„Get woke, go broke“: Umstrittener Disney-CEO durch seinen Vorgänger abgelöst

Eine als belastet geltende Amtszeit geht zu Ende: Disney trennt sich von Bob Chapek und holt seinen früheren Chef Bob Iger zurück. Unter Chapek hatte sich der Unterhaltungsriese zum Fackelträger der woken Bewegung stilisiert – und mit dem eigenen Streaming-Dienst allein im letzten Quartal Milliardenverluste eingefahren.

Bob Chapek (li.) und Bog Iger (re.), alter und neuer CEO von Walt Disney (Bild vom 1.10.20219

Der Disney-Konzern holt den 71-jährigen Bob Iger auf seinen alten Posten zurück. Er löst den 62-jährigen Bob Chapek ab, der erst im Februar 2020 die Unternehmensleitung übernommen hatte. Allerdings verblieb Iger als Executive Chairman noch bis Ende 2021, um Chapek als Nachfolger aufzubauen und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Dieser Versuch gilt nun als gescheitert.

In den letzten Wochen habe sich, ausgehend von höherrangigen Führungskräften von Walt Disney, eine regelrechte Rebellion gegen Chapek gebildet, die nun in seiner Entlassung gipfelte und zum Rückruf Igers ins Amt führte. Dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf Informationen aus dem Unternehmen.

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„Wir danken Bob Chapek für seine langjährigen Verdienste um Disney. Dazu gehört auch, dass er das Unternehmen durch die beispiellosen Herausforderungen der Pandemie geführt hat“, so die Disney-Vorsitzende Susan Arnold in einer Erklärung.

Die Disney-Aktie ist im letzten Jahr inmitten einer ohnehin angeschlageneren Wirtschaft um über 40 Prozent abgestürzt. Die große Misere des Unternehmens wurde und wird auf eine Reihe von Fehlentscheidungen zurückgeführt, die dazu geführt haben, dass eine jahrzehntelange traditionelle und familienorientierte Kundschaft verprellt wurde.

Disney lieferte sich hierbei auch einen erbitterten Streit mit Floridas Gouverneur Ron DeSantis zu einem Gesetz, das öffentlichen Schulen verbietet, Kinder unter der vierten Klasse über sexuelle Orientierung und radikale Gendertheorie zu unterrichten. Die Disney Company fiel dabei auch in Eigenproduktionen mit einem neuen woken Kurs auf.

Ebenfalls vorangegangen war die Ergebnisveröffentlichung des börsennotierten Unternehmens Disney am 8. November, bei der Bob Chapek berichtete, dass das Streaming-Geschäft des Unternehmens alleine im letzten Quartal einen Verlust von 1,5 Milliarden Dollar eingefahren habe. Drei Tage später wurde den Mitarbeitern per Email einen Stellenabbau angekündigt: „Wir werden harte und unbequeme Entscheidungen treffen müssen.“

Der Vorstand teilte mit, dass Iger „in der einzigartigen Lage sei, das Unternehmen durch diese entscheidende Phase zu führen“ und fügte hinzu, dass er „den tiefen Respekt des Disney-Führungsteams genießt, mit dem er bis zu seinem Ausscheiden als Executive Chairman vor 11 Monaten eng zusammengearbeitet hat“. Nach seinem Ausscheiden gab Chapek keinen Kommentar ab.

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Bob Iger kündigte seine Rückkehr in einer E-Mail an die Disney-Mitarbeiter an: „Liebe Mitarbeiter und Mitglieder der Belegschaft“, schrieb er in einer E-Mail, „ich schreibe Ihnen heute Abend mit einem unglaublichen Gefühl der Dankbarkeit und Demut – und, wie ich zugeben muss, auch mit einem gewissen Erstaunen – und teile Ihnen mit, dass ich als Chief Executive Officer zu The Walt Disney Company zurückkehre.“ Weiter: „Ich weiß, dass dieses Unternehmen in den letzten drei Jahren so viel von Ihnen verlangt hat, und diese Zeiten bleiben sicherlich sehr herausfordernd, aber wie Sie mich schon oft haben sagen hören, bin ich ein Optimist.“

Bob Chapek sollte das Unternehmen Disney stabilisieren, nachdem dieses während der COVID-Pandemie, als auch Freizeitparks geschlossen wurden, Milliardenverluste erlitten hatte. Als Chapek jedoch Forderungen der Mitarbeiter nachgab, sich einem Gesetz in Florida zu widersetzen, das fälschlicherweise als „Don’t Say Gay“-Gesetz bezeichnet wurde, beendete der dortige Gouverneur Ron DeSantis langjährige und lukrative Steuervergünstigungen für die umfangreichen Aktivitäten des Unternehmens in Florida.

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Im März veröffentlichte Chris Rufo (Manhattan Institute) Videos eines Treffens von Disney-Mitarbeitern. Dabei wurde das Gesetz diskutiert, das offiziell als „Florida Parental Rights in Education Bill“ bekannt ist, sowie Disneys Förderung einer radikalen Gender-Ideologie und anderer progressiver Ideen zur Sexualität.

