Trump hat seinen nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz entlassen – der Ex-Kongressabgeordnete und Ex-Elitesoldat soll US-Botschafter bei den Vereinten Nationen werden. Waltz hatte versehentlich einen Journalisten in eine Signal-Chatgruppe über Militärschläge gegen die Huthis aufgenommen.

US-Präsident Trump verkündete die Entscheidung in der Nacht auf Freitag (MEZ) über sein soziales Netzwerk Truth Social: „Mike Waltz hat unserem Land in Uniform, im Kongress und als Nationaler Sicherheitsberater gedient. Ich bin sicher, dass er auch bei den Vereinten Nationen unsere Interessen engagiert vertreten wird.“
Signal-Skandal kostete Waltz den Job
Hintergrund der Entlassung ist ein folgenschwerer Vorfall aus dem März: Waltz hatte versehentlich einen Journalisten in eine Signal-Chatgruppe aufgenommen, in der hochrangige Regierungsmitglieder – darunter Vizepräsident JD Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth – über einen geplanten Militärschlag gegen die Huthi-Rebellen diskutierten. Die Enthüllung durch das Magazin The Atlantic löste einen Sturm der Kritik aus und schwächte Waltz’ Position erheblich.
Obwohl Trump Waltz zunächst öffentlich stützte und die Berichterstattung als übertrieben abtat, wuchs der Unmut im Weißen Haus. Laut Insidern war der Präsident schon zuvor unzufrieden mit Waltz: Er habe das Trump-Lager nicht ausreichend medial vertreten, personelle Fehlentscheidungen getroffen und außenpolitisch zu radikale Positionen etwa zu Iran und Ukraine vertreten – im Widerspruch zur Linie der Regierung, schreibt das Wall Street Journal.
Rubio rückt ins Zentrum der Macht
Die Übergabe des einflussreichen Sicherheitsressorts an Außenminister Marco Rubio gilt als weiterer Beleg für dessen gestiegene Bedeutung innerhalb der Trump-Regierung. Rubio, einst Rivale Trumps im Vorwahlkampf 2016, hat sich in der zweiten Amtszeit als loyaler und schlagkräftiger Akteur profiliert. Er setzt außenpolitisch auf harte Linien, insbesondere gegenüber China und Lateinamerika, und hat Trumps umstrittene Abschiebeprogramme aktiv unterstützt. Zuletzt hatte er einen Deal mit El Salvador verhandelt, der US-Abschiebungen in salvadorianische Gefängnisse ermöglicht.
Rubios Ernennung zum Sicherheitsberater kam überraschend. Die Sprecherin des Außenministeriums Tammy Bruce erfuhr laut eigenen Angaben von der Personalie während einer Pressekonferenz: „Offenbar erfahre ich das gerade von Ihnen“, sagte sie gegenüber Journalisten.
Aufräumarbeiten im Sicherheitsapparat
Mit Waltz wird auch dessen Stellvertreter Alex Wong entlassen. Weitere Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrats, die als loyale Gefolgsleute Waltz’ galten, sollen folgen. Wong, früherer Top-Berater von Senator Tom Cotton, war bereits von außenpolitischen Hardlinern im Trump-Umfeld unter Druck geraten, die ihm – ohne Beweise – eine China-Nähe unterstellten.
Waltz’ Rückhalt im Weißen Haus war bereits im April stark reduziert, nachdem die Verschwörungstheoretikerin Laura Loomer Trump überzeugte, dass Waltz Personal eingestellt habe, das dem „MAGA“-Kurs schade. Zwar überstand er diese erste Säuberung, doch seine Autorität galt seither als erschüttert.
Sein letzter öffentlicher Auftritt wurde zur Randnotiz: Während eines Kabinettstreffens am Mittwoch wurde Waltz dabei fotografiert, wie er erneut die Signal-App nutzte – eine Erinnerung daran, was seine Entlassung letztlich besiegelte.
UN-Posten als politisches Abstellgleis?
Die Nominierung Waltz’ als UN-Botschafter bedarf der Zustimmung des Senats. Kritiker erwarten eine schwierige Anhörung – insbesondere wegen des „Signalgate“-Skandals. Präsident Trump misst dem Amt traditionell wenig Bedeutung bei, auch weil der Sitz in New York liegt und er dem Multilateralismus der Vereinten Nationen skeptisch gegenübersteht.
Ursprünglich war die New Yorker Kongressabgeordnete Elise Stefanik für den Posten vorgesehen. Sie wurde jedoch gebeten, im Repräsentantenhaus zu verbleiben, um die knappe republikanische Mehrheit zu sichern.
