Kashoggi oder Wie die EU die Moral entdeckt

Grund genug, das Regime in Riyad aus moralischen Erwägungen im Zweifel wider die realpolitische Vernunft mit Bann zu belegen, gab es längst und schon immer. Des Falles Kashoggi bedurfte es dazu nicht.

© Fayez Nureldine/AFP/Getty Images

Die Tatsache, dass das islamisch-arabische Imperium der Söhne Sauds keine Demokratie ist, ist keine Neuigkeit. Die Tatsache, dass das Reich aus der kargen Mitte der arabischen Halbinsel seit mehreren Jahrhunderten einen erfolgreichen Krieg gegen seine arabischen Nachbarn führt, auch. Seit geraumer Zeit inszenieren die Herrscher von Riyad einen schmutzigen Krieg gegen die schiitischen Stämme im Südwesten der Halbinsel. Denn spätestens seitdem sich die Sippe der Wüstenkrieger im 18. Jahrhundert mit dem radikal-muslimischen Vordenker Muhamad ibn Abd alWahab zusammen getan hatte, ging es den Bani Saud nie nur darum, einen benachbarten arabischen Stamm nach dem anderen zu ihrer archaischen Islam-Auslegung zu bekehren und die heiligen Stätten des Islam unter ihre Kontrolle zu bringen. Immer auch war ihnen darum zu tun, die als Abtrünnige vom wahren Glauben betrachteten Schiiten zu vernichten. Deshalb heute der Kampf gegen die sogenannten Huthi-Rebellen im Jemen. Deshalb der Dauerkonflikt mit den persischen Anhängern des einstmals im Kampf um die Nachfolge des „Propheten“ unterlegenen Schwiegersohns und Vetters Mohammeds, Ali ibn Abi Talib.

Die Saud und die Muslimbrüder

Doch die Ibn Saud haben ihre Gegner auch in den eigenen, in den sunnitischen Reihen. Hassan alBana hieß der Mann, der in den Zwanzigern des 20. Jahrhunderts die Idee eines maßgeblich politischen Islamanspruchs entwickelte. Wie einst Wahab war alBana ein Mann, der sich aus der von Ideologiegründer („Prophet“) Mohammed beanspruchten, absoluten Überlegenheit über alle Menschen nicht-islamischer Konfession speiste. Er gründete die Muslimbruderschaft, mit der er die Macht der Stämme wie der christlichen Kolonialherren überwinden, den sunnitischen Islam zur weltbeherrschenden, politischen Macht führen wollte. Auch diese Konfrontation mit gegen das Königtum gerichteten Revolutionären prägt das Denken der Ibn Saud.
Als im revolutionären Ägypten eine im Kern demokratische Wahl jenen bekennenden Muslimbruder Mohammed Mursi an die Macht brachte, rückte die Gefahr des Herrschaftsverlustes den Ibn Saud erkennbar näher. Denn längst schon hatte sich in der vorübergehend laizistischen Türkei ein anderer Anhänger der Lehren AlBanas an die Macht geschlichen.

Recep Tayyip Erdogan im Norden dessen, was der Europäer als Orient bezeichnet; Mursi an der Pforte zu Afrika; die Schiiten immer noch im Süden am Ausgang des Roten Meeres – und die gleich dem Wurmfortsatz eines Blinddarms östlich am Reich der Saud hängenden Katari. Sie bildeten für die Saud eine islampolitische Klammer um ihr Reich, die es zu verhindern galt.

Die Unterstützung des wenig religiösen, prowestlichen Abd alFatah a’Sisi in Ägypten war ein erster Schritt, diese Klammer zu brechen. Als die ägyptischen Militärs die Macht am Nil wieder an sich rissen und Mursi aus dem Verkehr zogen, rastete der türkische Muslimbruder Erdogan ob dieser Vernichtung seiner gedachten Achse über das östliche Mittelmeer aus – und die Saud jubelten im Stillen. Deren nächster Schritt war es, Katari und Erdogan gemeinsam mit unmilitärischen Mitteln zu bekämpfen. Der Versuch, die Wurmfortsatz-Halbinselmuslime zu isolieren und dabei Erdogan zu treffen, war eine Form der modernen Kriegserklärung. Die Unterstützung islamischer Rebellen im vom Bürgerkrieg zerstörten Syrien und der Versuch, im Libanon über den erzwungenen Rückzug des Premiers Einfluss zu nehmen, eine weitere.

Ebenso, wie im Jemen die Saud unfähig sind, eine militärische Entscheidung herbeizuführen, scheiterten sie in Syrien und im Libanon. Das auch deshalb, weil der Wüstensöhne wichtigster Verbündeter, die USA, unter Obama eine zögerliche, undurchdachte Politik verfolgte. Dabei sind die archaischen Wohlstandswahabiten von der Halbinsel auch heute noch engster Verbündeter der atlantischen Allianz im Morgenland. Denn sie gelten als unverzichtbares Gewicht gegen die Ansprüche und Ziele der nicht minder archaischen Mullahs des Iran ebenso wie den Vorstellungen der Muslimbrüder.

