Plastik sei Dank: Corona offenbart die Vorteile der Einwegtüte

Wie sehr die Corona-Pandemie die Gesellschaft schon jetzt verändert, kann man am Revival der Plastiktüte in den USA erkennen. Hygiene wird angesichts des Virus wieder ein entscheidendes Argument.

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Verkehrte Welt: Wiederverwendbare Einkaufstüten sind verboten, Plastiktüten werden wieder »in«. In den Vereinigten Staaten kippten mehrere Städte und Bundesstaaten die Verbote von Plastiktüten schneller als »Umweltschützer« gucken können und verbieten gleichzeitig wiederverwendbare Behältnisse.

Den Anfang machte San Francisco, sonst Vorreiter im radikalen Untersagen von allem, was als »unökologisch« gilt. »Das berühmt-berüchtigte linksradikale Gesundheitsministerium der Stadt kündigte am Dienstag die vorübergehende Aufhebung des Verbots von Plastiktüten aus dem Jahr 2007 an, als Teil einer Aktualisierung der Coronavirus-«Bleib-zu-Hause«-Verordnung.« Das berichtet Dailywire.

Die US-amerikanische Zeitung Politico sieht darin Anzeichen, »wie dramatisch die Coronavirus-Pandemie die soziale Landschaft verändert.« Hat doch selbst die liberale San Francisco Bay Area in dieser Woche wiederverwendbare Einkaufstaschen verboten – als Hygienemaßnahme. »Die Stadt, die einst die Nation bei der Durchsetzung von Mehrwegtüten anführte, ist nun eine der ersten, die diese offiziell verbietet«, resümiert Dailywire. Zum Entsetzen der Recycling-Befürworter übrigens, die weiterhin Recycling-Verpackungen in den Geschäften erlauben wollen. Ebenso haben Maine, New York und Massachusetts ihr Verbot von Plastiktüten aufgehoben.

Hygiene geht wieder vor
Nur wenige Länder haben so aggressiv wie Kalifornien agiert, sämtliches Plastikmaterial verboten und nur noch wiederverwendbare Behälter erlaubt. Zuletzt hatte Gouverneur Gavin Newsom im vergangenen Jahr das erste bundesstaatliche Gesetz unterzeichnet, das Hotels sogar verbietet, kleine Einweg-Plastikbehälter für Shampoo und andere Toilettenartikel zu verwenden. Kalifornien arbeitet auch an Gesetzentwürfen, um Einwegplastik bis 2030 vollends zu verbieten. »Aber«, so Politico, »das Coronavirus hat den Umweltfeldzug des Staates verändert.«

Doch selbst ernannte Umweltschützer fordern, dass die Kunden ihre Tüten weiterhin in die Geschäfte bringen sollen, aber die Angestellten im Lebensmittelgeschäft sie nicht füllen müssen.

Mark Murray, Geschäftsführer der NGO »Californians Against Waste« schimpft zwar noch: »Diese Angst davor, wiederverwendbare Tüten in die Läden zu bringen, ist falsch, aber ich verstehe sicherlich, warum die Angestellten der Läden nicht die Dinge anderer Leute in die Hand nehmen wollen.« Doch gegenüber einer veritablen Virenangst dürfte er wenig Chancen haben.

Starbucks und Peet’s Coffee füllen in ihren Coffeeshops in ganz Nordkalifornien mitgebrachte Tassen der Kunden schon nicht mehr nach, sondern geben ihren Kaffee nur noch in neuen Pappbechern aus. Wie früher.

Gedanken der Hygiene und der entsprechenden Verpackung werden angesichts einer Virenepidemie wieder entscheidend. Denn vergessen wird heute gern, wieviel Lebensmittel früher weggeworfen werden mussten, weil die Verpackungen miserabel waren. In den meisten Ländern der Dritten Welt ist das heute noch so. Schädlinge fühlen sich in frei gelagerten Vorräten wohl, verunreinigen die Lebensmittel durch Kot, Spinnfäden oder Häutungsreste, verursachen Hautreizungen, Entzündungen, Allergien.

Vergessen wurde, dass die Erfindung des Kühlschrankes wohl wesentlich mehr zum Wohle der Menschheit beigetragen hat als Mülltrennung und Wiederverwertbarkeit um jeden Preis. Seitdem werden weniger angeschimmelte Lebensmittel gegessen mit positiven Folgen für die Gesundheit.

