Gewaltsamer Tod von Niklas P. : Die Trauer kommt an zweiter Stelle

Bei der Trauerfeier für den nur 17 Jahre alt gewordenen Niklas P. in Bad Godesberg zeigte sich wiedermal das hässliche Gesicht dessen, was „Kampf gegen Rechts“ genannt wird. Die Gegendemonstranten demonstrierten nicht gegen die Täter, sondern gegen diejenigen, die den Mord an Niklas P. instrumentalisieren könnten.

Der Linksradikalismus oder Linksfanatismus ist in weiten Teilen etabliert und agiert weniger als Klassenfighter denn als Antirassismus-Fighter. Das ist modern und das läuft auch parallel zu dem Geschäft der Gender-Fighter. Die Evidenzen des „biologischen Geschlechtes“ oder der „Hautfarbe“, einem Lieblingsthema der Antirassismus-Fighter, werden von den Ideologen der Lager offenbar als so störend empfunden, dass sie zu dem Diktat gekommen sind, dass es ein biologisches Geschlecht oder eine Hautfarbe nicht gibt und dass derjenige, der derlei sieht, im Prinzip bereits einen rassistischen Blick, gleichsam eine rassistischbgetrübte Brille auf der Nase hat.

Der Fall Niklas P. ist vorallem ein Fall der noch unbekannten Täter

Zuwiderhandlungen gegen die „Lehre“ werden gesellschaftlich geächtet. Wie immer in der Politik gilt auch im Fall Niklas P., der ja vor allem ein Casus der noch unbekannten Täter ist, dass es auf den übergeordneten Zusammenhang ankommt. Der brutal und scheinbar vollkommen sinnlos herbei geführte Tod von Niklas P. wurde direkt nach seinem Tod, zu einem Casus der gewerbsmäßig tätig werdenden Gegendemo-Einheit „Bonn stellt sich quer“.

Am vergangenen Samstag kam es so in Bonn, auch am Tatort, anlässlich der öffentlichen Trauerfeier für Niklas P. zum Showdown.

Der Tod von Niklas P. wurde sogleich unter dem Deckmantel „Gegendemonstration“ von den Antirassismus-Fightern instrumentalisiert, die, wie immer in solchen Fällen ihre „Legitimation“ gleich mit herausschreien, dass sie den Rassismus bekämpfen müssten. Es müsste ein Zeichen gesetzt werden gegen die Rechten, die den Mord an Niklas in Bezug zu einem vermuteten migrantischen Hintergrund der Täter setzten und damit ihrem Rassismus frönten.

Noch bevor also ein Grüppchen von ca. 30 und 50 Dügida-Pegida-Bogida-Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie „Stoppt die Gewalt“, so auch der Name der Gruppierung, oder „Blutopfer Niklas“ oder „Gewalt an Deutschen durch vermutlich Ausländer“ hochhalten und ihre schon länger angemeldete Demonstration durchführen konnten, den Fall Niklas aufnehmen und zur Trauerfeier für Niklas dazustoßen konnten, hatte das Bündnis „Bonn stellt sich quer“ die Reaktion antizipiert und ihre Gegendemo professionell ins Werk gesetzt.

Die Trauer um den Tod eines noch sehr jungen Mannes wurde also heldenhaft von den Flatrate-Rassismus-Fightern, unterstützt von Kirchen, Gewerkschaften, der Politik und dem Oberbürgermeister von Bonn und jedem, der sich noch persönlich ins rechte – linke – Licht rücken möchte, zur Anprangerung rechter Instrumentalisierer umfunktioniert.

Die Trauer kam an zweiter Stelle …

Die Trauer wurde an die zweite Stelle verwiesen. Dieses Phänomen ist zur trostlose gefühlskalten und grausamen Routine geworden:

Nach den islamistischen Anschläge auf dem Flughafen Brüssel kurz vor Ostern war es dem flächendeckenden Kampfbündnis gegen rechts, das organisatorisch nicht einmal existiert, das oberste Anliegen, einer rechten Instrumentalisierung zuvor zu kommen. Das gleiche war nach den islamistischen Anschlägen im November und im Januar 2015 in Paris der Fall, nach dem Motto: Die islamistischen Terroristen seien schlimm, die Opfer seien beklagenswert und verdienten höchst selbstverständlich unser aller Mitgefühl, aber Pegida, so stand es teilweise wörtlich in den Medien, sei die größere Gefahr für den Bestand Europas als der Terror.

Auf eine geradezu perverse Art tobte sich der politisch korrekte Mainstream aus, als dem zu Tode gebrachten Daniel S. die letzte Ehre streitig gemacht wurde, weil der Kampf gegen Rechts Vorfahrt hätte.

Als noch niemand die Täter von Godesberg oder deren „Hintergrund“ kennt, vermuten aber alle, die eigentlich Trauernden, die Polizei, die Medien, die Anti-Rassismus-Fighter und die Dügida-Pegida-Bogida-Anhänger unter Führung einer unlängst zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe wegen Volksverhetzung Verurteilten, dass es sich bei den Tätern um junge Männer mit ausländischem Hintergrund handelt.

Migrantenkriminalität ist so ziemlich das einzige in Deutschland, wo alles, was nicht niet-und nagelfest ist, wissenschaftlich untersucht wird, was von der Wissenschaft gemieden wird, wie der Teufel das Weihwasser. Migrantenkriminalität gibt es nicht. So die Botschaft. Sollte es sie geben, darf es sie nicht geben. Benannt werden darf sie ohnehin nicht.