Euroamerika zwischen Pest und Cholera

Die Wahl zwischen Pest und Cholera beschreibt die Situation der Euroamerikaner vielleicht am besten. Mit dem strikt antiwestlichen, totalitären Islamregime im Iran gilt jede engere Zusammenarbeit als ausgeschlossen. Der dort dauerhaft propagierte Kampf gegen Israel; die Annahme, das Land arbeite aktiv an eigenen Atomwaffen; nicht zuletzt bereits das Scheitern Jimmy Carters in der Halbwüste beim Versuch, die amerikanischen Geiseln der Mullahs zu befreien – all das hat die Fronten festgezurrt.
So stehen nun die USA – und mit ihnen die NATO – scheinbar unverbrüchlich an der Seite der Saud. Nicht, weil sie die Araber lieben, sondern weil die Realpolitik auch den Euroamerikanern zu gebieten scheint: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Ein Freund, der dank seiner Erdöleinnahmen über viel – zu viel Geld verfügt.

Welches er gern und großzügig in modernste Waffentechnik investiert, um so die hohen Aufwendungen in den Ankauf von Energie zumindest ein wenig abzufangen.
Unabhängig davon, dass die Söhne der Saud offensichtlich – siehe Jemen – mit den Waffen aus Europa und den USA nicht wirklich effektiv umgehen können – ihre Bestellungen in Milliardenhöhen sicherten Arbeitsplätze und Unternehmensgewinne. Und so drückte man alle Augen zu, ließ die Söhne der Saud ihr eigenes Volk weiter unterdrücken und die Nachbarn mit Krieg überziehen. Die Illusion globaler Menschenrechte, die die Europäer so gern als Monstranz vor sich hertragen, verlor sich schnell angesichts der Milliarden, die aus der ölreichen Wüste nicht nur an die Rüstungsunternehmen flossen. Ohnehin gilt in der globalen Welt: Liefern die USA oder Europäer nicht, dann tun es andere. Auch wenn deren Waffen nicht so beliebt sind wie jene aus den Schmieden der NATO-Staaten.

MBS – Modernisierer von Allahs Gnaden?

Als sich die Regentschaft des greisen und kranken Salman dem Ende zuzuneigen schien, setzten die Freunde der Saud auf den erkorenen Thronfolger Mohammed Ben (Sohn des) Salman – kurz MBS. Er ließ die Frauen ihren Führerschein machen und ins Kino gehen. Und er räumte intern kräftig auf. So traf es in der verschwägerten Welt der Stämme nicht nur die Linie des libanesischen Ministerpräsidenten und saudischen Multimilliardärs Saad Hariri – auch zahlreiche andere mehr oder weniger mit dem Kronprinzen verwandte und verbandelte Personen traf der Bannstrahl des künftigen Königs. Zwangsaufenthalt in saudischen Gefängnissen inbegriffen, als MBS am 3. November 2017 in klassisch-morgenländischer Tradition mögliche Konkurrenten und Widersacher aus dem Weg räumen ließ.

Allein schon Frauenführschein und Kino-Besuch schien neben dem verbindlichen Auftreten des neuen Mannes den Eindruck zu vermitteln, dass mit MBS ein etwas modernerer Führer das islam-arabische Reich übernehmen werde. Vielleicht sogar einer, der ein wenig mehr Menschenrecht und demokratische Freiheit wagen könnte. Und so flogen diesem MBS die Sympathien der Euroamerikaner zu: Ein liberaler(er) Muslim, nach wie vor eng an den Westen gebunden – was konnte man sich Besseres wünschen, um bei den lukrativen Geschäften mit dem Ölreich die moralischen Augen nicht mehr ganz so fest zudrücken zu müssen.

Das Grundvertrauen ist erschüttert

Dann aber geschah etwas, das gleichsam das Grundvertrauen erschütterte. Jamal Kashoggi (korrekt: Chashuqdji), im Westen als Journalist, Dissident und Menschenrechtler gefeiert, soll von den Saud ermordet worden sein! Abgeschlachtet im saudischen Konsulat in Istanbul, als er einige unverzichtbare Papiere für jene den zweiten oder dritten Frühling des Mannes krönen sollende Hochzeit mit einer unscheinbaren Türkin abholen wollte.

Seitdem nehmen nicht nur die Spekulationen ungeahnte Formen an – ganz plötzlich entdecken vor allem die Europäer ihre lange versteckte, moralische Ader, fordern den Abbruch der lukrativen Geschäfte und mehr. Zwingen ihre Geschäftsleute, die Kontaktpflege zu minimieren – etwas, das die Herren der Wüste diesen nicht vergessen werden.

