Die Bibel mit ihren deftigen Spottliedern ist nichts für zartbesaitete Sensibelchen. Im Kampf gegen die Mächtigen dürfen die Wörter in der Heiligen Schrift schon mal bissiger und derber ausfallen.
Robert Habeck hat in den letzten drei Jahren über 800 Menschen wegen Meinungsäußerungen angezeigt. Bereits bei „Schwachkopf Professional“ ist für ihn die Grenze des Zumutbaren überschritten und es beginnt für den grünen Anzeigenhauptmeister die Notwendigkeit der staatspuritanischen Säuberung des Internets.
Auf die Bibel kann sich Robert Habeck dabei nicht berufen. Die Bibel kennt unzählige Spotttexte, die sich abschätzig über andere äußern. Oft sind solche bissigen Texte die Waffen des kleinen Mannes, um sich gegen die Mächtigen zu wehren. Hohn und Spott, gerade auch wenn sie mit einem Schuss Humor und Populismus unterfüttert sind, entfalten eine kräftige Breitenwirkung und werden deshalb von den Mächtigen mehr gefürchtet als nüchterne Analysen. Habeck hat mit seiner eitlen Kränkbarkeit selber die Kampagne „Schwachkopf4Kanzler“ provoziert. Diese wird den Wahlkampfstrategen der Grünen wohl mehr Kopfschmerzen bereiten als etwa manche intellektuelle Analyse von Habecks desaströser Wirtschafts-, Energie- und Zensurpolitik.
In der Anfangszeit der Staatswerdung Israels (ca. 1200 vor Christus) ruft sich Abimelech zum König über das Stadtgebiet Sichem aus. Daraufhin stellt sich sein Bruder und Kritiker Jotam auf eine Anhöhe und ruft von dort eines der polit-kritischsten Spottlieder der Weltliteratur auf den neuen König herab: Die Bäume wollen einen König über sich haben. Doch die hochgeschätzten und ertragreichen Ölbäume, Feigenbäume und Weinstöcke lehnen allesamt ab.
„Da sprachen die Bäume zum Dornbusch: Komm du und sei du unser König!
Und der Dornbusch sprach zu den Bäumen: Ist es wahr, dass ihr mich zum König über euch salben wollt, so kommt und macht es euch bequem in meinen Dornen. Wenn nicht, wird Feuer von mir ausgehen und euch alle verbrennen“ (Richter 9,14-15).
Natürlich war der König nicht amüsiert über diese Worte, die ihn als unfruchtbaren Dornbusch brandmarken. Sicherlich wird sich Abimelech beleidigt und in seiner Ehre gekränkt gefühlt haben. Jotam war klug genug, sich durch Flucht dem Feuer seines Bruders zu entziehen. In der Folgezeit bestätigten sich alle Befürchtungen, die Jotam in seiner Fabel geäußert hatte.
Auch Jesus Christus war ein Freund des Spottes. Die Pharisäer, die damaligen moralinsauren Gutmenschen, wurden von ihm immer wieder bloßgestellt.
„Wehe euch, ihr Gutmenschen. Ihr seid herausgeputzte Gräber, die von außen hübsch anzusehen sind; aber innen seid ihr voller Fäulnis und voller Gestank. So auch ihr: Von außen scheint ihr den Menschen sanft und gut, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht“ (Matthäus 23,27-28).
Die Pharisäer waren nicht amüsiert über diesen Spott. Die damalige Kulturelite fühlte sich beleidigt, weil Jesus es wagt, sie mit Luxusgräbern zu vergleichen, in denen es unter der wohlfeilen Oberfläche fault, gärt und stinkt. Kein Wunder, dass die Pharisäer etwas später vor Pontius Pilatus die Kreuzigung Jesu einfordern.
