die Sicherheitsfrage, die eng mit der muslimischen Einwanderung und Radikalisierung verknüpft ist, überzeugend zu beantworten, droht seine Wiederwahl zu scheitern. Aber egal wer gewinnt das republikanische Dilemma muss gelöst werden. Sonst kippt die Toleranz in Gewalt um.


Dieser Artikel von Jürgen Liminski erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.

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Kommentare ( 98 )

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98 Comments
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Alter weiser Mann
3 Jahre her

Ich denke wir sollten alle aufhören vom Islam als eine Religion zu sprechen. Es ist eine faschistische Weltanschauung, nicht viel Unterschied zum Kommunismus, dem rot lackiertem Faschismus. Oder ist jemand der Ansicht, daß eine Weltanschauung bei der 50% der Mitglieder – die Frauen – als Untermenschen angesehen werden, Andersdenkende zu töten sind, eine Religion sein kann?

Maria Jolantos
3 Jahre her

Die Verbrüderung der Linken mit dem Islam führt sie über kurz oder lang an den Galgen oder in den bewaffneten Untergrund. Bestes Beispiel dafür ist der Iran.

November Man
3 Jahre her

Auch in der Metropolregion Lyon ist derzeit die Hölle los.
In Frankreich, wie auch Schweden brennt es schon länger. Dort ist schon länger ordentlich los.
Die marodierenden afrikanischen Clans und die Schwarzhemden wollen in Frankreich die Straßen übernehmen.
Bei uns waren Berlin, Stuttgart und Frankfurt erst der Anfang.
So sieht es auf Frankreichs Straßen aus:
https://www.youtube.com/watch?v=Vxxz4nlr2WE
https://www.youtube.com/watch?v=onlHDUH3RGg
https://www.youtube.com/watch?v=9YYnnHBfe1g

November Man
3 Jahre her

Auch Frankreichs indigene Bevölkerung muss unter der Globalisierung, den Grenzöffnungen und dem Merkelschen Multikultiwahn leiden.
Die vielen Toten des europäischen Multikulturalismus der letzten Jahre beweisen das.
Hoffentlich gewinnt Frau Le Pen die nächsten Wahlen und bringt das wieder in Ordnung was die EU, Linke, nationale Sozialisten und Grüne alles angerichtet haben.
Nicht nur die Globalisierung, sondern auch der Multikulturalismus und der Islamismus haben sich für Inländer als tödlich erwiesen.
Da in Deutschland die Deutschen nicht richtig wählen, habe ich hier wenig Hoffnung auf Änderung,
So lange werden auch wir weiterhin der Gefahr von Links/Rot/Grün und dem Islamismus schutzlos ausgeliefert sein.  

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  November Man

Wie das Thema aus den Schlagzeilen genommen wird, ist doch hochinteressant. Die Berichterstattung sowohl über Einreisen wie auch Nichteingliederung oder Kriminalität findet so gut wie nicht statt. Und da landet auch nur das Spektakuläre, was „durchsickert“: https://twitter.com/einzelfallinfos?lang=de
Wie Herr Nikolaidis berichtete, verwehren Sie uns ja sogar zu wissen, wie viele Unpässliche hier inzwischen anwesend sind – wobei die Anzahl derer, die von uns auf Dauer alimentiert werden, bei weitem nicht mit der Gesamtzahl übereinstimmt. https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/bundesregierung-weiss-nicht-wieviele-asyltouristen-sich-in-deutschland-aufhalten/
Der Wähler kann sich also nur schwer darüber informieren, wie ihm hinterrücks das ganze Land unter den Füßen weggezogen wird.

Last edited 3 Jahre her by Kassandra
November Man
3 Jahre her

In Frankreich brennt es nicht nur, es lodert nicht nur politisch an allen Ecken und Enden.
Weil es in Frankreich fast keine waschechten Franzosen mehr gibt und die Migranten schon längst in der Mehrheit sind, wird Frau Marine Le Pen große Mühe haben einen Wahlerfolg einzufahren um den Rechtsstaat irgendwie noch aufrecht halten zu können.
Wir sollten deshalb dringend unsere Grenzen schließen, sonst breiten die sich noch weiter bis zu uns aus.
Frankreich ist für die Demokratie bereits verloren.

country boy
3 Jahre her
Antworten an  November Man

Die Engländer haben 2016 gerade noch den Absprung geschafft. Deutschland hat traditionell die dümmsten Politiker in ganz Europa.

CIVIS
3 Jahre her

Glückliches Frankreich !
Dort schützen anscheinend nur Linke den radikalen Islam.