Der orientalische Schein des Sein

Es ist Schaufensterpolitik, deren sich vor allem die EU derzeit hingibt. Denn dass das Reich der Saud schon immer alles andere war als ein friedlich-freundlicher, globalem Menschenrecht und Wohlgefallen zugetaner Partner, war seit Ewigkeiten bekannt. Doch pecunia non olet – es sei denn, es stinkt in einem Maße zum Himmel, dass selbst der stärkste Ölgeruch den Gestank nicht überdecken kann. Und so stehen wir nun vor einer Situation, die der legendäre Carl Barks seinen Uncle Scrooge alias Dagobert Duck mit einem fast schon klassischen Satz beschreiben ließ: „Nichts im Orient ist so, wie es zu sein scheint“.

Kashoggi – Journalist und Muslimbruder

Vorab – und ohne damit irgendetwas entschuldigen zu wollen – ein Blick auf jenen Mann, der oder dessen sterbliche Überreste unauffindbar sind.

Kashoggi stammt aus einem der „besten“ Häuser der Elite des Landes, obgleich seine Sippe ursprünglich aus der Türkei kommt. Früh orientierte er sich in Richtung Journalismus, kritisierte dabei auch die Führung des Landes. Gleichwohl unterhielt er lange Zeit engste Verbíndungen nicht nur zum Geheimdienst, was ihn trotz mancher Differenzen mit den Ibn Saud vor allzu unangenehmen Konsequenzen bewahrte. Zunehmend mehr bewegte er sich jedoch auch in Richtung der Muslimbruderschaft, der er in Verkennung der gegenwärtig in der Türkei zu beobachtenden Realitäten den Willen unterstellte, die islamischen Gesellschaften zu demokratisieren. Spätestens diese Nähe zu jener Bewegung, die den säkularen Westen ebenso verachtet wie die eigenen, islamischen Stammesdespoten, bewegte ihn bei den Säuberungsaktionen des MBS zur Auswanderung in die USA, wo er seitdem als Publizist tätig war.

In klassischer Hitchcock-Manier könnte man Kashoggi als „Der Mann, der zu viel wusste“, bezeichnen. Im Auftrag des Geheimdienstes hatte er wiederholt Kontakte zum meistgesuchten Terroristen Usama bnLadn. Angeblicher Auftrag: Den Bekannten aus einer ebenfalls zur saudischen Elite gehörenden Sippe dazu zu bewegen, von seinem Tun abzulassen. Kashoggis Onkel Adnan – der aus der Türkei stammende Vater/Großvater war einst als Mekka-Pilger hängen geblieben und zum Leibarzt des Stammesführer Abd alAziz ibn Saud aufgestiegen – galt zeitweilig als einer der reichsten Männer der Welt. Mehr oder weniger legaler Waffenhandel in aller Welt hatten unermesslichen Reichtum geschaffen.

Jamal selbst wiederum konnte sich der Freundschaft mit Turki ibn Faisal rühmen – der wiederum Sohn des 1975 vermutlich im Rahmen innerer Machtkämpfe erschossenen Königs Faisal, welcher einer der Söhne des Staatsgründers Abd alAziz alSaud war.

In der Nachfolge des von einem Neffen ermordeten Faisal reihte sich Halbbruder an Halbbruder – sämtlichst Nachkommen des Staatsgründers, gezeugt mit den Damen des islamischen Harems. Wer einen Blick auf die antike Geschichte der Dynastien der Region wirft, dem bleibt nicht verborgen, dass innerhalb dieser durch Zweit- und Drittfrauen angereicherten Nachkommenschaft von familiärer Solidarität nicht die Rede sein kann. Intrige und Brudermord gehören zum traditionellen Vorgehen im Kampf um die Macht. Daran scheint sich auch im Arabien der Söhne Sauds wenig geändert zu haben.

Kronprinz mit neuer Qualität

Dennoch steht das Land nun vor einem dynastischen Umbruch. Denn mit MBS soll erstmals der Spross eines der letzten lebenden Söhne des Abd alAziz die Macht übernehmen. Damit jedoch wären die zahlreichen Sprösslinge der anderen „Königslinien“ aus dem dynastischen Geschäft – und die bisherige Dynastie der Abd alAziz würde zu einer der Salman.

So etwas produziert in den archaischen Stammeskulturen erhebliche Konflikte, denn zahllose konkurrierende Prinzen – Bruder, Halbbrüder und Neffen – fürchten um Macht, Einfluss und persönliches Wohlergehen – am Ende vielleicht sogar um ihr Leben, sollte der künftige Herrscher zu der Auffassung gelangen, ein naher Verwandter könnte seiner eigenen Machtposition gefährlich werden.

Die November-Aktion des Jahres 2017 diente insofern vorrangig zwei Zielen: Potentielle Gegner des MBS aus dem Verkehr ziehen – und potentiellen Kritikern ein deutliches Signal zu senden, den geplanten Machtwechsel zur Salman-Dynastie ohne Widerstand zu akzeptieren.

