Der stumme Frühling der Energiewende

Zu viel Kultur und Natur - hier fehlen mindestens zwei Windräder und ein Solardach

5. Selbsttäuschung: Wir retten die Natur und Kultur

Die Öko-Bilanz der Energiewende ist verheerend. Der CO2-Ausstoß steigt. Die letzten Naturräume werden mit heulenden Windmonstern vernichtet, für deren Bau die Wälder geschlagen und die Höhenzüge verschandelt werden. Bayerns Dörfer sind zu loben. Sie haben vielfach die Barockkirche im Dorf gelassen. Jetzt wird sie umstellt mit grellen Solaranlagen auf jedem Bauernhofdach. Das steinerne Gesicht unserer Städte verschwindet unter draufgepapptem Styropor. 70 % der ostbayerischen Feldfläche ist mit Mais für die Biovergasungsanlagen bepflanzt. Es sind großflächige Monokulturen, die mit hohem Energieaufwand, mit Pestiziden und Herbiziden angelegt werden und gegen die wir seit Rachel Carsons monumentalem Werk von 1962 „Der Stumme Frühling“ ankämpfen.

Über diesen Plantagen des Wahns und der Vernichtung  singt kein Vogel mehr und summt kein Insekt. Essen wandert nicht in den Tank, aber in die Vergasungsanlage, während der Welthunger steigt. Für Stromtrassen schlagen wir gewaltige Schneisen durch die letzten Naturräume; der Frage, wie Hochspannungsleitungen von über 1 Mio. Volt auf die Gesundheit wirken, gehen wir sicherheitshalber nicht mehr nach. Das Ergebnis könnte gefährlich sein. Die Energiewende ist für Natur, Land und Stadt zur größtmöglichen Zerstörung geworden.

6. Selbsttäuschung: Wir zerschlagen die Stromkonzerne

Es ist der Traum vom Bürgerstrom, von Bürgergenossenschaften, vom selbsterzeugten Strom kleiner Gemeinschaften. Und vom Zerschlagen der Großkonzerne. Dummerweise zerschlagen wir gerade unsere Kommunen. Sie leider unter der Energiewende am meisten. Mindestens 2,5 Milliarden Euro müssen die Ruhrgebietskommunen abschreiben, weil sie die Hauptaktionäre des RWE sind. Viele Städte trifft es verheerend. Duisburg will sogar die Straßenbahn stillegen. Die Dividendenausfälle belaufen sich auf über 200 Mio. €.  Selbst wohlhabende Städte wie Frankfurt und Ulm geraten in die Finanzklemme, weil ihre Stadtwerke Geld verlieren, das den Bürgern zufließen sollte. Die letzten Hallenbäder müssen vielerorts  geschlossen werden. Manche Städte trifft es doppelt und dreifach, weil sie auch noch eigene Kraftwerke besitzen, oder weil die übergeordneten Kommunalverbände ebenfalls getroffen sind. In Baden-Württemberg ist es nicht weniger verheerend. Die Zahlen sind vergleichbar – um mindestens 2 Milliarden € sinkt der Wert der EnBW, zieht sich das Unternehmen als Zahler zurück.

An der kleinen Stadt Albstadt mit 18.000 Haushalten wird das deutlich: Bis Juli konnten  über 1.000 Haushalte ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen – früher ein unbekannter Vorgang. Die EnBW halbiert die Dividendenzahlung von 4 auf 2 Millionen, für eine kleine Stadt eine schwere Belastung, rechnet Bürgermeister Jürgen Gneveckow vor. Noch könne man die Belastung in der wirtschaftliche starken Lage noch bewältigen. „Aber eigentlich müßten die Kommunen in NRW die Sstromrevolution gegen das EEG ausrufen“. 12 Millionen verliert die Region wegen der Ausgleichszahlung an die Solarbonzen.

Wir zerschlagen nicht die bösen Konzerne. Die Energiewende zerstört lokale Infrastruktur und Gemeinwesen.Der Zwist um Windräder, an denen einige Wenige fett verdienen und die die anderen erdulden zerstört die Gemeinwesen.

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