Quelle des Steele-Dossiers wegen Verbindungen zur Clinton-Kampagne festgenommen

Langsam kommen die Methoden ans Licht, mit denen Trumps Wahl 2016 verhindert werden sollte. Das FBI wurde mit Falschaussagen zu Ermittlungen gebracht, offenbar mischte die Clinton-Kampagne mit.

IMAGO / ZUMA Wire

Igor Danchenko, ein russischer Staatsbürger, der in den USA lebt und als Hauptquelle für das nun berüchtigte „Steele Dossier“ gilt, wurde am Donnerstag im US-Bundesstaat Virginia von US-Behörden festgenommen. Das Steele Dossier war in erheblichem Maße verantwortlich für die Ermittlungen gegen Trump und seine Wahlkampagne wegen Vorwürfen einer angeblichen Zusammenarbeit mit Russland. Die Vorwürfe lösten sich am Ende in Luft auf und eine Grand Jury hat nun Danchenko wegen mehrfacher Falschaussage gegenüber dem FBI angeklagt. Das Steele Dossier wurde von dem britischen Ex-Spion Christopher Steele im Auftrag der Firma Fusion GPS erstellt, die wiederum über die Anwaltskanzlei Perkins-Coie von der Wahlkampagne Hillary Clintons und der Parteiführung der Demokratischen Partei beauftragt und bezahlt worden war, das Dossier gegen Trump anzufertigen.

Die Anklage ist die bisher wohl bedeutendste Errungenschaft der Arbeit von Sonderermittler John Durham, der von Trumps Justizminister William Barr zur Verfolgung kriminellen Fehlverhaltens im Zusammenhang mit der Russlandermittlung beauftragt wurde. Mit dem Status als Sonderermittler ist Durham auch weitgehend unabhängig von der neuen Führungsriege des Justizministeriums unter Biden. Bereits vor einigen Wochen hatte Durham die Anklage eines ebenfalls in die Ermittlungen verwickelten Anwalts bei Perkins-Coie erwirkt (TE berichtete).

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Danchenko bestritt gegenüber dem FBI, dass er einige seiner Informationen für das Steele Dossier von einem ungenannten langjährigen Polit-Berater der Demokratischen Partei erhielt. Laut Anklage war das gelogen – tatsächlich stand er in engem Kontakt mit ihm und bat in einer E-Mail um „jeden Gedanken, jedes Gerücht, jede Anschuldigung“ gegen den damaligen Präsidentschaftskandidaten. Er arbeite nämlich an einem „Projekt gegen Trump“. Außerdem behauptete Danchenko, ihm habe der Präsident der Russisch-Amerikanischen Handelskammer von einer „Verschwörung der Zusammenarbeit zwischen der Trump-Kampagne und russischen Beamten“ berichtet. Dieses Gespräch fand allerdings nie statt und war laut Anklage frei erfunden – eine weitere Falschaussage gegenüber dem FBI.

Die Anklage ist auch deshalb so bedeutend, weil Danchenko als wichtigste Quelle des Steele Dossiers gilt und dieses Dossier dann auch als Grundlage für FBI-Ermittlungen gegen Trumps Kampagne und zum Beispiel für Gerichtsbeschlüsse zur Überwachung des Trump-Beraters Carter Page diente. Aus der Anklage heißt es: „Alle Lügen von Danchenko waren für das FBI von Bedeutung“, denn die Überwachungsbeschlüsse gegen Carter Page stützten sich „größtenteils“ auf das Steele Dossier und „spielten eine Rolle bei den Ermittlungsentscheidungen des FBI und bei eidesstattlichen Erklärungen“ vor dem Gericht, das die Überwachung genehmigte. Außerdem habe das FBI „erhebliche Ressourcen“ in die Ermittlung der Vorwürfe investiert, heißt es dort.

Die Trump-Russland-Ermittlungen zogen sich als Medienspektakel letztendlich drei Jahre hin, ohne dass eine Zusammenarbeit mit Russland bewiesen wurde. Die Festnahme und Anklage von Danchenko bringt nun einmal mehr die zentralen Akteure im Dunstkreis der Demokratischen Partei in den Vordergrund, die wohl auf kriminelle Weise die FBI-Russland-Ermittlungen gegen Trump mit falschem Material versorgten.

