Während Experten in Spanien immer wieder auf die erheblichen Risiken einer überstürzt ausgebauten, instabilen Erneuerbaren-Infrastruktur hinwiesen, wiegelte die Regierung ab, ignorierte ihre eigenen Fachleute – und sucht jetzt verzweifelt die Schuld bei anderen.

Wie nun bekannt wurde, wurde Spanien lange vor dem Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel gewarnt, dass es aufgrund seiner Abhängigkeit von erneuerbarer Energie schwere Stromausfälle riskierte. Obwohl die genaue Ursache des Stromausfalls am 28. April noch nicht offiziell bestätigt wurde, hoben viele Experten potenzielle Schwachstellen in grünen Energiesystemen hervor – eine Sorge, die von einer progressiven spanischen Regierung, die die „grüne“ Energiewende stark vorangetrieben hat, übersehen oder ignoriert wurde.
Im Jahr 2020 warnten interne Studien des spanischen Netzbetreibers Red Eléctrica laut der Zeitung El Mundo beispielsweise, es sei „essenziell“, die Speicherkapazität oder die Interkonnektivität zu erhöhen, um die „Betriebsfähigkeit“ des Netzes in der grünen Transformation zu gewährleisten. Techniker von Red Eléctrica stellten fest, dass die weitreichende Integration erneuerbarer Energien in Spanien aufgrund der begrenzten Interkonnektivitätskapazität des Landes größere Auswirkungen auf die Netzstabilität haben würde als in anderen europäischen Ländern. Sie schlugen eine Reihe von „essenziellen“ Maßnahmen vor, um „unzulässige“ Frequenzabweichungen zu vermeiden – wie sie am 28. April auftraten und den internationalen Stromausfall verursachten.
Während Madrid immer mehr auf erneuerbare Energien setzte, wurden viele der von den Technikern vorgeschlagenen grundlegenden Maßnahmen zur Vermeidung solcher Ausfälle, wie sie sagten, entweder zu langsam umgesetzt oder gar nicht, was zu einem Mangel an Trägheit (der Fähigkeit, eine konstante Frequenz aufrechtzuerhalten) im System führte – höchstwahrscheinlich die Ursache des jüngsten Mega-Blackouts. Nach dem Ausfall erklärte Red Eléctrica, sie vermute, dass eine plötzliche Abschaltung der Stromerzeugung, offenbar aus Photovoltaik, einen Energieabfall ausgelöst habe, der zu einem vollständigen Abschalten führte.
In jüngerer Zeit warnten auch andere Experten davor, was passieren könnte, und wiesen erneut auf die wachsende Abhängigkeit von erneuerbarer Energie hin. Im Januar 2025 stellte Spaniens Nationale Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) in einem Bericht über die Spannungsregelung im System fest, dass die Spannungen im Übertragungsnetz „Höchstwerte nahe den von den Vorschriften erlaubten Schwellen erreicht haben, diese zu bestimmten Zeiten sogar überschritten haben“. Man prognostizierte, dass dies kurz- bis mittelfristig zunehmen könnte.
Redeia, die Muttergesellschaft des Netzbetreibers Red Eléctrica, räumte im Februar gegenüber Investoren ein „kurzfristiges Risiko“ von „Abschaltungen der Stromerzeugung aufgrund der hohen Durchdringung erneuerbarer Energien“ ein. Laut Redeia könne diese größere Instabilität des Netzes sowohl die Stromversorgung als auch den Ruf des Unternehmens beeinträchtigen. Es wurde gewarnt, dass das fortgesetzte Abschalten konventioneller Stromerzeugungsanlagen – etwa Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke – infolge regulatorischer Entscheidungen „eine Verringerung der gesicherten Leistung und der Ausgleichskapazitäten des Stromsystems sowie seiner Robustheit und Trägheit“ bedeute.
„Was ist notwendig? Natürlich ist es notwendig, aber nicht auf diese Weise“, sagte Ley Llano. Er wies darauf hin, dass Techniker von Red Eléctrica nie an den wichtigsten Branchenevents teilgenommen hätten. Das Europäische Netz der Übertragungsnetzbetreiber für Strom (ENTSO-E) hatte zuvor ebenfalls gewarnt, dass Spanien zwischen 2026 und 2028 ein erhöhtes Risiko für Stromausfälle haben könnte, was mit der geplanten Abschaltung des Kernkraftwerks Almaraz zusammenfalle. Dies beruhte auf einem Bericht der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, der am 26. Februar 2025 veröffentlicht wurde.
