Die Staatskrise in der Ukraine: Razzien und Festnahmen bestätigen, was ohnehin geahnt worden ist. In Westeuropa macht sich Ärger über die Korruption in Kiew breit – hier die Fakten zu dieser Causa.
picture alliance / Anadolu | Diego Radames
Die Ukraine ist in ihrer größten politischen Krise seit Beginn des Krieges gegen Russland. Ein umfassender Korruptionsskandal im Energiesektor, dem die Ermittler den Codenamen „Operation Midas“ gaben, hat das Kabinett von Präsident Wolodymyr Selenskyj massiv erschüttert.
Mehrere hochrangige Minister mussten zurücktreten, darunter der Justizminister und die Energieministerin, während der mutmaßliche Drahtzieher der Korruption, der bekannte Multi-Millionär und Geschäftsmann Tymur Mindich das Land fluchtartig verlassen hat. Hier alle bisher bekannten Fakten zum Politkrimi in Kiew:
Die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAPO) und das Nationale Antikorruptionsbüro (NABU) werfen den Beteiligten vor, mehr als 100 Millionen US-Dollar durch Schmiergelder, Geldwäsche und illegale Vergaben in der staatlichen Kernenergiegesellschaft Energoatom veruntreut zu haben.
Der Skandal wirft ein grelles Licht auf die Nähe zwischen Selenskyj und Teilen der Geschäftswelt und bedroht die Glaubwürdigkeit der ukrainischen Führung inmitten anhaltender russischer Angriffe auf die Energieinfrastruktur. Der Skandal kam am 10. November 2025 ans Licht, als NABU-Agenten Dutzende Hausdurchsuchungen durchführten. Sie hatten zuvor bereits mehr als 1000 Stunden Abhörprotokolle gespeichert. In der Wohnung von Tymur Mindich in Kiew fotografierten sie bei ihrer Razzia dessen goldene Toilette und Säcke voller Bargeld – sie sind nun Symbole für die ukrainische Korruption.
Tymur Mindich (46) gilt als enger Vertrauter und ehemaliger Geschäftspartner Selenskyjs. Er ist Mitbesitzer der TV-Produktionsfirma Kvartal 95, die Selenskyj als Komiker berühmt machte und ihm den Sprung in die Politik ebnete. Unter dem Spitznamen „Karlsson“ soll Mindich laut den Abhör-Protokollen Gespräche über Schmiergelder von 10 bis 15 Prozent auf Verträge zum Schutz der Energieinfrastruktur geführt haben. Die Umsetzung dieser Verträge im Wert von vielen Millionen Euro wären dringend notwendig gewesen, um Stromversorgungs-Anlagen vor russischen Raketenangriffen zu sichern – doch stattdessen floss das Geld in private Taschen.
Mindich floh nur wenige Stunden vor den Razzien aus der Ukraine und soll sich nun in Österreich oder in Israel aufhalten, er besitzt auch die israelische Staatsbürgerschaft. Die ukrainische Regierung hat Sanktionen gegen ihn und seinen Geschäftspartner Oleksandr Tsukerman verhängt, der ebenfalls das Land verlassen hat.
Oleksandr Tsukerman, ein einflussreicher Unternehmer, wird beschuldigt, Mindich bei der Geldwäsche geholfen zu haben, einschließlich Finanztransfers nach Russland – ein Vorwurf, der die Absurdität des Ganzen unterstreicht. „Mindich nutzte seine engen Beziehungen zum Präsidenten, um Wettbewerbe zu umgehen und lukrative Aufträge an verbundene Firmen zu vergeben“, erklärte Serhij Sawyzkyj, ein Staatsanwalt der SAPO, vor Gericht. Die Firma Fire Point, früher eine Casting-Agentur für Kvartal 95, soll unter Mindichs Einfluss zu einem Rüstungskonzern aufgestiegen sein und bis zu zehn Prozent der Verteidigungsausgaben der Ukraine kassiert haben – ohne echte Wettbewerber.
