Unter Trumps Ägide soll ein gewaltiges KI-Jointventure in Texas entstehen. Doch Elon Musk glaubt nicht daran. Er traut dem OpenAI-Chef schon lange nicht mehr. Mehrere Klagen laufen gegen das vorgebliche Non-Profit-Unternehmen, darunter eine von der „New York Times“.

Es könnte ein Projekt werden, das vor allem die Europäer das Fürchten lehrt. Aber nun sorgt es außerdem für den ersten – kleinen, großen? – Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk. Ein Jointventure diverser Unternehmen soll die US-Dominanz in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) sichern. Es geht um Neuland im besten Sinne, und daher wohl auch fraglos umstritten. Elon Musk, der sonst das Ohr des neuen US-Präsidenten hat. behauptet derweil in einem spitzen Tweet, dass die zu beteiligenden Unternehmen das Geld gar nicht hätten.
Das neugegründete Unternehmen „The Stargate Project“ will in den kommenden vier Jahren 500 Milliarden Dollar ausgeben, um die Rechenkapazitäten für die beteiligte Firma OpenAI zu bauen. Beteiligt sind daneben auch bekannte Branchengrößen wie Nvidia, Oracle und Microsoft, und gebaut werden soll zunächst in Texas, dann vielleicht auch an anderen Standorten. OpenAI, einst von Musk mitbegründet, hat die bislang bekannteste KI-Anwendung ChatGTP entwickelt. Musk trennte sich vor einigen Jahren von dem Unternehmen, wie es scheint, nicht im Guten, und hat inzwischen mit Grok einen Konkurrenten erschaffen.
Nun war Musks früherer Kompagnon und heute alleiniger CEO von OpenAI, Sam Altman, eigentlich nie ein Trump-Unterstützer. Aber auch Altman hat in den letzten Tagen – wie manch anderer – eine bemerkenswerte Kehrtwende vollzogen. In einem Tweet auf X schrieb er: „Wenn ich den Präsidenten in letzter Zeit genauer beobachte, hat sich meine Perspektive auf ihn wirklich verändert (ich wünschte, ich hätte selbst mehr nachgedacht). Ich werde nicht in allem mit ihm übereinstimmen, aber ich denke, er wird in vielerlei Hinsicht unglaublich gut für das Land sein!“
Es scheint eine wirklich damaszenische Wende – vom Saulus zum Paulus – gewesen zu sein. Denn Musk kramte ältere Tweets hervor, in denen Altman die Nicht-Wiederwahl Trumps im Jahr 2020 noch nachträglich abfeierte. Die Sache ist also alles andere als durchsichtig.
Die edlen Motive des OpenAI-Chefs
Erst im März hatte Musk Klage gegen Altman eingelegt, weil der den Gründungsvertrag verletzt habe. Denn OpenAI war 2015 als gemeinnütziges Unternehmen „zum Nutzen der Menschheit“ gegründet worden. Der Name OpenAI war Programm und wäre es nicht mehr, wenn Programmierer heute keinen Einblick mehr in den Quellcode erlangen können. Doch im Jahr 2019 soll aus dem Open-Source-Non-Profit- ein Closed-Source-Profit-Unternehmen geworden sein, sagt Musk.
So konnte OpenAI anscheinend Investorengelder in Milliardenhöhe sammeln, darunter auch von Microsoft. Sam Altman sagte noch 2023 bei einer Befragung im Kongress, dass sein Gehalt kaum seine Krankenversicherung abdecke: „Ich tue das, weil ich es liebe.“ Wenn es sich hier aber wirklich um ein Liebhabermodell handelt, dann stellt sich in der Tat die Frage, woher die 500 Milliarden Dollar für die Rechenzentren in der Wüste von Texas kommen sollen.
Musk hält daran fest, dass die halbe Billion, von der das Weiße Haus unter Trump spricht, auch mit den vier anderen Partnern nicht stemmbar sei. Gesichert seien bisher nur „deutlich unter zehn Milliarden“ – also ein Fünfzigstel der genannten Summe. Altman erwiderte unter Musks Tweet, dass der X-Eigner wohl selbst wisse, dass dies falsch ist, und setzte in eigener Bissigkeit fort, wie es sie vielleicht nur auf der Free-Speech-Plattform X in extenso gibt: „Aber mir ist klar, dass das, was für das Land gut ist, nicht immer gut für deine Unternehmen ist.“ Derweil gab Microsoft-Chef Satya Nadella bekannt, dass das Unternehmen 80 Milliarden Dollar bereitstellen werde. Das ist vielleicht die eigentliche Nachricht, dass es machtvolle Spieler im Hintergrund gibt, die das Projekt wollen.