Laut dem von Rufo beschafften Filmmaterial sagte eine leitende Produzentin, dass sie ihre „gar nicht so geheime Homosexuellen-Agenda“ problemlos in einer Show umsetzen konnte, während ein anderer Disney-Manager damit prahlte, dass das Unternehmen „geschlechtsspezifische Ansprachen“ wie „Damen und Herren“ aus der Kommunikation, einschließlich der Begrüßung von Freizeitpark-Besuchern, streichen würde.

Der Aktienkurs des Unternehmens erholte sich am Montag und zog um über 6 Prozent an. Anleger setzen offenbar darauf, dass Iger den zuletzt angeschlagenen Konzern wieder auf Kurs bringen und die Rendite des kostenintensiven Streaming-Dienstes steigern kann. Zugleich trennte sich das Unternehmen am Montag von weiteren Verbündeten Chapeks, wie etwa Kareem Daniel, der die Streaming-Strategie des Konzerns leitete.

Die Nachricht über den Wechsel an der Disney-Führungsspitze wird in den sozialen Medien von Nutzern weit überwiegend mit „Get woke, go broke“-Rufen begleitet.

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Kommentare ( 27 )

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Kaltverformer
2 Jahre her

Gerade bei solchen Unternehmen ist eine Rückholung von Eltern nicht immer einfach, denn bis die sich entscheiden zu gehen, haben sie schon einen langen Leidensweg hinter sich und dann ist die Entscheidung meistens sehr langfristig.
Das wirkt sich dann auch auf die Enkel aus.

Ich bin aber guter Dinge, denn das Maß aller Ding ist nun einmal der wirtschaftliche Erfolg und bleibt der aus, werden die ganzen woken Kasperl gefeuert und müssen sich ein neues Feld ihrer Zerstörungswut suchen.

bonesix
2 Jahre her

Ganz sicher kommt da keine konservative Wende … Bob Iger hat doch erst angefangen mit dem ganzen Woken Mist. Diese ganzen Fehlentscheidungen gehen auf Bob Igers Konto!
Chapek ab 2020 wollte mit dem Kurs brechen, Disney auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit trimmen, und ist an den ganzen von Iger eingestellten, Wokoharams gescheitert.
Jetzt kann der Woke Kult bei Disney unter Iger wieder machen was er will …

Last edited 2 Jahre her by bonesix
bani
2 Jahre her

Das ist doch mit dem woken Schwachsinn auch bei Netflix und amazon so. In jedem Film ein Schwuler etc. Was soll das? Diese Art der Sexualität ist Privatsache. Diese unntürliche Zurschaustellen ist abartig. Und was den Minderheitenschutz betrifft; Rundreiseveranstalter wie Marco Polo Reisen nehmen immer noch keine Ungeimpften Menschen mit. Es gilt 2022 und auch 2023 2G. Diskriminierung im woken Deutschland ist der bittere Alltag. Aber sich in Katar den Mund zuhalten und Haltungstampons im Tor tragen.

Last edited 2 Jahre her by bani
Schwermetaller
2 Jahre her

Nein, Disney will nicht zurück zu altem Glanz. Die wollen unbedingt so weitermachen wie unter dem ins zweite Glied verwiesenen CEO. Den alten CEO zurückzuholen zeugt nur von Einfallslosigkeit und dem Wunsch, weiterhin die Geldhähne grenzenlos sprudeln zu lassen.

Nibelung
2 Jahre her

So werden die Ideen eines begnadeten Zeichners zerstört, weil die kein Verhältnis zu seinen Fähigkeiten und seinem Elan haben und das Tafelsilber eines Menschen auch noch zerdeppern und das kommt davon, wenn man es in falsche Hände gibt, dann lieber alleine untergehen in der Gewissheit, wie gewonnen so zerronnen, das ist allemal besser als dem Teufel sein Herz ausliefern, was dann für immer verloren ist. Die Werke von Walt Disney bleiben unvergänglich und vieles davon ist nur ein Abklatsch, von einigen Ausnahmen abgesehen, aber er war in dieser Hinsicht der Ideengeber und hat sein Unternehmen damit hochgebracht und andere spekulieren… Mehr

Positivsteuerung
2 Jahre her

Warum sollte ich politisch korrekte Medien lesen oder politisch korrekte Filme ansehen? Man kennt die Aussage doch schon vorher und hat sich daran gestört.
Ein spannendes Buch/ein spannender Film brauchen echte Helden, fiese Schurken, eine überzeugende Rahmenhandlung. Sowas wie „Herr der Ringe“, oder „Game of Thrones“ oder „Aladdin“.
Ich würde die pädagogisch „wertvollen“ Werke von Herrn Habeck ja auch nicht lesen wollen.

Oliver Koenig
2 Jahre her

Bob Iger könnte sich Elon Musk zum Vorbild nehmen, der nach seiner Twitter-Übernahme 90 Prozent der Mitarbeiter (m,w,d,x) gekündigt hat und zwar alle, die woke, weltenretterisch, unproduktiv und unnütz waren. 7500 Laberer vorher= 750 Produktive nachher. Und es läuft. Die Konkurrenz staunt und denkt nach: könnten bei uns auch…….?

Last edited 2 Jahre her by Oliver Koenig
Xandir P. Wifflebottom
2 Jahre her
Antworten an  Oliver Koenig

Leider ist Bob Iger aber derjenige der dem ganzen Woken Irrenhaus bei Disney Tür und Tor geöffnet hat, der wird einen Teufel tun sich an Musk ein Beispiel zu nehmen. Bob Chapek hat das ganze nur weiter geführt.

Ohanse
2 Jahre her

Was mir bei dieser Woke-Suppe immer aufstößt, sind die historischen Fehler, die – ideologisch bedingt – in die Produktionen eingebaut werden. Es ist nur lächerlich, wenn beispielsweise an einem mittelalterlichen / frühneuzeitlichen europäischen Königshof die Hälfte der Adligen Farbige sind. Hat es natürlich nie gegeben, ist klar. Aber die farbigen Zuschauer vor den Bildschirmen sind hellauf begeistert, ebenso über farbige Luftfahrtpioniere etc. . Farbige Sklavenhalter dürfen natürlich nicht gezeigt werden, obwohl es sie reichlich gegeben hat. Woke hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun und erreicht überwiegend die ganz einfachen Gemüter. Und das sind nicht die, die für den gewünschten… Mehr

Thorsten
2 Jahre her
Antworten an  Ohanse

Der Sklavenhandel funktionierte so, dass die Europäer die Sklaven an der Küste kauften. Und dazu mussten Verkäufer die Sklaven an die Küste bringen und das nachdem diese Afrikaner versklavt waren.
Meist waren es afrikanische Sklavenjäger (oft Warlord oder Könige) und arabische Händler.

Demokratius
2 Jahre her
Antworten an  Ohanse

Das ist aber auch bei Netflix gängige Praxis. Da hatte man es in der Historienserie „Bridgerton“ sogar fertiggebracht, mit der Rolle einer Königin von Frankreich eine farbige Darstellerin zu betrauen. Außerdem habe ich auch noch keine Serie gesehen, in denen es nicht mindestens eine homosexuelle Knutscherei oder sogar weitere diebezügliche Aktivitäten gegeben hat.

Lana S.
2 Jahre her
Antworten an  Ohanse

Selbstredend kann man so etwas machen, allerdings darf man das dann nicht „historisch“ nennen. Das liefe dann unter „Fantasy“. Und dann könnte man den farbigen Adligen, an einem fiktionalen-europ. Königshof, sogar auf einem Einhorn reiten lassen. Die Briten haben dann noch einen draufgesetzt: Die Rolle der Anne Boleyn (2. Gattin Heinrichs des 8, von England) wurde, für eine MiniSerie, mit einer dunkelhäutigen Darstellerin besetzt… Das hätte eigentlich zu einem Aufschrei der Boleyn-Nachfahre führen müssen, und man hätte den Produzenten die Nutzung des Namens verbieten müssen, da es 1. eine fette Lüge ist, und 2.schlichte Gemüter diese Darstellung für eine historische… Mehr

Autour
2 Jahre her

Ich finde es schön mitanzusehen wie der nächste woke Konzern das zeitliche segnen wird!
Disney wird es sehr schwer haben aus der selbstverschuldeten Krise noch irgendwie lebend herauszukommen. Die Produktionen sind dank ihres Wokismus und ihrer unglaublichen Banalität einfach eine Zumutung und eher Strafe als Unterhaltung.
Netflix hatte ja schon vor Wochen die Reißleine gezogen für Disney wird es zu spät sein, denn wer schaut sich bitte freiwillig Serien wie Boba Fett an?

der_chinese
2 Jahre her

Die letzten Jahre waren wirklich schlecht für Disney, obwohl Marvel Filme milliarden einspielten(weniger zuschauer und teurere Tickets). Die Zerstörung von Star Wars unter Kennedy und die M-She-U(eigentlich MCU)(eine Initiative massiv mehr weibliche Helden und Super-Heroes zu pushen) haben bleibende Schäden hinterlassen, diese Kratzer aus dem Image rauszupolieren wird sehr schwierig. Und dabei sollte betrachtet werden, dass Iger SELBST für den aktuellen Kurs zuständig war, deshalb, abwarten und Tee trinken. Allerdings sind bereits etliche Studios am umkehren, weil sie merken der Woke Kurs kommt nicht gut an. Etliche Filme und Serien wurden bereits gecancelt, welche zentriert auf weibliche Hauptrollen waren. Und… Mehr