Der Apostel Paulus behandelt im Korintherbrief ausführlich die Frage nach der Auferstehung der Verstorbenen. Intellektuell versucht er seine Leser mit Bibelworten und Weisheiten, aber auch mit den über 500 Augenzeugen der Auferstehung Jesu zu überzeugen. Am Ende seiner Ausführungen wechselt Paulus jedoch von der nüchternen Analyse in die kraftvolle Gattung des kurzen Spottliedes, die den Tod direkt und unverblühmt anspricht und verhöhnt: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Giftzahn?“ (1. Korinther 15,55). Paulus stellt den Tod als eine Art Schlange dar, die uns zwar noch belästigt und quält, die aber im Glauben an den auferstandenen Jesus Christus ihren tödlichen Giftzahn verloren hat. Die Bestie Tod ohne tödlichen Giftzahn ist ein gezähmter Tod. Spott und Verhöhnung als Waffe des kleinen Christen selbst gegen den Tod. Das Lachen der Erlösten und die Verspottung des Todes sind die zwei Seiten einer einzigen Medaille.
Das könnte den Mächtigen dieser Welt so passen, dass sie uns den Witz und den Spott verbieten könnten.
- Die Mächtigen schwurbeln von „Beleidigung“ und vergessen, dass zum „Beleidigtsein“ manchmal bereits ein einziger reicht, der alles und jedes auf die Goldwaage legt und wie eine beleidigte Leberwurst dramatisiert ohne Maß und Verhältnismäßigkeit.
- Die Mächtigen schwurbeln von „Hass und Hetze“, dabei liegt der kleine Mann mit seinem Spott manchmal erstaunlich nah dran an der ungeschminkten Erfassung der Realität.
- Die Mächtigen schwurbeln vordergründig von einem respektvollen Umgang miteinander, nur um weiter ideologiebesessen und ungestört ihre ruinöse Transformation exekutieren zu können.
Da gelobe ich mir die Bibel, die ein Herz für den Spott und Hohn hat, der die Mächtigen in ihre Schranken weist, damit bessere Wege gefunden werden können.
„Der Christ, keck und klug, darf Kaiser und König, Papst und Popen, Tod und Teufel verspotten“ (Martin Luther).
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(Matthäus 22,21)
Mit anderen Worten: Es wurde schon von Jesus eine Trennung von Staat und Kirche gefordert. Ein Pfarrer sollte sich um seine Schäfchen kümmern, seine Oberen im Blick haben und gerne kritisieren, aber den Staat in Ruhe lassen.
Natürlich darf auch ein Pfarrer eine Meinung zur Politik des Staates in dem er lebt haben, die sollte er aber als Nur-Mensch abgeben und nicht als Vertreter einer Kirche.
Ich verstehe auch nicht, wie ein Pfarrer so schreiben kann. Er müsste auf gänzlich anderem Boden stehen und seine Methoden darauf bauen (können).
Ein Pfarrer ist auch nur ein Mensch. Er kann schreiben wie und was er mag – ich finde es nur irgendwie seltsam, dass er das in seiner beruflichen Funktion mein machen zu müssen.
Möchte er dadurch ehrlicher wirken, oder warum macht er das?
« Ein Pfarrer ist auch nur ein Mensch » …der Fehler macht. Es geht um die Richtigstellung der Fehler und Vereinbarkeit mit dem freiwillig gewählten Beruf, der ihm nicht alles erlaubt.
Ich dachte immer in protestantischen Pfarrern sei alles erlaubt, solange sie nicht gegen die 10 Gebote verstoßen …
Das größte Problem der Bibel ist, dass sie nicht von Gott geschrieben wurde.
Ihr zweitgrößtes Problem ist, dass man sich Rosinen nach eigenem Gusto herauspicken kann, aber den Sinn von 99,99% des Werkes beiseite lassen, um ihn nicht zu erfüllen.
Der große Sinn von Religion ist nicht der Spott! Gott hat es sowieso nicht nötig, zu spotten. Es ist nämlich nicht das Wort, das etwas bewegt, schafft oder ändert, was unschwer zu begreifen sein müsste. Das „Wort“ ist nur eine Metapher oder schlechte Übersetzung.
Das größte Problem der Kirche mit der Bibel ist es, dass sie aus zwei Teilen (altes und neues Testament) besteht, und die Kirche zu gerne das alte Testament vergessen machen möchte!
Was soll man mit den Differenzen zwischen Altem und Neuem Testament anfangen können? Warum nicht die unstrittigen Dinge übernehmen und das Erste weglegen?
Wie kann es überhaupt sein, dass in der Bibel etwas durch etwas Neues korrigiert werden muss? Was ist mit der Verlasslichkeit?