Die Festnahmen und Anklagen folgten kurz nach den Razzien. Fünf Personen wurden in Haft genommen, darunter Dmytr Basow, der Sicherheitsdirektor von Energoatom, und Ihor Myroniuk, der Berater der Energieministerin. Sie werden beschuldigt, Mindich geholfen zu haben, die Geldströme zu kontrollieren und zu legalisieren.
Insgesamt sind acht Personen formell angeklagt, darunter der ehemalige stellvertretende Premierminister Oleksij Tschernyschov (Spitzname „Che Guevara“ in den Aufnahmen). Noch vor wenigen Monaten posierte Tschernyschov für Handshake-Fotos mit dem österreichischen Innenminister Gerhard Karner und auch EU-Migrations-Kommissar Magnus Brunner.
Der jetzige Generalsekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats Rustem Umerow wurde zu dieser Causa als Zeuge einvernommen.
Tschernyschov, der zuvor im Verteidigungsministerium tätig war, soll an den Schmiergeldkreisläufen beteiligt gewesen sein. „Das ist ein kriminelles Netzwerk auf höchster Ebene“, sagte Oleksandr Abakumow, Leiter des NABU-Untersuchungsteams, im ukrainischen Staatsfernsehen. Die Ermittler fanden Beweise für eine „Schmiergeld-Waschmaschine“, die illegale Einnahmen in legale Kanäle spülte, darunter Immobilien, Düngemittelhandel und sogar Diamantengeschäfte.
Präsident Selenskyj forderte dann am 12. November die sofortige Entlassung der Justizministerin und des Energieministers. Herman Haluschenko, der von 2021 bis Juli 2025 Energieminister war und dann Justizminister wurde, trat als Erster zurück. Er soll „persönliche Vorteile“ von Mindich erhalten haben, um Geldflüsse im Energiesektor zu lenken. Haluschenko, der zuvor Vizepräsident von Energoatom war und in dieser Funktion auch Millionen-Hilfen aus Österreich übernommen hat, wurde suspendiert, er leugnet jedoch die Vorwürfe: „Ich werde mich vor Gericht wehren.“
Seine Nachfolgerin als Energieministerin, Switlana Hrynchuk, reichte ebenfalls ihren Rücktritt ein. Sie hatte das Ressort erst seit Juli 2025 geleitet und wird beschuldigt, unter Mindichs Einfluss gestanden zu haben. „In meiner Tätigkeit gab es keine Gesetzesverstöße“, schrieb sie auf Social Media. Die Rücktritte wurden von Premierministerin Julija Swyridenko bestätigt, die zudem Sanktionsvorschläge gegen Mindich und Tsukerman einreichte. Am 19. November entließ das Parlament beide Minister offiziell.
Der Skandal erreichte aber nun auch den engsten Kreis um Wolodymyr Selenskyj: Andrij Jermak, der mächtige Leiter des Präsidialamts und Selenskyjs „rechte Hand“, trat am 28. November zurück – nur Stunden nach Razzien in seiner Residenz.
Jermak, der als zweitmächtigster Mann im Land galt, soll Verbindungen zur „Dynasty-Kooperative“ gehabt haben, einem angeblichen Kanal für Geldwäsche im Zusammenhang mit Mindich. Er kooperierte mit den Ermittlern, doch die Oppositionsparteien forderten den Rücktritt des gesamten Kabinetts.
„Das ist ein Erdbeben“, sagte Jurij Mykolow, ein investigativer Journalist in Kiew. Der Skandal erfasst auch den Sozialminister Denys Ulyutin, der ebenfalls ein enger Freund Mindich ist; 74 Millionen Dollar humanitärer Hilfe für Renten und Stromnetze sollen über Scheinfirmen verschwunden sein.
Für Selenskyj, der 2019 mit dem Versprechen antrat, die „Epoche der Diebe“ zu beenden, ist das alles eine politische Katastrophe. Er distanzierte sich prompt von allen Bekannten: „Der Präsident eines Kriegslandes kann keine Freunde haben.“ Doch Kritiker wie das Antikorruptionszentrum der Ukraine werfen ihm vor, im Juli 2025 versucht zu haben, NABU und SAPO einzuschränken – ein Gesetzentwurf, der nach Massenprotesten scheiterte. Warum hat Selenskyj dieses Vorgehen vorangetrieben?
