Blackbox KW 47 – Gauner & Nichtsnutze

Der Ton wird rauer in unserer Republik, die Herrschaften geizen nicht mit gegenseitigen Injurien, die sie bislang der AfD vorbehalten hatten. Wenigstens Genosse Präsident Frank-Walter erfreut das Volk mit Ordensverteilungen am laufenden Band.

Unser Chef Olaf ist kein Mann der übereilten Schritte. Jede Schummelei ist von langer Hand vorbereitet, und wenn mal eine auffliegt, so lautet die Devise des Rechtsanwalts aus Osnabrück: „Die Dinge werden jetzt sehr sorgfältig diskutiert“, und nein, man erlebe ihn „nicht als einen Menschen ohne Zuversicht“. Warum auch? Zwar wurden gerade 60 Milliarden eingefroren – der Doppel-Wumms (200 Milliarden für dies und das) dürfte der nächste Rohrkrepierer der Ampel sein –, aber die frisch versprochenen vier Milliarden Bakschisch für Afrika sind noch genauso im Pott wie weitere Milliarden für die Ukraine, die Parteifreund Pistorius zugesagt hatte.

♦ Während der Chef Gelassenheit zur Schau trägt, täuscht Komplize Lindner Entschlossenheit vor und wirft ein neues Zauberwort in die Hirne des mit sprachlichem Blendwerk („Kindertagespflegepersonen“) überreich verwöhnten Bürgers: „Haushaltssperre“,
 oder wie ein Genosse im Finanzministerium formuliert, es werden „alle in den Einzelplänen 04 bis 17 und 23 bis 60 des Bundeshaushaltsplans 2023 ausgebrachten und noch verfügbaren Verpflichtungsermächtigungen mit sofortiger Wirkung“ gesperrt.

♦ Das klingt gut, heißt aber, es läuft alles weiter wie gehabt. Denn auf die Haushaltssperre folgt in der Logik der Liberalsozialisten zwingend die „Außergewöhnliche Notsituation“, und schon sind die eingefrorenen Milliarden alle wieder da. Nur den schon länger hier Arbeitenden werden bei der Gelegenheit die Unterstützung beim Heizen und andere Entlastungen gestrichen.

♦ Wer würde bezweifeln, dass sich das Land seit Antritt des Kabinetts Scholz in einer außergewöhnlichen Notsituation befindet? Die Habeckonomics, inklusive großer Heizungs-Transformation – in Trümmern. Die Energieversorgung dank feministischer Außenpolitik unterbrochen (unser moralisch weniger gefestigtes Nachbarland Österreich bezieht nach wie vor 60 Prozent seines Erdgases aus Russland). Die großzügige Alimentierung aller ins Bürgergeld-Geflüchteten gibt dem Haushalt den Rest.

♦ Ist die Ampel eine Bande von Ganoven, wie laut Focus Alexander Dobrindt (CSU) insinuierte? Oder handelt es sich eher um Taugenichtse und Nichtsnutze, wie Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger meint? Beim geschmeidigen Föhngeist Markus Lanz, ZDF, führte Aiwanger detailliert aus: „Ein Taugenichts ist auch jemand, der in einer Regierung sitzt, keinen Schulabschluss hat, den Leuten Käse erzählt und selber noch nie gearbeitet hat, und am Ende Dinge an die Wand fährt. Auch das ist ein Taugenichts.“ 

Auf gewohnt hinterlistige Art wollte Lanz dann Namen hören, um Aiwanger in eine juristische Bredouille zu manövrieren, aber der meinte lakonisch, da könne Lanz auch alleine draufkommen. „Meinen Sie Ricarda Lang?“, lockte Lanz. „Oder meinen Sie Kevin Kühnert?“ Wir haben extra noch einmal nachgeschaut. Unter „Bildung“ findet sich bei Lanz eine Ausbildung als Funker beim italienischen Heer und eine zum Kommunikationswirt. Da müsste er doch eigentlich wissen, dass weder Kühnert noch Lang „in einer Regierung sitzen“.

