Die Angst vor der Klimakatastrophe zieht nicht mehr, in der Folge schwächeln die Umfragewerte der Grünen. Also versuchen sie im Bundestag die große Dürre zu beschwören - eine Stunde vorher setzt in Berlin der große Regen ein.

“Am 30. Mai ist der Weltuntergang – wir leben nicht mehr lang”. So haben “Die Lustigen Jungs” schon 1954 gesungen. Es hat also eine gewisse Tradition in Deutschland, den anstehenden Sommer als das nahende Ende der Welt zu beschwören. Und wenn schon nicht den Weltuntergang dann doch den “Höllensommer” des Jahrhunderts oder Jahrtausends. Den hat der TV-Madenexperte Mark Benecke schon kommen gesehen und Karl Lauterbach (SPD) hat den Kampf gegen den Hitzetod sogar zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit als Gesundheitsminister gemacht. In der Hoffnung, dass es eine Art Corona 2.0 für ihn wird.
Allerdings hatte Lauterbach Pech. Während er das Land vor dem Hitzetod retten wollte, brachten die Sommer vor allem Regen und kühle Luft mit sich. So bleibt von Lauterbach nicht in Erinnerung, wie die Temperaturskala in die Höhe schnellte – dafür aber die Höhe der Kassenbeiträge. Dieser Tage könnten die Grünen einen Höllensommer des Jahrtausends ebenfalls ganz gut gebrauchen. Seitdem der Klimanotstand kaum noch einen nervös macht, geht es mit den Umfragewerten der Klimanotstandspartei bergab. Und so richten sich denn ihre Blicke gen Himmel. Immerhin verspricht T-Online: “Der Jahrhundertsommer ist im Anmarsch.” Doch der alte Schwung ist hin. Wer schonmal vergeblich auf den Höllensommer gewartet hat, für den ist ein Jahrhundertsommer kaum noch prickelnd.
Im Bundestag versuchen die Grünen wieder in den alten Untergangs-Groove zu kommen. Auf die Tagesordnung setzen sie daher die Aktuelle Stunde: “Dürre in Deutschland – Bedrohung für Mensch, Wirtschaft und Natur nicht aussitzen”. Da ist er wieder dieser Sound von 70 Prozent Weltuntergang, 40 Prozent moralinsaurem Gehabe und 20 Prozent fehlendem Verständnis für Grundrechenarten. Für 13.40 Uhr steht die Große Dürre auf der Tagesordnung. Um 12.15 Uhr zieht der Regen auf. Um 12.21 Uhr öffnet sich im Regierungsviertel der erste Regenschirm. Um 12.30 Uhr hämmern die Regentropfen förmlich auf den Boden. Wettergott Petrus hat Humor. Er kann kein Grüner sein.
Um im nassen Berlin die große Dürre zu beschwören, müssen sich die Grünen auf die Kraft ihrer Worte verlassen. Doch was das betrifft, herrscht tatsächlich gerade Trockenzeit. Julia Verlinden trägt das Thema in der Aktuellen Stunde vor: “Meine Damen und Herren, es regnet zu wenig”, beginnt sie ihre Rede. Während rund um den Reichstag die Regenschirme aufgespannt sind. Die Welt außerhalb des Plenarsaals ist kein freundlicher Platz für Grüne.
Die Klimakrise sei ein Risiko für Wohlstandsverlust, führt Verlinden weiter aus. Anders als ihr ehemaliger Wirtschaftsminister Robert Habeck. Der war kein Risiko für den deutschen Wohlstand. Der war eine Garantie dafür, dass es mit besagtem Wohlstand bergab ging. Im dritten Jahr in Folge schrumpft die deutsche Wirtschaft. Das hat in der Geschichte der Bundesrepublik keiner seiner Vorgänger geschafft. Würden nicht die erneuerbaren Energien konsequent ausgebaut, drohe dieser Wohlstandsverlust, meint Verlinden. Dass genau dieser Ausbau, wie ihn Habeck betrieben hat, die Strompreise in die Höhe getrieben und damit Wohlstand vernichtet hat… Nun ja, die Grünen und die Grundrechenarten.
Wie auch immer. Die Aktuelle Stunde hat begonnen. Ein Ziel haben die Grünen erreicht. Der Klimaschutz ist mal wieder Thema im Bundestag. Gut, nur am Freitagnachmittag. Da kriegt es kaum einer mit. Aber egal. Denn was sollen die Abgeordneten um die Uhrzeit schon anderes machen, als über die Dürre zu diskutieren? Schließlich regnet es draußen heftig. Die Regenschirme sind aufgespannt und die Radfahrer haben die Ponchos übergezogen.