Die Dinge liegen einfach: Wenn ein Deutscher mit deutschem Hintergrund einen Menschen mit ausländischem Hintergrund umbringt, dann wird die Trauer um den Verlust eines Menschen zum bloßen politisch korrekten Theater, der eigentliche Gegenstand ist das antirassistischen Toben gegen den rassistischen Täter, dessen Tat durch sein rassistisches Deutschtum zum doppelten Verbrechen wird: Das übertönt makabrerweise geradezu volksfestartig die Trauer um den zu Tode gekommenen Menschen.

Hat das Opfer dagegen einen deutschen Hintergrund und der Täter könnte einen migrantischen Hintergrund haben, wird ebenfalls, wie im Fall Niklas P. ein Rassismus-Getöse angestimmt, allerdings mit umgekehrtem Vorzeichen. Die Dinge haben sich so eng verwoben, verfestigt und verkrustet, dass die Perversität des öffentlichen Geschehens vollständig überdeckt wird und gar nicht mehr auffällt.

Jetzt wird der Polizei vorgeworfen, dass sie zu Fahndungszwecken das Merkmal der braunen Hautfarbe von zwei Tätern überhaupt veröffentlicht hat. Selbst die Fahndung soll also verunmöglichst oder qualitativ erschwert werden, wenn es um einen migrantischen Täter geht?

Die Gegendemonstration „Bonn stellt sich quer“, demonstriert in eingefahrener Routine nicht für die Aufklärung der Tat, kämpft nicht für Niklas P. und nicht gegen die Täter, sondern instrumentalisiert den Gewalttod des jungen Mannes für ihren selbsterteilten Auftrag des Kreuzzugs gegen rechts.

Wer will schon Rassismus haben?

Mit der modern gewordenen Formulierung, dass der Rassismus bis weit in die Mitte der Gesellschaft reiche, ist erst einmal klargestellt, dass die Linksfaschisten die einzig verbliebenen Nicht-Rassisten und gleichzeitig heldenhaften Antirassismus-Fighter wären. Die gigantische Anti-Rassismus-Industrie, die sich an den öffentlichen und privaten Geldtöpfen satt saugt, hat sich in dem Mantra Rassismus, Rassismus, Rassismus und im Wort Rassismus selbst so verheddert, zugleich aber auch recht bequem und gemütlich eingerichtet, dass nur noch ein inhalsloser Rassismusreflex übrig geblieben zu sein scheint.

Was haben denn die Täter von Bad Godesberg nun in ihrem akzentfreien Deutsch gesagt? Wissen die Behörden das? Wissen die Medien das? Ist es „inunopportun“ die Worte zu veröffentlichen?

Es gibt weltweit eine überbordende Christenverfolgung. Es gibt weltweit ethnische Verfolgung in einem schlimmen Ausmaß. Die Religion des Islam gewinnt weltweit und auch im Westen politisch an Bedeutung. Der Hintergrund der Antirassismus-Fighterei ist vor allem einem wenig glaubhaften, aber hochgespielten Kampf gegen Islamophobie oder Islamfeindlichkeit gewidmet. Religiös motivierte Straftaten haben sehr oft auch eine rassistische Komponente. Darüber regen sich viele Menschen auf und manche auch ihrerseits in einer rassistischen Form.

Die Realitäten auf den Kopf stellen, das geht nicht und die Kirche im Dorf lassen, das ist immer ein guter Rat. Die Augen davor zu verschließen, dass es auch migrantische Straftäter gibt, die religiöse oder auch rassistische „Argumente“ für sich in Anspruch nehmen, ist unübersehbar. Deshalb ist die Einseitigkeit der höchst unglaubwürdigen Antirassismus-Fighterei, die durchaus ein rassistisches Element in gegenläufiger Richtung enthält, nicht hinnehmbar.

Menschen mit migrantischem Hintergrund bilden vielerorts in der Gesellschaft, die in Parallelstrukturen zerfällt, die Mehrheit und keineswegs die Minderheit und geben dort de facto den Ton an, was sonst?

Die Vereinfachung und die rassistisch aufgeladene Hochrechnung und Verallgemeinerung, wie sie in der neu erfundenen Figur des gefährlichen weißen Mannes, der vor einigen Jahren in den Diskurs implementiert wurde, zum Ausdruck kommen, haben eine rassistische, in dem Fall Anti-weißer-Mann-Komponente. Das wäre dann der Anti-weißer-Mann-Rassismus, des sich persönlich zum besseren weißen Mann erklärenden weißen Mannes.

Es zeigt sich auch im Fall Niklas P., dass es einer modernen Gesellschaft schlecht bekommen kann, wenn die Normgebung allzu sehr subkulturellen Strukturen und privaten Akteuren überlassen wird, auch solchen mit öffentlichen Ämtern.

Der Gesetzgeber, das Bundesverfassungsgericht, der Bundespräsident und die Bundesregierung sind gefragt. Was ist Rassismus überhaupt? Gibt es legitime Gruppenbildung oder ist jede Gruppenbildung Rassismus, von dem niemand genau weiß, was Rassismus ist?

Wer und welche Gruppe ist besonders rassistisch? Und last but not least, welchen Einfluss auf den öffentlichen Diskurs hat das Versagen der Kanzlerpartei, die vom türkischen Völkermord gegen die Armenier lange Zeit eisenhart nichts hören wollte. All diese Fragen sind zu beantworten, wenn man den entgleisten Kampf gegen Rechts zurechtrücken will.

Niemand Vernünftiges kann rechte oder linke Entgleisungen wollen. Dass der Linksextremismus Teil des Establishments bis in die Staatsspitze hinein im Kampf gegen rechts geworden ist, darin liegt eine der wesentlichen Ursachen für das Aus-dem-Ruderlaufen des Kampfes gegen rechts, wie es jetzt in Bad Godesberg wieder einmal in menschlich erschütternder Weise vorgeführt wurde.

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