Der ungeheuerliche Skandal gefährdet die westliche Unterstützung: Die EU hat weitere 50 Milliarden Euro an Finanzhilfe zugesagt, doch die aufgedeckte Korruption könnte das blockieren. „Das ist nämlich kein Einzelfall, sondern systemisch“, warnt die Aktivistin Tetjana Schewtschuk vom Anti-Corruption Action Center.





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Im Zweifelsfall ALLES!
Darüberhinaus schließt sich die Frage an, was hat der Westen, was haben die Geldgeber gewußt?
Und auch hier sind die Antworten wenig schmeichelhaft. Diejenigen, welche es wissen wollten, wie auch jenen, welche seit über zwei Jahren gequält fragen, warum es keinen Frieden gebe, sei erneut mit aller Deutlichkeit erklärt: Weil der Krieg eine gigantische Geldwaschanlage für den Westen und die ukrainische Nomenklatura darstellt.
„was wusste Selenskyj?“ – die Frage ist falsch gesgtellt, muß richtig lauten „Was wußten die westlichen Geldgeber und ihre in den Aufsichtsräten istallierten westlichen Aufpasser?“ Und wer von denen hat ggf. für seine „Erblindung“ mitkassiert? Entsprechend sei auf die Befragung der russischen Prangster der Frau Lagarde hingewiesen, die offen zugab, daß schon direkt nach dem Maidan die „Poroschenko-Truppe“ munter mit Wissen von Weltbank etc. in die eigenen Taschen gewirtschaftet hatte. Vielleicht rückt ja Trump mit den beim FBI (das die Kiewer Antikorruptionsbehörde faktisch leitet) und CIA / NSA vorliegenden Erkenntnissen raus, wenn die EUler weiterhin seine vorschläge zur Beendigung dieses… Mehr
Wer glaubt Selensky ist nicht Teil des Systems, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Oder die Barmherzigen aus der Bananenrepublik Deutschland wünschen ihm noch ein langes Leben, damit der Rückfluß weiter läuft und auch die überteuerte Rüstungsindustrie nichts mehr zu tun hat, als wichtigstes Argument, diesen korrupten Typen über Wasser zu halten, wo nichts ohne Bakschisch geht und als eines der korruptesten Länder der Welt gilt, was sich nun an der Spitze bestätigt hat und bekanntlich schwimmt das Verbrechen in der Regel unterhalb des Radars und dem ist sehr schwer beizukommen, wenn der Wille fehlt um damit aufzuräumen. Da fühlen sich viele wie zuhause, wenn es ums gemeinsame Abgreifen geht um dann in unterirdischen… Mehr
Jermak wurde inzwischen an die Ostfront verfrachtet. Von wem? Wenn er stirbt hat Selenskij ein Problem weniger. Ich meine einen Zeugen weniger, der gegen ihn aussagen kann. Was wurde übrigens aus dem Geheimdienstchef, der gegen Selenskij opponierte? Der wurde schon vor Wochen an die Front abkommandiert. Wahrscheinlich auch schon tot.
Jetzt haben die USA den Selenskyj soweit, dass er seinen Wolodymyr unter den Friedensvertrag setzt. Ansonsten sind seine Offshore-Konten weg.
Orban – Böse (im Bösen Medium): „Ukraine-Konflikt – Orbán warnt vor „politischem Erdbeben in der europäischen Politik““
> „… Ein Eingeständnis der Niederlage der Ukraine im Konflikt mit Russland würde in Europa „ein politisches Erdbeben auslösen“, erklärte der ungarische Premier Viktor Orbán. Er warnte, dass sich der Westen darauf vorbereitet, Truppen in die Ukraine zu entsenden, und zulässt, dass der Konflikt „zu einem Geschäft wird“. …“
Dann schon lieber politisches Erdbeben und Untergang westlicher Kakistokratie als Weltkrieg.
