EU-Staaten billigen Verordnung gegen Entwaldung

Wird sich die „Bekämpfung von Entwaldung“ auch erstrecken gegen die großflächige und nur gegen aufwendigste Renaturierungskosten heilbare Entwaldung durch die massenhafte Betonierung von Waldboden für riesige Windräder und Zugangswege?

dts

Den Schlüsselsatz zur „Verordnung zur Bekämpfung von Entwaldung“ der EU liefert in der folgenden dts-Meldung nicht die EU, sondern die Deutsche Umwelthilfe (Hervorhebung von mir): „Damit aus dem Gesetz kein zahnloser Papiertiger wird, muss die Bundesregierung jetzt sicherstellen, dass die Verordnung mit ausreichend Personal und vor allem Priorität durchgesetzt wird.“

Zur erneuten Vermehrung von Bürokraten auf Nettosteuerzahlerkosten habe ich zwei Fragen:

1. Welche Summen wird die EU selbst und/oder die Bundesregierung welchen „NGOs“ – nicht zuletzt der Deutschen Umwelthilfe (DUH) – für „ausreichend Personal“ zuwenden, um „die illegale und legale Entwaldung“ zu bekämpfen/einzudämmen?

2. Wird sich die „Bekämpfung von Entwaldung“ auch erstrecken gegen die großflächige und nur gegen aufwendigste und langfristigste Renaturierungskosten heilbare Entwaldung durch die massenhafte Betonierung von riesigen Waldflächen für riesige Windräder und bodenversiegelnde Zugangswege?

Die dts-Meldung: Der Rat der Europäischen Union hat am Dienstag eine Verordnung zur Bekämpfung von Entwaldung angenommen. Demnach dürfen Unternehmen Produkte künftig nur dann in der EU verkaufen, wenn die entsprechenden Lieferanten eine sogenannte Sorgfaltserklärung abgegeben haben. So soll das Risiko verringert werden, dass der Verbrauch und Handel der EU mit bestimmten Rohstoffen und Erzeugnissen zur Entwaldung und zur weiteren Verschlechterung der Waldökosysteme beiträgt.

Die Verordnung muss zur Umsetzung noch in nationales Recht umgewandelt werden. Das EU-Parlament hatte 2022 die EU-Kommission dazu aufgefordert, eine Verordnung gegen Entwaldung vorzulegen. Im Kommissionsvorschlag war der Entwaldungsschutz für Einfuhren von Rindern, Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja und Holz, aber auch für daraus gewonnene Produkte wie Leder, Schokolade und Möbel vorgesehen.

Nach den Verhandlungen von Parlament und Mitgliedsstaaten über den Vorschlag waren die Vorschriften auch auf Kautschuk, Holzkohle, Druckerzeugnisse und einige Palmölderivate ausgeweitet worden. Aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) markiert die Entscheidung des EU-Rats einen „historischen Tag“ für den internationalen Wald- und Klimaschutz. Noch immer gingen „mehr als 16 Prozent der Entwaldung in den Tropen auf unseren Konsum in der EU zurück“, sagte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. Unternehmen müssten nun mit dazu beitragen, dass die illegale und legale Entwaldung weltweit eingedämmt werde.

„Zudem müssen sie sich an die geltenden nationalen Land-, Arbeits- und Menschenrechte halten und die Rohstoffe bis zur Anbaufläche zurückverfolgen können“, so Müller-Kranner. „Damit aus dem Gesetz kein zahnloser Papiertiger wird, muss die Bundesregierung jetzt sicherstellen, dass die Verordnung mit ausreichend Personal und vor allem Priorität durchgesetzt wird.“

Fehler wie bei der Umsetzung der EU-Holzhandelsverordnung dürften sich nicht wiederholen und Rohstoffe mit Entwaldungsrisiko nicht über Umwege doch in den Ladenregalen landen. „Wir fordern Bundesminister Cem Özdemir deshalb auf, für ausreichend risikobasierte Kontrollen und wirksame Sanktionen zu sorgen. Nur dann kann die Verordnung ihre Wirkung entfalten und können Produkte aus Entwaldung und Landraub effektiv aus den Lieferketten der Unternehmen ausgeschlossen werden“, so der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe.

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Kommentare ( 12 )

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Timur Andre
11 Monate her

Weder der Euro, noch die EU werden dieses Jahrzehnt bestehen. Das Chaos nehme ich in Kauf, nur sollten wir nicht gleich wieder diese Fehler machen. Nord und Süd (Frankreich et al) passen nicht zusammen. Zusammenarbeit ja, aber keine gemeinsamen Institutionen.

JamesBond
11 Monate her

Der Borkenkäfer lacht sich krank über Brüssel und im übrigen wächst danach endlich wieder ein naturnaher Wald nach – außer in NRW, da wollen die Grünen von und zus diese Flächen mit Industriewindrädern zupflastern, nix mit Wald, nur Beton, da lacht auch der Steinpilz nicht mehr!