♦ Es wäre wirklich zu komisch, wenn’s am Ende ausgerechnet die, auf deren Klage hin das Verfassungsgerichtsurteil zustande kam, selbst zerreißen würde. Aber genau so sieht es aus. Denn schon fallen die eigenen Kameraden Wendelin (dem, der die Wende bringt) Merz in den schmalen Rücken. Als erster kam Berlins Kai Wegner mit dem Dolch im Gewande, und auch die Parteifreunde Haseloff und Kretschmer „zeigen sich offen“ für eine Reform der Schuldenbremse. 
Die Schuldenbremse müsse zwar bleiben, so der gewiefte Haseloff, aber für „Zukunftsinvestitionen“ müssten „verfassungskonforme Möglichkeiten gefunden werden, diese zu realisieren“. Zukunftsinvestitionen? Werden nicht alle Staatsausgaben dem Bürgenden als solche verkauft?

♦ Chef Olaf und unsere Annalena Baerbock haben sich längst dringenderen Problemen zugewandt und, wie der Spiegel schreibt, „ihre Chefdiplomaten auf eine diskrete Nahostmission geschickt“, wo es „in vertraulichen Gesprächen vor allem um die Frage geht, wer den Gazastreifen nach dem Krieg regieren soll“.
 Wir wollen nun hier nicht in Imperialismus-Verdacht geraten, aber wäre es nicht wirklich eine gute Idee, wenn Olaf und Annalena den Job noch mitübernehmen würden? Bei uns gibt’s ja derzeit eh kaum was zu tun. Ansonsten könnten die 2 Millionen Gaza-Bewohner auch bei uns Quartier nehmen. Ein erster Schritt ist mit 320 heimgeholten „Deutschen“ samt Anhang schon gemacht.

♦ Parteifreunde und Mitleidige anderer Parteien machen sich derweil Sorgen um Thüringens Bodo Ramelow, der offenbar zu viele lange Tage und Nächte vor dem Computer verbringt und es nun an den Nerven hat. „Achtung liebe Patrioten“, wirrte der auf nicht ganz lupenreine Art zum Ministerpräsidenten gekürte Kommunist auf X (vormals Twitter), „heute Abend sprühen unsere Flugzeuge nicht, aber die Thüringer Reichsflugscheibe kommt zum Einsatz und hat was für Euch mitgebracht: mRNA. Dann braucht ihr nicht mehr Impfen! Impfen! Impfen! Impfen! Impfen! Impfen! Impfen! Impfen!“

 „Brauchen zu“ könnte ein Sprachkundiger einwerfen, aber das scheint uns denn doch zu kleinlich. Jedoch acht Mal „Impfen!“? Eine versteckte Botschaft auf Nebenwirkungen? Schon länger leidet Bodo unter Verfolgungswahn, Bots und Stalker, die er „im rechtsradikalen Lager“ vermutet, trieben ihn in den Wahnsinn, beziehungsweise eben nicht, denn wenn auch mancher, „der nicht so stabil ist wie ich“, an solch einem Stalking zerbrechen könne, so „erreicht das meine Seele nicht“. 10.000 User habe Bodo bereits geblockt (während der Dienstzeit?), unser Rat wäre eher eine Twitter-Pause.

♦ Apropos Nebenwirkungen. Bei der flächendeckenden Corona-Bespritzung haben die Herrschaften ein wenig geschummelt. So bekannte die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA, „dass die Covid-Impfstoffe nie für die Bekämpfung oder Reduktion von Infektionen zugelassen wurden, dass diese sogar die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei geimpften Personen erhöhte, und dass die EMA mit Nebenwirkungen und Erkrankungen kurz nach der Impfung rechnete“. 
Wofür wurden die Stoffe dann zugelassen? Egal, denn die Verabreichung auch an Kinder geschah nur zu unserem Besten, die Partei liebt uns schließlich alle.

♦ Erfinderisch ist, wer verwischt, was nicht mehr zu ändern ist. Nach einem Überfall einer messermordenden Migrantenbande auf ein Dorffest im Südosten Frankreichs (um „Weiße abzustechen“) fiel der offenbar orientierungslosen FAZ nur ein: „Die extreme Rechte sieht ihre Befürchtungen bestätigt.“ Die narkotisierten FAZ-Leser haben solche Befürchtungen anscheinend nicht.