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Kommentare ( 8 )

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Kraichgau
2 Jahre her

Hillary war schon immer eine ganz besonders geltungssüchtige Vertreterin des Heinz-Clans,die sich wohl gedacht hat,das das höchste Amt per Geburt Ihr gehört.
waere Sie damals wirklich President geworden,waere bei Ihrer Veranlagung zum „Regime-Change“ neben Lybien,Syrien,Ägypten noch ganz andere Regionen Richtung Osten in Bürgerkriegsflammen aufgegangen,insofern ganz gut,das Trump eine Präsidentschaft ohne neuen Krieg geschafft hat!

pbmuenchen
2 Jahre her

Auch hier scheinen die Demokraten mal wieder besonders demokratisch vorgegangen zu sein. Wer weiß, was die sonst noch alles gemacht haben.

H. Priess
2 Jahre her

Wir regen uns über der angeblich fehlende Rechtsstaatlichkeit und fehlende Unabhängige von Richtern in anderen Ländern auf, dabei haben nicht mal Generalstaatsanwälte bei uns Unabhängigkeit! Sie sind alle Weisungsgebunden gegenüber den Justizministern. Tolle Rechtsstaatlichkeit hier!

Mausi
2 Jahre her

Das lockt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Das ist ja das Schöne an solchen Kampagnen. Sie sind auf grösstmögliche Wirkung in einer bestimmten Situatiio ausgelegt. Wenn diese Situation beeinflusst ist und vorbei ist, ist das Interesse der Menschen längst irgendwo anders. Die Manipulation wird nicht zum Skandal. Insbesondere nicht, weil es keine unabhängige Presse mehr gibt.

Und sollte Trump nochmal antreten, geht das Gleiche, besser versteckt, erneut los. Aber ob die Republikaner wohl Unschuldslämmer sind? Jedenfalls wohl ungeschickter. Das Spiel wird immer schmutziger werden.

Last edited 2 Jahre her by Mausi
ludwig67
2 Jahre her

„Lock her up“ waren nicht umsonst die Schlachtrufe der Trump Wähler, Hillary Clinton betreffend. Herrn Thormann gebürt ein großes Lob dafür, überhaupt darüber zu berichten.

Die Vorfälle an sich sind nämlich ein großer Skandal, weswegen die MSM, die das Moskau Narrativ fleißig beförderten, eine Berichterstattung meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Bald wird auch alles bezüglich der Wahl 2020 und dem sog. „Sturm aufs Capitol“, der wohl eher eine vom FBI gelenkte und dann ausser Kontrolle geratene Operation war.

Trump wird rehabilitiert. Das dauert noch ein bisschen, wird aber geschehen. Einige, nein viele, werden dann verdammt alt und dumm aussehen.

Der Winzer
2 Jahre her

„Sie haben mich ausspioniert, sie haben unseren Wahlkampf ausspioniert“ (Donald Trump Ende März 2019 nach Ende der Mueller-Untersuchungen).
Und wie wir heute wissen, hatte er völlig richtig erkannt:
„In reality they’re not after me. They’re after you – I’m just in the way.“
Thank you, Mr. President and
Let’s go, Brandon !

Last edited 2 Jahre her by Der Winzer
Wolfgang Schuckmann
2 Jahre her

Schon zum damaligen Zeitpunkt, also vor ca. 3 Jahren, stellte ich mir die Frage, ob Trump wirklich so dumm wäre, sich auf diese Weise selbst zu desavaurieren. Mein innerer Kompass sagte mir etwas ganz anderes, nämlich, wer in dieser Weise unter den damalig zu beobachtenten Beschuß gerät, der ist Vielen im Hintergrund ein Dorn im Auge. Und tatsächlich, Trump reagierte oft angefressen, was man in den vielen Twitterthreads von ihm sehen konnte. Die Strategie war nutzlos, denn Trump wurde Präsident und führte keinen neu begonnen Krieg. Er hatte den schon von Bush zu verantwortenden Konflikt auf breiter Basis zu managen,… Mehr

merlin999
2 Jahre her

So läufts in den Staaten. Und wer glaubt dass dies in Germanien nur eine Spur besser läuft, er irrt gewaltig. Das ganze gezerre von Klimawandel samt CO2 Ausstoß, die Transformation und die Panikmache von Corona läuft auf das gleiche Spiel hinaus. Hier werden Lügenkonstruckte erfunden und in die Welt gesetzt, damit sich die politische Elite eine Märchentraumwelt zurecht machen kann. Draufzahlen tut der Steuerzahler mit seinem Geld und seiner Freiheit.
Und alle jubeln den Oberfanatikern zu und winken mit den Fähnlein!