Wie in der schönen alten Zeit Milch wieder in mitgebrachten Gefäße abfüllen? Das ist gut, wenn man eine ordentliche Packung Bakterien mit abbekommen möchte. Moderne Tetrapacks schützen den Inhalt vor Keimen, verlängern die Haltbarkeit der Milch, sind also die wahren umweltfreundlichen Verpackungen bei sehr wenig Materialeinsatz. Sie bieten ein Optimum an Lagerqualität und Schutz des Gutes.

Hygiene geht wieder vor
Was ist mit der Menge an Verpackung? Es lohnt der Blick auf den Unterschied zwischen Volumen und Masse. Verpackungen wirken deswegen so üppig, weil das Volumen so groß ist. Reduziert auf den reinen Materialanteil bleibt verblüffend wenig übrig. Der Eindruck überbordender Mengen an Verpackungsmüll täuscht.
Eine gute Verpackung soll wenig wiegen, aber viel Raum bieten. Die Kunststoffverpackung tut das vorbildlich. Sie bietet ein hohes Volumen an. Die Masse jedoch ist extrem gering.

Verpackungsingenieuren gebührt das Verdienst, mit ihrem eindrucksvoll breit entwickelten Sortiment an Frischhaltefolien, Tüten und Hüllen mit dazu beizutragen, dass weniger Lebensmittel verschimmeln und weggeworfen werden müssen. Sie erzeugen mit außerordentlich geringem Materialeinsatz große Volumina. Das liegt daran, dass Kunststofffolien so hauchdünn sind; die durchschnittliche Dicke liegt unter 0,1 Millimeter. Folien sind damit dünner als ein Haar, dennoch extrem reißfest, weichen bei Regen nicht auf wie eine zerfleddernde Papiertüte, wiegen fast nichts. Die Masse einer hauchdünnen Folie, die eine Gurke umhüllt, ist extrem gering. Sie schützt jedoch die Gurke ebenso wie in extrem dünne Folien verpacktes Obst und Gemüse vor Viren und Bakterien, verlänger die Haltbarkeit.

Danach: Ab in die Müllverbrennungsanlage. Moderne Verpackungen sind Hightech aus Kunststoff, also im wesentlichen Erdöl, das gut brennt.

So schnell machte eine Ideologie wohl noch nie eine Rolle rückwärts. Scheinbar eherne grüne Grundsätze werden schneller über Bord geworfen, als man sich das je vorstellen konnte. Die Bedrohung durch ein Virus schlägt die scheinbare Bedrohung durch moderne Errungenschaften moderner Wissenschaft und Technik.

Das Virus bringt es an den Tag: Ein Lob der modernen Verpackung ist also durchaus angebracht.


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Kommentare ( 56 )

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Bob V.
3 Jahre her

Es ist, war und wird wohl so bleiben: Immer diskutiern wir über den hauchdünnen Tragebeutel.
Was darin tranpotiert wird ist so viel mehr überflüssiges Plastik aus Kleinverpackungen. Single Portiönchen mit 5 Scheiben Wurst, Fruchtzwerge, Ü-Eier, Blister mit 50g Käse, diebstalgeschützte Hartblister für Rasierer, Einzelkabinen aus Plastik für jedes Mon-Cherie etc. 1000-facher Irrsinn.

Hier anzusetzen würde schnell viel helfen, wer z.B. weniger als 200g Aufschnitt haben will, der soll an die Bedienungstheke gehen.
Freispruch für die Tragetasche, jede ersezt am Ende auch noch einen ansonsten extra erworbenen Müllbeutel!

Thorsten
3 Jahre her

Bei dem Jubel um Wegwerfverpackungen sollte auch mal daran gedacht werden, dass die heutige Generation alles achtlos wegwirft.

Es sollten Materialien sein, die sich in einer kurzen Zeit versetzen und keine Tiere töten. So kommen viele Fische und andere Meerestiere in Tüten um, weil sie sich darin verstricken oder ersticken.

Regina Lange
3 Jahre her

Nicht jede ideologische Idee, die man „auf Teufel komm raus“ durchdrückt, ist eine gute Idee! Kunststoff ist halt eine hygienische Sache, da beißt die Maus keinen Faden ab!

Uwe Kern
3 Jahre her
Antworten an  Regina Lange

Ich bin mir nicht sicher, ob Ihnen da jedes Lebewesen zustimmt. Zum Beispiel dieses hier:

http://radio-kreta.de/wal-an-30kg-plastikmuell-verendet-umweltschmutz-im-mittelmeer/

oder dieses:
https://weather.com/de-DE/wissen/tiere/video/pottwal-verendet-mit-6-kilo-plastikmll-im-magen/

Oder ganz allgemein:
https://www.bing.com/images/search?q=tier+tot+kunststoff&FORM=HDRSC2

Bestimmit ist nicht jede ideologische Idee eine gute Idee. Aber etwas Müllvermeidung ist sicher keine Ideologie, sondern sollte einfach gesunder Menschenverstand sein.

