Nach einer zehn Jahre andauernden Migrationswelle in die EU entdeckt Ursula von der Leyen plötzlich die Notwendigkeit konsequenter Abschiebungen. Die Kehrtwende, so sie denn überhaupt eine ist, kommt spät: Symbolpolitik angesichts wachsender Unruhen und des Erstarkens von konservativen Parteien in Europa?

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat sich für eine beschleunigte Abschiebung illegaler Einwanderer aus der Europäischen Union ausgesprochen. Damit ändert von der Leyen ihre früherer Haltung: Im Jahr 2015, als sie unter Kanzlerin Angela Merkel deutsche Verteidigungsministerin war, unterstützte von der Leyen Merkels Politik der Offenheit gegenüber Einwanderung. Sie sagte: „Wir sollten diese Dynamik begrüßen und fördern, dann wird Integration gelingen.“
Am 29. April erklärte von der Leyen auf einem Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP) in Valencia: „Wir brauchen bessere Ergebnisse bei Rückführungen. Meine Freunde, es kann nicht sein, dass nur 20 Prozent derjenigen, deren Asylantrag negativ beschieden wurde, Europa tatsächlich verlassen. Wir können so nicht weitermachen. Diese Zahl ist viel zu niedrig, und wir können sie unseren Bürgern nicht erklären“, sagte sie. „Wir müssen es besser machen.“
Von der Leyen fügte hinzu: „Ein entschlossener Umgang mit Migration ermöglicht uns, den Weg für dringend benötigte Arbeitsmigration zu ebnen. Denn Europa sollte immer offen sein für mehr Talente und mehr Fähigkeiten.“ Laut der Kommissionspräsidentin ist die Zahl der illegalen Grenzübertritte in die EU seit Jahresbeginn um 30 Prozent gesunken. Von der Leyen führte dies auf eine bessere Zusammenarbeit mit den südlichen Nachbarstaaten der EU zurück. Der Block habe bereits ein Abkommen mit Tunesien unterzeichnet, um illegale Migration einzudämmen, und ein ähnlicher Vertrag mit Marokko sei in Arbeit.
Am 16. April präsentierte die Kommission die erste EU-weite Liste sicherer Drittstaaten. Asylanträge von Staatsangehörigen dieser Länder sollen schneller bearbeitet werden – innerhalb von drei statt sechs Monaten –, da ihre Erfolgsaussichten als gering gelten. Die Liste umfasst Ägypten, Marokko, Tunesien und Kosovo.
In ihrer Rede forderte von der Leyen zudem Maßnahmen zur Senkung der Zahl illegaler Einreisen in die EU. Sie betonte jedoch, dass Europa „seine internationalen Verpflichtungen erfüllen“ werde. Ihre Haltung zur Migration hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. 2015, als sich die Flüchtlingskrise zuspitzte, berichtete von der Leyen, damals deutsche Verteidigungsministerin, Journalisten, dass sie einen 20-jährigen syrischen Flüchtling aus Damaskus bei sich aufgenommen habe. „Er hat unser Leben bereichert“, sagte sie der Presse und fügte hinzu: „So viele Flüchtlinge wollen kommen und in Deutschland etwas aufbauen.“ Die Zahlen beim Bürgergeld schaffen derweil andere Fakten.
Mit dem Stimmungsumschwung in Europa gegenüber übermäßiger Einwanderung änderte sich auch der Tonfall der Kommissionspräsidentin. Im Oktober 2024 sagte sie, die EU könne „Lehren ziehen“ aus der aktuellen italienischen Politik, Migranten offshore in Albanien zu bearbeiten. Im Februar 2025 sagte von der Leyen, dass „irreguläre Migranten, die kein Aufenthaltsrecht in der EU haben, in ihr Herkunftsland zurückkehren müssen“ und kündigte „einen Vorschlag zur Beschleunigung dieser Rückführungen“ an.
Brussels Signals fragte im Büro von der Leyens nach, welche Maßnahmen die Kommissionspräsidentin plane, um ihre Forderung nach mehr Abschiebungen umzusetzen, hat jedoch bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Antwort erhalten.