Es ist eher die zweite Reihe, die zu Wort kommt. Klaus Mack etwa. Der sagt: “Klimaschutz braucht Tempo, aber nicht auf Kosten der Akzeptanz.” Was übersetzt so viel heißt wie: Als Christdemokrat bin ich ein Grüner mit Wirtschaftshintergrund. Da mache die Regierung zwar auch ein Heizungsgesetz, aber das sei nicht so schlimm für den Bürger… Wobei sein Parteichef und Kanzler Friedrich Merz in seinen ehrlichen Stunden zugibt, dass er den Bürgern die Gasheizung zwar nicht verbieten will – aber so teuer machen, dass der Bürger meint, freiwillig auf die Gasheizung zu verzichten.
Ingo Hahn (AfD) weist die Grünen darauf hin, dass ihnen das Wetter es nie recht machen könne. Entweder regnet es, dann beklagten sie Extremniederschlag. Oder es sei trocken, dann herrsche Dürre. Und wenn sich das permanent abwechsele, dann ignorierten die Grünen das. Denn das Wetter habe sich dem Narrativ der Grünen anzupassen. Wobei die Christdemokraten mittlerweile genauso gut darin seien, das Wetter zu politisieren und Hysterie zu verbreiten – anstatt, das Land auf die Folgen von Wetterereignissen vorzubereiten. Etwa auf Hochwasser.
Für die Regierung spricht Umweltminister Carsten Schneider (SPD). Deutschland drohe dieses Jahr ein weiteres Dürrejahr, sagt Schneider. Gut. Die letzten zwei Jahre seien regenreich gewesen. Schon. Das räumt Schneider durchaus ein. Aber der Mann ist Minister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Wenn da die Dürre kein großes Problem wäre, bloß weil es gerade draußen regnet und auch in den letzten zwei Jahren reichlich nass war, dann wäre Schneider in erster Linie für die nukleare Sicherheit zuständig. In einem Land, das aus der Atomkraft ausgestiegen ist. Damit wäre Schneider im Kabinett fast so unwichtig, als wenn er Raumfahrtministerin wäre.
Also beschwört Schneider die Gefahr der Dürre, in der Hoffnung auf eigene Bedeutung. Zusammen mit den Grünen, weil die an ein Comeback in den Umfragen über den Klimaschutz hoffen. Und mit dem Staatsfernsehen, das seine Wetterkarten mittlerweile schon bei Temperaturen um 20 Grad Celsius in bedrohlich roten Farben gestaltet. Irgendwann kommt der Höllensommer und danach sicher auch der Weltuntergang. Nur sollten die letzten Worte nicht den Panikmachern sondern den Lustigen Jungs überlassen sein: “Am 30. Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht, wir leben nicht mehr lang. Doch keiner weiß in welchem Jahr. Und das ist wunderbar.”
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Klimawandel ist der unique selling point der Grünen also ihr Markenzeichen. Ohne das sind die ganzen schönen Pöstchen perdu. Also muß das auf Teufel komm raus hochgekocht werden. Ich bin zur Zeit in Istrien und wir hatten die ganze Woche viel Regen und es war kalt. Die Pflanzen, die ich mitgebracht habe, sind alle gut angegangen.
Es ist zu trocken. Im Februar, März, April und im Mai hat es zu wenig geregnet. Ich kann die im letzten Herbst gepflanzten Obstbäume schon wieder wöchentlich gießen und hab schon wieder extremen Blattlausbefall…Einmal Regen verringert nicht das Defizit von 3,5 Monaten. Vielleicht auch mal mit Landwirten sprechen. die Bodenfeuchte für Getreide und Mais ist viel zu gering. Das ändert sich auch nicht durch einmal Regen, wenn es in den kommenden Wochen 25-28 Grad gibt, und ein Großteil davon wieder verdunstet. Der einzige Vorteil war bisher, dass es in den Nächten unter 10 Grad und an den Tagen unter 20… Mehr
Trockenperioden treten regional auf und nicht wie von den Grünen postuliert im ganzen Land. Im Südwesten steht alles in saftigem Grün. Es war bisher ein schöner Monat, nicht zu heiß, nicht zu trocken. Seit gestern hat es moderat abgekühlt und nach dem Landregen, strömt es jetzt. Die erste Grasmahd war letzte Woche, wäre das Grün nicht vorher so schön gewachsen, dann hätte die nicht stattgefunden. Wesentlich interessanter wäre es, sich anzuschauen, ob sich regionalen Trockenzonen mit dem Vorhandensein von Windkraftanlagen im Umfeld korrelieren!
