Vice President JD Vance warnt vor einem „islamistisch ausgerichteten“ Westeuropa

Vance warnt, „islamistisch gesinnte oder dem Islamismus nahestehende Personen“ könnten Einfluss auf nationale Politik gewinnen – mit dem Risiko, dass zwei atomar bewaffneten Staaten zu einer Bedrohung für die USA werden.

screenshot/ HKB News on x

J.D. Vance warnte vor einem potenziell „islamistisch ausgerichteten“ Westeuropa in einem exklusiven Interview mit dem britischen Medium UnHerd. Das Interview wurde am Montag, dem 22. Dezember, als Transkript veröffentlicht. Es wurde von UnHerds US-Editor Sohrab Ahmari geführt, teilweise im Wohnsitz des Vizepräsidenten.

Im Gespräch warnte Vance, die Masseneinwanderung und der Verlust nationaler Identität in Ländern wie Großbritannien und Frankreich könnten dazu führen, dass „islamistisch gesinnte oder dem Islamismus nahestehende Personen“ Einfluss auf nationale Politik gewinnen – mit dem Risiko, dass die zwei atomar bewaffneten Staaten zu einer Bedrohung für die USA werden. – Hier die betreffenden Stellen des Interviews.

»Sohrab Ahmari: Papst Leo hat sich mit recht scharfer Rhetorik geäußert und angedeutet, Präsident Trump wolle die westliche Allianz zerstören oder die Europäer an den Rand drängen. Was sagen Sie dazu?

JD Vance: Wissen Sie, gerade als praktizierender Katholik bemühe ich mich stets um Respekt vor dem Vatikan. Er ist eine positive diplomatische Kraft, ganz unabhängig von seiner religiösen Rolle. Aber ich stimme dem, was der Papst gesagt hat, nicht zu. Ich halte das für eine sehr eurozentrische Sichtweise dieser Verhandlungen. Wir versuchen nicht, die europäische Allianz zu zerstören, wir versuchen nicht, die Europäer gegeneinander aufzuhetzen. Unser Ziel ist es vielmehr, Europa zu mehr Selbstständigkeit zu ermutigen.

Ich denke, ihre Wirtschaftspolitik hat zu einer breit angelegten Stagnation auf dem Kontinent geführt. Ihre Einwanderungspolitik hat in der einheimischen Bevölkerung eine erhebliche Gegenreaktion ausgelöst. Ich glaube, Europa hat derzeit kein klares Selbstverständnis, und das spiegelt sich in verschiedenen Anzeichen wirtschaftlicher und kultureller Stagnation wider. Wir wollen, dass Europa sich neu erfindet. Wir wollen, dass es viel selbstständiger und unabhängiger wird. Und sehen Sie, die Realität ist: Amerika ist aus der europäischen Zivilisation hervorgegangen. Wir sind im Grunde von vielen europäischen Ideen geprägt. … Deshalb wollen wir ein stärkeres Europa. Wir wollen kein schwächeres Europa. Und wir glauben, dass unsere Ansichten und unsere Politik hoffentlich in diese Richtung gehen und den Europäern helfen, wo wir können. Aber vieles davon müssen die Europäer meiner Meinung nach selbst tun.

SA: Aber da liegt doch ein gewisser Widerspruch, nicht wahr? Einerseits behauptet die Regierung, Amerika habe in der Vergangenheit die Welt zu oft in moralischen Fragen und so weiter belehrt. Andererseits enthält das kürzlich veröffentlichte Dokument zur Nationalen Sicherheitsstrategie bestimmte Aussagen darüber, wie Europa zivilisatorisch beschaffen sein sollte. Um sie also dorthin zu bringen, wo wir sie haben wollen, müssen wir sie immer noch belehren.

JDV: Wir haben viel engere kulturelle, religiöse und wirtschaftliche Beziehungen zu Europa als zu jedem anderen Ort der Welt. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Daher denke ich, dass wir mit Europa bestimmte moralische Gespräche führen werden, die wir beispielsweise mit der Demokratischen Republik Kongo nicht führen würden, weil wir ein Gefühl gemeinsamer Geschichte und gemeinsamer kultureller Werte haben. Um auf ein konkreteres amerikanisches Interesse zurückzukommen: Frankreich und Großbritannien besitzen Atomwaffen. Wenn sie sich von destruktiven moralischen Ideen leiten lassen, gelangen Atomwaffen in die Hände von Menschen, die den Vereinigten Staaten sehr, sehr großen Schaden zufügen können.

SA: Welche Art von Ideen?

JDV: Es gibt beispielsweise Personen mit islamistischen oder islamistisch geprägten Ansichten, die derzeit in europäischen Ländern Ämter bekleiden. Momentan vielleicht nur in sehr geringem Umfang, nicht wahr? Sie gewinnen Bürgermeister- oder Kommunalwahlen. Aber es ist durchaus denkbar, dass eine Person mit islamistisch geprägten Ansichten in einer europäischen Atommacht erheblichen Einfluss ausüben könnte. In den nächsten fünf Jahren? Nein. Aber in 15 Jahren? Absolut. Und das stellt eine sehr direkte Bedrohung für die Vereinigten Staaten von Amerika dar. Ich denke also, dass die moralische Debatte in vielerlei Hinsicht die nationalen Sicherheitsinteressen Amerikas berührt.

