Afghanin mit 13 Familienangehörigen klagt auf Zuwanderung nach Deutschland

Eine 14-köpfige Familie aus Afghanistan will ihre Aufnahme nach Deutschland juristisch durchsetzen. Die afghanische Frau hat Klage vor dem Verwaltungsgericht Berlin eingereicht und einen Eilantrag gestellt, um das Auswärtige Amt zur Ausstellung von Visa zu verpflichten.

Imago/ Bihlmayerfotografie/ Montage

Die Klägerin war nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios vor der Machtübernahme der Taliban im August 2021 für die afghanische Regierung tätig. Neben ihrer politischen Arbeit gilt sie als Schriftstellerin und Wissenschaftlerin, mit mehrmaligen Forschungsaufenthalten in Deutschland. Bereits vor längerer Zeit wurde ihr und 13 Familienmitgliedern, darunter mehreren kleinen Kindern, eine Aufnahmezusage durch die Bundesregierung erteilt.

Die Familie lebt seither in prekärer Lage in Islamabad. Nach einem erfolgreichen Sicherheitsinterview im Oktober 2023 hieß es im März 2024, die Visa seien ausgestellt. Doch statt der Einreise folgte eine erneute Befragung, ein geplanter Abflug verstrich ungenutzt. In der Klage heißt es, man habe mehrfach und vergeblich versucht, die Aufenthaltstitel in Pakistan zu verlängern. Mittlerweile drohe der Familie die Abschiebung, weil die Visa abgelaufen seien und keine weitere Verlängerung möglich sei – trotz bezahlter Gebühren.

Zusätzlich wächst die Sorge, dass das Botschaftspersonal der Bundesrepublik Deutschland in Islamabad wegen des angespannten Verhältnisses zwischen Indien und Pakistan reduziert werden könnte – was die Lage weiter erschweren würde.

Bundesregierung unter Druck – Aufnahmeprogramm vor dem Aus

Seit dem Zusammenbruch der afghanischen Republik im Sommer 2021 hat Deutschland über verschiedene humanitäre Wege 36.000 Afghanen aufgenommen, insbesondere gefährdete Personen, die in ihrer Heimat mit der deutschen Regierung oder westlichen Institutionen zusammengearbeitet hatten. Zuletzt landete im April 2025 ein Charterflug aus Pakistan in Leipzig mit 138 Passagieren. 20 weiteren Afghanen wurde kurzfristig die Einreise verweigert – unter Berufung auf Sicherheitsbedenken.

Aktuell warten noch 3000 Afghanen mit gültiger Aufnahmezusage in Pakistan auf ihre Ausreise nach Deutschland. Viele von ihnen berichten von stockenden Verfahren, fehlender Kommunikation und wachsender Verzweiflung.

Gleichzeitig gerät das gesamte Bundesaufnahmeprogramm unter politischen Druck: SPD und CDU/CSU, die seit dem Regierungswechsel im Frühjahr 2025 gemeinsam regieren, haben im Koalitionsvertrag vereinbart, bestehende Programme möglichst zu beenden und keine neuen Aufnahmeinitiativen mehr zu starten. Vor allem in konservativen Kreisen wird das Afghanistan-Programm zunehmend kritisch gesehen.

Menschenrechtliche Verpflichtung oder politischer Spagat?

Der Fall der afghanischen Familie stellt die deutsche Politik vor ein Dilemma: Einerseits existiert eine rechtsverbindliche Aufnahmezusage für besonders gefährdete Personen – andererseits will die neue Regierung die Zuwanderung aus Drittstaaten reduzieren und restriktiver gestalten.

Ob das Berliner Verwaltungsgericht dem Eilantrag stattgibt, ist offen. Klar ist aber: Der Ausgang des Verfahrens könnte Signalwirkung für hunderte ähnliche Fälle haben – und eine Grundsatzdebatte darüber auslösen, welche Verantwortung Deutschland gegenüber ehemaligen afghanischen Partnern trägt.

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Kommentare ( 131 )

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Vati5672
1 Monat her

Abgelehnt.
Nochmal überprüfen und dabei genau hinschauen.

D. hat schon genug Kostgänger. Rd. 48% Ausländer im Bürgergeld + rd.
14 % mit Mihigru.
Solange Brücken zusammenfallen, die Infrastruktur schlecht ist, Riesenschulden aufgenommen werden sollen gibt es kein Geld für
Luxusvorhaben.

nb. Außer Afghanistan es gibt 56 weitere islamische Länder.

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Vati5672

Aber keines, dass die Frau und ihre Mischpoke dauerhaft gegenforderungslos fürstlich alimentieren würde.
Sie ist in Pakistan sicher.

verblichene Rose
1 Monat her
Antworten an  Vati5672

Die anderen Länder sind schlauer als Deutschland, bzw. würde sie doch auch dort eine Verfolgte sein. Oder weswegen ist sie ausgerechnet in Afghanistan nicht sicher? Hat sie dort ein paar Äpfel geklaut?