Klar, Korrekturen besagen, dass der Mensch irrt. Insofern geht dieses implizite Geständnis in Ordnung. Endgültige Klarheit schafft es indessen nicht.
Vielleicht ist das sogar die beste Botschaft, weil der unperfekte, zu wenig oder falsch wissende Mensch sich weiterhin korrigieren muss. Gilt selbstverständlich insbesondere auch für ungründlich denkende Pfarrer und Kirchen.
???
Altes und neues Testament widersprechen sich nicht, sie handeln nur von unterschiedlichen Göttern. Altes vom Gott der Rache, Neues von Gottessohn, dem Gott der Liebe.
Daraus hat die Kirche dann die Dreifaltigkeit gemacht und den hlg. Geist (Verstand) noch mit dazu gepackt. Inzwischen scheint allerdings in den christlichen Kirchen Gottvater abhanden gekommen zu sein, der Verstand war eigentlich schon immer nicht vorhanden.
Na, wenn das mal kein dicker Widerspruch ist, der gleich den Monotheismus über den Haufen wirft, was ja bei einem Allmächtigen nicht sein kann. Den kann man nicht austauschen. Außerdem stimmt das Wort „nur“ nicht. Es gibt z.B. andere, neue Methoden und Vorgehensweisen.
Trinität (Dreieinigkeit), drei und trotzdem nur einer, was für ein Klimmzug, bei nur einem allmächtigen Allwissenden, der allen Geist genug hat! Da haben die Erzähler zu wenig oder zu viel gesehen und auch nicht sonderlich nachgedacht.
und ein paar hundert Jahre später hat man noch die Jungfrau Maria zur Angebeteten gemacht, schließlich musste man ja alle Menschen, die was anderes glaubten, zufrieden stellen.
Die Abartigkeit irgendwelche Holzstückchen, Knöchelchen und Stoffstücke, anzubeten haben die bis heute nicht abgelegt.
Und, von wegen „Du sollst Dir kein Bild von Gott machen“, zumindest in den katholischen Kirchen findet man massenhaft Bilder und Statuen von Jesus 🙂
Tja, das Leben ist ein Rätsel mit vielen falschen Gassen. Aber es gibt auch die Lösung, weil jedes Rätsel eine Lösung hat. Wir haben noch viel vor uns.
Dann packen wir es mal an 🙂
Noch ein Problem: Es gab 12 Apostel, die jeweils das Leben und den Tod Jesu niederschrieben; es heißt, dass auch Maria u/o Miriam das ebenfalls gemacht haben. Warum bezieht sich das NT nur auf einige wenige Evangelien, die auch noch so schön angenehm für die RKK sind.
Eine Nazipartei verantwortlich für Oradour ,Zyklon B .25 Millionen tote Russen wird , hier und jetzt ,mit einer demokratisch gewählten Partei (32,8%) durch die SPD-Führungsriege (Esken ,Klingbeil ,Steinmeier) gleich gesetzt.
Wo ist die Staatsanwaltschaft , wenn mit der Relativierung des Faschismus ,Politik der übelsten Sorte betrieben wird ?
Muss die Bibel herhalten ,damit ein Schwachkopf Schwachkopf genannt werden darf ?
Sehr geehrter Herr Zorn. Sie sprechen hier von “den Mächtigen”. Dazu kann ich nur schreiben: Respekt bekommt man nicht geschenkt. Respekt muss man sich erarbeiten. Und selbst Menschen, denen ich Respekt zolle, sind nicht unfehlbar. Soll heissen, dass sie am Ende des Tages womöglich überhaupt nicht mit den ihnen erbrachten Respekt umgehen können. Respektiert zu werden bedeutet für mich nämlich zunächst, eine gewisse Bescheidenheit an den Tag zu legen. Etwas, was ich aber zumindest bei manchen Politikern sehr vermisse. Ganz im Gegenteil scheinen sie masslos von sich überzeugt zu sein, was Stil und Charakter sehr deutlich vermissen lässt. Über mir… Mehr
„Der Christ, keck und klug, darf Kaiser und König, Papst und Popen, Tod und Teufel verspotten“ (Martin Luther).
Offenbar hat der gute Luther die aufständischen Bauern nicht zu seinen erlesenen Christen gezählt. Man solle sie wie tollwütige Hunde totschlagen, war sein christlicher Ratschlag.