Doch auch wenn nach Außen der Eindruck erweckt wurde, dass der Übergabe der Macht nichts im Wege stünde, so führt MBS nicht nur offiziell Krieg im Jemen, sondern auch inoffiziell gegen Schiiten und Iraner sowie gegen Türken und Muslimbrüder. Und nicht zuletzt selbst gegen die allzu reaktionären Anhänger des Wahab, deren vorantiken Welterklärungen jedweder Wissenschaft und Vernunft Hohn sprechen. Womit nun wiederum der Mann, der zu viel wusste, ins Spiel kommt.

Orientalische Erzählungen

Es ist nicht nötig, drum herum zu reden: Ein Verschwinden des Jamal Kashoggi war durchaus im Sinne sowohl des greisen Salman wie auch dessen Thronfolgers Mohammed. Die Erzählung von einem auf die Schnelle eingereisten Terror-Kommando mit dem Auftrag, den Unliebsamen zu beseitigen, ist insofern eine der möglichen orientalischen Erzählungen. Sie scheint plausibel, passt ins Bild, unterstreicht scheinbar den nach Innen erbarmungslosen Charakter des nach Außen so charmant auftretenden Thronfolgers. Doch es bleiben – jenseits der verschiedenen Varianten, die zeitversetzt aus offiziellen türkischen und saudischen Stellen verlauten – Fragen.

Die erste lautet: Wenn Salman und/oder Mohammed sich des Kashoggi abschließend entledigen wollten – warum machen sie das ausgerechnet in den Räumen der offiziellen Vertretung ihres Landes auf dem Boden der letztlich als Feindesland zu betrachtenden Türkei?

Wenn tatsächlich 15 ausgebildete Assassinen aus dem Süden an den Bosporus reisen, um einen unliebsamen Dissidenten zu beseitigen – warum nicht überraschend auf der Straße erschießen und verschwinden? Offensichtlich verfügte Kashoggi über keinen nennenswerten Personenschutz. Den Weg zum Konsulat ging er nach Stand der Erkenntnis nur begleitet von seiner Braut.

Die Geschichte vom unglücklich verlaufenden Gespräch

Eine Antwort auf diese Frage könnte lauten: Die Herren aus Arabien sollten aus dem Insider Informationen herausholen – doch welche? Über Verbindungen der Muslimbruderschaft im Lande der Saud? Über Verschwörungen von Prinzen und Neffen gegen den Thronfolger?

Vorstellbar. Trotzdem bleibt die Frage, warum Kashoggi dann – wie es den Anschein hat – sterben musste? Denn die Ermordung eines Dissidenten ausgerechnet in einem Konsulat auf feindlichem Boden ist – vorsichtig formuliert – das laienhafte Werk von Stümpern. Wenn der Tod Kashoggis auf dem Programm des saudischen Kommandos gestanden haben sollte, wäre es allemal geschickter gewesen, ihn das Konsulat verlassen zu lassen, um ihn dann irgendwo auf offener Straße zu beseitigen. Das Schuld-Pingpong hätte dann zumindest nicht nur in eine Richtung gewiesen.

Also doch ein Betriebsunfall im Rahmen einer allzu hochnotpeinlichen Befragung? Denkbar und gleichsam im Sinne des ersten Erklärungsversuchs der saudischen Regierung nachvollziehbar.

Offen aber auch die Antwort auf die Frage: Wo ist die Leiche des Verstorbenen?
Im Konsulat zumindest scheint sie sich nicht zu befinden – da haben zwischenzeitlich türkische Stellen alles auf den Kopf gestellt. Jene Herren, die angeblich in Riyad über die Vorgänge informiert sind, müssten es wissen. Unabhängig davon, ob Kashoggis Tod geplant oder ein Betriebsunfall war. Wo nun die Geschichte mit dem Zersägen der Leiche oder Noch-nicht-Leiche ins Spiel kommt, welches vielleicht gar nicht die lancierte, barbarische Folter, sondern ein wenig tauglicher Versuch der Vertuschung eines ungewollten Gesprächsergebnisses gewesen ist. Kashoggis sterbliche Überreste – gut verpackt im Diplomatengepäck der 15 auf der Heimreise in den Wüstenstaat?

Zwei Varianten – und noch mehr

So haben wir hier nun zwei Varianten einer Geschichte – und beide sprechen nicht für den saudischen Thronfolger. Denn in diesem Modell ist er der Auftraggeber zumindest einer geplanten Folter mit ungewolltem Tod des Delinquenten. Oder eben Auftraggeber des Mordes selbst. Es ist diese Variante, die gegenwärtig vor allem durch die Erzählungen des türkischen Präsidenten und Muslimbruder Erdogan als Wahrhaftigkeit des Geschehenen angenommen werden soll.

Doch denken wir – auch wenn wir MBS jederzeit zutrauen, missliebige Personen unsanft zu beseitigen – orientalisch und ein wenig um die Ecken. Und zeigen wir einige aktuelle Interessenlagen auf.