Weltenwandler
1 Monat her

Für mich stellt sich die Frage, warum sie in das abgehalfterte, rassistische und islamfeindliche Deutschland per Klage einwandern will, wenn es doch die flotten, rechtgläubigen, reichen Golfstaaten gibt, wo neben großen afghanischen Communities auch extrem gute Berufschancen für gelernte Leute vorhanden sind. Sollte da ein Hintergrund bestehen, der in den Golfstaaten nicht so gerne gesehen ist, wie zum Beispiel radikale politische Ansichten ? Oder hat man einen Schwanz von Leuten bei sich in der Reisetruppe, die am Golf beim Gehalt weit unten liegen, und Kinder, wo das Schulgeld am Golf die schwer erarbeitete Kasse leeren würde ? Warum beantragt sie… Mehr

WeltbegaffenderRumReisender
1 Monat her

Ein paar Sozial-Hilfe-Empfaenger mehr oder weniger macht bei euch in D nun wohl keinen Unterschied mehr! Der Karren wurde bereits vor die Wand gefahren: Die Unterwerfung von D und (West-)Europas (zu einem hyperfertilen Shithole) ist nur eine Frage von eher wenigen Jahrzehnten.

Thomas
1 Monat her

Würde unser antideutsches, antiweisses, antichristliches Regime verfolgte Afrikaaner (weisse Südafrikaner) Schutz gewähren wie Trump es macht?
Jeder weiss die Antwort.

Aboriginal
1 Monat her

Zurück nach Afghanistan mit der Familie, bevor die Wissenschaftlerin in Deutschland Asyl bekommt, nach 3 Jahren Bundesbürgerin wird, für Linke, Grüne oder SPD im Bundestag sitzt und die Einführung der Scharia und ungehinderten Zuzug von noch mehr von ihrer Sorte fordert.

Marc J.
1 Monat her
Antworten an  Aboriginal

Bei der derzeitigen Geburtenrate bei den mehrheitlich ignoranten, woken, impotenten, esoterischen, unterwürfigen, komplett verblödeten Europäern im Verhältnis zu strenggläubigen, radikalen, mittelalterlich sozialisierten Gebärmaschinen sind die Linken (Linke, Grüne, FDP, SPD, CDU/CSU) und ihre Wähler nur der Hebel, die bestimmen wie schnell das Kalifat kommt. Ob es ein, zwei Generation mehr oder weniger dauert ist langfristig egal.

Reinhard Schroeter
1 Monat her

Buntschland ist rassistisch, muslimfeindlich, frauen-und kinderfeindlich ohnehin, und genau dahin will sie einklagen, nur um hier dann , ob der genannten übelen Eigenenschaften der „ schon länger hier lebenden „ zu klagen und zu lamentieren ?
Ganz knusper ist die nicht.

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Reinhard Schroeter

Nun. Wenn sie islamische Expansion unterstützte, schon.
Aber auch, wenn sie nur auf eigenen Vorteil aus wäre.

Innere Unruhe
1 Monat her

Da! Schau her, Indonesien ist im UNO Kommität für Menschenrechte… auch Kirgisstan und Bangladesh und Katar.
Merh als genug Länder, die Menschenrechte dieser Familie umsetzen würden.

Endlich Frei
1 Monat her

Mein Vorschlag: Vorhandene Einreisezusage unter Verweis auf Annalena Baerbock, die diese 14-köpfige Familie dann auch aus ihrer Privatschatulle alimentieren darf…
Wetten, Baerbock würde nie wieder aktiv Visa verschenken?
Diese Art von Politikern sind immer nur so menschlich, solange es andere Menschen für sie bezahlen.

Last edited 1 Monat her by Endlich Frei
Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Endlich Frei

Aber dann wären sie dennoch alle da und uns eine Last – oder?

Endlich Frei
1 Monat her

14-köpfige Familie?
Da geht fast der ganze Etat einer kleinen Gemeinde drauf, diese zu alimentieren. Ich glaube ja nicht, dass eine dauerschwangere „Wissenschaftlerin“ in der Lage ist, auch nur die Miete der benötigten großen Villa – oder gar mehrere verschiedener Häuser / Wohnungen zu finanzieren

Kassandra
1 Monat her
Antworten an  Endlich Frei

Deshalb wird sie ja auch aus Pakistan nach all-inclusive-Land streben.

Raul Gutmann
1 Monat her

Weniger der Tatbestand selbst ist bemerkenswert, sondern vielmehr das politisch-juristische System i.w.S., welche es einer Klägerin von gegenüberliegender Seite des Globus ermöglicht, ein deutsches Gericht anzurufen.
Shakespeare legt in »Hamlet« Polonius die Worte in den Mund: Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.
Dies gilt uneingeschränkt im hiesigen „Wokeistan“. Die Politik in Person Angela Merkels entschied zumindest unter medialem Applaus, Deutschland zum Sozialamt der Welt zu machen. – Das sind die Folgen.
Wie bitte? Jene Entscheidung zur Grenzöffnung habe nie eine Mehrheit gehabt? – Papperlapapp, mit Verlaub. 2017 wurde Angela Merkel mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt