Großer Woidke jetzt allein zu Haus – und wie weiter in Brandenburg und Deutschland?

Die SPD feiert ihren Sieg zu Recht. Dumm nur, dass er so teuer erkauft wurde, dass ihr Ministerpräsident Dietmar Woidke jetzt nicht mehr weiter weiß. Denn er hat nur ein Ziel: Den Kampf gegen Rechts zu führen. Während die Probleme bleiben, die die Wähler zur AfD treiben.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber

Was für ein Jubel bei der SPD nach der Wahl. Sie feiert, als habe sie Deutschland in Brandenburg gerade noch einmal vor der Machtübernahme gerettet. Dabei ist sie dabei, die Demokratie zu Tode zu siegen und das Land weiter zu ruinieren:

Die CDU verzwergt sich selbst

Die CDU ist auf dem Niveau eine Randpartei angekommen. Klar, wenn der CDU-Spitzenmann Michael Kretschmer aus Sachsen den Brandenburgern empfiehlt, die SPD zu wählen, dann passiert so was. Die CDU hat sich selbst verzwergt. Die Wählerwanderung zeigt, viele frühere CDU-Wähler sind zur AfD abgewandert, weil sie halt den Ampel-Krampf nicht mehr mitmachen wollen. Und der Rest der CDU ist so ein kleines Häufchen, dass es zur Koalition mit der SPD nicht mehr reicht. Also muss sie wohl mit den Altkommunisten um Sahra Wagenknecht gemeinsame Sache machen. Jetzt ist sie da, die Allparteien-Kommune. Genau das wollen die Menschen in diesen Bundesländern nicht mehr: Die Einheitspartei unter Führung eines Saarländers. Denn Oskar Lafontaine  regiert jetzt mit. Und zwar quer zu dem, wofür die CDU bisher stand: Gegen Marktwirtschaft, gegen Modernisierung und Freiheit, und in der Außenpolitik erklärtermaßen gegen den Kurs von Olaf Scholz. Lafontaine hat eine diebische Freude daran, seine alten Genossen vorzuführen. Jetzt ist Scholz dran, den er an der Nase hat. Und Friedrich Merz, gerade zum Kanzlerkandidaten ausgerufen, sieht sein Reich schon wieder schwinden. Wer CDU wählt, kriegt eben nicht CDU, sondern SPD oder die Grünen. Vorstandsmitglied Julia Klöckner erklärt es noch in der Wahlnacht: „Unionswähler haben SPD-MP geholfen, möglichst vor die AFD zu kommen. Parteien der Mitte unterstützen sich je nach Anlass. Dort wo BK Scholz und Berliner Ampel keine Rolle spielen, ist das möglich. In Sachsen war es umgekehrt, da halfen auch SPD-Wähler CDU-MP, dass er vorne lag.“

Gut, dass die Wähler das jetzt wissen.

Eigenständigkeit ist nicht mehr der Markenkern der CDU, sondern bereitwillige Unterwerfung unter einen grün-roten oder rot-grünen Zeitgeist, je nachdem welche Farbe das sozialistische Chamäleon gerade auflegt. Die SPD hat in Brandenburg die CDU ausgesaugt und die Grünen gleich mit. Schön für die SPD. Gratulation für das Herbeiführen des parlamentarischen Endes der Grünen in Brandenburg. So kann es weitergehen. Danke, Herr Woidke.

Ziel ist der Kampf gegen Rechts, nicht gegen Probleme

Aber vor allem hat Woidke wieder einen Kampf gegen Rechts geführt. Rechts ist bekanntlich auch die CDU, und Rechts ist ein imaginärer Feind, den sich neben vielen Medienleutchen SPD, CDU, Grüne, sowie alle Gutmenschen in Kirche und bei den NGOs selbst konstruiert haben. Kommt man ihm näher, diesem Feind, wird er immer kleiner. Denn eigentlich sind es die Probleme, die bekämpft werden müssen.

Aber Woidke bekämpft nicht die Massenmigration und ihre Folgen – er kämpft gegen Rechts.

Woidke kämpft auch nicht gegen den wirtschaftlichen Absturz Deutschlands, er kämpft gegen Rechts, und zwar unermüdlich.

Woidke hat kein Mittel gegen Wohnungsnot, nur den Kampf gegen Rechts.

Und sicherlich hilft der Kampf gegen Rechts auch, die Energienot in Deutschland zu beenden, den Zwangs-Arbeitslosen im Lausitzer Braunkohlerevier Jobs zu besorgen und die Raffinerien als Kern der dortigen Chemieindustrie zu retten. Ganz sicher fließt jetzt statt Öl ein Mittel gegen Rechts durch die Pipelines und schafft auf wunderbare Weise Arbeit und Wohlstand.

Die Verarmung im Land steigt, weil Jobs verschwinden, die Krankenkassenbeiträge steigen, immer mehr Rentner gerade im Osten zum Flaschensammeln losziehen müssen und sämtliche Sozialbeiträge höher werden – aus Gründen, die Woidke lieber nicht bekämpft, denn er kämpft ja gegen Rechts.

Und dieser Kampf gegen Rechts ist der sprichwörtliche Kampf gegen Windmühlen. 

Neue Waffen für den Kampf gegen Rechts

Nach diesem grandiosen Sieg werden vermutlich im Kampf gegen Rechts neue Waffen erfunden. Missliebige Parteien werden weiter aus der Parlamentsarbeit ausgegrenzt, so dass jeder sehen kann: Das gewünschte Wahlergebnis wird im System der Demokratie-Simulation Thüringer Machart jetzt auch auf andere Bundesländer ausgerollt. Angriffe gegen Medien werden verschärft werden, denn es könnte ja sein, dass jemand den Kampf gegen Rechts als Unsinn des Jahrzehnts erkennt. Die Verschärfung der Waffengesetze diese Woche im Bundestag wird keinen einzelnen Messermann entwaffnen, aber gestattet künftig, auch ohne richterlichen Beschluss und „vorsorglich“ Wohnungsdurchsuchungen. Erfahrungsgemäß gibt es kaum einen Haushalt ohne Butter- und Steakmesser. Dann sind sie dran, die Rechten, die man findet, wenn man nur richtig sucht. Dafür kämpft Parteigenossin Faeser.

Jetzt wundern sie sich nur noch, dass die Jungen so zahlreich AfD gewählt haben. Dabei hätten sie wissen können: Das plärrende Propagandageschrei von der Kita über Kindergarten hin zur Schule und Kirche weckt bei Jugendlichen nur Trotzreaktionen.

Und schlimmer noch:

Die Jungen spüren die Folgen der Migration in der Schule, in der sie nichts mehr lernen, auf dem Wohnungsmarkt, auf dem für sie kein Raum mehr zu Verfügung steht, und beim Arbeitsmarkt, der verfällt. Sie wollen nicht die Rechnung bezahlen für Migration von einem Einkommen, das schrumpft, weil Deutschlands Wirtschaft auf Schrumpfkurs geführt wurde und wird.

Diese Opfer im Kampf gegen Rechts wollen sie nicht bringen, sondern einfach nur ihr Leben führen und glücklich werden, statt ständig für die Staatspropaganda aus allen Lautsprechern ihre Zukunft zu verspielen.

Das kommt eben davon, wenn man vor lauter Windmühlen die Probleme übersieht, die dahinter groß und mächtig herangewachsen sind und nicht bearbeitet werden. Möglicherweise suchen sich die Probleme dann eben andere Parteien.

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Kommentare ( 170 )

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170 Comments
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November Man
2 Monate her

Die Brandenburger CDU lehnt eine Koalition mit der SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ab. «Es ist für uns nicht denkbar», sagte CDU-Fraktionschef Jan Redmann auf eine entsprechende Frage. «Als fünftes Rad am Wagen steht eine CDU nicht zur Verfügung.» Redmann kündigte an: «Wir bereiten uns auf die Rolle in der Opposition vor.» Am Donnerstag ist gleichwohl ein Gespräch zwischen SPD und CDU vorgesehen.
Widersprüchlicher, falscher und linker geht es kaum noch. Die halten die Bürger echt für dumm.

R. Rabenstein
2 Monate her

Aus dieser Wahl muss man die traurige Erkenntnis ableiten, dass die beiden großen sog. Volksparteien, also die SPD bzw. die Union, nicht mehr in der Lage sind, kompetente, vertrauenswürdige Persönlichkeiten aufzubieten.Wenn sogar die beiden „Spitzen“ Kandidaten – Scholz bzw. Merz – in den eigenen Parteien nur als Notlösungen , lt. Umfragen in den Parteien, gehandelt werden, weil andere Alternativen noch mieser abschneiden würden, sollte man dringend die Parteistrukturen überdenken nach Qualität statt Quantität. Die Ampelparteien werden bis zum bitteren Ende an ihren Pfründen festhalten, danach beginnt das Hauen und Stechen mit Schuldzuweisungen, etc. Die Union, mit ihrer dämlichen Brandmauer, muss… Mehr

alter weisser Mann
2 Monate her

„Und schlimmer noch:
Die Jungen spüren die Folgen der Migration in der Schule …“
… in der sie von Anfang an der „Bereicherung“ ausgesetzt sind, bis hin zum Dasein als Minderheit, die einer systemsprengenden Mehrheit ausgeliefert ist. Übrigens nicht nur in der Schule, sondern auch in der Freizeit.
Als Jungwähler kann man bereits etliche Jahre solcher Zustände im ungedämpften Vollkontakt hinter sich haben, ganz anders als rot-grüne Politiker in ihren Blasenwelten.
Wie man dann wohl wählt?