Heilungschancen „in beispiellosem Tempo“
Übrigens ist auch in der Ankündigung des „Stargate Project“ erneut vom „Nutzen der ganzen Menschheit“ die Rede, ja von der „Erhebung der Menschheit“ – ein seltsam aufgeladenes Vokabular, das an Musks visionären Stil erinnert, aber zugleich in eine ganz andere Richtung zu gehen scheint. Denn an Musks Visionen ist, bei aller Verrücktheit, eigentlich alles praktisch und konkret. Hier klingt das anders, verschwommen, ins Ungefähre gehend.
Trump-Sprecherin Karoline Leavitt sagte: „Das amerikanische Volk sollte Präsident Trump und diesen Unternehmenschefs glauben.“ Und in der Tat wird es wohl am wenigsten am Geld scheitern. Das Weiße Haus sieht 100.000 Arbeitsplätze durch das Stargate Project am Horizont. In einer Pressekonferenz wurde auch Sam Altman konkreter und versprach – ganz im Trump-Stil des ungebremsten Superlativs – die Heilung von Krankheiten „in einem beispiellosen Tempo“, erst werde man diesen Krebs und jenen heilen, dann Herzkrankheiten in einem „überaus schnellen Tempo“. Man werde noch sehr staunen, so Altman.
Zugleich ist OpenAI auch mit Rüstungsfirmen und so indirekt mit dem US-Verteidigungsministerium ins Geschäft gekommen. Voraus ging dem die Abkehr von einer weiteren OpenAI-internen Regel, wonach die eigenen Modelle nicht für „Armee und Krieg“ genutzt werden sollten. Das ist nun Schnee von gestern, und keiner weiß, was es bedeuten könnte. So deutet sich an, dass Altman vermutlich schon länger einen Schritt an die Seite der US-Administration vorbereitet hatte. Trump nahm dieses Investitionsprogramm gerne mit, ohne es näher zu betrachten oder in Frage zu stellen.
Die Klage der „New York Times“
Übrigens hat auch die New York Times Klage gegen OpenAI eingelegt. ChatGTP soll zu einem Großteil mit Artikeln der heute woken Traditionszeitung gefüttert worden sein, ohne dafür allerdings Tantiemen an die „graue Lady“ zu zahlen. Hier geht es also um eine vielfache Verletzung des Urheberrechts.
Elon Musk hat im Gespräch mit Tucker Carlson gesagt, er traue Sam Altman nicht und wolle nicht, dass die „machtvollste KI-Technologie“ sich in den Händen einer solchen Person befindet. Ist das mehr als persönlicher Antagonismus? Die Offenheit, mit der Musk seine Vorwürfe publik macht, scheint dagegen zu sprechen.
Zugleich gibt es Gerüchte über einen veritablen Kriminalfall gegen OpenAI, wonach das Unternehmen verschiedene „Verbrechen“ begangen habe. Ein Mitarbeiter, Whistleblower und geschützter Zeuge soll so zu Tode gekommen sein. Auch ein Selbstmord des jungen Mannes wird freilich diskutiert. Seine Aussage hatte die Klage der New York Times zur Folge. Schon ist die Rede von „KI-Kriegen“ – allerdings mit echten Toten.
Die EU erwartet ihre neue Ohrfeige
Was machen diese neuesten Entwicklungen nun mit der Beziehung zwischen Trump und Musk, zwischen POTUS und „First Buddy“? Derzeit sieht es nach einem klassischen Sturm im Wasserglas aus. Die Geschäftsgrundlage der beiden Männer scheint noch nicht berührt zu sein: Trump macht Amerika wieder großartig und schafft vor allem jede Menge Arbeitsplätze (vielleicht ja auch mit Microsoft-Geld und KI-Rechenleistung) – Musk hilft, indem er überflüssige Regierungsstellen und Ausgabenposten zusammenstreicht.
Es zeigt sich aber, dass in Washington immer schon einer da war, wenn ein neuer Präsident ins Amt kommt. Die manchmal undurchsichtigen Geschäfte dieser „Eingeborenen der Macht“ werden gratis zum Amtsantritt mitgeliefert. Wahr ist in jedem Fall, dass Elon Musk sich in diesem Fall für das Poltern entschieden hat. Wie der neue US-Präsident das aufnimmt, bleibt abwarten.