Dieser Beitrag ist zuerst bei Brussels Signal erschienen.
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Nachtigall ick hör dir trapsen, wenn der neue Wind durch Europa weht und da will man ja schließlich auch dabei sein und nicht in die Acht verfallen, was passieren kann, wenn man des wahren Herrschers Interessen übersieht.
Eine Nebelkerze, sonst nichts.
Europa oder EU. Beides zusammen geht nicht.
Soso, fordert sie das. Sie macht aber eine Politik, die es verunmöglicht. Lug & Trug.
Biden ist weg.
Die Democrats sind weg.
Ardern, Merkel, Trudeau, Marin, Rutte.. sind weg.
Schwab ist weg.
Larry King erkannte, dass man mit Staaten ohne massenhafte Migration bessere Geschäfte machen kann.
Es ist vorbei.
Das Pendel schwingt zurück.
In D irgendwann auch.
Wie war das nochmal mit „an Lamberti“ ..?
Hm.
Hieß es nicht immer, kein Mensch sei illegal …?!
Die Umfragewerte der cdu/csu sowie dem Rest des grünsozialistischen Haufens scheinen auch in Brüssel angekommen zu sein.
ursula von der leyen.
merkel-Dienerin.
Lupenreine Opportunistin.
Lügnerin und Betrügerin.
Klug genug, die meisten Spuren ihrer Betrügereien rechtzeitig zu vernichten (z.B. „SMS“).
von merkel in die EU-Bürokratie in Sicherheit gebracht, bevor in Deutschland irgendein Richterrelikt tatsächlich noch Anklage erheben würde.
Von den Menschen nie gewählt.
Und die besinnt sich auf die Realitäten mit einer Kehrtwende?
Scheint so, dass gehört zur DNA eines Opportunisten. Aber Zweifel sind höchst angebracht.
Die Spuren sind nicht vernichtet, digital bei den verschiedenen Anbietern gespeichert….nur redet darüber niemand
ILLEGALE Migration.
Hmmm, illegal, da war doch was. Illegal hat doch die Bedeutung von illegal.
Das ist das Gegenteil von legal.
Mehr bräuchte man dazu nicht sagen.
Zitat: „Am 16. April präsentierte die Kommission die erste EU-weite Liste sicherer Drittstaaten. Asylanträge von Staatsangehörigen dieser Länder sollen schneller bearbeitet werden – innerhalb von drei statt sechs Monaten –, da ihre Erfolgsaussichten als gering gelten. Die Liste umfasst Ägypten, Marokko, Tunesien und Kosovo.“ > Auch das hört sich ja erst mal gut an. Doch an die dann wirk- und spürbaren Ausweisungen und Abschiebungen glaube ich noch nicht. Denn entweder ist der politische Wille nicht da oder ein Blick ins Kleingedruckte läßt die Mogelpackung erkennen. Nehmen wir hier dann doch gleich mal Marokko als Rückführungs-Beispiel: denn wenn ich mich hier… Mehr
Tja. Viktor Orbán sagte schon 2015, dass, wenn man sie nicht einlässt, sie dann auch gar nicht erst abschieben muss.
Halt dumm, wenn man in einem Bündnis ist, das Kriege (für Ressourcen) führt wie Irak und Libyen, die Auswirkungen dann aber anderen zuteilt. Kopf ich gewinne, Zahl du verlierst.
Syrien, die Schuwei-Gebiete (sagen wir die Hinterwäldler dort) wurden systematisch freigeräumt und nach Deutschland geschickt. Nun sind die Kurden weit höher vertreten, das Öl fließt und man bereichert sich, die Syrer aus dem Westen und Damaskus sind in Richtung Frankreich, London, USA, Kanada…
Ukraine, siehe oben, usw.
Bei solchen Sprüchen von vdL würde ich sagen: EU, dann mach mal.
Deutschland fordert immer europäische Lösungen. Da würde sich hier weder links noch grün einer Abschiebungsoffensive entgegenstellen. Wie heißt es schon in der Bibel: „An euren Taten sollt ihr gemessen werden!“
Aber ich fürchte, hier wird nur eines produziert: Ganz viel heiße Luft!