Der Chat-Skandal um die Angriffspläne der US-Luftstreitkräfte auf die Houthi-Rebellen fliegt der US-Regierung um die Ohren: Jetzt wurde aufgedeckt, dass Verteidigungsminister Pete Hegseth die Geheimpläne mit seiner Ehefrau und seinem Bruder geteilt hat.

Der Skandal um die Weitergabe vertraulicher Informationen innerhalb der US-Regierung weitet sich aus: Nach dem bereits bekannten Vorfall um einen versehentlich in eine Chat-Gruppe aufgenommenen Journalisten gerät nun US-Verteidigungsminister Pete Hegseth selbst ins Zentrum neuer Enthüllungen.
Laut einem aktuellen Bericht der New York Times soll Hegseth geheime militärische Details über den US-geführten Luftangriff auf die Houthi-Miliz im Jemen über den Messenger-Dienst Signal an enge Vertraute weitergeleitet haben – darunter sei auch seine Ehefrau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt.
Die brisanten Inhalte seien in einem Chat mit dem Titel „Defense | Team Huddle“ geteilt worden, den Hegseth offenbar selbst eingerichtet habe. Dem Bericht zufolge nutzte der Minister dafür sein privates Mobiltelefon, nicht das dienstlich gesicherte Gerät.
Ehefrau und Anwalt in der Chatgruppe
In der Gruppe sollen sich insgesamt ein Dutzend Personen befunden haben – allesamt aus Hegseths persönlichem oder beruflichem Umfeld. Neben seiner Ehefrau Jennifer, einer früheren Fox-News-Produzentin, waren auch sein Bruder sowie sein Anwalt, die beide laut Medienberichten im Pentagon beschäftigt sind, Teil des Kreises.
Besonders brisant: Die in der Gruppe verbreiteten Informationen sollen nahezu identisch mit jenen sein, die vergangene Woche durch das Magazin The Atlantic öffentlich gemacht wurden. Zusätzlich seien in der privaten Chatgruppe konkrete Zeitpläne für die Luftangriffe gegen die vom Iran unterstützte Houthi-Miliz enthalten gewesen, wie sich aus Aussagen von vier anonymen Quellen ergeben soll.
Die US-Regierung hatte zuletzt mehrfach betont, dass nationale Sicherheitsinteressen kompromisslos geschützt werden müssten. Ein offizielles Statement des Verteidigungsministeriums zu den neuen Vorwürfen liegt bislang nicht vor. Auch die US-Außenbehörde äußerte sich auf Nachfrage nicht.
Der Vorfall reiht sich in eine Serie von Indiskretionen, die innerhalb kurzer Zeit publik wurden und das Vertrauen in die Vertraulichkeit von Regierungsprozessen erschüttern. Bereits zuvor hatte der republikanische Abgeordnete Mike Waltz wegen der Weitergabe sensibler Informationen für Unruhe gesorgt.
Die US-Behörden prüfen nun, ob es sich bei Hegseths Verhalten um einen möglichen Verstoß gegen Geheimschutzbestimmungen handelt. Sollte sich dies bestätigen, drohen dem Minister nicht nur politische Konsequenzen, sondern auch rechtliche Folgen.
Die US-Luftstreitkräfte fliegen seit März gezielte Luftschläge gegen Stellungen der Huthis im Jemen, nachdem die Miliz wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen hatte. Die militärische Operation wurde als Teil einer internationalen Koalition durchgeführt und war mit erheblicher Geheimhaltung geplant worden.
Ob Hegseth trotz der Vorwürfe im Amt bleiben kann, ist derzeit ungewiss. Eine Untersuchung durch den Kongress scheint wahrscheinlich.
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Hegseth hat die US-Army von DEI befreit – und das scheint nicht nur bei der NYT auf wenig Gegenliebe zu stoßen. Mit offenem Visier ist der Administration nicht beizukommen – also versucht man es so. Außerdem hat er denen, die sich nicht injizieren lassen wollten, die Tür wieder geöffnet: @USArmy Soldiers who were separated due to COVID vaccine refusal, you’re welcome to return. You can still #BeAllYouCanBe (with backpay!) Watch this space for details. In the meantime – hit the gym!“ https://x.com/USArmy/status/1890485839177605325 Pete Hegseth hat zudem das Ding mit dem Klima für die Army wohl bereits außer Kraft gesetzt: https://x.com/WallStreetMav/status/1899418776300605756… Mehr
In dem Fall erweist sich, dass Dilettanten in Ministerämtern schädlich sind, egal ob woke oder konservativ. Offenbar nimmt die Zahl der Menschen, die außer einer politischen Überzeugung ein Mindestmaß an handwerklicher Qualifikation für die Ausübung hoher Staatsämter aufweisen, in erschreckendem Maß ab. Diesseits wie jenseits des Atlantik.
Ich werde nicht müde es zu schreiben:
Bei Verschlusssachen und insbesondere bei Top Secret Geschichten geht nur Schreibmaschine. Digital ist absolut undicht. In jede Richtung.
Wer weiß, was hier im Hintergrund wirklich läuft und wie brenzlig das ist, der wird mich sofort bestätigen, dass es so nicht weiter geht.
Der ganze Überwachungswahn seit 9/11 macht Politiker und das gemeine Volk nicht sicherer, sondern angreifbarer. Viel angreifbarer.
Und das wohl mit Absicht, denn da fließt viel Geld im Hintergrund in unsere eigenen Sicherheitsstrukturen. Aber leider aus dem Ausland. Mit dem zu erwartenden Ergebnis…
Hier die Replik: Pete Hegseth shuts down the fake news media: „What a big surprise that a bunch of leakers get fired and suddenly a bunch of hit pieces come out from the same media that peddled the Russia hoax.“ „This is what the media does. They take anonymous sources from disgruntled former employees, and then they try to slash and burn people and ruin their reputations. Not going to work with me.“ „We’re changing the Defense Department, putting the Pentagon back in the hands of warfighters — and anonymous smears from disgruntled former employees on old news doesn’t matter.“… Mehr