Was ist denn so falsch daran, auf überflüssige Verpackungen zu verzichten?

Gruß

H. Priess
3 Jahre her
Antworten an  Uwe Kern

Wenn sie etwas nachdenken kommen sie drauf, wo ihr Denkfehler liegt.

bkkopp
3 Jahre her
Antworten an  Uwe Kern

Ich habe aus dem Flugzeug über dem Pazifik das Plastik schwimmen sehen. Möglicherweise eine Fläche so groß wie Deutschland, und wer weiß wie tief. Mindestens 70% allen Plastiks in den Weltmeeren kommt aus Asien, ist aber bekanntermaßen überall. Unser Problem mit Plastik ist das völlig unzureichende Abfallmanagement. Eine Reduzierung der Verwendung in den OECD-Ländern kann zwar das Problem etwas entschärfen, führt aber zu keiner brauchbaren Lösung. Es gibt mehrere Listen von Möglichkeiten wie, und auf wessen Kosten, man zu konstruktiven Lösungen kommen könnte. Die industrialisierte Welt, einschließlich China, müssen organisatorische und technologische Wege entwickeln und gehen, die über eine Reduzierung,… Mehr

Michael M.
3 Jahre her
Antworten an  Uwe Kern

Eben Herr Kern, es geht um überflüssige Verpackung, da bin ich völlig bei Ihnen. Verpackungen die der Lebensmittel-Hygiene massiv dienlich sind, gehören eben nicht zu den überflüssigen Verpackung.

Und egal ob eine Plastikverpackung überflüssig oder sinnvoll ist, ein halbwegs normal denkender Mensch schmeißt diese eben genau nicht ins Meer.

Frau Lange hat im Übrigen nur über die Hygiene und eine Ideologie (Sie wollen doch ernsthaft behaupten diese gebe es bei dieser Thematik nicht ?!) gesprochen, insofern sind Ihre Videolinks nichts anderes als billigste Polemik und Stimmungsmache auf „grünlinkem Oberschlauberger Niveau“ und zudem weder hilfreich noch zielführend.

Albert Pflueger
3 Jahre her

Da gibt es so einige „Narrative“, die uns die linkslastige Politik vorgaukelt, die jetzt an der Realität zerschellen werden. Ist die Feinstaubbelastung zurückgegangen, bei drastisch reduziertem Straßenverkehr? Hat der verminderte CO2- Ausstoß dem „Klima“ geholfen? Haben die ** bei der Bewältigung wichtiger Aufgaben eine Rolle gespielt? War die EU „die Antwort“, wie die SPD zur EU-Wahl plakatierte? Kann man Grenzen wirklich nicht schützen? Sind Nationen überflüssig? Ist die sogenannte „Energiewende“ sinnvoll?

Albert Pflueger
3 Jahre her

Kern
Sie müssen berücksichtigen, ob ein Verwertungssystem etabliert ist, das die Kunststoffabfälle der geregelten Verbrennung zuführt. Ist dies nicht der Fall, ergeben sich die von Ihnen genannten Probleme. Nicht die Vermeidung von Verpackungen muß das Ziel sein, sondern ihre sachgemäße Zweit- Verwertung. Der Plastikmüll in den Weltmeeren entstammt im wesentlichen den großen asiatischen Flüssen, deutsche Plastiktüten werden Sie dort kaum finden.

Uwe Kern
3 Jahre her
Antworten an  Albert Pflueger

In einer perfekten Welt könnte so etwas funktionieren. Aber die Welt ist leider nicht perfekt. So lange es sich finanziell lohnt, wird auch unser Müll dort landen, wo er eigentlich nichts zu suchen hat. Da können wir uns unser Recycling noch so schönreden. Primär ist die Vermeidung von unnützen Verpackungen das Ziel. Was nicht produziert wird, kann nachher auch nicht illegal entsorgt werden. Der Fingerzeit nach Asien ist dabei auch nicht hilfreich. Auch deutscher Müll landest auf illegalen Müllkippen rund um die Welt. Und der verdreckten Umwelt ist es egal, aus welchen Land der Müll kommt. Ich bin beileibe kein… Mehr

SpenglersPriest
3 Jahre her
Antworten an  Uwe Kern

Dann müsste man dies eben verbieten und das Verbot durchsetzen. Mord ist auch verboten und trotzdem findet er statt. Soll man ihn deshalb erlauben, oder alle Leute präventiv einsperren?
Auch wenn man etwas Verpackungsmaterial einspart, da wo es tatsächlich sinnvoll und möglich ist, so ändert dies nichts daran, dass das restliche Zeug dann dennoch verklappt wird, wenn man das nicht judikativ und exekutiv unterbindet.