Spaniens progressive Regierung hat weiterhin Bedenken über die Risiken einer Überabhängigkeit von erneuerbaren Energien zurückgewiesen, selbst nach dem jüngsten Vorfall, und stattdessen aggressiv die Schuld auf andere geschoben. Während Betreiber und Experten schnell Behauptungen über mögliche Cyberangriffe zurückwiesen, weigerte sich Spaniens Premierminister Pedro Sánchez, diese auszuschließen. „Wir haben noch keine abschließenden Informationen über die Ursachen dieses Stromausfalls. Wir schließen keine Hypothese aus … Es ist besser, nicht zu spekulieren – wir werden die Ursachen erfahren, wir schließen keine Hypothese aus“, sagte er. Sánchez richtete seine Kritik offenbar auf private Betreiber. „Offensichtlich werden wir die entsprechenden Verantwortlichkeiten von allen privaten Betreibern einfordern. Ich wiederhole, wir werden alle relevanten Verantwortlichkeiten von privaten Betreibern einfordern“, zitierte ihn das spanische Nachrichtenportal El Debate. Er beauftragte das Ministerium für den ökologischen Wandel mit der Leitung einer technischen Analysekommission zur Untersuchung des Stromausfalls.
Der spanische Premierminister griff anschließend die Kernenergie an. „Diejenigen, die diesen Vorfall mit dem Fehlen von Kernenergie in Verbindung bringen, lügen entweder oder zeigen ihre Unwissenheit“, sagte er. „Kernenergie war weit davon entfernt eine Lösung zu sein, ein Problem, denn da sie abgeschaltet war, musste eine große Energiemenge umgeleitet werden, um die Zyklen stabil zu halten“, sagte er. „Es gab nukleare Stromerzeugung, die direkt vor dem Systemabsturz in Betrieb war, und sie wurde direkt davor abgeschaltet wie der Rest – sie war nicht widerstandsfähiger.“
„Der Prozess zur Ersetzung dieser Kernkraftwerke ist noch nicht abgeschlossen“, fügte Sánchez hinzu.
Dieser übersetzte Beitrag ist zuerst bei Brussels Signal erschienen.
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Klar doch, für einen Linken sind immer andere schuld an einem Versagen. Sie wollen die privaten Betreiber schuldigsprechen, aber natürlich nicht die Politik, d. h. sich selbst, denn ihre Politik ist, s. Habeck: Der Staat irrt nicht!, niemals falsch.
Es nützt nichts, wenn die Bürger in D. vor sich hingrummeln, und da es immer noch weitgehend Konsens ist, dass der Klimawandel ganz entsetzlich würde, geht’s halt weiter so – wie immer in Deutschland.
Sollte der Blackout bewirken, dass dieses Thema endlich die nötige Aufmerksamkeit bekommt –
dann hätte er gern auch ein bisschen länger dauern und D betreffen dürfen.
Anders kapieren die Menschen es wohl nocht.
Wer immer mehr „erneuerbaren“ Flatterstrom ans Netz hängt und regelbare Kraftwerke Stück für Stück abschaltet, arbeitet auf einen Blackout hin.
Das ist m.E. kein Versagen, das ist Absicht aus geostrategischen Gründen.
China braucht Europa, um mittels neuer Seidenstrasse und SCO aus seiner Immobilienblase herauszuwachsen.
Russland hätte Europa gern als Kunden, um nicht zu einseitig von China abhängig zu sein.
Die USA wollen zum einen Russland und China sabotieren, zum anderen wollen sie sich auf Kosten Europas reindustrialisieren.
Die Regierungen Europas tanzen an den Fäden amerikanischer Puppenspeler.
Europas Interessen finden nicht statt.
Und der dumme Europäer denkt, die US Politik vor Trump wäre „europäische Politik“, obwohl sie 100% US Deep State Politik umgesetzt von europäischen Marionetten war und ist.
Weder China, USA noch Russland vertreten Interessen Europas. Europa muss sich von allen abnabeln und ihre eigenen Interessen vertreten. Dann und nur dann kann es hier wieder aufwärts gehen.
Das wäre so als wenn sich sagen wir die Provinz Gallien oder Iberien, mit den wichtigen Silberminen, vom römischen Imperium abnabeln wollte.