Eins ist aber sicher: Während in den USA eine Konkurrenz zwischen OpenAI, Grok und vielleicht noch ganz anderen entbrannt ist, ist die EU damit beschäftigt, „KI sicherer und vertrauenswürdiger zu machen, und auf die Risiken zu bekämpfen, die sich aus ihrem Missbrauch ergeben“. So heißt es in Ursula von der Leyens Programm für die Zeit bis 2029. Erst der folgende Satz heißt, dass man sich nun auch bemühen wolle, führend in der neuen Technologie zu werden. Und auch hier ist die Rede von der „neuen, maßgeschneiderten Supercomputerkapazität“ für KI, die UvdL schon in ihren ersten 100 Tagen bereitstellen will. Natürlich ohne Zahlenangabe, weder in Bytes noch Euro, aber „maßgeschneidert“ soll sie sein, was in der EU aber oft zu eng bedeutet, weil man mehr Angst als Zuversicht vor neuen Dingen hat. Kundige Beobachter bleiben dabei: Trumps Initiative, wenn sie denn fruchtet, wäre eine „Ohrfeige“ ins Gesicht der EU-Gewaltigen und ihrer KI-Strategie (soweit wirklich vorhanden).
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500.000 $ möchte Trump in KI investieren….Oracle´s Larry Allison möchte eine programmierbare mRna Impfung gegen Krebs, welche individuell auf jede Person angepasst wird, mittels KI. Die neuen Fabriken für die sog. Krebs-Impfung stehen bei National Resillance bereit…Chris Darby ist dort „Global Head of Venture Investments Cerberus Capital Management“…und woher kommt dieser Herr Darby? Er kam 2023 nach einer 17-jährigen Amtszeit als Präsident und CEO von In-Q-Tel, der unabhängigen strategischen Investmentfirma, die die Missionen der CIA (Central Intelligence Agency) und der breiteren Intelligence Community unterstützt. Microsoft ist schon länger dran programmierbare mRNA zu entwickeln….und wo war neulich Bill Gates? 3h bei… Mehr
Robert W. Malone hat letzte Woche einen guten Artikel über die Profitinteressen der „Stargate“ Firmen geschrieben, die Hybris und Unwissen der potentiellen Finanziers (gemeint war u.a. Trump) ausnutzen, um mit unrealistischen Versprechen (sein Beispiel: mRNA Impfungen besiegen Krebs) Unmengen an Geld zu kassieren, das dem Staat an anderer Stelle für drängende gesellschaftliche Aufgaben fehlt.
Ab dem 2.2.25 gilt der EU Artificial Intelligence Act, daraus Artikel 4:
Das wird sicherlich lustig…
Das von Musk ein direkter Konkurrent für seine eigenen hochfliegenden Pläne nicht mit einem Blumenstrauß begrüßt wird, sollte ja nun wirklich kein Erstaunen hervorrufen.
Sarah Knafo, EU-Parlamentarierin der französischen rechten Reconquete und übrigens mit ihrem Lebenspartner Eric Zemmour zur Vereidigung Trumps eingeladen, hat am 4. Dezember im Parlament einen brillianten Beitrag hierzu verfaßt. Sie hätte sich gefreut, dass das Parlament sich nun endlich mit AI befasst, nur um später erkennen zu müssen, dass es nur um die Auswirkungen von AI auf die Geschlechtergerechtigkeit ginge.
Die USA erfinden, China kopiert, die EU reguliert, meinte sie.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
https://www.youtube.com/watch?v=Ua_qxRZMO74
Die Zuversicht, die man in Amerika verbreitet, ist richtig ansteckend. Dagegen hat man in Deutschland nicht mehr zu bieten, als bald die 40.000 Windmühle bei Flaute einzuweihen und will, dass bis 2040 die Bahn wieder pünktlich fährt.
So ist es!!!
Verzagtheit, Zukunftsängst plus Regulationswut contra Aufbruchstimmung.
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Die Menschheit säße – ohne Feuer – noch in Höhlen, wenn sie sich im Lauf ihrer Evolution all zu vielen „negativen Emotionen a la Grün“ hingegeben hätte.
Am Ende siegt immer der mutige der Zukunft zugewandte über den Verzagten.
Auch wenn es früher gelegentlich Jahrzehnte, gar Jahrhunderte, dauerte bis der letzte indoktrinierte D… erkannte, dass Galileo recht hatte. –
Von solchen Meldungen darf man sich nicht täuschen lassen – das ist Geplänkel von den Beteiligten um ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzubekommen. An der Geschichte wird 10% wahr sein – die Details interessieren nicht. Wenn man ein Projekt in dieser Größenordnung aufsetzt kann und darf es nicht aus einem Stück bestehen. Dann wollen sie ja auch Geld von privaten Investoren und die wollen Rendite sehen. Es ändert aber nichts an der Tatsache: die USA setzen eine groß angelegte AI Infrastruktur auf – wo sie als Spinne im Netz sitzen werden. Daten kommen herein, Entscheidungen gehen heraus. Ob dann… Mehr