Sonny
3 Jahre her
Antworten an  Uwe Kern

Mit Sicherheit muss nicht alles in Plastik eingeschweißt werden, aber Sie machen es sich zu einfach.
Anstatt kriminelle Verpackungsentsorgung zu verfolgen und schmerzhaft zu ahnden, müssen alle anderen darunter leiden, dass z.B. Strohhalme aus Plastik oder sogar Q-Tips verboten werden. Das hat mit Logik nichts mehr zu tun und bestraft die falschen.

Michael M.
3 Jahre her
Antworten an  Uwe Kern

Zur Ihrem letzten Absatz würde ich folgende Behauptung aufstellen, „Nur wenige sammeln, verwerten und recyceln mehr Plastikmüll als wir Deutsche“, Wetten dass ich Recht habe und Leute wie Sie wissen das sehr genau, aber sie ignorieren es trotzdem. Sie vertreten hier die klassische „Salon-Grünen“ Meinung und sind vermutlich einer …

Uwe Kern
3 Jahre her

Ein sehr einseitiger Artikel zum Thema Plastikmüll. Eine differenziertere Betrachtung muss auch die Wirklichkeit mit einbeziehen. Und dort landen die Plastikverpackungen eben nicht in der Müllverbrennung, sondern einfach im Müll, Meer oder der Landschaft.

Zudem wäre wirklich vieles an Plastik vermeidbar. Zum Beispiel Umverpackungen von Elektronik, die nur mit einem Messer geöffnet werden können. Beispiele für diesen Verpackungswahnsinn gibt es zuhauf.

Wer die Wahrheit über Kunststoffmüll wissen möchte, brauch nur Tante Google oder Onkel Bing zu bemühen. Dort öffnet sich ein Fenster in die wirkliche Welt.
Also, wie schon gesagt, ein sehr einseitiges Loblied auf die Verwendung von Kunststoff.

Gruß

SpenglersPriest
3 Jahre her
Antworten an  Uwe Kern

Nur warum landen Plastikverpackungen im Meer?
Zum einen, weil es in vielen Ländern keine geregelte Müllentsorgung gibt. Daran können wir wenig ändern, ganz egal ob wir hier auf Kunststoffe verzichten oder Petitionen starten.
Zum anderen aber auch, weil westliche Länder ihren Müll dorthin verschiffen, weil die Politik es zulässt, dass einige Leute sich auf diese Weise bereichern. Und genau da liegt das Problem.

Kunststoffe sind nicht das Problem. Das Problem sind skrupellose, scheinheilige Politiker und Geschäftemacher.

Uwe Kern
3 Jahre her
Antworten an  SpenglersPriest

Ich will auch keine Petition starten. Ich will eigentlich nur, dass wir unseren gesunden Menschenverstand einsetzen und einfach vermeiden, was nicht benötigt wird. Die Ausrede das Kunststoffe nicht das Problem sind, ist nur so lange gültig, wie Sie den Kunststoff isoliert betrachten. Zur Problematik mit dem Kunststoffmüll gehören natürlich auch skrupellose Menschen, die in Ihrer Gier alles über Bord schmeißen, was uns zu Menschen macht (oder machen sollte). Einer meiner Professoren (für künstliche Intelligenz [sic]) sagte schon vor etlichen Jahren „Für 5 Pfennig Hausverstand ersetzt so manches Studium“. Wenn ich mir manche Experten von heute ansehe, kann ich nur sagen… Mehr

SpenglersPriest
3 Jahre her
Antworten an  Uwe Kern

Der Mensch ist aber nicht zu verändern. Und auch wenn wir weniger Müll produzieren, so wird mit diesem dennoch weiterhin ebenso verfahren. Es wird immer getan, was Profit verspricht, sofern es nicht verboten und das Verbot auch durchgesetzt wird. Natürlich versuche ich auch, schon allein aus pragmatischen Gründen, unnötige Anschaffungen zu vermeiden, unnötige Verpackungen zu vermeiden, Energie zu sparen usw. Aber ich weiss, dass das an den Problemen sehr, sehr wenig ändert. Wenn nicht hinter jedem Baum ein Polizist steht, wird man nicht verhindern können, dass Menschen sich asozial verhalten und z.B. Müll in die Gegend werfen. Man sieht es… Mehr

Christa Born
3 Jahre her

Wie ist das eigentlich mit den Windmühlen im Wald? Bringen wenig, machen aber extrem viel Abfall.

