Blick auf die Stromversorgung: Der Herbst und der „sichere“ Strom

Alle Räder stehen still - zumindest die Wind brauchen. Wenn nicht Kohle und Kernkraft Strom lieferten, sähe es derzeit ganz schlecht aus für die Versorgung in Deutschland. Doch die sollen ja bald wegfallen. Also französischer Atomstrom?

Sehen wir uns wieder einmal an, was jene 30 000 Windräder derzeit tun: nichts. Sie verschandeln die Landschaft, kosten ein Heidengeld und tun – nichts. Sie sollen eigentlich Deutschland mit vermeintlich umweltfreundlichem Strom versorgen. Ausschließlich Windkraft und Photovoltaik. Das ist die Idee.

Ein Blick in den Himmel zeigt: Flaute. Schon tagelang. Eine typische Wettersituation in Herbst und Winter. Hochdrucklage, kaum Luftdruckgegensätze, kaum Wind, Folge: kein Strom von Windrädern. Auch wenn es 60 000 sind. Dagegen viel Nebel, der auch die Solarzellen kaum Strom erzeugen läßt. Lediglich um die Mittagszeit liefern sie Strom, wenn der Hochnebel weg ist. Nachts liefern sie sowie nichts.

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Ein Blick auf den Verlauf von Stromerzeugung und Verbrauch zeigt: Ohne Kohle und Kernkraft ginge nichts. Die Wasserkraft spielt mit etwa vier Prozent Anteil kaum eine Rolle. Die unter horrenden Kosten in Nord- und Ostsee eingepflanzten Windkraftparks lieferten fast keinen Strom. Kunststück, auch dort weht kaum Wind. Die in gelb hervorgehobenen Solaranlagen produzieren um die mittags- und Nachmittagszeit ein wenig Strom. Den Löwenanteil pumpen die konventionellen Kraftwerke in die Netze.

Das Bild belegt eindringlich: Ohne Kohle- und Kernkraftwerke sähe es bereits jetzt dunkel aus in Deutschland. Kernkraftwerke laufen derzeit rund um die Uhr. Doch im Industrieland Baden-Württemberg wird der letzte Block des Kernkraftwerkes Philippsburg am Ende des Jahres abgeschaltet. Das lieferte im ersten Halbjahr gemeinsam mit dem zweiten verbliebenen KKW Neckarwestheim noch die Hälfte des Stromes für Baden-Württemberg, wird aber bereits langsam heruntergefahren. Auf dem Gelände des Kraftwerkes ist bereits eine Baustelle entstanden mit Hallen und Maschinen, die für den Abbau der Blöcke gebraucht werden.

Abrißbagger führen aus, was die Politik will: Die Axt an das Industrieland Baden-Württemberg legen. Wenn die in Philippsburg fertig sind, können sie möglicherweise gleich nach Sindelfingen und Stuttgart rollen. Dort könnten dann die Daimler-Werke reif für die Abrißbirne sein.

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Das letzte KKW in Deutschland soll in drei Jahren abgeschaltet werden und keinen Strom mehr liefern. Woher der dann kommt, weiss niemand. Auch noch so viele Windräder und Photovoltaikanlagen können prinzipiell keine permanente und sichere Stromversorgung aufrechterhalten. Wenn wie auf der Karte zu sehen ist, weitgehend Flaute herrscht und Wolken den Himmel bedecken, gibt es eben auch keinen Strom. Speicher in den benötigen Mengen gibt es ebenfalls nicht.

Stromimporte aus dem Ausland werden einen Teil des Defizits decken. Doch die sind teuer und zeitlich begrenzt, denn das Ausland ist nicht in der Lage, eine Grundversorgung für Deutschland mit zu übernehmen.

Frankreich hat wohl mit Blick auf deutschen Irrsinn den Bau von fünf oder sechs neuen Kernkraftwerken angekündigt. Doch das ist erst eine Ankündigung, bis die Strom liefern könnten, gehen viele Jahre ins Land.

Da passt die Entscheidung aus Berlin gut, das Klimagesetzpaket zu verabschieden, eine CO2-Steuer zu erheben, die Kohlekraftwerke abzuschalten und private Ölheizungen abzuschaffen. Damit wird übrigens auch großenteils die Fernwärmeversorgung gekappt. Frieren für die Klimawende.

Das Gute an der Flaute: Der Rotmilan kann sich derzeit freuen. Er wird eher nicht von Windradflügeln erschlagen.

