Ryanair hat keine Chance im Rechtsstreit gegen die Trans-Community

Ryanair gibt nach: Außergerichtlich einigt sich die Fluggesellschaft mit einer Trans-Person, die zuvor Klage wegen Diskriminierung erhoben hat. Das Ergebnis dieser Einigung betrifft nun jeden, der mit Ryanair in den Urlaub fliegen will.

picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
René_ Rain Hornstein beim Prozess vor dem Landgericht Berlin II, 19.03.2025

Wer demnächst mit Ryanair fliegen möchte, kann sich bei der Buchung über eine weitere Wahlmöglichkeit freuen: Niemand braucht sich bei dieser Fluggesellschaft nun mehr entscheiden, ob sein Geschlecht männlich oder weiblich ist. Das wäre ja auch eine unzumutbare Entscheidung. Neben den Anredeoptionen „Mann“, „Frau“ und „Fräulein“ führt Ryanair nun „Mx (Mixter)“ ein. Diese neutrale Anrede wird teilweise im englischen Sprachraum für nicht-binäre Personen als Anrede verwendet. Und nun halt auch im Regenbogen-Deutschland.

Damit gibt Ryanair außergerichtlich einer Klage nach. Der Kläger war „René_ Rain Hornstein“, eine trans-Person, die sich weder als männlich noch als weiblich identifizieren will. Das berichtet die „TIN-Rechtshilfe“, die „Mixter“ Hornstein gemeinsam mit dem Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung e.V. (BUG) bei der Klage Rechtsbeistand geleistet hat. Im Herbst 2021 wollte diese Person ein Flugticket von der Regenbogenhauptstadt Berlin zu den Kanarischen Inseln buchen. Aber um den Kauf abzuschließen, hätte sie sich entscheiden müssen, ob „männlich“ oder „weiblich“. Daraufhin forderte „Mixter Hornstein“, dass Ryanair eine „diskriminierungsfreie Ansprache“ einführt. Darauf ging die irische Fluggesellschaft zunächst nicht ein. Also eröffnete der Mixter eine Klage im Rahmen des „Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes“.

Am 19. März dieses Jahres haben die beiden Parteien dann mündlich verhandelt. Im April ist Ryanair dann außergerichtlich auf die Klägerseite zugegangen und am 2. Mai hat man sich geeinigt. Ryanair erklärte sich bereit, die Buchungsmaske anzupassen. Am vergangenen Montag hat die Fluggesellschaft dann „Mx (Mixter)“ als Anrede eingeführt. Für die begleitende Anwältin Friederike Boll ist das ein Sieg: „Nicht-binäre Menschen müssen sich nun bei Ryanair nicht mehr durch fehlende Auswahloptionen beim Ticket-Kauf zur Lüge und Verleugnung über ihr Geschlecht zwingen lassen.“

In dieser Siegesstimmung werden weitere Forderungen der trans-Community laut: Der „Bundesverband Trans*“ verlangt zum Beispiel, dass auf Bundesebene ein Verbandsklagerecht eingeführt wird, damit solche Verfahren in Zukunft auch stellvertretend geführt werden können. Es sei ein unzumutbarer Aufwand für eine Einzelperson, findet der Verband.

Der Kläger „Mixter Hornstein“ fordert, dass sich andere Unternehmen an Ryanair ein Beispiel nehmen. Aber ob das wirklich ein Sieg für Mixter Hornstein ist? Wäre Ryanair standhaft geblieben und hätte ein gerichtliches Urteil abgewartet, hätte die trans-Person sicherlich eine nette Entschädigung erhalten. Das hätte sich geeignet, um das Flugticket zu den Kanaren zu refinanzieren, das sich „Mixter Hornstein“ sicherlich trotz der fehlenden nicht-binären Anrede gekauft hat. Immerhin musste die Deutsche Bahn in einem ähnlichen Verfahren einem Kläger eine Entschädigungssumme von 1.000 Euro zahlen. Und wurde vom Oberlandesgericht Frankfurt trotzdem verpflichtet, eine weitere Anredeoption einzuführen. Die Deutsche Bahn wehrte sich und legte Beschwerde beim Bundesgerichtshof ein. Aber der Bundesgerichtshof wies diese im Herbst 2024 als „unbegründet“ zurück.