Ein Muster wiederholt sich
Mike Waltz war Trumps fünfter nationaler Sicherheitsberater – und überstand mit 102 Tagen im Amt immerhin länger als Michael Flynn, der nach nur drei Wochen wegen Falschaussagen zur Russlandaffäre entlassen wurde. Wie Flynn bleibt Waltz Trump offenbar dennoch verbunden: In einer ersten Stellungnahme sagte er, es sei ihm „eine Ehre, weiter unserem großartigen Land unter Präsident Trump zu dienen“.
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Vance wie Waltz im Original dazu: @VP on @MikeWaltz47: „He is being made ambassador to the United Nations — which, of course, is a Senate-confirmed position … We brought Mike on to do some serious reforms to the National Security Council. He has done that.“ https://x.com/RapidResponse47/status/1918066409579401228
I’m deeply honored to continue my service to President Trump and our great nation. https://x.com/MikeWaltz47/status/1918015951410237608
Was wurde eigentlich genau „gechattet“, was für andere einsehbar war?
Die Entlassung hat er sich verdient.
Wie lädt man jemanden, der dort nichts zu suchen hat, zufällig oder aus Versehen, in eine vertrauliche Signal-Gruppe ein? Stand Waltz in engerem, regelmäßigen Kontakt mit Goldberg? Aufgeklärt ist dieser Vorgang meinem Eindruck nach nicht.
Es wundert mich trotzdem ein wenig, daß der Sicherheitsberater überhaupt „dienstlich“ chattet.
Hat man das jetzt wenigstens verboten? Denn da scheinen ja Brieftauben als Kommunikationsmittel noch sicherer zu sein.
Muss nicht sein. Trump 1 hat aber die echt schlechte Erfahrungen mit den tiefen Staat. Da es muss nicht mal Beweise geben, Verdacht reicht vlt.
Wenn ein Photo mit Signal etwas entscheiden kann, dann müsste die Regierung der VS aus der Anwendung aussteigen und das wird sie nicht tun. Das ist alles ein Zirkus nur. Genau wie es scheint mit dem Frieden in Ukraine – hätte Trump die VS aus dem Krieg ziehen, hätte er das schon getan. Alles nur Schein und Täuschung.
Ist es nicht erfrischend zu sehen, dass wenn Politiker gravierende Fehler machen und dem Staat schaden, sie dann entlassen werden? Man kann jetzt pro Trump oder pro Demokraten sein, aber eins sollte schon klar sein, dass wenn man Journalisten in Chat- Gruppen einlädt bei dem es um Anliegen der nationalen Sicherheit geht, dann ist es egal ob man Demokrat oder Republikaner ist. Solche Leute müssen dann weg von den Schalthebeln der Macht. Waltz wird jetzt Kollege von Baerbock bei der UN? Ist die UN jetzt das Institut für gescheiterte und versagende Politiker? Wenn ja dann raus aus der UN. Ich… Mehr
Waltz hat sich einen schweren Fehler geleistet in seiner Funktion als Sicherheitsberater, also muss er und alle, die er eingestellt hatte, damit sie ihm zuarbeiten (und ebenfalls versagt haben), gehen. Das erhält die Kompetenz der Behörden (im Gegensatz zur in Deutschland üblichen Vetternwirtschaft). Dass er UN-Botschafter werden soll, ist ein Vertrauensbeweis von Trump in Waltz‘ politische Einstellung, die er nach wie vor für passend in seiner Regierung hält.
Hier jedoch mit Worten zu agieren, die zum übelsten kommunistischen Unrecht gehören („Zwar überstand er diese erste Säuberung, …“) ist völlig unpassend.
Bezüglich Michael T. Flynn sowie der angeblichen Rußlandaffäre, die tatsächliche eine FBI/DNC-Clinton-Affäre ist:
Verleumde nur dreist, etwas bleibt immer hängen
Das wollte ich auch noch schreiben… Flynn wurde mit Lügen sturmreif geschossen wie sich ja herausgestellt hat! ALLES was er sagte ist/war wahr! Man wird sehen ob man die Verbrechen des Clinton-Clans noch ans Tageslicht spülen wird. Ich sage nur Eppstein!!!
Was für ein Glück für die C. das sich Herr Eppstein ganz kurz VOR seiner gewollen Aussage dann doch entschieden hat sich auf ganz komische Art und Weise zu erhängen….
Bitte um Entschuldigung, Ihnen vorgegriffen zu haben…
Doch besser übereinzustimmen, als unverinbarlichen Gegensatz.
Hochachtungsvoll