Der Dynastienwechsel schafft Feinde

Hinsichtlich der Situation im Arabien der Saud wurde bereits einiges gesagt. Salman plant über die Inthronisation seines Sohnes die Ablösung der bisherigen Dynastie der Abd alAziz durch die Dynastie der Ibn Salman. Auch wenn MBS mit seiner November-Aktion zahlreiche Gefährder dieses Vorhabens inhaftiert oder außer Landes getrieben hat – im Lande selbst sind immer noch genügend Verwandte und Interessierte, die diesen Wechsel für ihre persönliche Situation und Zukunft als unerwünscht betrachten. Hier finden sich auf der einen Seite die klassischen Dynastiker, die die stammesherrschaftliche Dominanz ihres Sippenteils in die Zukunft retten wollen – auf der anderen hingegen jene von der Muslimbruderschaft infizierten „Modernisierer“, die eine islamische Scheindemokratie nach türkischem Muster anstreben.

Jede dieser Gruppen hat ein vitales Interesse daran, MBS zu verhindern. Und da im Nahen Osten der Spruch vom Feind meines Feindes, der mein Freund ist, immer noch Gültigkeit hat, wäre selbst eine vorübergehende Kooperation zwischen diesen beiden Gruppen nicht auszuschließen: Erst einmal den Thronfolger aus dem Rennen nehmen – den Konflikt untereinander auf später verschieben.

Unterstellen wir rein theoretisch, es gäbe eine solche Connection aus Traditionalisten und Muslimbruderschaft mit dem einzigen Ziel, MBS zu beseitigen. Mit Waffengewalt wäre dieses nur möglich, wenn man über einen zur Selbstaufgabe bereiten Mitverschwörer im unmittelbaren Umfeld des Kronprinzen verfügte. Fällt diese Möglichkeit aus, bliebe nur noch der Weg, den Unerwünschten öffentlich derart zu beschädigen, dass Salman auf Mohammeds Inthronisation verzichten muss. Ein solcher Druck könnte jedoch niemals aus dem eigenen Land kommen – er müsste von Außen erzeugt und derart stark werden, dass Salman einknickt.

Des Erdogans Interessen

Jene, die ein Interesse an einer solchen Situation haben, sind nicht zu zählen. Unter ihnen aber findet sich explizit auch jemand, der scheinbar mit den innersaudischen Vorgängen nichts zu tun hat: Präsidialdiktator Erdogan. Der Muslimbruder in Ankara möchte die saudische Dynastie allein schon aus seinen machtpolitischen Ansprüchen auf die Region heraus erschüttern. Eine stabile, gefestigte Dynastie im arabischen Süden, die noch dazu über eine hochleistungsfähige Armee verfügt, betrachtet Erdogan als Bedrohung seiner territorialen und überregionalen Ziele.
Hinzu kommt aber noch etwas anderes: Erdogans Politik hatte ihn in jüngerer Zeit für den Westen und dessen Investoren zu einer Art „bad guy“ werden lassen, während MBS sich zum „good guy“ mauserte.

Das behauptete Abschlachten des Kashoggi im saudischen Konsulat ist das perfekte Szenario, die Situation umzukehren. MBS, der genau in diesen Zeitraum eine groß angelegte Investorenkonferenz gelegt hatte, wurde für ihn unerwartet mit zahllosen Absagen konfrontiert. In der EU wird nun sogar über den abschließenden Abbruch der Waffenlieferungsbrüderschaft nachgedacht – etwas, das weder der schmutzige Krieg im Jemen noch das Todpeitschen von Islam- und Herrschaftskritikern im Lande der Saud bewirken konnte. Erdogan reibt sich die Hände: Der bundesdeutsche Wirtschaftsminister reist nach Ankara, unter anderem die via Hermes-Bürgschaft vom deutschen Steuerzahler zu finanzierende, neue Bagdadbahn im Gepäck, während dem Siemens-Chef verboten wird, in der Wüste vorzusprechen.

Verschwörungstheorie oder denkbares Szenario?

Ist die Vorstellung, dass Traditionalisten und Muslimbrüder aus Arabien gemeinsam mit dem Muslimbruder in Ankara eine perfekt inszenierte Aktion geplant hatten, um das öffentliche Ansehen des MBS nachhaltig zu beschädigen, nur eine unhaltbare Verschwörungstheorie? Nicht, wenn wir einen Blick auf das Engagement werfen, mit dem sich der Obertürke der scheinbaren Aufklärung angenommen hat.