♦ Auch hierzulande lässt sich nicht länger verheimlichen: Die Zahl der Gewaltverbrechen jugendlicher Migranten wächst (für die Betroffenen und die Statistik) spürbar (BKA). Aber kein Grund zur Sorge, lieb’ Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu Nancy, die Wacht vom Main! Gleich in acht Bundesländern ließ die rote Faeser ihre Truppen gegen 20 Reichsbürger aufmarschieren.

♦ Und nun zum Sport. „Uns fehlen die deutschen Tugenden“, zürnte der große Sportphilosoph Rudolf Völler nach zwei verlorenen Auswärtsspielen der „Mannschaft“ in Bürlün und Wien, und zu solchen Tugenden zählt Rudi den unbedingten Willen, „dem Gegner wehzutun“. Auch mancher Balltreter spricht sich offen und ohne Furcht vor Repressalien des Innenministeriums für den Einsatz speziell deutscher Charaktereigenschaften aus, um der fußballerischen Bedeutungslosigkeit zu entkommen. Sportkamerad Füllkrug zählt auf: „Wir müssen unseren Mann stehen, Brust raus und marschieren, marschieren, marschieren.“
 Nix mehr mit Regenbogen-Armbändchen, Hand vorm Mund vor Spielanpfiff, Solidaritätsbekundungen mit diesen und jenen – und das kurz bevor die große Nancy-Faeser-Abschiedsshow (Fußball-EM) im nächsten Jahr im von allen Tugenden befreiten Allemannda über die Bühne gehen soll? Übrigens. Der Einzige, der sich an Rudi Völlers Forderung, „dem Gegner wehzutun“, gehalten hat, war der Essener Leroy Sané, der mit einer Roten Karte vom Platz flog.

♦ Die deutschen, eigentlich preußischen Tugenden, führen uns ohne Umweg ins Preußen-Schloss Bellevue, wo unser Genosse Präsident die Fahne, beziehungsweise die Tradition der Ordensverleihungen hochhält. Anders als im alten Preußen wird heute mit der Verleihung von Auszeichnungen aller Art nicht mehr gegeizt, sondern alphabetisch oder nach Parteizugehörigkeit vorgegangen. Begrüßen wir als neue Exzellenzen:
 Malu Dreyer, SPD, ausgezeichnet für ihre ‚außergewöhnliche Betroffenheitsperformance im Ahrtal-Drama‘, Grünen-Kretschmann für ‚Energiespartipps mit Waschlappen‘, Stephan Weil, SPD, erhält die Auszeichnung für den ‚Besuch von Benefiz-Konzerten nach Feierabend‘ und Parteifreund Dietmar Woidke für ‚großzügige Subventionsverteilung‘. In der Kategorie ‚Wiedergewinnung von verlorenen AfD-Wählern durch ‚vernünftige Arbeit‘‘ konnte sich Reiner CDU-Haseloff durchsetzen, und SED-Ramelow hat die Auszeichnung für seine ständigen ‚Nachtschichten bei Twitter und Telegram trotz schwerer Nebenwirkungen‘ (siehe oben) sowie Candy Crush Platin Level verdient.

Schönen Sonntag!


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Kommentare ( 52 )

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puke_on_IM-ERIKA
10 Monate her

Ramelow bekam den Orden auch für konsequente Neuwahlverweigerung – gelernt ist bei den Linken halt gelernt !
Der Souverän soll die ReGIERung nicht bei seiner Ausraubung stören !

Adorfer
10 Monate her

Obwohl ich den Aiwanger mit Skepsis begegne, sein Auftritt beim Lanz war einfach Klasse. Dieser LanzenStrolch wollte wieder mal ein billiges Opferlamm zur Schlachtbank führen. War aber nichts.
Schade, dass die AfD-Leute noch nicht so geschult sind, sich solcher Lumpen zu erwehren und sich meist in die Defensive drängen lassen. Vielleicht ein Anschauungsobjekt, wie man solche Menschen auflaufen läßt. Mutig vorwärts verteidigen.