Diesen aussichtslosen Kampf wollte sich Ryanair offenbar nicht antun und gab der Klage lieber direkt nach. Es stellt sich die Frage, wie viele Restaurants und Hotels auf den Kanaren „Mixter Hornbach“ wegen Diskriminierung angeklagt hat. Denn dort ist das Gendern noch nicht so verbreitet wie im Regenbogen-Deutschland. Auf Fuerteventura nennen sich die Einheimischen beispielsweise „Majoreros“ – verwenden für den Plural also nur die männliche Form. So ist es im Spanischen üblich.


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Kommentare ( 132 )

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132 Comments
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Rainer Schweitzer
1 Monat her

„…mit dem Ergebnis, dass sich der Kläger am Ende „Mixter“ nennen darf…“

Nein, das ist m.E. nur ein „Nebenkriegsschauplatz“. Das eigentliche Ergebnis ist, daß der Typ ein paar Tausen € reicher ist. Denn glauben Sie nicht, daß Ryanair hier ohne „Schmerzensgeldzahlung“ davon gekommen wäre!
Ich halte den Typen für einen miesen, kleinen Abstauber.

Last edited 1 Monat her by Rainer Schweitzer
gewitter
1 Monat her

Ich befürworte eine weitere Bezeichnung: LIK
Loch im Kopf. Da dürfte sich eine große Teilmenge mit identifizieren können.

Tomas Kuttich
1 Monat her

Ich muss Sie enttäuschen, diesen Gendermurks gibt es in fast allen Ländern auf der Erde…

Tomas Kuttich
1 Monat her

Eine andere Ansprache als Herr oder Frau kennt die deutsche Sprache gar nicht. Das Gericht hätte der Klage von derdiedas also nicht ststtgeben können. Ach, ich vergaß: Die deutsche Sprache kennt noch das Fäulein…

Guzzi_Cali_2
1 Monat her

Ich sehe mich langsam aber sicher in der gewiß unschönen Auffassung, daß man diese „Non-Binären“ hassen muß, weil man sie auch als Meinungs-Terroristen bezeichnen könnte. Was muß man sich von einer Gruppe bieten lassen, die vermutlich deutlich unter 1% der Bevölkerung ausmacht und von denen nochmal ein erklecklicher Anteil gar nicht wirklich binär ist, sondern sich irgendwas einbildet. Minderheitenschutz ist sicher Teil einer echten Demokratie, aber solange diese Minderheiten weder körperlich, noch irgendwie sonst drangsaliert werden, gilt dieser m.E. nach nicht. Nur die Tatsache, daß DIE sich nicht entsprechend ihrer eigenen Auffassung gewürdigt sehen, bedeutet nicht, daß die Gesellschaft deren… Mehr

Reinhard Peda
1 Monat her

Buchung bei Ryanair:
Wie möchten sie Angesprochen werden?
Leider können wir Ihnen keinen Flug anbieten.
Problem gelöst!
Genderleute, jetzt aber ran an die Minusbewertung von meinem Kommentar.

MalerKoeln2
1 Monat her

Der organisierte Wahnsinn des NATO-Marxismus. In China und Russland gibt es sowas nicht, die wissen wieso.

Zack
1 Monat her

ZITAT : „… Nicht-binäre Menschen müssen sich nun bei Ryanair nicht mehr durch fehlende Auswahloptionen beim Ticket-Kauf zur Lüge und Verleugnung über ihr Geschlecht zwingen lassen… .“ langsam aber sicher wird mir von diesen wenigen, aber unglaublich penetranten, Gestalten übel! Die tun sich keinen Gefallen damit überall und bei jeder Gelegenheit auf ihr ach so tolles „nicht binär“ sein hinzuweisen denn mittlerweile sehen viele „normale“ Menschen die Sache ganz genau so wie ich! Sie nerven, sind laut, sehen größtenteils grauenvoll aus und machen meinen Kindern Angst! Die vielen tausend Jahre davor mussten sie ja auch damit klarkommen und haben es… Mehr

Juergen2
1 Monat her

Wenn ich mir den Mixter so ansehe, muss ich mich wohl selbst mal auf Transheit prüfen lassen.

WGreuer
1 Monat her

Willkommen im beste Deutschland aller Zeiten, aus dem Globalisten, die kontrollierten „Qualitätsmedien“ und linksgrüne Ideologen eine Freiluft-Irrenanstalt gemacht haben.