Angebliche Live-Mitschnitte des Zersägens, auf unerfindlichen Wegen angeblich von Kashoggis iPhone bei türkischen Dienststellen gelandet, ebenso wie andere, noch nicht vorgelegte „Beweise“, über die Erdogan angeblich verfügt, gestatten die Frage: Geht es dem Mann lediglich um die Aufklärung einer unfassbaren Barbarei? Geht es ihm um die Rache für den Mord an einem politischen Kampfgefährten – oder ist er selbst Teil eines Komplotts mit dem Ziel, den türkischen Einfluss im Arabien der Saud auszudehnen? Immerhin fragen sich mittlerweile nicht nur die Saud, ob und in welchem Umfange ihre konsularischen Gebäude in der Türkei verwanzt sind. Denn die Erzählung von dem iPhone mag kaum einer so recht glauben – und auch das weitere Insiderwissen, über das Erdogan verfügen will, lässt Fragen zu. Dazu gehört auch die, warum des Kashoggis Braut unbedingt in der Türkei heiraten musste – und nicht in den sicheren und den Arabern fernen USA? Hatte jemand ein Interesse daran, Kashoggi in das Istanbuler Konsulat zu lotsen – und wenn so, wer ist dieses und welche Rolle spielt dabei die Braut?

Auch ein dritte Variante ist vorstellbar

Nachdem wir nun Betriebsunfall und Verschwörung wider Salmans Dynastie aufgezeigt haben, soll auch eine dritte Möglichkeit nicht unausgesprochen bleiben.
Politische Systeme neigen in dem Maße, wie sie über Wohlgefallen organisiert werden, dazu, subalterne Mitarbeiter zu einer Art vorauseilendem Gehorsam zu bewegen.

Nehmen wir an, der Fall eines Dissidenten Kashoggi wurde in innersten Zirkeln der saudischen Herrschaft thematisiert. Nehmen wir weiterhin an, dass MBS dabei hat fallen lassen, Kashoggis schnelles Verschwinden sei durchaus wünschenswert. – Nichts spricht dagegen, dass einige der Anwesenden, die über entsprechende Möglichkeiten verfügten, ohne konkrete Anweisung ihres königlichen Chefs beschlossen, diesem einen Gefallen zu tun und den Unliebsamen verschwinden zu lassen.

Auch eine solche Situation würde die bisher als bekannt anzunehmende Sachlage erklären können. Die Folge könnte jene erste Reaktion Riyads auf die türkischen Vorwürfe sein, zehn Männer aus dem Regierungsapparat zu inhaftieren und unter anderem den Vizechef des Geheimdienstes zu entlassen.

So oder so: US-Interessen sind gefährdet

Alles in allem stehen wir nun wie einst Dagobert Duck staunend vor einer Welt, die sich uns nicht zu erschließen vermag.

Drei mögliche, orientalische Erzählungen wurden aufgezeigt. Jede hat ihre Fürs und Widers. Jede erscheint dem Europäer kaum vorstellbar. Und doch spricht vieles dafür, dass eine dieser Erzählungen den Tatsachen am nächsten kommt. Auch wenn die sterblichen Überreste des Kashoggi nach wie vor fehlen und er damit zumindest nach deutschem Recht erst einmal nur als vermisst zu gelten hätte. Denn solange die Leiche fehlt, wäre es sogar noch denkbar – wenn auch wenig plausibel, dass Kashoggi selbst eingeweihter Verschwörer gewesen ist – Teil eines durchdachten Plans, um das internationale Ansehen eines designierten Alleinherrschers derart zu beschädigen, dass dessen Machtübernahme vereitelt wird. – Wäre es so, dann allerdings müsste Kashoggi bis zu seinem natürlichen Lebenende verschollen bleiben, denn sein Wiederauftauchen würde unweigerlich das Komplott und dessen Akteure öffentlich demaskieren.

Unabhängig davon aber, welche der Erzählungen am Ende dem, was man als Wahrheit bezeichnen könnte, am nächsten kommt – und ob eine solche Wahrheit überhaupt jemals unabweisbar auf dem Tisch liegen wird: Verlierer der gegenwärtigen Situation ist nicht nur Kronprinz Mohammed bin Salman, sondern auch die Trump-Administration.

Trumps Politik steht an der Seite Israels in einem gleichzeitigen Kampf gegen Muslimbruderschaft, schiitische Mullahs und salafistische Fundamentalisten – alles Gruppierungen, die gegen den euroamerikanischen Einfluss im Nahen Osten und anderswo gerichtet sind.

Mit dem Ägypter a’Sisi und dem Saudi MBS schien man zwei Verbündete gefunden zu haben, die an der Seite der USA stehen und den islamisch-israelischen Konflikt überwinden helfen. Bricht MBS weg und tritt an seine Stelle ein wahabitischer Fundamentalist oder ein politischer Muslimbruder, stärkt dieses zwangsläufig jene, die ihre radikalislamischen Süppchen gegen den Westen kochen.

Die von Trump angestrebte Achse im Bogen von Kairo über Jerusalem bis Riyad und weiter bis nach Oman bekäme einen Schlag, der den Zug aus dem Gleis tragen könnte.