Habe heute in der Kälte und bei strömendem Regen einen Waldspaziergang gemacht. Da ist jetzt ganz neu ein rotes Schild angebracht: „Achtung, Waldbrandgefahr!“😂😂😂
Das Klimanarrativ soll weiter in die Köpfe der Bürger gehämmert werden. Und da die meisten Menschen inzwischen gehirnmäßig nur noch auf System 1 (Michael Nehls) laufen, wird es möglicherweise sogar klappen.
„Der Glaube“ ist die Religion der Grünen und Linken. Und seit Corona auch der CDU und SPD.
Mit „Wissen“ wollen diese Parteien nichts zu tun haben. Denn Wissen, zerstört Ihre Ideologie, Ihr Dogma.
Und nun denkt Mal jeder für sich darüber nach, wie viele Bürger in diesem Land dem Glauben folgen, und wie viele dem Wissen. Mein Eindruck, wer etwas weiß, ist ein Nazi, zumindest aber ein rechtsextremer, ein Lügner oder Verschwörungstheoretiker, sowie ein Hetzer und Rassist. Habe ich ein Argument der Glaubensbekenner vergessen?
Vielleicht könnte man auch singen: „Deutschland ist ein Irrenhaus und Berlin ist die Zentrale.“ Wenn man über Jahrzehnte von der Realität widerlegt wird – denn „Klima“ haben wir ja seit den 90ern. Dann kann man doch irgendwann mal seine Erzählung ändern. Gibt es keinen Riesenkometen, der direkt auf die Erde zusteuert und den man bekämpfen kann? Also beispielsweise durch Sitzblockaden? Das grüne Kernthema war früher tatsächlich die Umwelt im Sinne des Naturschutzes und das war und ist wichtig und ebenso der Tierschutz. Aber mit dem Wunsch nach Weltherrschaft durch vermeintliche Verhinderung und Management einer Katastrophe, die niemals kommen wird, ist… Mehr
„Damit wäre Schneider im Kabinett fast so unwichtig, als wenn er Raumfahrtministerin wäre.“
Uiuiui – ich hoffe, der Bademantel liegt griffbereit, Herr Thurnes:
Das könnte als falsches „gegendere“ aufgefasst werden!
Die Klimakatastrophe der grünen kann man jeden einzelnen Tag erkennen (wenn man denn wirklich will!), wenn man sich bei 13-17°C und Niederschlag im Mai den Arsch abfriert. Zwischendurch eine Woche angenehm fällt da nicht weiter ins Gewicht. Und natürlich ändert sich das Klima auf der Welt, denn wir befinden uns immer noch in der Abtau-Phase der letzten kleinen Eiszeit. Für mich persönlich geht die Abtau-Phase viel zu langsam, ich würde einen rasanteren Klimawandel bevorzugen. Im Norden ist das Wetter gruselig – hier kann man nur arbeiten. Leben kann man meist, zumindest ein halbes Jahr lang, immer nur drinnen. Darum haben… Mehr
Liebe Mitleser, gucken Sie sich mal die Dürre-Rede von Manuel Krauthausen an. Der junge Mann ist 33 Jahre alt, gelernter Schornsteinfeger, ganz neu von der AfD im Bundestag. Klasse Typ, witzig, kompetent. Macht richtig gute Laune. Solche Menschen machen mir Hoffnung, daß sich eines Tages doch noch Vernunft Bahn bricht.
Tja – wenn die große Dürre kommt, sollten die Grünen sich mal eine neue wissenschaftliche Untersuchung zur Antarktis reinziehen: Die Pinguine sorgen mit ihrem Kot dafür, dass es Schnee gibt. Denn vom Vogelkot steigen Aerosole auf, die in der sauberen Luft der Antarktis die notwendigen Kondensationspunkte bilden, damit sich Niederschlag bilden kann (Hinweis: Dies ist keine Satire, sondern lässt sich in einschlägigen Wissenschaftspublikationen nachlesen). Was die logische Frage aufwirft, ob die Luft in Deutschland einfach zu sauber ist, damit sich Niederschlag bilden kann. Was wiederum zur Folge haben könnte, dass die Grünen bald die FFP *)-Bewegung gründen. *) = FFP… Mehr
So weit waren wir.
Vor grün.
Was mit grün kommt – man weiß es seit der Ahrflut.