US-Bundesrichterin kippt Maskenpflicht im Personenverkehr

Zuletzt hatte die amerikanischen CDC die Maskenpflicht in Zügen, Flugzeugen etc. noch verlängert. Ein Bundesgericht im US-Bundesstaat Florida hat diese Regelung nun gekippt: Die Behörde habe ihre Befugnisse überschritten, urteilt man dort.

IMAGO/Zuma Wire

Ein amerikanisches Bundesgericht hat die Maskenpflicht in Transportmitteln wie Bussen, Zügen und Flugzeugen gekippt. Eine entsprechende Verordnung der amerikanischen „Centres for Disease Control“ (CDC) sei ab sofort bis auf weiteres ungültig, bestätigte auch die Bundesregierung in Washington. Ein Regierungsbeamter erklärte: „Die Behörden prüfen die Entscheidung und erwägen mögliche weitere Schritte.“ Vorerst werde die „Transport Security Agency“ (TSA) die Maskenpflicht jedoch nicht mehr durchsetzen. Bundesrichterin Kathryn Kimball Mizelle aus Florida erklärte, das Mandat sei rechtswidrig, weil es die gesetzlichen Befugnisse der CDC überschreite und seine Umsetzung gegen das Verwaltungsrecht verstoße. Ihre Interpretation des Gesetzes gilt als kontrovers.

US-Präsident Joe Biden hatte die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln kurz nach seinem Amtsantritt im Januar 2021 angestoßen. Die Gesundheitsbehörde CDC verfügte einige Tage später, dass in Flugzeugen, Schiffen, Fähren, Zügen, U-Bahnen, Bussen, Taxis und ähnlichen Verkehrsmitteln Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Die Pflicht gilt auch in Flughäfen, Bahnhöfen und Häfen.
Die Regelung wurde mehrfach verlängert, zuletzt bis Anfang Mai. In den vergangenen Monaten gab es zunehmend Widerstand, auch von Fluggesellschaften. Diese erklärten nun bereits, dass das Tragen von Masken auf ihren Flügen optional sei. Auch die amerikanische Bahngesellschaft AMTRAK bestätigte das. Das Weiße Haus nannte die Gerichtsentscheidung „enttäuschend“ und kündigte an, gemeinsam mit dem Justizministerium eine Antwort formulieren zu wollen. Bidens Sprecherin Jen Psaki rief die Bürger dazu auf, in Transportmitteln weiterhin freiwillig Maske zu tragen.

Es ist das erste mal, dass eine Klage gegen die Maskenpflicht in dieser Form in den USA erfolg hat. Ähnliche Klagen wurden von diversen Gerichten, Berufungsgerichten und sogar durch das US Supreme Court abgelehnt. Bundesrichterin Mizelle, deren Ernennung im Jahr 2020 großen Widerstand bei US-Demokraten hervorrief, prüfte jedoch auch die Pflicht in der Sache und nicht nur, wie bisher die anderen Gerichte, die Art und Weise der Verordnung.

Das CDC hatte die Maskenpflicht in öffentlichen Transportmitteln zuletzt bis Mai verlängert. Begründet hatte man den Schritt mit Sorge um neue Coronavirus-Varianten.

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