Wir wollen ein starkes und dynamisches Europa. Ich wünsche mir, dass Europa ein Ort ist, den Amerikaner besuchen können, wo kultureller Austausch stattfindet; wo Europäer an amerikanische Universitäten kommen; wo Amerikaner an europäische Universitäten gehen; wo unsere Streitkräfte gemeinsam kämpfen und trainieren. Das ist ohne ein gewisses Maß an kultureller Basis unmöglich. Die Vereinigten Staaten und Europa haben diese Basis, aber es besteht die Gefahr, sie langfristig zu verlieren.«

Abgesichts der vielen Berichte auf TE – aber auch anderswo – über den Rückzug des Staates aus Zonen und ganzen Vierteln muslimischer Parallelgesellschaften mit quasi eigener Scharia-naher Ordnung im UK wie in Frankreich erscheinen die Worte von JD Vance keineswegs überzogen.

Am 21. Dezember 2015 begann ein TE-Beitrag „Scharia: Arbeit am Endsieg“ so:

„Lange war sich der Westen nicht des neuen Religionskriegs bewusst, in dem er sich befindet. Der global agierende islamische Terrorismus setzt seine Vorstellung von Frieden in der Welt um. Der Islam ist eine Religion des Friedens, wie das Römische Reich ein Friedensreich war und seine Pax Romana mit den Mitteln des Krieges durchsetzte. Die islamistische Friedensbewegung der Gegenwart ist der Terrorismus und der asymmetrische Krieg. Er hat im Nahen Osten eine Ochlokratie errichtet und wendet sich nun dem Westen zu.“

Es folgt eine Auswahl an neueren Beiträgen zu Großbritannien und Frankreich.

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Kommentare ( 6 )

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Lars Baecker
49 Minuten her

Da kann er warnen, was er will. Er kann mit Zaunpfählen winken noch und nöcher. Von der Leyen, Merz und all die anderen Linken würden nicht mal aufwachen, wenn ihnen die Zaunpfähle um die Ohren fliegen. Und so wird es wohl, und das befürchte ich wirklich, auf ein Jahrhundert der Gewalt in Europa hinauslaufen. Ob man das am Ende Bürgerkriege nennt oder nicht, kann dahingestellt bleiben. Es wird, zu dem Blut, das bisher schon geflossen ist, weiteres hinzukommen. Jeden Tag, jede Stunde. Traurig.

Klaus D
1 Stunde her

Atomwaffen in falschen Händen….wie will er das in den USA machen? Auch dort werden die muslime immer mehr auch wenn sie noch einen kleinen anteil an der gesamtbevölkerung stellen. Gleichzeitig werden die christen in den USA weniger und hier muss man ja über längere zeiträume denken. Hätte das Osmanische Reich seinerzeit wien erobert wäre europa heute wohl muslmisch.

Sanijo
1 Stunde her

Ich bin der Meinung das kein Muslime, Beamter, Richter, Staatsanwalt oder Bürgermeister sowie Parteimitglied werden darf. Also keine Politischen Ämter an Muslimen! Das wäre unterwanderung, auch sollten Muslime nicht an Wahlen teilnehmen können!

Waehler 21
1 Stunde her

J.D. Vance sollte mal darûber nachdenken, welchen Anteil die USA an dieser Miesere hat. Ich meine damit, mit dem Militär in der Welt herumzuvagabundieren und die daraus resultierenden humanitären Probleme den Europäern zu überlassen. – Hier meinen Dank, insbesondere an die Demokrats (Partei) in den USA.
Bei dem gewählten Personal in EUROPA konnte das nur schiefgehen.

tiptoppinguin
1 Stunde her

Eigentlich haben die USA seit dem 2. Weltkrieg überaus clever agiert. Kriege wurden immer auswärts geführt und stärkten das Imperium. Wenn die Europäer Kriege führen (oder hineingezogen werden, sich hineinziehen lassen oder selbst zündeln), dann ist danach immer alles kaputt und die Machtverhältnisse nicht ansatzweise wie vor dem Krieg. Auf den Deutschen Kaiser folgte Hitler, auf Hitler die europäische Teilung, auf die Wiedervereinigung das islamische Kalifat. Und dafür wurden die ganzen Kriege geführt, Menschen getötet und Unsummen Geld verbrannt? Das intelligente Leben auf diesem Planeten sammelt sich im Augenblick nicht in Westeuropa.

GermanMichel
1 Stunde her

Vice President, ok, aber damals hat President Obama die arabische Welt ums Mittelmeer mit Bomben überzogen und in den arabischen Frühling gepusht, der dann die Flüchtlingsströme produziert hat, für die Cancelor Merkel die Pforten geöffnet hat.

Es sind die USA die Europa die Massenmigration aufzwingen, siehe Migrationspakt, europäische Politiker sind nur Marionetten.