Roland Mueller
11 Monate her

Soweit mir bekannt ist, erfolgt die Entwaldung in der EU entweder durch Vogelschredder oder durch Brandstiftung. Dagegen helfen Verordnungen aus Brüssel nicht.

horrex
11 Monate her

Eine Unmenge von Leuten scheinen immer noch nicht verstanden zu haben, dass all die Knüppel (Komplexitäten) die jedweglicher „Wirtschaft“ zwischen die Beine geworfen werden in allererster Linie dazu führen dass sich die Preise am Ladentisch erhöhen. – Was dann und ganz natürlich Anlass ist. über „pöse“ Gewinne zu lästern. Was auch Viele nicht – und zwar überhaupt nicht – stört, dass sie SELBST im Kleinen aber milliardenfach permanent ihre „privaten“ Gewinne gar eifrigst optimieren. – Die Bibel redet bei „sowas“ von Blindheit oder vom „Balken und Splitter im Auge“ oder auch mal vom „Pharisäer“. Aber das ist schon wieder ein… Mehr

littlepaullittle
11 Monate her

Ich befuerchte, Herr Goergen, Ihre zweite Frage ist in jedem Fall rhetorischer Natur und wird mit „Nein“ beantwortet. Da ein Schutz nur fuer „Rinder, Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja und Holz, aber auch für daraus gewonnene Produkte wie Leder, Schokolade und Möbel“ vorgesehen ist, evtl auch auf „Kautschuk, Holzkohle, Druckerzeugnisse und einige Palmölderivate“. Nicht fuer Vogelschredder. Der Schutz des Waldes ist sekundaer. Die wirtschaftlichen Interessen der suedamerikanischen und suedostasiatischen Laender muessen abgewuergt werden. Diese Laender werden im Gegenzug Lithium, seltene Erden und andere Wertgegenstaende fuer Europa unerschwinglich machen. Aber wahrscheinlich will man seitens der EU nur abtruennigen Laendern (Brasilien spurt nicht… Mehr

horrex
11 Monate her
Antworten an  littlepaullittle

Ihre „Erkenntnis in Ehren. Erklären sie das aber bitte nicht mir, sondern mal all den Gerechtigkeits- und Klima-Besoffenen „Haltung“ vor sich her tragenden in Regierung, NGOs und Beauftragten für … die sich – warum auch immer – vorgenommen zu haben scheinen dieses Land vor die Wand zu fahren.

Andreas aus E.
11 Monate her

Das kann man sich gar nicht ausdenken – da trat mal eine Partei unter dem „Label feministisch Ökopax“ an, und ausgerechnet die Partei ist es heute, welche Waldvernichtung forciert, frauenverachtenden Migrationsimport fördert, für Kriegswaffenexport in Kriegsgebiet plädiert.

Hätte man derlei vor zehn Jahren noch im Rahmen eines dystopischen Romans einem Lektor vorgelegt, wäre man mit nassem Lappen aus den Verlagsräumen geprügelt worden, zu schwachsinnig, zu irrsinnig, zu unglaubwürdig.

Heute ist das leider bittere Realität.

StefanB
11 Monate her

Wir brauchen für jeden Wald und jedes Wäldchen einen Entwaldungsbeauftragten. Gut, eigentlich ist dafür ja der ordinäre Förster zuständig. Aber im (Öko-) Sozialismus geht’s nun mal absolut nur mit „noch mehr Personal“. Das hat schon in den vergangenen Sozialismus-Versuchen immer so gut geklappt, dass sie allesamt gescheitert sind.

horrex
11 Monate her
Antworten an  StefanB

Klae: Mit „Personal“ schafft man ABHÄNGIGE.
Zumindest aber Leute die den Mund halten.
Siehe die heutigen Berichte über den von Selenski eingesetzten obersten Richter der das Programm hatte gegen Korruption vor zu gehen. Wir sind auf dem Wege exakt in solch eine „Gesellschaft“.
Wie heißt es so treffend: Ohne Recht ist alles ein Nichts!

Teiresias
11 Monate her

Mein erster Gedanke, wenn ich „EU“ und „neue Verordnung“ lese, ist, was wohl der WIRKLICHE Grund für den Unsinn ist.
In diesem Fall neige ich zu der Unterstellung, daß es sich um einen Teil des Kreuzzugs gegen kleinere und mittelständige Unternehmen handelt, die den Aufwand nicht in dem Maße leisten können wie Grossunternehmen.
Typisch EU: Umverteilung von unten nach oben per Ökovorwand.

Klaus Kabel
11 Monate her

Dieser ganze Windradblödsinn ist auf dem Mist der Grünen Sekte gewachsen. Da der Nutzen der Windräder und Solarflächen mehr als umstritten ist und auch hier nur Gefälligkrits-„Experten“ zu Wort kommen, müsste eigentlich, neben der EU Verordnung auch der Paragraph 330 StGB zum Tragen kommen der ein besondern schweren Fall gegen die Umwelt unter Strafe stellt: Besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat (1) 1In besonders schweren Fällen wird eine vorsätzliche Tat nach den §§ 324 bis 329 mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. 2 ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter 1.ein Gewässer,… Mehr

Last edited 11 Monate her by Klaus Kabel
Waldorf
11 Monate her

Ein Zettelchen mehr für die Bürokratie, welches Importeure beibringen müssen. Glaubt jemand wirklich daran, dass irgendein Importeur dann alle Zulieferer besucht und sich selbst vor Ort einen Eindruck verschafft, was wo wie produziert wurde und ob das irgendwelchen drolligen Ideen von brüsseler Bürokraten oder hiesigen NGO-Aktivisten entspricht? Es steht eher zu erwarten, dass diese Verordnung nur dazu führten wird, dass zahllose EU-Mitarbeiter und NGO-Aktivisten um die Welt reisen/fliegen können und werden, um sich „vor Ort“ mal umzusehen und um dann alles „ganz schrecklich“ zu finden. Dann werden wieder lustige Erklärungen gepinselt, tiefgängige Rundschreiben an Verbände der Importeure Versand und ein… Mehr