Sonny
2 Monate her

Der Kampf gegen rechts ist ein Kampf gegen Wahrheit und Realismus. Und wenn Wahrheit und Realismus rechts sind, muss zwangsläufig Lüge und Dilettantismus links sein. So wie Yin und Yang. Und eigentlich weiß doch die ganze Welt nach zahlreichen Experimenten (DDR, Argentinien usw.usw.), dass übermäßig linke Gesinnung zwangsläufig in die Armut und den völligen Untergang führt. Insofern ist ein Kampf gegen rechts ein Kampf gegen den Wohlstand der Menschen. Wohlstandsvernichtung ist ein Plansoll bei links. Warum also wählen immer noch Menschen das absolute Links? Ist das eine Form von Masochismus, die ich nicht verstehe? Und warum tun Politiker das? Sind… Mehr

Last edited 2 Monate her by Sonny
andreas
2 Monate her

„Die SPD feiert ihren Sieg zurecht“ – bei der Wahl im Wahllokal hat die AfD 34 Prozent, nach der Briefwahl kommt sie auf 29 Prozent. Es ist einfach lächerlich zu glauben, hier gäbe es keine Manipulation. Die Wahrscheinlichkeit liegt hier nicht allzuweit von einem Sechser im Lotto.

WGreuer
2 Monate her

„Das kommt eben davon, wenn man vor lauter Windmühlen die Probleme übersieht,…“ Die sehen die Probleme genau, die wissen um die Problem im Detail. Denn das alles sind Probleme, die durch die linksgrüne Politik (auch von der verlinksten und vergrünten CDU!!) erst geschaffen wurden. Und ja, natürlich wurde diese Problem mit Absicht und ganz bewusst geschaffen, denn als Regierung, mit 1000en von Beratern, Wissenschaftlern, sämtlichen Statistiken und Daten die man sich vorstellen kann, ist es nahezu unmöglich, sich über die Auswirkungen dieser oder jeder Politik nicht im Klaren zu sein. Wer mit all diesen Möglichkeiten der Erkenntnis dessen, was er… Mehr

DDRforever
2 Monate her

Wie hoch lag die AfD in den Umfragen vorn? Und was wählt der brave Bürger, Sozis und NeuPDS. Dieses Land bekommt was es verdient bis zum Kalifat.

Fatmah
2 Monate her

Die „demokratischen Parteien“ sind die Extremisten und nicht die AFD, die sich für die Rechte der Bürger einsetzt. Eine linksextremistische Politik hat das Land auf den Kopf gestellt und alle Normen außer Kraft gesetzt. Männer sind Frauen wenn sie das wollen, man kommt sich vor wie auf einem Narrenschiff.
Dazu 3,5 Millionen ausländische Kostgänger, von denen sicherlich 3,4 Millionen überhaupt nichts in unseren sozialen Sicherungssystemen zu suchen haben.
Wer diese Wahrheiten ausspricht, ist gesichert Rechtsextrem, das kann man sich nicht ausdenken.

luxlimbus
2 Monate her

Woidke ist die KI-Sprechpuppe einer historischen SPD, die spätestens mit dem nicht unbeteiligten Kanzlersturz von Helmut Schmidt, jede Glaubwürdigkeit längst verloren hat. Gern gehört, aber völlig realitäts- & ereignisfern.

WandererX1
2 Monate her

Wenn man als Partei – wie die CDU – keinen Kulturbegriff hat, sondern nur noch Einzelprobleme (als Ökonomisches im weitesten Sinne) lösen möchte, ist solch ein Zusammentun der Altparteien gegen die Neuen Parteien (die sich ja erstmal kulturell geben und nicht nur wirtschaftlich) der einzig logische Weg. Man hat sich selbst ins Aus gestossen, in dem man den dämlichen US- Neoliberalismus samt seiner irren Auswüchse wie Wokeness und Gender bei sich intefrierte. Jetzt gibt es eben Panik und man leiht sich gegenseitig Stimmen, so wie Seeräuberschiffe sich einst vielleicht mal gegenseitig Kanonen ausliehen. Man ist eben auch Nominalist, also ein… Mehr