Dellson
10 Monate her

Nie in der Geschichte dieser Republik haben so wenige so großen Schaden für die Bürger angerichtet. Und sie versprechen uns nichts, reden aber von zentraler Verantwortung von uns allen für die Absolution von nichts und es wird nur mit wirtschaftlichen Verlusten sowie Blut, Schweiß und Tränen zu erreichen sein. Nein Danke! Alle etablierten Parteien haben eindeutig nicht mehr die Bürger, das Land, den Zusammenhalt im Focus. Mehr oder weniger ist das einzige erkennbare belastbare Programm dieser Parteien sich für die Probleme der übrigen Welt als Adressaten zu verstehen. Während der Prophet im eigenen Land nichts zählt, werden alle Minderheiten der… Mehr

November Man
10 Monate her

Die Mannschaft hat uns allen in nur 90 Minuten den maroden Zustand der gesamten Nation aufgezeigt.  

Kassandra
10 Monate her
Antworten an  November Man

Das beste Sinnbild bot das Spiel in Berlin gegen die Türkei, das die künftigen „Verhältnisse“ aufs deutlichste offenbarte.
Bei Ballbesitz der Deutschen wurde gepfiffen – und Gündogan als Verräter gebrandmarkt – denn es sieht aus, als hätte er sich integriert, was ihm als Moslem verboten ist.

November Man
10 Monate her
Antworten an  Kassandra

 Als Deutschland das 1:0 gegen die Türkei geschossen hat, hat ein Zuschauer laut gerufen und gejubelt „Auswärtssieg“.

Else Schrammen
10 Monate her

Wie äußert sich auf EU-Ebene unser “Röschen” zu den Erkenntnissen der EMA? Sie hat doch kräftig mitgemischt und hervorragende Deals mit Pfizer und BioNTech in Milliardenhöhe abgeschlossen bei entsprechender Abnahme von Milliarden Impfdosen. Das war doch das absolut Vorrangige bei der sog, Pandemie incl. Abschaffung der Bürgerrechte, Impfzwang bzw. Druckausübung, Pandemie der Impfverweigerer und, man kann kaum glauben, dass so etwas möglich war: Schließung der Grenzen! Die nicht benötigten und daher nicht abgerufenen Impfdosen wurden mithilfe eines erneuten Deals mit den Herstellern im nachhinein doch noch mit Milliarden vergütet, vielleicht mit einem winzigen Prozent Rabatt. Das lässt unsere Ursula, Königin… Mehr

gmccar
10 Monate her

Die wollen eventuell die Kosten für die Nutzung der Gasfelder übernehmen, die vor der Küste Palästinas liegen und eben den Palästinensern gehören würden, wenn da nicht gerade eine Vertreibung derselben zu Gunsten von Netanjahus Regierung stattfinden würde. Denn immerhin ist für D. das Wohl Israels Staatsräson.

Kassandra
10 Monate her

Die wollen ja auch die Ukraine aufbauen – ein Land doppelt so groß wie das ehemals unsere – wobei die Schäden wegen Finanzierung des Waffentreibens von außen wesentlich nur im Donbass zu verzeichnen sind.
Selenkksyj ist übrigens seit 2014 mehr oder weniger so pleite wie wird hier und könnte sich, eigenverantwortlich, gar keine Schießereien leisten.
Auch seine Landsleute beglücken uns seitdem, wiewohl die meisten von da kommen, wo nie ein Schuss gefallen ist.

Bernd W.
10 Monate her

Herausragende Blackbox! Der „geschmeidige Föhngeist Markus Lanz“ und „Nancy, die Wacht vom Main“ bezeugen erneut Paetows einzigartiges Talent, so dermaßen pointiert zu punkten.

Gunter Zimmermann
10 Monate her

Großartig; Der Ampel-Koalition geht „der Saft“ aus!

Olli Gator
10 Monate her

Finck war anderes Format als unsere Schoenwetterkabarettisten oder ÖRR-Lohnpoebler. Unter Lebensgefahr sagte er ……“ komisch, es ist Frühling, und die Blätter werden braun“ … Das müsste man heute etwas anpassen: seltsam, es ist Herbst, und rotgrüngelb ist längst braun, aber die Blätter scheiben immer noch vom Fruehling.