Trumps Zurückhaltung ist insofern angesichts faktisch nach wie vor ungeklärter Vorgänge verständlich – weniger hingegen das vehemente Moralisieren der EU, das bislang auf Behauptungen und Annahmen basiert, nicht aber auf unabweisbaren Tatsachen.

Vor allem aber gilt: Wirklich neue Erkenntnisse über die archaische Kultur und die brachiale Politik am Golf bringt der Fall Kashoggi nicht – nur einen medial perfekt aufbereitbaren Aufreger.

Der nun wird genutzt, um über die Beschädigung der europäischen Wirtschaftsinteressen die damit zusammenhängenden Einflussmöglichkeit auf das saudische Regime zu untergraben. Nutznießer sind zwangsläufig die anti-europäischen Kräfte von Erdogan bis Khamenei und darüber hinaus.

Ob die Europäer sich mit der zelebrierten Abkehr von ihrem bislang moralbefreiten Umgang mit den Arabern hin zu einer Schaufensterpolitik der plötzlich einsetzenden Erkenntnis des seit langem Bekannten tatsächlich einen Gefallen tun, lassen wir dahingestellt. Grund genug, das Regime in Riyad aus moralischen Erwägungen im Zweifel wider die realpolitische Vernunft mit Bann zu belegen, gab es längst und schon immer. Des Falles Kashoggi bedurfte es dazu nicht.

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Kommentare ( 15 )

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Waehler 21
5 Jahre her

Guter Artikel. Möchte aber noch hinzufügen, dass die Saudis im Gegenwert von ein par Barrel Öl Öffentlichkeitsarbeit machen. Propaganda, die wir schlucken, ohne es zu merken. Beispielsweise ist hier aufzuführen, dass Assad von demokratischen Kreisen gestürzt wurde .?? Das waren fast alle ferngesteuerte Unterhosen von den Saudis, ok ein par von Erdogan. Aber wieder wurde dem deutschen Fernsehkonsument in Deutschland eingebläut,dass es sich um demokratische Kräfte handelte. Jetzt ist auch unsere Kanzlerin in die Türkei geflogen und hat darauf gepocht, dass die letzte Extremistenhochburg nicht angegriffen wird. Was ist mit diesen Menschen die weiter unter der Knute der Islamisten leben… Mehr

Schwabenwilli
5 Jahre her

Ein wirklich fesselnder Artikel. Fehlt nur noch dass das türkische Fräulein welches bei Kashoggi sie späten Gefühle ausgelöst hat, Teil des Ganzen war.

Ecke
5 Jahre her

Super Ausführung. Tippe auf Variante II, mit lebenden Kashoggi. Nach seiner Wiedergeburt tischen sie uns halt ein weiteres Märchen aus 1001` er Nacht auf.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Muslimbrüder um Erdogan, ihr radikalislamischen Süppchen gegen Deutschland mit den von uns bezahlten „Flüchtlingen“ über die Parteien bis hin zu Moscheen in Deutschland weiterhin kochen.

Ralf Poehling
5 Jahre her
Antworten an  Ecke

Treffer, versenkt.

bkkopp
5 Jahre her

Natürlich war die Ermordung Khashoggis extrem fies und unmoralisch. Aber, auch die Zerstörung des Irak, mit hunderttausenden Toten und zerstörten Lebenchancen für -zig Millionen durch die USA und die Koalition der Willigen, und die Zerstörung Libyens durch Sarkozy/Cameron/Nato, waren extrem fies und unmoralisch. Die Welt kann sehr fies und unmoralisch sein, nicht nur MbS.

Maria Jolantos
5 Jahre her

Darf ich auch noch eine Hypothese anbringen?
Kashoggi wurde auf Befehl von MBS hingerichtet. Da man seiner in SA nicht habhaft werden konnte eben im Konsulat. Deshalb wurden fünfzehn Emissäre geschickt. Fünfzehn plus die Saudis im Konsulat – viel zu viel für ein „Verhör“ oder einen Mord, aber genug für eine offizielle Handlung. MBS wollte damit seinen Rivalen und ehemaligen Chef des Geheimdienstes (und auch ehemaliger Chef Kashoggis) Turki bin Faisal Al Saud treffen/warnen.

Ivan de Grisogono
5 Jahre her

Eine der seltenen, logischen Analysen des Falls Khashoggi! Türkei als Tatort und Provokateur! Es ist überraschend wie lange die Türkische Version die Berichtserstattung, ohne leisesten Zweifeln, dominierte!
Religion, Herrscher, Petrodollars, eine Region versunken in Kriegen, Fanatismus und Verrat. Ein Szenario wie von Ambler, le Carre, Deighton! Wenn man Merkel, Macron, Putin und Erdogan zusammen sieht kriegt man schlaflose Nächte!