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Kommentare ( 111 )

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Th. Radl
4 Jahre her

Ich weiß es, ich weiß es!!! Die Große 99-%-Vorsitzende der zukünftigen Regierungs- und Kanzlerix-Partei!!! Und der Tschem, der alte Schwabe. Und da sich das Wetter gerade wandelt, trotz der Erderwärmung, die das Leben auf der Erde in 4 Milliarden Jahren unmöglich machen wird, werde ich das Eis nehmen, das es gerade draußen gratis gibt! Auf nix kann man sich verlassen! Nicht mal auf den Klimawandel! Obwohl die Greta-Jünger soooooo sehr an ihn glauben, wird’s draußen kalt! Aber vermutlich ist das nur so eine Fake-News, rechte AfD-Propaganda! Dazu muss ich heute wohl mal den Wetterbericht im ZDF ansehen – hoffentlich fallen… Mehr

Detlev Schmidet
4 Jahre her

Wer weiß. Frankreich wird dann vielleicht dereinst ein ganz tolles Druckmittel in der Hinterhand haben. Macht Deutschland nicht mit beim finanzieren der Französischen EU-Superstaat Fantasien kann man immer noch die Energielieferungen aussetzen. Ist das jetzt schon eine Verschwörungstheorie? Vermutlich schon. Egal. Lieber einmal zu viel laut nachgedacht als durch Denkverbote ohne Radar auf Sicht in Richtung Eisberg wie Merkel das mit unserem Land gemacht hat.

mlw_reloaded
4 Jahre her

Frankreich wird uns kaum helfen können, wenn es erstmal richtig kalt wird. Dann brauchen die ihren Strom selbst. Januar 2017 beispielsweise wurde es richtig knapp. Die anderen Länder um uns herum sind einfach zu klein um nenneswert auszuhelfen.

Was passieren wird? Kohlekraftwerke die abgeschaltet werden, werden garnicht abgeschaltet, sondern als Reserve umetikettiert. Hat nur Nachteile, außer eben den Etikettenschwindel.

SeiDuSelbst
4 Jahre her

Die Grünen dürfen niemals an die Macht kommen. Ich kenne jemanden der hängt an Schulden Zettel auf mit alternativen Informationsquellen wie Tichy oder never forget Niki, Peter Weber, statt Rezo und Mey. Man sollte auf deren Portalen auch die Alternativen angeben….

non sequitur
4 Jahre her

Si vis pacem, para bellum.

non sequitur
4 Jahre her

Ich wünsche dieser vollidiotischen Energiewende von ganzem Herzen mitten im Januar einen wenigstens einwöchigen Blackout, dass den Politikdarstellern im wahrsten Wortsinn der Arsch auf Grundeis geht!

AnSi
4 Jahre her

Man möchte es eigentlich nicht mehr lesen, weil man als normal gebildeter Mensch schon weiß, dass diese Energiewende krachend scheitert. Wer quält sich schon gern selbst? Wir rennen alle sehenden Auges in den Untergang und freuen uns dabei, dass wir, NUR WIR ALLEIN, die Welt retten. Hurra, die Welt geht unter! Es ist so beklo**t! Wenn man durch D fährt als steuerzahlender Michel und dann die vielen hässlichen Spargel sieht, die sich NICHT drehen, dann kann man nur zweifeln. Im Radio tönen sie, wie toll E-Autos doch sind und werben für einen Karren. der schon 395 km am Stück schafft.… Mehr

Sagen was ist
4 Jahre her

Voll auf die Nase

gefallen sind der zuständige Minister und damit diese (bald komplett zu erneuernde) Regierung mit dem hypertroph diletierenden Versuch durch das EEG Energie „erneuerbar“ zu machen.

Das wird auch diesen Kobolden nie gelingen.

Da sei und bleibt die Physik vor.

Ökonomisch wie ökologisch ein HYPER GAU (G emeingefährlich A usgeführter U nsinn).

Und handeln sie auch wahnwitzig – so hat diese Politik doch Methode.

Karl Napf
4 Jahre her

Aber wir sind seitens des Umweltministeriums wissenstechnisch auf der sicheren Seite, denn 600.000.000 Euro fuer Berater muessen ja fuer irgendwas gut sein.

Ich dachte Lobbyisten seien das Problem – die haben aber immerhin noch umsonst gearbeitet um uns zu verarschen. Die neue Garde an Beratern macht das jetzt aber und will fett bezahlt werden.

Tolle Wurst.

Andreas Koch
4 Jahre her

Am 29.10.2019 lieferten Sonne und Wind zusammen 0,9% des durchschnittlichen täglichen Strombedarfs in D (14.000 MWh von 1.528.767 MWh, https://www.windjournal.de/erneuerbare-energie/aktuelle_einspeiseleistung_wind_und_solar_energie). 99,1% mussten aus Atom- und fossilen Brennstoffen kommen, bzw. zugekauft werden.