Gabriele Kremmel
3 Jahre her

Nicht nur die Plastiktüte kommt in Corona-Zeiten wieder zu Ehren, auch der von mir zutiefst verschmähte Baumwollbeutel hat endlich eine sinnvolle Funktion: Näht Baumwollbeutel zu Mundschutzen um. Leider wird die Sinnhaftigkeit ökologischer Alternativen selten konkret hinterfragt und dem Verbraucher wird mit der Fixierung auf das Label „Umweltrettung“ das Selbstdenken erspart. So kann er mit ruhigem Gewissen und in voller Überzeugung, die Umwelt zu retten genau das Gegenteil tun. Wer seine Baumwolltasche ca. 131 mal benutzt hat (ohne sie zu waschen!) kommt mit ihr auf die Ökobilanz einer einmal benutzten Plastiktüte. Man bedenke den Aufwand für Anbau und Ernte, die zahlreichen… Mehr

H. Priess
3 Jahre her
Antworten an  Gabriele Kremmel

So sehr ich ihnen zustimme muß ich ihnen aber die Todschlagargumente der Öko und Verbieteorganisationen in Erinnerung rufen. Erstens dadurch, daß Plastik in die Umwelt kommt, also auch in unseren Nahrungskreislauf, sterben täglich viele Menschen wenn nicht weniger. Stichwort Nanopartikel, die werden seit Jahren Massenhaft in fast allen Nahrungsmittel nachgewiesen. Sie kennen sicher das Thema. Zweitens treibt ein Plastikmüllmolochstrudel in der Größe von 1,6 Millionen km² im Nordpazifik also gleich um die Ecke bei uns deshalb müssen wir für weniger bis kein Plastik sorgen. Drittens, die Umweltbelastung der Plastikhersteller ist riesig davon abgesehen ist nur noch für rund 43 Jahre… Mehr

Gabriele Kremmel
3 Jahre her
Antworten an  H. Priess

Da haben Sie natürlich recht, deswegen verwende ich ja auch seit 30 Jahren keine Pkastikstrohhalme und trinke stattdessen direkt aus dem Tetrapak, den kann ich wenigstens in der Papiertonne entsorgen – damit uns das Recyclingklopapier nicht ausgeht ?

Sonny
3 Jahre her

Ich lach mich tot. Da werden die Ökos von der Wirklichkeit eingeholt.
Extrementscheidungen, wie das bedingungslose und vollständige Verbot von Sachen, die im täglichen Leben benutzt werden (sehr nützlich sind), hielt ich schon vor Corona für äußerst zweifelhaft. M.E. kommt es auf die richtige Dosis und den Umgang an.
Keine Plastiktüte der Welt kann etwas dafür, wenn die Mülltrennung sie ordnungsgemäß entsorgt hat, die Unternehmen aber, die für die endgültige Müllentsorgung zuständig sind und dafür bezahlt werden, auf hoher See einfach ihre Ladeluken öffnen und alles ins Meer kippen. Schuld sind da ganz andere.

elly
3 Jahre her

Also ich will schon noch mit meiner Einkaufstasche in den Supermarkt, das erspart mir die Nutzung eines Einkaufswagens. Ist schon ein paar Jahre her, da wurde eine Studie veröffentlicht, wie verseucht diese Wägen sind. Ja, sind Bakterien, aber nicht minder eklig. Die Supermärkte sparen an der Reinigung der Einkaufswägen.

Albert Pflueger
3 Jahre her
Antworten an  elly

Ach Sie sind das, die an der Kasse immer ewig braucht, weil sie alles erst mal in den Beutel fummeln muß, statt es schnell in den Wagen zu räumen, zu bezahlen und das Einpacken dann an den dafür vorgesehenen Plätzen zu erledigen?

SpenglersPriest
3 Jahre her
Antworten an  Albert Pflueger

Gibt auch Beutel, wo man nicht fummeln muss. Gibt auch jede Menge Leute, die an Kassen grundsätzlich völlig überfordert sind und ihren Krempel im Schneckentempo in den Wagen packen und dann noch 5 Minuten im Geldbeutel kramen und dabei am Besten noch ein Glas zerdeppern. Was will man machen?