Armes Deutschland !
Hier schützen offenbar neben Linken auch die Grünen, die Roten, die Gelben und die Schwarzen einschl. der gesamten Bundesregierung und speziell die Bundeskanzlerin als auch der Innenminister Seehofer höchstpersönlich den radikalen Islam. Die letzte „Islamkonferenz“ lässt grüßen und bedankt sich recht herzlich !

In diesem „besten Deutschland das wir je hatten“ können sich alle Bürger dann ja beruhigt zurücklehnen und in Ruhe weiterschlafen.

Last edited 3 Jahre her by CIVIS
November Man
3 Jahre her

Frankreich, Belgien, Deutschland und alle europäischen Länder sollten es jetzt wie Angola machen.
Moscheen geschlossen 
Angola verbietet den Islam
26.11.2013, 17:14 Uhr | t-online.de, dpa

In Angola ist der Islam regionalen Medien zufolge neben anderen religiösen Gruppen als Religionsgemeinschaft verboten worden.
Die haben jetzt Ruhe im Land, wir nachweislich nicht..
Das ist die Lösung und der beste Schutz vor der drohenden Islamisierung.
Mehr unter; https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_66700078/angola-verbietet-den-islam-moscheen-geschlossen.html

3 Finnen
2 Jahre her
Antworten an  November Man

Auch Japan mach hier Alles richtig. Keine massenhafte Invasion durch Moslems und eine richtige Einordnung des Islams, nämlich eine unerwünschte, radikale, mit den Rechten der Indigenen nicht vereinbare Ideologie.

EigeneAnsicht
3 Jahre her

„600 Professoren und Dozenten schrieen auf, die Forschungsfreiheit sei in Gefahr.“ Klar, in D lebt auch eine immer größere Zahl von Menschen von Jobs, die an Unsi, Genderlehrstüheln, NGOs, Thinktanks, Stiftungen etc. von der Merkel-Regierung für die „Demokratieförderung“ bezahlt werden. Wer daran kratzt hätte einen reisigen Aufschrei hunderter Orgaisationen. Dafür ist dieses Netzwerk ja auch da. Da ist vielleicht auch nichts mehr zu machen. Wie Juncker schon sagte und Merkel verinnerlicht hat: Schritt für Schritt und irgendwann sind die Dinge unumkehrbar. Ja, stimmt. Nur heißt das nicht, dass notwendig etwas in Junckers oder Merkels Richtung oder der der „Genderlehrstühle“ kommt… Mehr

country boy
3 Jahre her

„Seit Tagen gibt es Proteste vor einer Schule in West Yorkshire, zeitweilig musste diese gar geschlossen werden: Ein Lehrer hatte offenbar Karikaturen des Propheten Mohammed im Unterricht behandelt. Nun bekommt der Pädagoge Todesdrohungen.“ WELTonline
Wo bleiben da die Solidaritätsbekundungen mit dem englischen Kollegen durch die Helden von der „Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft“? Wehret den Anfängen! Aber von den Linksgrünen setzt sich keiner für unsere Freiheit ein, im Gegenteil, da wird brav schon die Soumission eingeübt.

Kassandra
3 Jahre her
Antworten an  country boy

Was bei uns in den Klassenzimmern läuft und wie Lehrer sowie Mitschüler in Mitledienschaft gezogen werden, wird medial nicht behandelt.

3 Finnen
2 Jahre her
Antworten an  Kassandra

Habe einen Bekannten der als Lehrer im Süden Hamburg ’s Arbeit, an einer Stadtteilschule. Schon die Erwähnung nicht an einen Gott zu glauben, also noch nicht mal Allah speziell zu erwähnen, brachte ihm Beschwerden von Seiten der Schüler und eine Zitierung vor die Direktorin.

November Man
3 Jahre her

Seit den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris mit 130 Toten gilt in Frankreich der Ausnahmezustand, der mittlerweile fünf Mal verlängert wurde – das letzte Mal im Dezember 2016, vorerst bis 15. Juli 2017. Seit Anfang 2015 kamen in Frankreich 238 Menschen bei islamischen Terrorangriffen ums Leben. Ausnahmezustand bedeutet aber neben ein wenig mehr Sicherheit vor allem massive Einschränkungen der Bürgerrechte. Frankreich ist in einer Situation, wo das Militär schon zum Schutz der Bürger eingesetzt werden muss. Seit Beginn des Ausnahmezustandes sind 10.000 Soldaten, davon allein 6.500 in Paris und drum herum im Einsatz. Die „Operation Sentinelle“ ist eine der größten… Mehr