Die Bauern haben die Fürsten nicht verspottet, sondern mit der Berufung auf Bibelverse die Fürsten gelyncht. Die Bauern waren theologisch dem heutigen IS verwandt. Dagegen hat Luther angekämpft. Luther hat dabei aber m.E. den Fehler gemacht, das berechtigte Anliegen der Bauern hinter deren brutalem polit-theologischen Aufstand zu vernachlässigen.
Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Bauern den Adel und den Klerus zunächst verspottet und ihnen den Gehorsam verweigert haben. Auch dürfte Sie interessieren, dass die Baden-Württembergische Landesausstellung, die sich im nächsten Jahr mit eben jenem Uffrur von 1525 befasst, darin einen ersten Kampf um Menschenrechte, ja sogar eine vordemokratische Bewegung sieht, die maßgeblich von den Lehren Luthers inspiriert gewesen sei. So legt eben jeder nach seinem Gusto aus. Herr Zorn von der EKD, wie es ihm gefällt, das grün regierte Ba-Wü, wie es seiner Regierung gefällt. Erstaunlich ist, dass der Uffrur vom letzten Winter keine derartige Überhöhung… Mehr
Ach Achijah, Gott lässt sich nicht spotten … . In seinem Zorn. Sie sind ein toller Pfarr‘. Mit Ihnen kann man trefflich streiten und wettern – und selig sagen: Ich bin mal Augustiner, mal Franziskaner, mal Paulaner, je nach Kneipe. Ein echter Lutherer eben. Gut, der war Augustiner. Allein aus der Gnade des Herrn Zebaoth. Singe oh Muse den Zorn des Achill … . Wie ich solche Menschen wie Sie liebe, es gibt viel zu wenige davon. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag. (Wir zwei sollten ein Bier machen namens „Hexenhammer“, dann hätten wir die Dominikaner auch im Boot). Soll… Mehr
Allgemein wäre bei manchem Politiker (und auch Politikerin) Sensibilität und Geschäftstüchtigkeit beleuchtenswert. Mit dem Majestätsbeleidigungsparagrafen könnte man z.B. die freie Meinungsäußerung einschränken und gleichzeitig viel Geld verdienen. Man muss nur oft in den Medien etwas sagen, was die Bevölkerung auf die Palme bringt, und schon rollt der Rubel. Die Einnahmen sind dann noch nicht einmal „Nebeneinkünfte“ und müssten somit auch nicht gemeldet werden. Leichter kann man kein Geld verdienen. Ohne Einsatz, ohne Mühe, ohne Aktivität, vom Sofa aus. Genial…..Der Majestätsbeleidigungsparagraph… Wer hatte diese geniale Idee?
Es gibt ihn bereits. Trägt lustigerweise die Nummer 188.
Ich werde mir diese Bibelzitate kopieren und nutzen -Danke
nd
800 Strafanzeigen sind Beweis genug, was für eine Art Profi Habeck ist und bleiben wird. „Der Christ, keck und klug, darf Kaiser und König, Papst und Popen, Tod und Teufel verspotten“ (Martin Luther). Deshalb genau deshalb hat Baerbock beim G 7 Gipfel das Kreuz des Westfälischen Friedens abhängen lassen. Um den Kritikern der Macht keinen Vorschub zu leisten. Flächendeckende Hetze gegen Regierungskritiker ist die Vorstufe des totalitären Staates. Spott alleine genügt nicht mehr um eine totalitäre staatliche Gesinnungsdikatur zu verhindern. Das Klassenziel muss sein das Volk stellt mindestens doppelt so viele Strafanzeigen gegen Habeck wie er gegen das Volk. Her… Mehr
Ach das sind keine beleidigten Leberwürste. Die haben den Paragraphen der Majestätsbeleidigung reaktiviert und verdienen sich damit ein erhebliches Zubrot.
Ein Abgeordneter oder ein Minister, der dort auf 4 Jahre, warum auch immer, werkeln darf, ist keine Majestät sondern ein einfacher Beamter. Und es könnte ihn in seiner Arbeit hindern? Das könnte auch ein großes Glück sein, denn gewählt auf 4 Jahre kann man auch viel Unrecht anstellen.