EinAlterWeisserMann
5 Jahre her

Es gibt auch ein viertes Szenario: MBS wollte mit einem besonders grausamen Mord seine Gegner im In- und Ausland gleichermaßen einschüchtern – wohl wissend um den Umstand, dass angesichts des saudischen Öls, des Geldes und der militärischen Bedeutung für die USA niemand ernsthaft mit SA brechen würde.

Ralf Poehling
5 Jahre her

Hochinteressante Ausführungen, Herr Spahn.
Mich deucht, ich habe mit meiner ersten Einschätzung sofort richtig gelegen.
Es deutet alles auf Variante zwei. Perfektes Timing, um maximalen Image- und Finanzschaden für die Saudis und die Amerikaner zu generieren, Israel wieder zu isolieren, die Türkei ins internationale Geschäft zurück zu bringen und Erdogans Defensive so in eine Offensive umzuwandeln.
Erschreckend, dass die Europäer von Schach offenbar gar keine Ahnung haben und jede Scharade kritiklos schlucken. Selbst dann, wenn sie so offensichtlich daherkommt.

Martin L
5 Jahre her

Vielen Dank für die sehr guten und ausführlichen Hintergrundinformationen – soweit sie eben bekannt sind. Was ich mir für dieses Land hier allgemein wünschen würde: Dass endlich dieses obermoralische **gelaber (ja es ist nötig das so deutlich zu sagen) aufhört. Ja, es gibt sehr viele Zwänge in der Politik. Ja man muss sehr viele Kröten schlucken. Aber das alles mit moralischen Geschwätz zu verkaufen, ** mich nur noch an. Nur ein Beispiel: Es ist (oder war vor Trump) von „unseren amerikanischen Freunden“ die Rede. Meine Meinung dazu: Ohne den amerikanischen militärischen Schutzschirm wären wir auf Dauer nicht überlebensfähig. Deshalb sind… Mehr

Hans Druchschnitt
5 Jahre her
Antworten an  Martin L

Beantworten Sie sich nur selber die eine Frage: Wer hat die Migrationswaffe geladen und abgefeuert?
Ohne die Amis sind wir nicht überlebensfähig……ohje!

Martin L
5 Jahre her
Antworten an  Hans Druchschnitt

Zur „Migrationswaffe“:
Es wäre interessant und sinnvoll festzustellen, wer und was alles bei der „Migrationswelle“ mitwirkte und mitwirkt. Aber das ist gar nicht möglich, denn:
Allein schon die Sprache ist reglementiert: Sind es jetzt Migranten oder Asylanten oder Flüchtlinge oder Geflüchtete oder Fachkräfte. Und wer das falsche Wort sagt, setzt sich automatisch ins moralische Unrecht.
Aktuell ist mir z.B. nicht klar, wieso alle möglichen Länder diesen UN-Migrationspakt unterschreiben. Was haben die davon? Gibt es dort konkrete Interessen? Oder ist es einfach nur die übliche Gruppendynamik von Politikern und Journalisten?

Ralf Poehling
5 Jahre her
Antworten an  Hans Druchschnitt

Die Migrationswaffe kommt von den Muselmanen, die Multikuli-Ideologie von den Marxisten und angeschoben wird das alles von den Banken und Großkonzernen, weil die sich freie Märkte ohne Barrieren wünschen.
Den Großteil der Verantwortlichen für das aktuelle Desaster finden Sie auf dem alten Kontinent.

bkkopp
5 Jahre her

Wir konsumieren gestern, heute und morgen das saudische Öl und die Produkte daraus. Das hat noch kein Moralapostel ernsthaft in Frage gestellt, weil es ihm/ihr selbst nicht anders geht. Dafür bekommen die Saudis unser Geld, auch das Geld der Moralapostel. Es wäre töricht zuzulassen, dass die Saudis dieses Geld überall in der Welt, nur nicht bei uns und für unsere Produkte (Arbeitsplätze, Unternehmensgewinne, Steuern ) ) ausgeben. Man nennt das Wirtschaftskreislauf. Die leidige Diskussion mit den Moralaposteln nervt. Weder die Franzosen, noch die Briten, und noch weniger die Amerikaner haben die geringste Lust mit den törichten Moralaposteln überhaupt zu diskutieren.… Mehr

Schwabenwilli
5 Jahre her
Antworten an  bkkopp

„Es wäre töricht zuzulassen, dass die Saudis dieses Geld überall in der Welt, nur nicht bei uns und für unsere Produkte (Arbeitsplätze, Unternehmensgewinne, Steuern ) ) ausgeben.“

Och, keine Sorge die geben das Geld das wir ihnen für ihr Öl gebe schon wieder bei uns aus, Bsw. in Unternehmensbeteiligungen. Mir ist da das Beispiel eines Bus Herstellers bekannt, einer Tochter von Daimler, bei dem die Emirate sich dick eingekauft haben. Das wirkt sich bis in der letzten Winkel der Produktion aus. Moslemische Mitarbeiter wissen das und verhalten sich entsprechend anmaßend und fordernd , der Betriebsrat hält den Mund.