Die Legionen würden sich sofort in Marsch setzen zur Strafexpedition.
Derzeit haben sie sicherlich Recht. Aber der Fakt, dass in der EU 449 Millionen Bürger leben (USA 340 Millionen, Russland 144 Millionen) zeigt deutlich auf, dass man sich nicht verstecken muss. Was fehlt ist die Abkehr vom EU- Sozialismus und eine starke Armee. Atombomben gibt es schon in Frankreich. Die Voraussetzungen um einen Machtpol in Europa zu setzen sind da. Was fehlt ist eine andere Politik. Anstatt Klima- und Weltenrettung sowie Migrantenflut muss Militärstärke und Marktwirtschaft wieder im Vordergrund stehen. Der Staat muss in der Bürokratie und Einflussnahme auf die Wirtschaft zurückgedrängt werden. Nur wer militärische Stärke hat, kann auch… Mehr
Ja schon auf der Dampflock ist der Teufel mitgeritten und bei Gewitter soll man sich in der Küche auf den Tisch stellen, bei Geschwindigkeiten über 30km/h verliert man das Bewusstsein. Wie bei so vielen Dingen gibt es auch hier eine Lernkurve. Wenn die Spanier denken die können das alles schon, wissen sie es jetzt besser. Auch in DE hatten bis vor ein paar Jahren die Wechselrichter gleiche Ab- und Anschaltbedingungen an das Netz festgelegt. Bis dann mal festgestellt wurde, ups die gehen ja dann gleichzeitig an und aus. Nun kann man sich vorstellen wenn große Erzeugungsanlagen automatisch annährend gleichzeitig an… Mehr
Der „böse Putin“ kann sich einen hybriden Krieg gegen das westeuropäische Stromnetz getrost schenken. Die Zerstörung bringen linksgrüne Chaoten wie der Sanchez auch ohne russisches Zutun locker zustande.
MP Sanchez hatte natürlich schon gleich mal mit NATO-Rütte gesprochen von wegen Sabotage.
Klar, aber diese Art Sabotage findet in den Köpfen der Verantwortlichen statt.
Ich gehe davon aus, daß Fukushima und Chernobyl „ordentlich“ Strom erzeugten.
Daher frage ich mich gerade, welchen Einfluß beide Adhoc-Unfälle wohl auf die entsprechenden Stromnetze hatten.
Von einem japanweiten Stromausfall z.B. habe ich damals jedenfalls nichts gehört.
Und bevor jetzt jemand sagt: „Aber die Strahlung…!“
Ja, das gebe ich unumwunden zu, doch hat bis heute schon jemand ehrlich gesagt, wie viele Opfer es (sogar ohne Strahlung!) in Spanien gab, nur weil der Strom ausfiel? In Fukushima starben meines Wissens übrigens die allermeisten Menschen infolge des Tsunamis und nicht etwa, weil sie verstrahlt wurden…
Nach Angaben der Internationale Atomenergie Organisation (IAEA) hat der Reaktorunfall selbst zu keinen Todesfällen geführt. Auch von Strahlungstoten seither ist nichts bekannt.
Das ist nicht vergleichbar. Wenn 1 KKW tripped sind plötzlich 1 bis 1,4 GW „weg“. Das ist für das Netz verkraftbar. Tschernobyl war so oder so von Vorneherein wegen eines Tests auf Min-Last als der Unfall passierte. Die Auswirkungen auf das Netz sind hier irrelevant. Auslegungsüberschreitende Unfälle sind noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Das sowjetischen Netz war damals sowieso nicht mit Westeuropa synchronisiert. In Spanien sind plötzlich 15GW „verschwunden“ (10 bis 14 KKW gleichzeitig). Die Netzlast betrug zu dem Zeitpunkt 25GW, 15GW Erzeugerleistung entsprechen also 60% (!) die plötzlich verschwanden. Die Kapazität der Interkonnektoren mit dem „Rest“ des europäischen… Mehr
Das erste, was im Krieg stirbt, ist die Wahrheit.
Auch beim Krieg gegen die Physik.
Solarstrom & Company ein Weltschildbürgerstreich? – Allerdings mit tödlichen Folgen.
Läuft doch alles perfekt so wie es sich eine große Mehrheit der Europäer immer noch wünscht. Also eine Nullmeldung.