Wenn man mit viel gutem Willen bei Minditsch noch daran glauben mag, dass Selenskyj davon nichts gewusst hat, bei Jermak kann ich mir das absolut nicht mehr vorstellen. Ich denke, die USA haben Selenskyj zwei Botschaften geschickt. Die erste Botschaft (Minditsch) besagte: „Wir wissen, dass du Geld auf die Seite schaffst und können es dir nachweisen.“ Die zweite Botschaft (Jermak) besagte: „Wir können und werden dich isolieren.“ Jetzt kommt die nächste Verhandlungsrunde und wenn Selenskyj dann immer noch nicht „spurt“, wird eben die nächste Stufe gezündet, möglicherweise Korruptionsvorwürfe gegen in selbst. Eventuell kommt Selenskyj dem auch zuvor und die Reise… Mehr
Ob er und seine „Blase“ vor den „Augen“ der Russen irgendwo sicher sein können? Erinnert sei an den russischen Hubschrauberpiloten, der sich vom Kiewer Geheimdienst kaufen ließ, seine Crew umbrachte und Kiew den Kampfhubschrauber lieferte. Seine Exil in Spanien war meines Wissens von recht kurzer Dauer.
Nach Berichten aus den USA und von internationalen Journalisten, gehen 20% der Ukraine-Gelder and die Ukrainische Führung. Selenski (ein Schauspieler!!) ist mittlerweile mehrfacher Miliardär. Weitere 30% gehen als Kickback-Zahlungen an die korrupten westlichen Eliten in USA, Deutschland oder anderswo. Vom Rest bedienen sich noch weitere Beamte und Behörden in der Ukraine und nur ein kleiner Bruchteil der Gelder geht wirklich in Waffen oder an die Menschen.
Das Ganze ist einee riesige Abzocke – und die Europäischen Eliten tun alles, damit das nicht endet (oder gar auffliegt).
Ukraine: 48 Milliarden Dollar Hilfsgelder unterschlagen? US-Pentagon untersucht ungeheuerlichen Verdacht. Der ehemalige CIA-Analyst Larry Johnson auf dem YouTube-Kanal „Judging Freedom“ ausführt, untersucht das US-Kriegsministerium den Verbleib von 48 Milliarden (!) Dollar an Ukraine-Hilfen. Ein großer Teil davon sei auf die Konten des ukrainischen Präsidenten umgeleitet, die meisten Finanztransaktionen seien über Estland abgewickelt worden, so Johnson. Dies erkläre auch, warum Kaja Kallas, die heutige EU-Außenbeauftragte und bis 2024 estnische Ministerpräsidentin, ein solches Interesse an der Fortsetzung des Krieges habe. Auch die deutsche Dissidentin von der EU aufgrund Ihrer „Russland-Nähe“ mit Sanktionen belegte Journalistin Alina Lipp schreibt auf X über den Skandal… Mehr
Das Pentagon sucht ja schon seit Jahren selbst im eigenen „Haus“ nach 100en verschwundener $-Milliarden, heißt es.
Hierzu hielt Rumsfeld am 12.09.2001 eine Rede. 2,3 Milliarden $.
Leider schreibt auch TE nicht darüber, dass in ALLEN Staatsunternehmen der Ukraine Vertreter des Westens (vor allem aus den USA) die Mehrheit der Vorstände und Aufsichtsräte stellen. So auch bei ENERGATOM, wo der Leiter der Finanzaufsicht ausgerechnet ein Deutscher ist – und von der Korruption nichts mit bekommen hat?
Alle europäischen Verantwortlichen und erst Recht die amerikanischen Politiker wussten und wissen von der ungeheuerlichen Korruption. Gott allein weiß, wieviel von dem Geld in ihre eigenen Taschen gewandert ist – aber das ist ja alles egal, weil es gegen den bösen Putin geht? OMG!
Der Energatom-Vize Jacob Hartmut wurde schon im November suspendiert. Und Graichens Position hat sich auch verändert.